7 Mündliches Sprachhandeln - Eine Geschichte erzählen
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- Matthias Schmid
- vor 7 Jahren
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1 7 Mündliches Sprachhandeln - Eine Geschichte erzählen Ada Sasse Das hier dargelegte Verfahren ist ausschließlich für Kinder vorgesehen, die sich mündlich nicht deutlich verständlich machen können oder die im Schulalltag nur sehr wenig sprechen und bei denen vermutet werden kann, dass sie einen besonderen Förderbedarf im Bereich mündliches Sprachhandeln haben könnten. Bitte führen Sie das Verfahren einzeln mit den Kindern durch. Gruppe: Kinder, die Probleme haben verständlich zu sprechen, oder die nur sehr wenig sprechen Zeit: ca. 20 Minuten Material: Material 6 im Materialheft: Bildgeschichte Das Gewitter", Aufnahmegerät (Tonbandkassette) Erwartete Leistung: Das Kind kann anhand der Abbildungen eine kurze Geschichte erzählen. Durchführung: Die Lehrkraft legt dem Kind die Bildfolge Das Gewitter" (siehe Anhang), insgesamt acht aufeinander folgende Abbildungen, vor und fordert es auf, sich die Bilder genau anzusehen. Anschließend wird das Kind aufgefordert, zu erzählen, was passiert. Falls das Kind nicht von sich aus mit dem Erzählen beginnt, übernimmt die Lehrkraft das Erzählen des Anfangs der Geschichte und unterstützt das Kind beim Weitererzählen durch hinführende Fragen. Die Lehrkraft zeichnet die Erzählung des Kindes bzw. ihr Gespräch mit dem Kind durch eine Tonbandaufnahme auf. So hat sie die Gelegenheit, sich die Erzählung des Kindes mehrfach anzuhören um zu Hypothesen zu gelangen, weshalb das Kind sich nicht gut verständlich mitteilen kann. Bitte tragen Sie die Ergebnisse in der Tabelle ein, halten Sie Ihre Hypothesen in ihrem Lehrertagbuch fest und nutzen Sie die pädagogischen Angebote. Auswertung: Sprachförderung ist Aufgabe jedes Unterrichts. Anhand der Auswertungstabelle kann festgestellt werden, welche sprachlichen Probleme im Einzelnen einer besonderen Förderung bedürfen. Kinder, die noch keine ausreichenden Umweltkenntnisse haben, um die Geschichte zu erzählen, können durch folgende pädagogische Angebote gefördert werden: - bereichsspezifische Förderung des Umweltwissens (vgl. Rahmenlehrpläne), - Beobachtungen im Alltag, - Arbeit mit Sachbüchern, - Projektarbeit. 1
2 Kinder, die Probleme haben, den Handlungsablauf der Geschichte wiederzugeben, können gefördert werden durch: - sprachliche Begleitung von alltäglichen Handlungsvollzügen, - Besprechen von Veränderungen (Vorher-Nachher-Situationen), - im Alltag nach Ursachen und Begründungen fragen. Kinder, die einige oder viele Laute noch nicht deutlich aussprechen, können durch folgende pädagogische Angebote gefördert werden: - vor dem Spiegel die Mundstellung bei schwierigen Lauten genau beobachten und ausprobieren, - Übungen zur mundmotorischen Geschicklichkeit (z.b. Pustespiele), - Übungen zur phonologischen Bewusstheit (siehe pädagogische Angebote im Kapitel 5). Kinder, die Schwierigkeiten bei der altersgemäßen Verwendung grammatischer Formen haben, sind im Unterricht gezielt zu fördern durch: - Führen interessenbezogener Gespräche mit dem Kind; so fragen, dass Fragen auch Satzmodelle für die Antwort sein können, - thematisch umrissene Sprechsituationen mit der Möglichkeit des Modell-Lernens (z. B. durch klare, knappe Fragen), - Lehrkraft wiederholt unkorrekte bzw. unvollständige Formulierungen korrekt ohne die Forderung des Nachsprechens durch das Kind. Kinder, die Schwierigkeiten beim Finden passender Begriffe haben, sind zu fördern durch: - Erkunden von Wortfelder, suchen unterschiedlicher Wörter für die selbe Sache, Eigenschaft oder Tätigkeit, erkunden Wortbedeutungen, - Kinder legen Dossiers und Karten mit den passenden Begriffen zu sie interessierenden Themen an, - Kinder legen Wörterbücher mit interessanten, komischen oder ihnen noch fremden Wörtern an... Kinder, die Schwierigkeiten haben flüssig zu sprechen, sind zu fördern durch: - sachlichen Umgang mit der Sprechauffälligkeit, freundliches unterstützendes Klassenklima, - ausreichend Zeit zum Sprechen und zum Zuhören geben, - viel loben und bekräftigen. Wenn Kinder sehr viele Laute noch nicht korrekt sprechen können (Laute auslassen oder vertauschen oder fehlerhaft bilden), Redeflussstörungen zeigen oder durch ein überhastetes Sprechtempo Laute und Silben wiederholen oder auslassen und Sätze nicht zu Ende sprechen, sollte die Lehrkraft Kontakt zu einer Sprachheilpädagogin aufnehmen. Eine ggf. erforderliche sprachheilpädagogische Förderung ist als eine Ergänzung und Erweiterung der schulischen Angebote anzusehen. Falls das Kind eine sprachheilpädagogische Förderung 2
3 erhält, werden die o. g. möglichen pädagogischen Angebote deshalb nicht überflüssig, sondern sind mit der Sprachheilpädagogin abzustimmen und weiterhin erforderlich. 3
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