Vorstellung der (Wirtschafts)-Mediation im Integrationsausschuss der Stadt Kerpen
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- Stephanie Kopp
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1 Vorstellung der (Wirtschafts)-Mediation im Integrationsausschuss der Stadt Kerpen 17. Sitzung am 22. Mai
2 Es ist Unsinn, Türen zuzuschlagen, wenn man sie angelehnt lassen kann. (J. William Fulbright ( ), amerik. Politiker)
3 Gliederung A. Was ist Mediation? Definition, Abgrenzung und Prinzipien B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile C. Wirkung, Verbreitung und Akzeptanz in Deutschland und anderen Ländern D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten E. Ablauf einer Mediation: 6 Phasen der Mediation F. Ausblick und Diskussion 3
4 A. Was ist Mediation? Definition I. Definition Mediation Engl. mediation = Vermittlung, Ausgleich, Versöhnung Freiwilliges und nicht förmliches, aber strukturiertes Verfahren mit zwei oder mehr Parteien Zweck: Konfliktlösung durch Verhandlung Mediator (= neutraler Dritter) unterstützt die Streitbeilegung Entscheidungsgewalt bleibt bei den Parteien 4
5 A. Was ist Mediation? Abgrenzung Mediation Streitiges Verfahren Zweck Erörterung der Interessen und Bedürfnisse der Parteien Sachverhaltsaufklärung und rechtliche Lösung Verfahren Kooperation Streitige Verhandlung Rolle des Dritten Moderator und evtl. Berater Entscheidungsträger Ergebnis Einigung Streitige Entscheidung Perspektive Zukunftsorientierung Vergangenheitsbezug Kommunik ationsdyna mik Partei A Neutraler Dritter Partei B Partei A Neutraler Dritter Partei B 5
6 A. Was ist Mediation? Prinzipien Externer Dritter Vertraulichkeit Eigenverantwortlichkeit Informiertheit III. Prinzipien der Mediation Ergebnisoffenheit Allparteilichkeit Freiwilligkeit Einbeziehung aller Konfliktparteien 6
7 B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile I. Anwendungsbereiche der Mediation Justiziable und nicht justiziable Konflikte Familie/Trennung/Scheidung (Familienmediation) Nachbarschaftskonflikte Probleme und Auseinandersetzungen in der (Hoch-)Schule Täter-Opfer-Ausgleich Interkulturelle Konflikte Wirtschaftsmediation Auseinandersetzungen im öffentlichen Bereich Erbstreitigkeiten/Unternehmensnachfolge 7
8 B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile II. Ziele der Mediation Information und Transparenz Kooperative Lösungen Konstruktive Konfliktregelung Ergebnisse auf breiter Argumentationsgrundlage Förderung der Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmer Soziales Lernen 8
9 B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile III. Vorteile der Mediation Vertraulichkeit des Verfahrens (kein Gesichtsverlust) Zeit- und Kostenersparnis Schaffung einer win-win Situation durch Interessenorientiertheit 9
10 B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile III. Vorteile der Mediation Erhalt der Beziehung (privat, beruflich, geschäftlich) Freiwilligkeit des Verfahrens Stärkung der Konfliktbewältigungskompetenz Höhere Akzeptanz des Ergebnisses 10
11 B. Anwendungsbereiche, Ziele und Vorteile III. Vorteile der Mediation Erhalt der Beziehung (privat, beruflich, geschäftlich) Freiwilligkeit des Verfahrens Stärkung der Konfliktbewältigungskompetenz Höhere Akzeptanz des Ergebnisses 11
12 C. Wirkung, Verbreitung und Akzeptanz Erfolgsquote: über 80% Durchschnittliche Dauer: 1 2 Mediationstage Kostenersparnis im Vergleich: Bei einem Streitwert von Streitverfahren: Mediation: Verbreitung: v.a. in USA, England + Schweden langjährige Tradition und gesetzlich sowie vertraglich verankert 12
13 C. Wirkung, Verbreitung und Akzeptanz Wer macht s? Mediation in der Praxis Auch in Deutschland zunehmende Nachfrage Hier: Mitglieder des Round Table Mediation & Konfliktmanagement der deutschen Wirtschaft 13
14 C. Mediation im Ausland Im südostasiatischen Raum, vor allem Japan und China, wird seit fast 2000 Jahren die Methode der Mediation erfolgreich angewandt. In den USA ist Mediation seit langer Zeit gesetzlich verankert und nimmt nicht nur im Arbeitsrecht eine zentrale Rolle bei der Konfliktbewältigung ein. In England und Frankreich ist Mediation seit Mitte der 1990er Jahre gesetzlich geregelt. Skandinavien nutzt die Vorteile der Mediation in vielen Bereichen, nicht nur im zivilrechtlichen Sinne. In Österreich wurde zu Beginn der 2000er Jahre Mediation für alle zivilrechtlichen Belange zugelassen, nachdem sie in den 1990er erfolgreich in Familienkonflikten erprobt wurde. In Deutschland wurde erst jetzt auf Druck der EU eine gesetzliche Regelung verabschiedet. Quelle: Europäisches Institut für Wirtschaftsmediation 14
15 D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten Kulturkreis u. Geschlecht Unterschiedliches Wissen Wahrnehmung Gefühle und psychische Aspekte II. Konfliktfaktoren bzw. Konfliktursachen Interessen Werte Annahmen Erwartungen 15
16 D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten III. Konflikte warum ein professioneller Umgang mit ihnen so wichtig ist: Konflikte sind unvermeidbar! Nicht bearbeitete Konflikte erzeugen erhebliche Reibungsverluste und Ineffizienzen Gut und konstruktiv gelöste Konflikte sind der Garant für Kreativität und Entwicklung: Konflikte helfen unterschiedliche Sichtweisen zu nutzen, Blockaden abzubauen, Missverständnisse zu klären, Offenheit und damit Kontakt sicherzustellen, unklare Positionen zu klären etc. Widersprechende Mitarbeiter sind ein Zeichen von Engagement und Selbständigkeit 16
17 D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten IV. Typische Verhaltensmuster beim Umgang mit Konflikten Vermeidung oder gegenseitige Blockade (Lose-Lose) Durchsetzung (Win-Lose) Anpassung/ Nachgeben (Lose-Win) Kompromiss Kooperation (Win-Win) 17
18 D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten V. Das Harvard-Konzept Hart in der Sache und weich gegenüber den Personen (= lösungs- und interessenorientierter Verhandlungsansatz als Leitbild der Mediation) 4 Prinzipien: Trenne Sache und Person! Konzentriere Dich auf Interessen, nicht auf Positionen! Entwickle Optionen zum beiderseitigen Vorteil! Bewerte Optionen nach objektiven Kriterien! Wahrnehmungsunterschiede werden von den Konfliktparteien meist nicht erörtert 18
19 D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten VI. Positive Gesprächstechniken zur Konfliktlösung 1. Aktives Zuhören nicht nur zuhören, sondern das Gespräch aktiv fördern 2. Paraphrasieren Das von einer anderen Person Gesagte mit den eigenen Worten wiederholen 3. Ich-Botschaften Kein Verstecken hinter man-sätzen 19
20 D. Ursachen, Chancen und Lösung von Konflikten VI. Positive Gesprächstechniken zur Konfliktlösung 4. Fragetechniken Verwendung von offenen Fragen und geschlossenen Fragen 5. Differenzierung Konkretisieren/Nachfragen, abstrahieren und konfrontieren 6. Zusammenfassen Grobstruktur darstellen & Rückversicherung der Parteien 20
21 E. Ablauf einer Mediation: 6 Phasen der Mediation Phasen der Mediation 1. Phase: Vorbereitung und Mediationsvertrag Ziel: Grundlagen für ein kooperatives Miteinander schaffen 2. Phase: Informations- und Themensammlung Ziel: für jeden Konfliktpartner Themen sammeln sowie gewichten, gemeinsame Problembeschreibung, Akzeptanz und Respekt schaffen 3. Phase: Interessenklärung Ziel: Anerkennung der gegenseitigen Interessen und Bedürfnisse 21
22 E. Ablauf einer Mediation: 6 Phasen der Mediation Phasen der Mediation 4. Phase: Kreative Ideensuche/ Optionen bilden Ziel: Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten 5. Phase: Bewertung und Auswahl von Lösungsoptionen Ziel: Prüfkriterien für Optionen aushandeln und anwenden (Reality-Check: Was ist rechtlich, technisch, wirtschaftlich möglich?), Win-Win-Lösungen finden 6. Phase: Mediationsvereinbarung und Umsetzung Ziel: Mediationsvereinbarung, Klärung der Umsetzung Langfristig kooperative Beziehung 22
23 E. Ablauf einer Mediation: 6 Phasen der Mediation Phasen der Mediation Optional 7. Phase: Evaluation Prüfung der Umsetzung der getroffenen Mediationsvereinbarung 23
24 Warum Stiftung Mediation? Unsere Vision: In 5 Jahren wird Mediation als eigenverantwortliche Haltung und alternatives Vorgehen im Umgang mit Streit und Konflikten gleichberechtigt neben anderen Verfahren zur Konfliktbewältigung in Deutschland anerkannt sein. Sie wird den Menschen als professionelle Dienstleistung bewusst sein und wie selbstverständlich in Anspruch genommen. 24
25 Warum Stiftung Mediation? Unser Ziel Mediation ist in Deutschland noch vielerorts unbekannt. Das will die Deutsche Stiftung Mediation durch aktive und unparteiliche Öffentlichkeitsarbeit ändern. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Chancen der selbstbestimmten Konfliktlösung durch Mediation in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu etablieren. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Streitkultur, mehr Verbraucherschutz durch Förderung von Privatautonomie sowie Unterstützung der Rechtspflege. Ziel ist zudem die wissenschaftliche Auswertung und Weiterentwicklung der Mediation zu fördern und die Zusammenarbeit auf europäischer und internationaler Ebene zu installieren. Ziel ist die Einrichtung der Mediationskostenhilfe analog zur Prozesskostenhilfe. 25
26 Warum Stiftung Mediation? Stiftungszweck im Detail Ausbildung, Weiterbildung, Fortbildung (vom Kindergarten bis zur Uni, VHS, betriebliche Ausbildung) Verbraucherberatung (Mediationsinformationsstellen) Gesundheitsförderung (z.b. gegen Mobbing) Wissenschaft und Forschung (Zusammenarbeit mit Unis) mildtätig (MKH statt PKH) 26
27 Warum Stiftung Mediation? Die Positionierung der Deutsche Stiftung Mediation Die Stiftung ist die neutrale Instanz in Deutschland, die sich uneigennützig um das THEMA MEDIATION kümmert Bekanntmachen, Etablieren, Fördern Informieren und Aufklären Unterschiede zu anderen Verfahren aufzeigen. Alle, inkl. der Verbände, sind eingeladen, mitzumachen Verbände sind die Interessenvertreter von MEDIATOREN 27
28 Deutsche Stiftung Mediation Kontakt Robert Glunz Deutsche Stiftung Mediation Repräsentant NRW
29 Gründungsmitglieder der Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation Gebhard Mann Syndicus, STRABAG Property and Facility Services GmbH, Düsseldorf Ulrike Schneider Einkaufsleiterin, Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation Prof. Dr. Ricarda Rolf Professorin für Wirtschaftsrecht, insbes. Arbeits- und Sozialrecht sowie Personalmanagement, Fachhochschule Köln Joachim Hund-von Hagen aclanz Partnerschaft von Rechtsanwälten, Frankfurt am Main Prof. Dr. Ricarda Kölner Rolf, Forschungsstelle Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation für Wirtschaftsmediation
30 Studium & Weiterbildung Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation Forschung Praxistransfer Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation
31 Aktuelle Aktivitäten Symposien und Zusammenarbeit mit Unternehmen Fachvorträge, Vortragsreihe und Veröffentlichungen Netzwerk Mediation (u. a. Round Table, BMJ, Deutsche Stiftung Mediation, Institut für Wirtschaftsmediation ) Mediation im internationalen Kontext Seminare und Weiterbildungsangebote Forschungsthemen Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation
32 Kontakt: Prof. Dr. jur. Ricarda Rolf Kölner Forschungsstelle Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation Fachhochschule Köln Claudiusstr. 1 für Wirtschaftsmediation Köln ricarda.rolf@fh-koeln.de Telefon: 0221/ oder 0170/ Prof. Dr. Ricarda Kölner Rolf, Forschungsstelle Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation für Wirtschaftsmediation
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