Die Würde des Menschen ist zu schützen und zu achten: Ohne diese Grundbedingung gibt es keine Demokratie Vortrag vom 12.

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1 Kurt Wyss Die Würde des Menschen ist zu schützen und zu achten: Ohne diese Grundbedingung gibt es keine Demokratie Vortrag vom 12. April 2016 Gehalten im Rahmen der: Studienwoche des Lehrstuhls Sozialarbeit, Sozialpolitik und Soziologie: Die älteste Demokratie der Welt fit für die Zukunft? Universität Fribourg 11. April 2016 bis 14. April 2016 Veröffentlicht auf (16. April 2016) Art. 7 der schweizerischen Bundesverfassung lautet: Die Würde des Menschen ist zu schützen und zu achten. In Art. 12 heisst es: Wer in Not gerät und nicht in der Lage ist, für sich zu sorgen, hat Anspruch auf Hilfe und Betreuung und auf die Mittel, die für ein menschenwürdiges Dasein unerlässlich sind. Im deutschen Grundgesetz heisst es im Art. 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. In der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 wird in der Präambel erklärt, warum es der Erklärung der Menschenrechte bedarf, unter anderem weil die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräusserlichen Rechte die Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt bilden. Was es bedeutet, wenn die Würde des Menschen auf alle möglichen und auch vermeintlich unmöglichen Arten geschunden wird, zeigte sich mit dem nationalsozialistischen Terror der Jahre von 1933 bis Es ist auch heute noch unglaublich schwer, jenen Terror in seiner Brutalität einigermassen zu ermessen, d.h. nicht zu unterschätzen und dadurch zu verharmlosen. Dieses Defizit, das für sich schwer wiegt, kann hier nicht kompensiert werden. Es sei nur als ein möglicher Literaturhinweis unter vielen auf das grosse 1961 in

2 - 2 - den USA erstmals erschienene Werk von Raul Hilberg hingewiesen: Die Vernichtung der europäischen Juden 1 Der Schutz und die Achtung der Menschenwürde wurden nach der Vernichtung der europäischen Juden sowie anderer von den Nazis als lebensunwürdig angesehenen Bevölkerungsgruppen in verschiedene nationale Verfassungen aufgenommen. Auch die Erklärung der Menschenrechte von 1948 und die wie erwähnt darin verankerte Anerkennung der Menschenwürde stellt eine unmittelbare Reaktion auf Nationalsozialismus und Faschismus dar. Der Begriff der Menschenwürde ist zweifellos ein bürgerlicher. Den Begriff deshalb, eben weil er ein bürgerlicher ist, abzulehnen, wäre freilich falsch. Das Problem des Bürgerlichen besteht nicht darin, dass es die falschen Begriffe hätte, sondern darin, dass seine Begriffe, die für sich durchaus progressiv sind, gar nicht verwirklicht werden dürfen, sondern blosses Ideal zu bleiben haben. Theodor W. Adorno formulierte diese Problematik des Bürgerlichen folgendermassen: Einerseits verhalf es (das Bürgertum, kw) radikalen Theorien wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit zum Leben, zugleich aber hat es im Vollzug seiner eigenen Konstituierung die Verwirklichung dieser Ideale verhindert. 2 Das Bürgertum verhindert die Verwirklichung der in seinen Begriffen steckenden Ideale und zu diesen Idealen zählen auch der Schutz und die Achtung der Menschenwürde. Man spricht zwar, und sogar eben in den nationalen Verfassungen, vom Schutz und der Achtung der Menschenwürde, verhindert zugleich in systematischer Weise, dass die Menschen die in ihnen steckende Würde auch wirklich zeigen und entfalten können, was hinwiederum die Möglichkeiten zur Demokratie in Frage stellt. Darauf möchte ich näher eingehen. Als ein zentrales Moment der Menschenwürde wäre die besondere Fähigkeit der Menschen zu bezeichnen, mit Vernunft der Welt gegenüber zu treten. Immanuel Kant spricht in der Grundlegung der Metaphysik der Sitten von der 1 Hilberg, Raul (1961/1982): Die Vernichtung der europäischen Juden. 3 Bände. Aus dem Amerikanischen von Christian Seeger, Harry Maor, Walle Bengs und Wilfried Szepan. Fr.a.M.: Fischer Adorno, Theodor W. (1962/63): Philosophische Terminologie. Zur Einleitung. Band 1. Herausgegeben von Rudolf zur Lippe. Fr.a.M.: Suhrkamp 1973/74: S. 134f.

3 - 3 - Idee der Würde eines vernünftigen Wesens, das keinem Gesetze gehorcht, als dem, das es zugleich selbst gibt 3 Und weiter stellt Kant fest: Im Reiche der Zwecke hat alles entweder einen Preis, oder eine Würde. Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes, als Äquivalent, gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde. 4 Die Vernunft als autonom sich setzende verleiht dem Wesen, das diese Vernunft hat, Würde. Wäre die Vernunft demgegenüber bloss etwas, das nachvollzieht, was ihr von aussen oder eben heteronom eingegeben wird, was also ausserhalb bereits ein Äquivalent besitzt und je nach dem, wie gut diesem Äquivalent entsprochen wird, einen mehr oder weniger guten Preis erzielt, dann zeigte sie um es mit einen modernen von Kant noch nicht verwendeten Ausdruck zu sagen vielleicht Kompetenz, nicht aber Würde, weil eben ohne Autonomie. An diesem von Kant hervorgehobenen Moment der Menschenwürde, keinem Gesetze zu gehorchen als dem, das es zugleich selbst gibt, wäre grundsätzlich festzuhalten. Und es ist auch ohne weiteres einsehbar so lässt sich im Vorgriff sagen, dass die Wahrung dieses Moments eine entscheidende Voraussetzung für die Demokratie darstellt. Allerdings steckt im Kantischen Begriff der Würde des vernünftigen Wesens gleichzeitig das bereits angesprochene Problem des Bürgerlichen. Kant trennt durch sein ganzes Werk hindurch eine Art von idealer Sphäre, ein kategoriales subjektives Gefüge, ab vom sinnlich Wahrnehmbaren, von der empirischen Mannigfaltigkeit. Auch die praktische Vernunft, welche den vernünftigen Wesen ihre Würde gibt, ist von Kant als eine reine Vernunft konzipiert, als eine Vernunft mithin, die vor allem Empirischen und vor allem Sinnlichen wirke, als eine Vernunft a priori. Das ist eine problematische Auffassung, die von vielen Philosophen nach Kant und auch bereits von Hegel kritisiert wurde. Es gibt ja doch kein Denken ohne Gedachtes und das Gedachte lässt sich nur schwer anders vorstellen als ein in der Welt Befindliches, mit den Sinnen Wahrgenommenes, Anschauliches. 3 Kant, Immanuel: Kritik der praktischen Vernunft. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785/86/88). Werkausgabe Band VII. Herausgegeben von Wilhelm Weischedel. Fr.a.M.: Suhrkamp 1993: S. 67 (Hervorhebung durch Kant). 4 Ebda: S. 68 (Hervorhebungen durch Kant).

4 - 4 - Anstatt jetzt die Kantische Konzeption einfach zur Seite zu schieben, macht es viel mehr Sinn, sich zu fragen, welche gesellschaftliche Funktion sich mit der Konzeption verbindet. Wenn man nämlich genau hinschaut, fällt auf, dass die Kantische Vernunft a priori ganz ähnlich konzipiert ist wie das Prinzip der Kapitalverwertung. Auch das Prinzip der Kapitalverwertung stellt sich vor wie ein Apriori, als etwas, durch das Entscheidungen über die besonderen Sachen und deren Verwertung schon gefällt sind, bevor diese besonderen Sachen überhaupt ins Blickfeld geraten. Als wäre die Welt schon besetzt, bevor man sie wirklich bereist. Komme, was da wolle, die Prinzipien der Kapitalverwertung genauso wie die Kategorien der reinen Vernunft so die Ideologie setzen sich in jedem Fall durch gegen die besonderen Sachen. Der Philosoph, der an erster Stelle auf die Analogie von Kantischer Konzeption der reinen Vernunft und Prinzipien der Kapitalverwertung aufmerksam machte, wurde nie besonders bekannt und ist bis heute unbekannt. Er heisst Alfred Sohn-Rethel ( ) und seine diesbezügliche 1976 erstmals erschienene Schrift trägt den die eben angedeutete Ideologiekritik auf den Punkt bringenden Titel: Das Geld, die bare Münze des Apriori. 5 Mit Sohn-Rethel, der sein Werk wesentlich auf demjenigen von Marx gründet und von da aus in Form einer materialistischen Erkenntnistheorie Kant kritisiert, wäre in freier Auslegung folgendes hervorzuheben. Mit dem so genannten Apriori, sowohl der Kantischen reinen Vernunft als auch den Prinzipien der Kapitalverwertung, will erstens vorgetäuscht sein, es gäbe etwas, das den besonderen Sachen vorausgehe (fast wie eine Zweite Natur), will mittels des so erweckten Scheins zweitens der Bezug der Menschen zu den Sachen vorbestimmt sein. Es sollen die Menschen in ihrer Fähigkeit, sich in die Sachen zu versenken und von den Sachen sich ansprechen zu lassen, blockiert werden. Die Blockade erfolgt vermittels der mit dem angeblichen Apriori verbundenen Imperative, dem kategorischen Imperativ hier, dem kapitalen Imperativ dort. Sohn-Rethel spricht von der den Menschen mit Bezug auf die Sachen aufgenötigten Realabstraktion. Sie ist es, welche die Vernunft blockiert und damit auch die Entfaltung der Menschenwürde. 5 Sohn-Rethel, Alfred (1976): Das Geld, die bare Münze des Apriori. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 1990.

5 - 5 - Dabei ist die Nötigung gar keine a priori bestehende, sondern sie kommt das ist im Kern das von Sohn-Rethel Nachgewiesene aus der Empirie, aus dem Materiellen selber, hat zu tun mit Herrschaft, mit den der Herrschaft dienlichen Vorschriften, insbesondere eben, wie die Menschen zu den Sachen sich zu stellen haben. Wenn ich eingangs mit Adorno festgestellt habe, dass die durchaus progressiven Ideale des Bürgerlichen von den Bürgerlichen selber an ihrer Verwirklichung gehindert werden, dann ist damit genau dieses gemeint, der von den Bürgerlichen zum Zweck ihrer kapitalistischen Herrschaft der Naturbeherrschung ebenso wie der Herrschaft von Menschen über Menschen vor die Sachen geschobene Block oder Filter, ausgegeben als Apriori, erscheinend wie Zweite Natur. Adorno, der mit Sohn-Rethel ganz übereinstimmt, spricht selber vom Kantischen Block und analog wäre vom kapitalen, die bürgerliche Herrschaft sichernden Block zu sprechen. Daraus ergibt sich: Wenn Kant mit Recht darauf hinweist, dass das vernünftige Wesen Würde gewinnt dadurch, dass es keinem Gesetze gehorcht, als dem, das es (durch seine Vernunft) zugleich selbst gibt 6, dann ist dieser Gewinn dann kein Gewinn, wenn dieses selbst gebende Gesetz gar kein selbst gebendes, sondern ein der sich durchsetzenden Herrschaft dienendes ist, d.h. also ein nicht autonom, sondern heteronom bestimmtes. Aus einer in ihrer Autonomie zum Vornherein blockierten Vernunft jedoch kann keine Menschenwürde erwachsen. Die bürgerliche Vernunft als eine sich selber blockierende ist eine eingeschränkte Vernunft. Diese eingeschränkte Vernunft wird von der kritischen Theorie als formale, als instrumentelle oder auch als subjektive Vernunft bezeichnet. Von Bewusstsein und Rationalität habe man, so Adorno, im allgemeinen einen viel zu engen Begriff, nämlich den der formalen Denkfähigkeit (womit Adorno eben diese eingeschränkte Vernunft meint, kw). Sie (diese formale Denkfähigkeit) ist aber selber bereits eine Verengung der Intelligenz, ein Spezialfall der Intelligenz, dessen es gewiss bedarf. Das aber, was eigentlich Bewusstsein ausmacht, ist Denken in Bezug auf Realität, auf Inhalt: die Beziehung zwischen den Denkformen und strukturen des Subjekts und dem, was es nicht selber ist. Dieser tiefere Sinn von Bewusstsein oder Denkfähigkeit ist nicht einfach der formallogische Ablauf, sondern er stimmt 6 Oben zitiert.

6 - 6 - wörtlich mit der Fähigkeit, Erfahrungen zu machen, überein. Denken und geistige Erfahrungen machen, würde ich sagen, ist ein und dasselbe. 7 Wenn das Subjekt Erfahrungen wirklich macht, ist sein Bewusstsein mit etwas konfrontiert, das ausserhalb seiner ist, Nicht-Ich, für das es aber genau kein formales oder instrumentelles Verfahren bereit hat, um diesem Nicht-Ich Herr zu werden hätte es ein solches, wäre es keine wirkliche Erfahrung, sodass es also ohne jedes vorgefertigte Denkinstrument seine Vernunft aufbieten muss. Dieses nun, ohne vorgefertigtes Denkinstrument Vernunft aufzubieten, impliziert eine neue Qualität von Autonomie. Sie besteht darin, einzig und allein von der Sache und von der Konstellation aus, in welcher diese Sache erscheint, zu denken: ganz autonom in der Sache drin. Es ist dieses zugleich eine Autonomie, durch welche die Würde des Subjekts wirklich, das meint buchstäblich in der materiellen Wirklichkeit geltend sich machen kann. Das Zusammengehen der Geltendmachung von autonomer Vernunft und Menschenwürde ist weiterhin mit Kant vereinbar, doch ist diese Geltendmachung hier nicht blockiert gegenüber dem Empirischen, sondern spielt sich ganz innerhalb des Bereichs des Empirischen ab, ohne jedes Apriori. Der Satz von Adorno: Wahr sind nur die Gedanken, die sich selber nicht verstehen 8 meint dieses, dass Wahrheit nur dort entstehen kann, wo die Gedanken nicht im voraus schon sei es formalisierend, sei es instrumentalisierend gleichsam Bescheid wissen, sondern infolge der Erfahrung, die per se neu ist, sich selber nicht verstehen, in anderen Worten gesagt, wo Bewusstsein an der Sache überhaupt erst sich bildet. Wahr sind nur die Gedanken, die sich selber nicht verstehen. Adorno spricht beim dialektischen Prozess zwischen Subjekt und Objekt dann gar vom Vorrang des Objekts 9 gegenüber dem Subjekt. Weiter kann gesagt werden, dass das Subjekt in der Erfahrung des Objekts nicht nur selber seine Würde zu zeigen vermag, sondern im Gleichen und das wäre dann eine 7 Adorno, Theodor W. (1966): Erziehung wozu? In: Ders.: Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker Herausgegeben von Gerd Kadelbach. Fr.a.M.: Suhrkamp 1971: S : Adorno, Theodor W.: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben ( ). Fr.a.M.: Suhrkamp 1988: S Adorno, Theodor W. (1966): Negative Dialektik. Fr.a.M.: Suhrkamp 1982: S. 185.

7 - 7 - zusätzliche Erweiterung zu Kant der erfahrenen Sache Würde erweist. Auf meiner Website, auf der ich alle vierzehn Tage u.a. einen Kommentar veröffentliche, habe ich in einem Kommentar anhand des Romans von Ernest Hemingway ( Der alte Mann und das Meer ) 10 aufzuzeigen versucht, was eine solche Erfahrung alles implizieren kann. 11 Das die eigenen Ideale blockierende Bürgerliche ist für sich gesehen nicht faschistisch, doch ist in ihm der Zug zum Faschistischen und damit gegen die Demokratie angelegt. Wenn die bürgerliche Herrschaft die Menschen daran hindert, sich auf die Sachen als besondere in autonomer Weise einzulassen, sie stattdessen in eine subjektiv vorbestimmte kapitale Vernunft zwingt, dann können die Menschen, die sich zwingen lassen, auch keine Würde zeigen und gewinnen. Eine mögliche Reaktion besteht im Reaktionären respektive darin, die eigene Menschenwürde, da sie sich ja doch nicht zeigen lässt, ganz in sich zu verschliessen, zu verdrängen, gleichsam zuzumauern. In der Folge möchte man nur noch heteronom funktionieren, beisst die Zähne zusammen und identifiziert sich mit der Herrschaft, mit dem Aggressor. Zugleich will man keine wirklichen Erfahrungen mehr machen, weil dazu ja die Vernunft autonom aufgeboten und Würde gezeigt werden müsste. Also verweigert man sich der Erfahrung, verweigert man sich der Einfühlung in die Sache, in die anderen Menschen und gar auch in sich selber. Anstatt dass das Bürgerliche was bei autonomer Vernunft in der Wirklichkeit angezeigt wäre über sich selber hinaustreiben kann, wird es recht eigentlich verstockt, geht immer mehr dazu über, die Ideale, durch die es sich ins Leben brachte, zu zerstören. Blockierte Menschenwürde führt weg von der Demokratie, hinein ins Autoritäre, in die Diktatur. Nun würde ich in der Tat behaupten, dass diese hier skizzierte, die Menschenwürde kennzeichnende Befähigung, autonom auf die Sache sich einlassen zu können, dass diese Befähigung eine grundlegende Bedingung von Demokratie darstellt. Insofern gibt es ohne Schutz und Achtung der Würde des Menschen tatsächlich keine Demokratie. Ich würde dabei sogar von einer substanziellen Bedingung sprechen und würde sagen, dass wenn diese substanzielle Bedin- 10 Hemingway, Ernest (engl.: 1952): Der alte Mann und das Meer. Aus dem Englischen von Werner Schmitz. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Vgl.: Kommentare zur Zeit Kommentar K131.

8 - 8 - gung nicht erfüllt sind, auch erfüllte formale Bedingungen der Demokratie one man one vote usw., die für sich natürlich auch wichtig sind, nichts nützen, sondern sogar problemlos in antidemokratische Mittel verkehren lassen. Wenn jene Befähigung zur autonomen Vernunft nicht breit vorhanden ist, wird die formale Demokratie zwangsläufig in ein Mittel wider die Demokratie verwandelt. In der Schweiz konnten und können wir das ja von ganz nahe verfolgen. Und wenn nicht alles täuscht, ist diese von mir hier skizzierte substanzielle Bedingung der Demokratie in der jüngsten, nun bereits mindestens 25 Jahre anhaltenden neoliberalen Epoche richtiggehend erodiert worden. Entsprechend wird ja auch bereits von einer Postdemokratie gesprochen, was natürlich, wenn dieses der Fall ist, wirklich der Wahnsinn ist. Durch den formalen Weiterbestand der Demokratien wird jedenfalls unterschätzt, wie erodiert deren Substanz schon ist. Freilich lässt es sich am Vormarsch reaktionärer Parteien ablesen, deren Anhänger sich dadurch auszeichnen, dass sie recht eigentlich nicht mehr denken wollen, in die Lage anderer und erst recht der sog. Fremden überhaupt nicht sich einfühlen wollen, auch gar keine Würde ausstrahlen und auch noch stolz sind darauf. Ursprünglich hatte ich für diesen Vortrag geplant, konkret auf den mit dem Neoliberalismus erfolgten Umbau der Gesellschaft einzugehen und an verschiedenen Bereichen aufzuzeigen, inwiefern es zur Blockade autonomer Vernunft und damit der Menschenwürde kam, wie die Substanz der Demokratie erodiert wurde. Ich hätte dann vom neoliberalen Wirtschaften gesprochen, vom Arbeitskraftunternehmertum als Internalisierung des Autoritären, von den ökonomisierten Bildungssystemen, die neu anstelle von Mündigkeit Unmündigkeit befördern, vom umgebauten Sozialstaat, der nicht mehr dazu da ist, den Ärmsten ein menschenwürdiges Dasein zu garantieren, sondern dazu da, als Disziplinierungsinstrument im Dienst des globalisierten Kapitalismus zu fungieren. Beim Schreiben des Vortrags habe ich dann aber gemerkt, dass der Begriff der Menschenwürde, als ein vom Bürgerlichen selber blockiertes bürgerliches Ideal, für sich viel Klärungsbedarf benötigt und auch wirklich grundlegend oder eben substanziell ist. Die Bestimmung dieser Substanz, der Menschenwürde im Grunde, ergab einen eigenen Vortrag. Deshalb kann ich hier den Zusammenhang von neoliberaler Gesellschaft, blockierter Menschenwürde und unterhöhlter Demokratie bloss abstrakt postulieren, ohne ihn auszuführen.

9 - 9 - Zum Schluss möchte ich mich der zur Bestimmung der Menschenwürde zugehörigen Frage zuwenden, wie diese und damit also die Substanz der Demokratie um es ganz knapp zu sagen zu retten ist. Eine überaus schwierige Frage, zu der ich nur einige Stichworte geben kann. Vorweg scheint mir der Hinweis grundlegend, dass die skizzierte kapitale Blockade der Vernunft wirklich auf allem lastet, auf den Menschen, auf den Beziehungen zwischen den Menschen, auf der Natur, auf den Sachen generell und eben auch gar auf uns selber. Sie ist fast wie ein allgemeiner Pilzbefall. Das bedeutet dann eben auch, dass die Blockade sich bei einem Rettungsversuch nicht einfach umgehen lässt, sondern es für die Rettung notwendig ist, kritisch durch sie hindurch sich zu arbeiten. Das spricht für kritische Theorie, ist aber wirklich eine Herkulesaufgabe, und von den Schwierigkeiten zeugen etwa die Arbeiten von Walter Benjamin, der sich philosophisch ja ganz dieser Rettung widmete. 12 Demgegenüber müssen die Versuche, zu den Sachen direkt vorzustossen, wie es zuerst Edmund Husserl versuchte, idealistisch-bürgerlich und also erfolglos bleiben. Im schlimmsten Fall, und hierfür steht der Name von Martin Heidegger, endet der direkte Versuch, die so genannte Seinsvergessenheit, wie es bei Heidegger heisst, zu überwinden, im Reaktionären. Ohne bewusste Kritik des Blockierenden läuft man Gefahr, eben diesem Blockierenden erst recht aufzusitzen. Ein grosser Denker, für den die Beantwortung der Frage meines Erachtens geradezu existenziell war und der sich in seinem Schreiben übertrieben gesagt nur ihr widmete, überhaupt im Schreiben nahezu nur noch zu leben vermochte, ist der vor 12 Tagen, am 31. März 2016, verstorbene ungarische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Imre Kertész. Meines Erachtens führte Kertész modellhaft vor, wie autonome Vernunft und Menschenwürde zu retten sind, und zwar eben durch die grösstmögliche Tyrannei hindurch zu retten sind. 12 In Erläuterung sei angemerkt, dass abstrakt vermutlich gar nicht gesagt werden kann, wie solche Rettungen zu erfolgen haben, sie wirklich nur am Besonderen durchgeführt werden können. Modelle werden hier angesprochen mit Hemingway (vgl. oben) und mit Kertész (vgl. nachstehend). Rettung gibt es nur als durchgeführte.

10 Imre Kertész wurde 1944 als 14-jähriger von den Nazis zusammen mit vielen tausend anderen Menschen aus Budapest nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. Er erzählt es im Roman eines Schicksallosen. 13 Kertész unternimmt mit dem Roman so würde ich sagen den Versuch, sich, seine Würde, die Würde der KZ-Häftlinge, der Ermordeten und der Überlebenden nicht nur durch die ganzen dem widersprechenden KZ-Strukturen hindurch, sondern auch durch die ganzen dem widersprechenden Reden über das KZ nach der Befreiung hindurch, zu retten. Tatsächlich herrscht regelmässig eine Vorstellung über den Holocaust vor, in der davon ausgegangen wird, die Opfer hätten halt einfach die Hölle durchgemacht, hätten in dieser ganzen Zeit, entweder bis zu ihrer Ermordung oder bis zu ihrer Befreiung, würdelos oder in der Terminologie von Kertész schicksallos dahinvegetiert. Diese Vorstellung jedoch reproduziert die Logik der KZ-Maschinerie, die ja ganz darauf ausgerichtet war, den Opfern ihre Würde, ihr Schicksal zu nehmen. Dem hält Kertész entgegen, dass auch die Inhaftierten ihre eigenen Schritte machten und genauso noch ihre Würde hatten, und Würde sogar im KZ manchmal zeigen konnten. Dieses nun aber einsichtig zu machen, und zwar eben nicht jenseits der Todesmaschinerie, nicht in irgendeiner Art geistigem Eskapismus, sondern buchstäblich durch die STRUKTUREN des KZs hindurch, innerhalb ihre Logik, ohne der Logik zu verfallen, ist ungeheuer schwierig. Aber es gelang ihm. Irgendwie bin ich überzeugt davon, ohne es ausführen zu können, dass wir alle vor der analogen Aufgabe stehen. Wie schwer ihm der Schreibprozess am Roman eines Schicksallosen fiel, beschreibt Imre Kertész in seinem Galeerentagebuch 14. Die Rettung, von der ich hier spreche, ist Galeerenarbeit. Nature will be reported. (Emerson, zitiert von Kertész zu Beginn des Galeerentagebuchs ) Man rudert und rudert, auf die offene See hinaus, treibt zwischen Klippen und Sandbänken, plötzlich die Einsicht, Rettung, das Glück. 13 Kertész, Imre (1975): Roman eines Schicksallosen. Aus dem Ungarischen von Christina Viragh. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Kertész, Imre (1992): Galeerentagebuch. Aus dem Ungarischen von Kristin Schwamm. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2002.

11 Ich zitiere Kertész 15 : LÄSST LOS (das Steuer) HOLT HEREIN (das Ruder) IST GLÜCKLICH 15 Aus ebda: S. 251.

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