Sonderauftrag für Suizidprävention der Universitätsklinik Salzburg. Prim. Priv.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek Priv.-Doz. Dr.
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- Juliane Messner
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1 Sonderauftrag für Suizidprävention der Universitätsklinik Salzburg Prim. Priv.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek Priv.-Doz. Dr. Martin Plöderl
2 Überblick Organisation Suizidprävention in der Klinik Suizidprävention außerhalb der Klinik
3 Geschichte der Krisenintervention und Suizidprävention an der CDK 1975 Gründung Krisenintervention durch Heimo Gastager 1992 UbG Ausweichstation 1993 Krisenstation 1994 Sonderauftrag für Krisenintervention 1996 neue Krisenstation 20 Betten inkl. 4 UbG Betten, 2 TKL 2000 Beginn Projekt Suizidprävention Salzburg 2005 SA Umbenennung in SA für Suizidprävention 2009 Umstrukturierung der Station für Suizidprävention: 12 Betten, 10 TKL, kein UbG Bereich
4 Foschung Praxis PMU Forschungsprogramm für Suizidprävention Universitätsklinik für Psychiatrie & Psychotherapie Sonderauftrag für Suizidprävention 12 Betten 10 TKL Plätze
5 Suizidraten Salzburg Österreich ( )
6 Forschungsschwerpunkte (Stand Sept. 2014) Prüfen theoretischer Suizidmodelle Wirksamkeitsfaktoren stationäre Suizidprävention Religion und Suizidrisiko Sexuelle Orientierung und Suizidrisiko Real-Time Monitoring des suizidalen Prozesses Idiografische Systemmodellierung
7 Aktuelles Beispiel Weihnachtsstudie Plöderl, M., Fartacek, C., Kunrath, S., Pichler, E.-M., Fartacek, R., Datz, C., Niederseer, D. (in press). Nothing like Christmas. Suicides during Christmas and other holidays in Austria. European Journal of Public Health
8 Suizidprävention in der Klinik HochrisikopatientInnen Behandlungsdauer (3-14 Tage) Multiprofessionelles Team Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie Psychiatrische Pflege Sozialarbeit Zusätzlich: Bewegungsanalytische, Ergo-, Physiotherapie, WS- Gymnastik, Psychoedukative und Entspannungsgruppen,... Konzept: Klassische Krisenintervention Adaptionen für suizidgefährdete PatientInnen Kleines Behandlungsteam
9 Krisenintervention, Adaptionen für Suizidgefährdete Beziehung herstellen Exploration, Zielfindung Risikoabschätzung Entlastung Längerfristige Problemlösung Nachsorgekontakte In Anlehnung an Schnyder (1993), Sonneck (2000), Teismann & Dorrmann (2014), Wolfersdorf (2000)
10 Krisenintervention, Adaptionen für Suizidgefährdete Beziehung herstellen - Erstgesprächsführung Exploration, Zielfindung Risikoabschätzung - Computerunterstützte Diagnostik Entlastung Längerfristige Problemlösung - Dialektische Verhaltenstherapie - Idiografisches Prozessmanagement Nachsorgekontakte - Notfallplan
11 Konzept Erstgespräch
12 Kollaborativer / Patientenzentrierter Zugang Kollaborativer Zugang (CAMS) (Jobes, 2007)
13 Narrativer Zugang Erzählen Sie in eigenen Worten wie zum Suizidversuch kam Michel (2011), Michel & Valach (1997)
14 Erstgesprächsprotokoll Die erste Seite
15 Strukturierter Teil Suizidgedanken / Pläne / Ausführungstendenz Suizidversuche (wann, Auslöser, Methode) Selbstschutzfähigkeit Fremdaggressivität Psychopathologie (PTSD, Angst, Depresse/Manische/Psychot. Phasen) Alkohol/Drogen Somatische Beschwerden, Allergien Schwangerschaft Psychiatrische Vorgeschichte Ambulanter Facharzt/Psychotherapie Suizidalität in der Familie NSSI
16 Strukturierter Teil Zieldefinition Krisenintervention vs.??? Information Aufenthaltsdauer (3-14 Tage) Problemdefinition Pychologisch/Psychotherap. Maßnahmen Blaue Mappe Weitere Therapiemaßnahmen Ausgangsregelung Fahrverbot Info Diagnostik Aufklärungsbogen
17 Diagnostik Selbstbeurteilungsfragebögen parallel zur klinischen Diagnostik: Depressivität (BDI) Hoffnungslosigkeit (HS) Suizidgedanken (BSS) Therapeutische Alliance (WAI) Behandlungserwartung Adaptionen je nach Forschungsstand bzw. -fragestellungen Interpersonell Psychologisches Modell (Joiner, 2005): Zugehörigkeitsgefühl, Gefühl eine Last zu sein, Fähigkeit zum Suizid Klinisches Modell nach Mann (Mann et al., 1999): Impulsivität, Aggressivität Therapeutische Allianz (WAI)
18 DBT-Konzept für chronische Suizidalität
19 Akute vs. chronische Suizidalität akut chronisch zeitlich: Suizidalität einzigartig Suizidalität häufig wiederkehrend ich-synton? JA NEIN diagnostisch: Typisch Achse I, Typisch Achse II, v.a. Borderline PS
20 Stationäre Behandlung kritisch If a patient must be hospitalized, the environment should be made as unpleasant as possible (Linehan, c.f. Paris, 2006, p. 88) Krankenhaus
21 Dialektische Verhaltenstherapie (DBT) in der Krisenintervention: Die Blaue Mappe Professionelle Grundhaltung Hierarchie der Ziele Umgang mit Selbstverletzungen Behandlungsvertrag Diary-Card Skills-Training Dinhobl, R., Aistleitner, U., Plöderl, M., & Fartacek, C. (2010). Dialektische Verhaltenstherapieelemente in der existenzanalytisch geprägten stationären Krisenintervention mit suizidalen Borderline-Patienten. Suizidprophylaxe, 143,
22
23 Positiver Rückzug Konflikte in der Familie Sport Garten Stadt Grübeln über Konflikte Kränkungen Verletzungen Gedanken ordnen, Aufschreiben Weinen Alkohol trinken LEERE Wut auf mich Schuld/ Scham Kränkung Verletzung Extrem beschäftige n Innere Anspannung Unruhe Schlafprobleme Körperliche und psychische Erschöpfung Truxal Verlangen nach Alkohol Andere bemühen sich um mich Bin zu blöd für alles Wertlosigkeit Klick Nicht mehr denken können Gefühl, mich zu verlieren, nicht mehr zu spüren Verpflichtungen Mit niemand mehr sprechen wollen ( Bitte lasst mich in Ruhe ) Möchte nicht zur Last fallen AUSWEGLOSIG KEIT Problematischer Rückzug Es tut so weh Psychischer Schmerz Ich halte es nicht mehr aus S5 anrufen Fr. xxx nrufen
24 Dissoziation Heute hatte ich das Gefühl, mich selbst zu verlieren Psychache Heute spürte ich psychischen Schmerz Suizidversuch Suizidversuch
25 Notfallplan Stanley, B., & Brown, G. K. (2012). Safety planning intervention: A brief intervention to mitigate suicide risk. Cognitive and Behavioral Practice, 19(2),
26 Notfallplan (Stanley & Brown, 2012; Fartacek, C. et al., 2014) Warnzeichen Internaler Bewältigungsstrategien Soziale Distraktoren Helferpersonen Professioneller Anlaufstellen Gründe zu leben
27 Suizidprävention außerhalb des Krankenhauses
28 Fortbildungen / Trainings Universitär Paracelsus Privatmedizinische Universität Fachbereich Psychologie, Universität Salzburg FH Salzburg, soziale Arbeit Univ.-Lehrgang Krisenintervention (ProMente, Univ. Graz) Außeruniversitär Soziale Einrichtungen Polizei Klinikintern Öffentliche Awareness-Vorträge
29 lebenswert Schulische Suizidprävention Brücke zwischen Gesundheitsförderung und Prävention Elemente aus der GF Ganzheitlich Partizipativ + Nachhaltig Über Reine Wissensvermittlung hinaus Wirksamkeit besser Anlehnung an erfolgreiche Programme Film + Auseinandersetzung mit dem Film Wissen (Warnsignale) Mitschüler als Helfer
30 Sturm, J., Plöderl, M., Fartacek, C., Kralovec, K. Neuhäuserer, D., Niederseer, D. Hitzl, W., Niebauer, J., Schiepek, G., Fartacek, R. Acta Psychiatr Scand 2012: 1 9 Physical Exercise trough Mountain Hiking in Forschungsprogramm High-Risk für Suizidprävention Suicide Patients PMU Institut für Public Health A Randomized MMag. Josef Crossover Sturm Trial
31 Stichprobe und Patientenrekrutierung Anschreiben von 167 Hochrisikopatienten Einladung zu Informationsterminen Einschlusskriterien: Mindestalter 18 Jahre Mindestens 1 Suizidversuch Hoffnungslosigkeit > 26 Diagnosen Wohnort Nähe Salzburg Stadt Ausschlusskriterien: Koronare Herzerkrankung Kognitiv beeinträchtigt Nicht ausreichende Deutschkenntnisse 2011 PMU Mountain hiking in suicide high-risk patients 31
32 Hoffnungslosigkeit und Depressivität 2011 PMU Mountain hiking in suicide high-risk patients 32
33 Suizidgedanken & Ausdauerleistungsfähigkeit 2011 PMU Mountain hiking in suicide high-risk patients 33
MMag. Josef Sturm ÖAV Tagung Bergsport und Gesundheit Wien 25. November 2016
R. Fartacek, M. Plöderl, C. Fartacek, L. Hauer, J. Sturm Bereich Krisenintervention und Suizidprävention-Uniklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Christian Doppler Klinik Salzburg praxis@fartacek.at
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