Die Zukunft der industriellen Arbeit Auswirkung von Industrie 4.0 auf die Arbeitswelt

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Artur Fiedler
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1 Die Zukunft der industriellen Arbeit Auswirkung von Industrie 4.0 auf die Arbeitswelt DI Dr. Sabine Herlitschka Vorstandsvorsitzende & CTO Infineon Technologies Austria AG

2 Leitbetrieb Infineon Austria - Zusammenfassung: Erreichtes Jobs geschaffen 800 neue Jobs seit der Krise 2008/09, größter privater Arbeitgeber Kärntens 300 neue Jobs in Forschung & Entwicklung 1 Leitbetrieb arbeitet mit ca. 900 KMU-Zulieferbetriebe(1) Beteiligung an Stiftungsprofessur (AAU), eigene Stiftungsprofessur (Innsbruck) Geschäftsverlagerung mit weltweiter Verantwortung nach Kärnten hat Mehrwert geschaffen: Steigerung des Umsatzes um 150% auf 1,3 Mrd. EUR in 10 Jahren Massive Investitionen am Standort 1 Mrd. EUR in den vergangenen 10 Jahren, 550 Mio EUR in verg. 3 Jahren Massive Investitionen in Forschung & Entwicklung Rd Mio EUR seit Krise 2008/09, 320 Mio in 2013/14 Diversität und Ausbildung 22% Anteil internationaler MitarbeiterInnen, 14% Frauen Internationale Kindertagesstätte, Internationale Schule 1) Quelle: IWI: Österreichische Leitbetriebe als Marktführer auf globalen Märkten Wien, Dez

3 Internet der Dinge Cyber-Physikalische Systeme Industrie 4.0 Smart Home, Smart Grid Smart xxx Bits + Bricks + Brains 3

4 Industrielle Kompetenz: Europa verfügt über gewachsene Strukturen Erster mechanischer Webstuhl Industrielle Revolution durch Einführung Einkommen mechanischer Produktionsanlagen mit Hilfe von Wasser- k. A. und Dampfkraft Ende 18. Jahrhundert Erstes Fließband, Schlachthöfe von Cincinnati Industrielle Revolution durch Einführung arbeitsteiliger Massenproduktion mit Hilfe von elektrischer Energie Beginn 20. Jahrhundert Erste speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), Modicon Industrielle Revolution durch Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion Neue technologische Schritte erfordern qualitativ bessere Ausbildung Dies führt mittelfristig zu höherer Beschäftigung und einem höheren k. A. 2,8 Mio 1) 34 Jahre 2) Beginn 70er Jahre 20. Jahrhundert 4. Industrielle Revolution auf Basis von Cyber- Physical Systems 4,1 Mio 1) 70 Jahre 2) 5,23 Mio 1) 80 Jahre 2) heute Degree of complexity Source: DFKI (2011) 1) Quelle: Statistik Austria, Bevölkerung zw Jahre - AT 2) Quelle: Statistik Austria, durchschnittliche Lebenserwartung 4

5 Europa im globalen Wettbewerb: Andere Regionen holen auf Differenzierungs-Potentiale: Kosten Time to Market Performance Individualisierung Flexibilität Service 5

6 Die europäische Elektronikbranche wird nur mit Industrie 4.0 wettbewerbsfähig bleiben Wertschöpfungskette Datenbank Kunde Nutzungsdaten über Funk Big Data und Analytics entlang der Wertschöpfungskette Kürzere Entwicklungszyklen Flexibilität bei Nachfrageschwankungen Höhere Produktivität durch verbesserte Anlagennutzung Ziele von Industrie 4.0 Führend in der Erzeugung und Nutzung von Wissen Mehrwert durch Produktivität und neue Geschäftsmodelle 6

7 Industrie 4.0: Das Internet der Dinge kommt in die Fabrik Internet der Dienste Smart Mobility Smart Logistic Smart Factory: intelligente Produkte, Verfahren und Prozesse Smart Grids Smart Factory CPS Smart Product Internet der Dinge Smart Buildings Cyber-Physical-Systems ermöglichen die intelligente Fabrik Intelligente Produkte unterstützen aktiv den Produktionsprozess An ihren Schnittstellen wird die Smart Factory zum Bestandteil der intelligenten Infrastruktur 7

8 Das Potential für Industrie 4.0 ist immens Jedes Produkt ist eindeutig identifizierbar und jederzeit lokalisierbar Wertschöpfungsnetzwerke sind in Echtzeit verknüpft Beherrschung der Komplexität Wandlungsfähigket Von Massenproduktion zu Losgröße 1 Schneller Produktionsanlauf Time to Market Flexible Fabrik 270 GWh/Jahr benötigt das Werk Villach Mehr als 60% des Energieverbrauches basiert auf Prozesswerkzeuge, Kühlung und Luftzufuhr Dieses Potential kann nur durch robuste und verbrauchsorientierte Steuerungsmechanismen kontrolliert werden. Robustheit Stabile Produktion Schnelle Anpassung im Störungsfall Starke Abwehr gegen Hacker Energieeffizienz Ressourceneffizienz Beispiel vom Aachener Werkzeugmaschinenkolloquium

9 Leitbetrieb Infineon Austria Unternehmensüberblick 65 MA 266 MA 9 MA Daten GJ 13/14 (per ) 2807 MA 158 MA Umsatz EGT Investitionen Beschäftigte gesamt F&E Aufwand in % vom Umsatz Beteiligungen Inland Beteiligungen Ausland 1300,5 Mio. 149,1 Mio. 110,2 Mio % DICE, Linz IT Services, Klagenfurt KAI, Villach Pensionskasse Kulim, Malaysia Bukarest, Rumänien 9

10 Elektronik ist das entscheidende Bindeglied bei der Verbindung von realer und digitaler Welt sehen, hören fühlen, messen Sensoren Aktoren handeln Elektronik Datenprozessierung 11001Cloud Industrial-Networks1010 Daten BigData IT- & Daten Sicherheit RemoteComputing Analytics Services100 Support/Kontrolle 10

11 Innovationsfabrik in Villach Nr.1 am Weltmarkt für Leistungshalbleiter! Technologieführer Serienfertigung von Leistungshalbleitern in 300-Millimeter Dünnwafertechnologie Kompetenzzentrum für extrem dünne Siliziumscheiben (bis zu 40µm) Fertigungsleistung GJ 13/14 Volle Auslastung Abgeliefertes Chipvolumen: 12,9 Mrd. Stk. + 4 % über Vorjahresvolumen Produkttypen, 35 Technologiefamilien Herausforderung Produktivität Fertigungskompetenzen für MEMS (Mikroelektromechanische Systeme) Neue Materialien wie Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) 11

12 Unsere Herausforderung in der Fertigung Lokale Komplexität managen FURNACE IMPLANT Defect Densitiy ETCH PVD / MCVD (Physical Vapor Deposition) IN/OUT TEST C M P (Chemical Mechanical Polishing) W E T METROLOGY LITHO CVD (Chemical Vapor Deposition) 12

13 Big Data & Kommunikation in Echtzeit: Schnelleres Lernen und Optimierung Villach/Dresden Wafer 700 Prozeßschritte 9 Wochen Durchlaufzeit Chip-Analyse in Echtzeit auf Basis Einzel-Testresultate Singapore Optimierung auf Basis big data Testresultate Test Frontend Backend 13

14 Vernetzte Produktion: Industrie 4.0 erfordert hohe Sicherheitsstandards Know-how Intellectual Property Fertigungs- Prozesse Produkteigenschaften Gesamtsystem Sicherheit Authentifizierung - Verschlüsselung - Schutz - Zertifizierung 14

15 Pilotraum Industrie 4.0 bei Infineon Austria m² Produktionsfläche neu 290 Mio. Euro F&E und Invest Aufbau von 200 High-Tech Jobs Neuartiges Konzept vernetzter wissensintensiver Produktion 15

16 Welche Auswirkung hat Industrie 4.0 auf die Arbeitswelten? Analyse und Wissensmanagement wird stärker in den Vordergrund treten, Zusammenarbeit findet über funktionale Grenzen wie F&E, Produktion und Vertrieb routiniert statt. => Stärkeres Detail Know-how mit Gesamtüberblick gefordert. Durch Simulation können Szenarien erstellt, trainiert und gelöst werden, ohne die reale Fertigung zu beeinträchtigen. Dies ermöglicht proaktives Handeln statt reaktives Problemlösen => Zeitlich und örtlich flexibler arbeiten. Von der Arbeitskraft zur Know-how - Kraft=> Der Mensch organisiert den Job, nicht der Job den Menschen Von der automatisierbaren Routinetätigkeit zum kreativen Gesamtmanagement von Prozesssen 16

17 Digitalisierung: Veränderungen & Erfordernisse Digitalisierung ermöglicht integrierte Fertigung und Entwicklung von Produkten für individuelle Kundenwünsche. Daraus ergeben sich mehrere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: Einfache Tätigkeiten werden wegfallen, da Automatisierung in Hardware(Robotik) und Software(Analytik) notwendig wird um langfristig Standorte sichern zu können. Kenntnisse in Messtechnik und IKT werden Jobvoraussetzung, um Systeme zu optimieren und simulieren zu können. Neue Jobs entstehen, manche bekannte, viele heute noch wenig bekannte, um Infrastrukturen, Maschinen, Software und Systeme zu entwickeln Zur Bewältigung des Umbruches benötigt es Industrie 4.0 als Chance aufgreifen und gestalten Proaktives Gestalten der Arbeitsplätze der Zukunft und nötiger Rahmenbedingungen Bildung, Bildung, Bildung!!! 17

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