Prozessorientierte Kalkulation (POK) eine Übersicht
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- Brit Heike Adler
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1 Prozessorientierte Kalkulation () eine Übersicht Hermann Schlichting
2 Vorbemerkung Die nachfolgenden Folien geben Ihnen eine Übersicht zum Thema Prozessorientierte Kalkulation (PoK). Dazu gehört ein Verständnis über - Ungenauigkeit der traditionellen Zuschlagskalkulation - Kalkulationsschema - zusätzliche Daten für die prozessorientierte Kalkulation - Identifikation der Prozesse und Prozesskosten - mögliche Prozesse im Unternehmen Prozessorientierte Kalkulation () Seite 2
3 Ungenauigkeit der traditionellen Zuschlagskalkulation (Standardkalkulation) Abweichung gegenüber Standardkalkulation in % 10875% 2637% 831% 335% 137% 100% 50% 85% 95% 90% Zuschlagskalkulation 35% 55% abgesetzte Stückzahlen pro Produktvariante - 20% Wodurch entstehen diese Abweichungen? Prozessorientierte Kalkulation () Seite 3
4 Standardkalkulation (traditionelle Zuschlagskalkulation) Ermittlung der Material-Gemeinkosten (MGK) Warenbeschaffungs-/Wareneingangs-Prozess (Material-Gemeinkosten): Was gehört dazu? - Ware bestellen - Ware annehmen und prüfen, transportieren und einlagern - Warenrechnung bezahlen Wie werden diese Kosten mit der traditionellen Zuschlagskalkulation den Material-Einzelkosten zugerechnet? Der Material-Gemeinkostensatz beträgt 15%. Lieferung 1 Kg Gold ,- Einstandpreis = ,- Material-GK 15% = 3.000,- Materialkosten = ,- Lieferung 1 Kg Stahl 1,- Einstandpreis = 1,00 Material-GK 15% = 0,15 Materialkosten = 1,15 In beiden Fällen ist das Ergebnis sicherlich unbefriedigend. Aber was ist richtig? Prozessorientierte Kalkulation () Seite 4
5 Prozessorientierte Kalkulation Ermittlung der Material-Prozesskosten Warenbeschaffungs-/Wareneingangs-Prozess (Prozesskosten): Was gehört dazu? - Ware bestellen - Ware annehmen und prüfen, transportieren und einlagern - Warenrechnung bezahlen Wie werden diese Kosten mit der prozessorientierten Kalkulation den Material-Einzelkosten zugerechnet? Der Prozesskostensatz beträgt 75,-. Lieferung 1 Kg Gold ,- Einstandpreis = ,- Material-Prozesskosten = 75,- Materialkosten = ,- Lieferung 1 Kg Stahl 1,- Einstandpreis = 1,00 Material-Prozesskosten = 75,00 Materialkosten = 76,00 Auch dieses Ergebnis ist überraschend aber korrekt Die geringe Liefermenge bei Stahl (1kg) wirkt sich natürlich negativ aus Prozessorientierte Kalkulation () Seite 5
6 Traditionelle Zuschlagskalkulation im Vergleich zur prozessorientierten Kalkulation (Materialkosten) Material-Kosten/Stück nach ZuschlagsKalk und 110,00 Mat-Kosten in /Stück 100,00 90,00 80,00 70,00 60,00 50,00 40,00 ZuschlagsKalk Lieferstückzahl Materialkosten = Material-Einzelkosten (Einstandspreis) + Material-Gemeinkosten Die prozessorientierte Kalkulation berücksichtigt die Lieferstückzahl Die traditionelle Zuschlagskalkulation kann dies nicht Prozessorientierte Kalkulation () Seite 6
7 Traditionelle Zuschlagskalkulation im Vergleich zur prozessorientierten Kalkulation (Fertigungs-Auftragskosten) 140,00 Abwicklung eines Fertigungs-Auftrages 120,00 Herstellkosten 100,00 80,00 nach 60,00 40,00 20,00 0,00 nach Zuschlags- Kalkulation Fertigungs-Stückzahl/Jahr Die prozessorientierte Kalkulation berücksichtigt die Fertigungsstückzahl Die traditionelle Zuschlagskalkulation kann dies nicht Prozessorientierte Kalkulation () Seite 7
8 Vergleich Selbstkosten/Stück traditionelle Zuschlagskalkulation und prozessorientierte Kalkulation Selbstkosten Zuschlagskalkulation Selbstkosten Prozessorientierte Kalkulation 400,00 300,00 500,00 400,00 300,00 200,00 200,00 100,00 0, ,00 0, Fertigungs- Stückzahlen Liefer- Stückzahlen Fertigungs- Stückzahlen Liefer- Stückzahlen Die Unterschiede bei kleinen Liefer- und Fertigungsstückzahlen sind deutlich Prozessorientierte Kalkulation () Seite 8
9 Traditionelle Zuschlagskalkulation Kalkulationsschema (vereinfacht) Selbst- Kosten VGK Gemeinkosten Vertriebs-Gemeinkosten: - Marketing- und Vertriebskosten, - Forschung, Produkt-Entwicklungskosten - Management, Zentrale, Personalabteilung, Herstell- Kosten BVK DFK Material Betriebs-Verwaltungs-Kosten: - Fertigungsvorbereitung, Fertigungsplanung - Disposition, Spezialwerkzeuge - Kaufmännische Funktionen, Personalabteilung, Direkte Fertigungskosten: - Lohnkosten, Sozialkosten, Raumkosten - Energie, Meister, Einrichter, Maschinen, - Abschreibungen, Material- und Materialgemeinkosten: Material- und Materialgemeinkosten: - Einstandspreise für Halbfertig- und Fertigerzeugnisse - Einkauf, Wareneingang, Lager, Zinsen - Prozessorientierte Kalkulation () Seite 9
10 Prozessorientierte Kalkulation Kalkulationsschema (vereinfacht) Selbst- Kosten VGK Prozesse und Prozesskosten - Abwickeln von Kundenaufträgen - Produkte entwickeln - Unternehmen steuern - Strategie entwickeln, Herstell- Kosten BVK DFK Material Fertigung planen: - Fertigungsunterlagen erstellen/pflegen - Fertigungsaufträge planen, steuern, - Lohn- und Gehaltsabrechnung durchführen, Fertigung durchführen: - Produkte, Baugruppen und Teile fertigen - Maschinen umrüsten, Qualität sicherstellen - Produkte versenden, Material und Materialbeschaffung: Material und Materialbeschaffung: - Einstandspreise für Halbfertig- und Fertigerzeugnisse - Verhandlungen mit Lieferanten durchführen - Material bestellen, prüfen, transportieren, lagern, Prozessorientierte Kalkulation () Seite 10
11 Zuschlags-/prozessorientierte Kalkulation Traditionelle Zuschlagskalkulation Prozessorientierte Kalkulation () Konten Faktoren Regeln Std-Sätze Mehrstufige Zuschlags- Kalkulation Konten Faktoren Regeln Std-Sätze Prozessorientierte Kalkulation () Prozesse und Prozess- Kosten- Sätze Fertigungsgrunddaten (Teilestammdaten, Baupläne und Baulisten) Kalkulationswertedatei (Einstandspreise und Herstellkosten mit Kostenelementen) Prozessmengen (Kunden-/Fertigungsaufträge, Wareneingänge usw.) Die prozessorientierte Kalkulation () benötigt zusätzliche Daten Prozessorientierte Kalkulation () Seite 11
12 Zusätzliche Daten zum Kalkulieren mit der Prozessorientierten Kalkulation Prozesse und Prozesskostensätze zur Abdeckung der leistungsmengeninduzierten (lmi) Prozesskosten Gemeinkostenzuschlagssätze zur Abdeckung der leistungsmengenneutralen (lmn) Prozesskosten Prozessmengen Regeln und Formeln zur Beaufschlagung der Einzelkosten mit Prozesskosten Zum Beispiel Kosten für einen Fertigungsauftrag einen Wareneingang eine Ein-/Auslagerung Für die Beschaffung Fertigungsdurchführung Kundenlieferungen Anzahl der Bestellungen/Lieferungen Ein-/Auslagerungen Fertigungsaufträge, Kundenlieferungen Zum Beispiel: Formeln zur Ermittlung der durchschnittlichen Liefermengen Festlegung von Fehlermeldungen Prozessorientierte Kalkulation () Seite 12
13 Identifikation der Prozesse und Prozesskosten durch ein top down Vorgehen ABC-Analyse über die Kosten des Untersuchungsbereiches Identifikation/Definition von Hauptprozessen und deren Kostentreiber Identifikation der Kostenstellen mit Kosten die die Hauptprozesse unterstützen Varianten entwickeln Produkte entwickeln Material beschaff. Konzentration auf A+B sowie beeinflussbare Kosten Ermitteln der Prozess- Kosten Voraussetzung zur Einführung der Prozessorientierten Kalkulation und Basis zur Identifikation von Ratiopotentialen Voraussetzung zur Einführung der prozessorientierten Kalkulation () Prozessorientierte Kalkulation () Seite 13
14 Mögliche Prozesse: Beispiel Fertigung Beschaffungsaufträge abwickeln für Roh-Materialien für Kaufteile für Handelswaren Fertigungsaufträge abwickeln in Teilefertigung in Baugruppenmontage in Endmontage Kundenlieferungen abwickeln für Direkt-Kunden für Distributoren für Ausland Prozessorientierte Kalkulation () Seite 14
15 Summary (1) Die Prozessorientierte Kalkulation muss z.b. aufzeigen, wie sich einfache oder komplexe Produkte Groß- oder Kleinauftrag hohe oder geringe Fertigungstiefe aufwendiger oder weniger aufwendiger Absatzweg die Betreuung bestimmter Kundengruppen kostenmäßig auswirken Prozessorientierte Kalkulation () Seite 15
16 Summary (2) Die traditionelle Zuschlagskalkulation kann bei einem breiten Produktspektrum Mengeneffekte nicht ausreichend berücksichtigen. Die "Prozessorientierte Kalkulation" (PoK) berücksichtigt diese Mengeneffekte. Gemeinkosten werden nach Prozessen aufgegliedert und nur nach Inanspruchnahme den Produkten zugeordnet. Komplexitätsbedingte Kosten werden durch die Prozessorientierte Kalkulation deutlich sichtbar Prozessorientierte Kalkulation () Seite 16
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