Unterlage 12.0B. Anlage 21

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1 Planfeststellung A 14, VKE 1153 Landesgrenze Sachsen-Anhalt (ST) / Brandenburg (BB) bis südlich AS Wittenberge Unterlage 12.0B Anlage 21 Unterlage 12.0B Anlage 21 Ergänzende faunistische Sonderuntersuchung (Grüne Keiljungfer Ophiogomphus cecilia) zum Neubau der A14, Elbquerung bei Wittenberge)

2 Ergänzende faunistische Sonderuntersuchung (Grüne Keiljungfer Ophiogomphus cecilia) zum Neubau der A14, Elbquerung bei Wittenberge September 2015 im Auftrag von Dr. Glöss Umweltplanung Bearbeiter: Claudia Kronmarck, M.Sc., Dipl.-Biol. Stefan Jansen, GFN UMWELTPARTNER, Dorfstr. 2, Hinzdorf T. (03877) , F. (03877) , Inhalt 1 Anlass, Methodik Ergebnisse Libellenvorkommen Habitatbeschreibung Bewertung und Eingriffsbeurteilung Literatur Fotodokumentation... 4 Tabellen Tabelle 1: Begehungstermine zur Erfassung der Grünen Keiljungfer...1 Tabelle 2: Kurzcharakterisierung der untersuchten Buhnenfelder...3 Abbildungen Abbildung 1: Fundorte der Asiatischen Keiljungfer...2

3 1 Anlass, Methodik Aufgrund des Neubaus der A14 und den damit verbundenen Baumaßnahmen an der Elbquerung im Bereich der heutigen B189-Brücke wurden im Jahr 2015 erneut Untersuchungen zum Vorkommen der Grünen Keiljungfer am Wittenberger Elbufer durchgeführt. Eine frühere Untersuchung fand in den Jahren 2006/07 statt (GFN Umweltpartner 2007). Der Untersuchungsraum umfasst je zwei Buhnen elbaufwärts und elbabwärts der bestehenden Straßenbrücke der B189 sowie die dazwischen liegenden Buhnenfelder und ihre Ufer. Dies entspricht einer Fließstrecke der von 115 m westlich und 107 m östlich der bestehenden Elbbrücke und einer Uferlänge (inkl. Buhnen) von ca. 470 m. Die Buhnen tragen die WSA-Bezeichnung Unterhalb Wittenberge 5 und 5a (oberhalb Elbbrücke) bzw. Unterhalb Wittenberge 6 und 6a (unterhalb Elbbrücke). Geländebegehungen zur Erfassung der Grünen Keiljungfer erfolgten an vier Terminen (s. Tab. 1). Tabelle 1: Begehungstermine zur Erfassung der Grünen Keiljungfer Datum Wasserstand Elbe in cm Methodik: Bei jeder Begehung wurde die gesamte Uferlinie der Elbe abgegangen und auf erwachsene Libellen und leere Larvenhäute geschlüpfter Tiere (Exuvien) abgesucht. Alle Begehungen erfolgten bei warmer, sonniger Witterung. 1 Wasserstand am Pegel Wittenberge. Quelle: Der Mittelwasserstand beträgt 278, Mittelhochwasser ist 330. GFN Umweltpartner (2015): Sonderuntersuchung Grüne Keiljungfer A14 Elbquerung Wittenberge 1

4 2 Ergebnisse 2.1 Libellenvorkommen Nachweise von Flussjungfern im Untersuchungsraum Im Untersuchungsraum konnten bei den vier Begehungen keine Nachweise von erwachsenen Tieren, Exuvien oder Larven der Grünen Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) erbracht werden. Es wurden jedoch insgesamt 13 Exuvien der Asiatischen Keiljungfer (Gomphus flavipes) gefunden (s. Abb. 1). Abbildung 1: Fundorte der Asiatischen Keiljungfer Weitere Nachweise von Flussjungfern an der brandenburgischen Elbe M. Olias fand 2003 bei Untersuchungen im Rahmen der UVS zur A14 in einem 1,5 km langen Elbabschnitt beidseits der B189-Brücke am Prignitzer Elbufer bei drei Begehungen insgesamt 2 Exuvien der Grünen Keiljungfer, 126 der Asiatischen Keiljungfer und eine der Gemeinen Keiljungfer Gomphus vulgatissimus (OLIAS 2003). Eine genaue Lokalisierung der Fundorte ist anhand des Berichts nicht möglich. Zwei weitere Exuvien der Grünen Keiljungfer fand er bei Garsedow (rund 3 km elbaufwärts der B189-Brücke). GFN Umweltpartner (2015): Sonderuntersuchung Grüne Keiljungfer A14 Elbquerung Wittenberge 2

5 2.2 Habitatbeschreibung Tabelle 2: Kurzcharakterisierung der untersuchten Buhnenfelder Buhnenfeld unterhalb Buhne Nr. Beschreibung 5 längs der Buhne grobkiesiges Substrat; Buhnenkopf mit Steinschüttung befestigt; deichseitiges Ufer des Buhnenfelds überwiegend feinsandig, mit Röhricht 5a längs der Buhne grobsandiges Substrat; Buhnenkopf mit Steinschüttung befestigt; deichseitiges Ufer des Buhnenfelds feinsandig, teils mit Steinschüttung 6 längs der Buhne feinsandiges Substrat; Buhnenkopf mit Steinschüttung befestigt unterhalb liegendes Buhnenfeld in leichter Prallhanglage; deichseitiges Ufer des Buhnenfelds feinsandig, teils mit Steinschüttung 6a längs der Buhne feinsandiges Substrat; Buhnenkopf mit Steinschüttung befestigt unterhalb liegendes Buhnenfeld in leichter Prallhanglage; deichseitiges Ufer des Buhnenfelds feinsandig, teils mit Steinschüttung 3 Bewertung und Eingriffsbeurteilung Der untersuchte Elbuferabschnitt wurde als besiedeltes Habitat der Asiatischen Keiljungfer bestätigt und wird auch als potenziell geeignetes Habitat der Grünen Keiljungfer eingestuft. Er weist entlang der Buhnen (bis auf die mit Steinschüttung bzw. -pflasterung befestigten Buhnenköpfe) grob- bis feinsandiges, am deichseitigen Rand der Buhnenfelder z.t. auch leicht schlammiges Sediment auf und liegt teilweise in leichter Prallhanglage. Damit erfüllt er prinzipiell die Habitatansprüche der Larven beider Arten hinsichtlich des Sediments und einer ausreichenden Sauerstoffversorgung durch höhere Fließgeschwindigkeit. Die Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) kommt nach bisherigem Kenntnisstand offenbar nur in sehr geringer Individuendichte an der Elbe im Landkreis Prignitz vor, da sie trotz gezielter Suche durch die Verfasser an mehreren anderen Elbabschnitten (eigene Daten) bisher nur von Olias (2003) durch vier Exuvien an zwei Fundorten nachgewiesen wurde. Einer der Fundorte liegt in der Nähe der B189-Brücke (genaue Lage nicht bekannt). Der untersuchte Elbabschnitt hat für die Grüne Keiljungfer vermutlich keine besondere Bedeutung als Habitat, ein Auftreten in sehr geringer Individuendichte ist jedoch nicht auszuschließen. Die Asiatische Keiljungfer (Gomphus flavipes) tritt an der Prignitzer Elbe in manchen Abschnitten jahrweise in höherer Individuenzahl auf (Olias 2003, Jansen 2004) und wurde 2005 durch einen Einzelfund in unmittelbarer Nähe des untersuchten Abschnitts belegt (eigene Daten). Die vorliegende Untersuchung erbrachte Nachweise von 13 Exuvien. Der untersuchte Elbabschnitt hat daher für die Asiatische Keiljungfer eine besondere Bedeutung als Habitat. GFN Umweltpartner (2015): Sonderuntersuchung Grüne Keiljungfer A14 Elbquerung Wittenberge 3

6 Die Auswirkungen der Baumaßnahmen sind für beide Arten nicht als erheblich einzustufen, da es sich um punktuelle Eingriffe im direkten Bereich des Brückenbauwerks (Buhnenfelder 5a und 6) handelt. Dabei wird vorausgesetzt, dass keine wesentlichen Habitatveränderungen oder andere stärkere Auswirkungen in unterhalb anschließenden Buhnenfeldern eintreten (z.b. durch veränderte Strömungsverhältnisse, Sedimentabdrift in der Bauphase, Havarien mit Kontamination der Elbe durch giftige Substanzen o.ä.). Bei Arbeiten am Gewässergrund ist die Tötung einzelner Larven der beiden Arten nicht ganz auszuschließen, dies hätte jedoch keinen wesentlichen Einfluss auf die Population. Ein dauerhafter Barriereeffekt kann aufgrund der Brückenhöhe ausgeschlossen werden, da Libellen problemlos unter ihr hindurch fliegen können. Eine Beeinträchtigung des Populationsaustausches sowie ein Mortalitätsrisiko durch Kollision mit Kfz sind daher unwahrscheinlich. Die Verschattung durch die zusätzliche Brücke für die A14 führt zu Veränderungen in einem kurzen Uferabschnitt, der jedoch nur einen geringfügigen Teil des Lebensraums beider Arten ausmacht. Für die Grüne Keiljungfer und die Asiatische Keiljungfer wird der Eingriff daher insgesamt als nicht erheblich bewertet. 4 Literatur GFN Umweltpartner (2007): Ergänzende faunistische Sonderuntersuchungen (Grüne Keiljungfer Ophiogomphus cecilia) im Rahmen der Landschaftspflegerischen Begleitplanung zum Neubau der A14, Elbquerung bei Wittenberge. Unveröffentlichtes Gutachten. Jansen, S. (2004): Berichtspflichten und Monitoring für Arten der FFH-Richtlinie im BR Flusslandschaft Elbe - Brandenburg. Manuskript, Rühstädt, 51 S. Olias, M. (2003): Fachbeitrag Libellen zur UVS Neubau der A14 (Auszug). 5 Fotodokumentation Buhnenfeld unterhalb Buhne 5. Aufnahmedatum: Blickrichtung: aufs südliche Elbufer Buhnenfeld unterhalb Buhne 5 mit Blick auf diese. Aufnahmedatum: Blickrichtung: elbaufwärts GFN Umweltpartner (2015): Sonderuntersuchung Grüne Keiljungfer A14 Elbquerung Wittenberge 4

7 Buhnenfeld unterhalb Buhne 5, mit Blick auf Buhne 5a. Aufnahmedatum: Blickrichtung: elbabwärts Buhnenfeld unterhalb Buhne 5a. Aufnahmedatum: Blickrichtung: elbabwärts Buhnenfeld unterhalb Buhne 6 mit Blick auf Buhne 6a. Aufnahmedatum: Blickrichtung: elbabwärts GFN Umweltpartner (2015): Sonderuntersuchung Grüne Keiljungfer A14 Elbquerung Wittenberge 5