Schmecke und sieh. Anleitung für den Spielleiter/die Spielleiterin: Beschreibung: Ein Spiel gefolgt von einer Geschichte.

Transkript

1 Schmecke und sieh Beschreibung: Ein Spiel gefolgt von einer Geschichte. Ziel: Es soll die Wirkung der Guten Nachricht illustriert werden, wenn man sie zum ersten Mal in der eigenen Sprache hört. Teilnehmer: Eine beliebige Zahl von Kindern. Dauer: 10 Min. Material: Apfel, Käse, Schokolade, Nahrungsmittelbeh älter, Augenbinden. Poststrasse 16, CH-2504 Biel , Wycliffe Bible Translators U.K. Deutsche Übersetzung mit freundlicher Genehmigung. Dieses Programmblatt darf nur mit vorheriger Erlaubnis und Quellenangabe abge-druckt werden. Anleitung für den Spielleiter/die Spielleiterin: 1. Bereite vor dem Spiel kleine Häppchen Apfel, Käse und Schokolade vor und lege sie in einen Nahrungsmittelbehälter (eine Plastikbox). 2. Erkläre das Spiel anhand der Anleitung für Spielteilnehmer. 3. Bitte einen Freiwilligen, nach vorne zu kommen. 4. Verbinde dem Freiwilligen die Augen, führe ihn nach draußen und gib ihm ein Stückchen Apfel zu probieren. 5. Führe den Freiwilligen in den Raum zurück. Fordere ihn auf, zu beschreiben, was er geschmeckt hat, ohne den Namen dieses Nahrungsmittels zu nennen. Wenn jemand das schwierig findet, hilf mit einigen Fragen nach: War es hart oder weich? War es süß oder sauer? War es knackig oder klebrig? Hat es geschmeckt oder nicht? 6. Bitte die Anwesenden zu raten, was es war. Wenn jemand richtig geraten hat, fordere den Freiwilligen auf, seine Augenbinde abzunehmen und an seinen Platz zurückzukehren. 7. Wiederhole das Ganze mit einem weiteren Freiwilligen und gib ihm diesmal Käse zu probieren. 8. Wiederhole alles nochmals, dieses Mal mit Schokolade. 9. Erzähle die Geschichte Sterben vor Köstlichkeit. Anweisungen für Mitspielende: In diesem Behälter sind drei Sorten von Nahrungsmitteln. Eine Probe davon wird jeweils einem Freiwilligen gegeben, dem die Augen verbunden sind. Die Freiwilligen haben zu raten, um welches Nahrungsmittel es sich handelt. Sie werden es euch beschreiben, ohne seinen Namen zu nennen. Ihr sollt anhand der Beschreibung raten, um was es sich handelt. Anregungen: Apfel und Käse sind nur Vorschläge. Du kannst irgendetwas nehmen, aber das dritte Nahrungsmittel muss Schokolade sein, und die drei Nahrungsmittel sollten sich deutlich voneinander unterscheiden. Ideen für die Anwendung Dieses Spiel lässt sich fast überall bei Kindern gut anwenden, auch bei Schulversammlungen und in Schulstunden, sowie in Familiengottesdiensten und in der Sonntagsschule. Man kann es einsetzen, wo Kinder verschiedener Altersgruppen beieinander sind, weil es auch kleine Kinder verstehen können. Zusätzliche Quellen: Die Geschichte Sterben vor Köstlichkeit ist gekürzt und für Kinder angepasst worden. Sie kommt ausführlich, in einer für Erwachsene geeigneten Form, im Buch Gib mir die richtigen Worte von Neil Anderson und Hyatt Moore vor, das von Hänssler Verlag herausgegeben wurde und bei Wycliffe Schweiz erhältlich ist. Schmecke und sieh, Seite 1

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3 Eine Karikaturen-Seite Grubbing it Out, die eine weitere Geschichte aus dem Buch In Search of the Source erzählt, ist bei Wycliffe England erhältlich. Notizen: Geschichte: Sterben vor Köstlichkeit Wie ihr bei diesem Spiel gesehen habt, ist es nicht immer leicht, etwas zu beschreiben, was man nicht sehen kann, und es ist noch schwerer, etwas zu beschreiben, was man noch nie zuvor gesehen hat. Ich werde euch jetzt eine wahre Geschichte von Neil Anderson erzählen, der unter den Folopa in Papua-Neuguinea als Bibelübersetzer gearbeitet hat. Einmal beschloss Neil, sich einigen der Männer bei einer Jagd im Dschungel anzuschließen. Das war ganz schön anstrengend: Der Pfad führte über Flüsse und durch Sümpfe, über umgestürzte Baumstämme, durch Engpässe und steile Abhänge hinunter. Die Folopa-Männer gingen die ganze Strecke barfuss und sie gingen sehr schnell. Erst am Mittag hielten sie zum ersten Mal an. Folopa-Männer machen nicht gerne Pausen auf ihren Fußmärschen, weil es überall Blutegel gibt. Wenn sie überhaupt anhalten, dann nur, wenn sie einen Platz finden, der frei von Blutegeln ist, z. B. einen umgestürzten Baum, der zwischen anderen Bäumen hängengeblieben ist und keinen Bodenkontakt hat. An diesem Tag hätte Neil schon viel früher eine Pause gebraucht, aber es gab keine, bis sie endlich an einem solchen Baum vorbeikamen. Dort hockten sie sich alle nebeneinander hin wie Vögel auf einer Stromleitung. Neil konnte nicht vor den anderen verbergen, wie müde und hungrig er war. Jemand fragte ihn: Weshalb isst du denn nichts? So griff er in seinen Rucksack und tastete darin herum. Jeder war neugierig, was wohl dort drinsteckte. Er zog eine große Tafel Schokolade heraus. Folopa teilen alles miteinander, so kann man auch nicht einfach für sich allein Schokolade essen. Neil öffnete die Verpackung auf einer Seite und biss ein Stück Schokolade ab. Dabei waren 40 Augen auf ihn gerichtet. Niemand von ihnen schien schon jemals zuvor Schokolade gesehen zu haben. Neil versuchte, die Folopa-Männer zu ignorieren. Er kaute seine Schokolade und schluckte sie hinunter. Nach einem Moment des Schweigens ergriff einer der Männer das Wort: Schmeckt das gut? wollte er wissen. Es schmeckt großartig, war Neils Antwort. Und natürlich fügte er hinzu: Möchtest du auch etwas davon? Der Mann zog seinen Mund breit und sog Luft durch seine Zähne ein. So sagen die Folopa Ja, bitte! Neil brach einen Riegel Schokolade ab und gab ihn dem Mann. Nun schauten ihm 40 Augen zu, während er die Schokolade in den Mund steckte und daran lutschte. Dann fragte ihn jemand: Schmeckt das gut? Brüder, antwortete er, Ich sterbe von der Köstlichkeit dieser Sache, was auch immer es ist. So drücken sich Folopa aus, wenn sie etwas tief beeindruckt oder berührt. Wie schmeckt es denn? wollten sie wissen. Seine Gedanken überschlugen sich während er weiter an der Schokolade lutschte und nicht wusste, wie er den neuen Geschmack beschreiben sollte. Schließlich schaute er auf und sagte: Es schmeckt wie Schweineleber. Schmecke und sieh, Seite 3

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5 Notizen: Alle brummten zufrieden. Für uns mag es komisch sein, Schokolade so zu beschreiben, aber für die Folopa war es sinnvoll. Von allem, was sie essen, ist Schweinefleisch das Beste, und die Leber ist der beste Teil des Schweines. Danach blieb Neil nichts anderes übrig, als die Schokolade in weitere 18 Stückchen aufzuteilen und den Männern zu geben. Alle waren sich einig, dass Schokolade wunderbar schmeckte. Lange Zeit später erinnerte sich Neil an diesen Tag, an dem er mit seinen Freunden auf dem Baumstamm sass und Schokolade ass. Mit zwei Folopa-Übersetzern arbeitete er eifrig an der Übersetzung. Sie waren an den Bibeltext gekommen, der davon spricht, dass Jesus sein eigenes Leben hergibt, damit wir frei sein können. Ein alter Mann saß auch dabei und hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört. Er beugte sich vor und sagte: Das ist schwer zu glauben. Was denn? wollte Neil wissen. Dass ein Mann für einen anderen stirbt. Er schaute in die Runde und sah die anderen an. Dann lehnte er sich mit einem Seufzer zurück, so als ob er das Gehörte nicht fassen könnte. Dann sagte er, was die Folopa immer sagen, wenn sie etwas ganz tief in ihrem Inneren berührt: Wir sterben von der Köstlichkeit dieser Rede. Schmecke und sieh, Seite 5