On the tempo and quantum of first marriages in Austria, Germany, and Switzerland: Changes in mean age and variance
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- Judith Böhler
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1 Seminar Singles, DINKS, NEL und Alleinerziehende: Die Lebenslage neuer Familienformen bei Prof. Beat Fux. Referat von Mirjam Fuhrer On the tempo and quantum of first marriages in Austria, Germany, and Switzerland: Changes in mean age and variance Maria Winkler Dworak Henriette Engelhardt 23. November 2009: Lebensformen und Lebenslauf
2 Ablauf Einführung Daten und verwendete Masszahlen Korrekturen der Masse Vergleich der Korrekturen mit Kohorten Schlussfolgerungen Diskussion
3 Entwicklung der Erstheirat Erstheiratsraten Alter bei der Erstheirat
4 Korrelate Heiratslevel Fruchtbarkeit Gesundheit der Ehegatten und Kinder Mittleres Alter der Heirat Durchschnittliche Anzahl Kinder Zeitpunkt und Abstand der Geburten Intervall zwischen aufeinanderfolgenden Generationen ( Scheidungsrisiko) Soziologische Perspektive: Mass der Individualisierung
5 Ausgewählte Ehemodelle Spezialisierungsmodell Verhandlungsmodell Institutionelle Perspektive
6 Spezialisierungsmodell Heirat als rationale Wahl, weil die Vorteile gegenüber dem Alleinbleiben überwiegen Am Günstigsten ist eine Teilung nach klassischen Geschlechterrollen Abnahme der Ehen wegen reduzierten Gewinnen durch erhöhtes Arbeitsmarktpotential und höhere Löhne der Frauen
7 Verhandlungsmodell Ehegatten unterscheiden sich in Präferenzen und etablieren ihre Rollen eher durch einen Verhandlungsprozess Verspätete Heiraten, weil sich die Verhandlungsposition der Frauen verbessert hat. Frauen beziehen das Zusammenwohnen vor Heirat in Suchund Verhandlungsprozesse mit ein.
8 Institutionelle Perspektive Ehe wird getragen von einer Struktur aus Normen, Werten und Gesetzen sowie einer grossen Bandbreite an sozialem Druck Abnahme der Ehen durch Veränderung dieser Normen, Einstellungen, Präferenzen und Gesetze z. B. Kuppeleiparagraph, Konkubinatsverbot
9 Studie Die Autoren untersuchen das Tempo (Paare heiraten später) und Quantum (Paare heiraten gar nicht) der Erstheirat in D, CH und A. Welchen Einfluss haben die Veränderungen im Durchschnittsalter und die Varianz auf die Periodenmasse der Erstheirat?
10 Daten Bundesämter für Statistik von Deutschland, Schweiz und Österreich Daten von 1970 bis 2000 a) Erstheiratsrate der Frauen b) Weibliche Populationsgrösse: Alter, Familienstatus und jährliche Erstheiratsrate Keine separaten Daten für Ost und Westdeutschland, nur Westdeutschland, ab 1990 beide zusammen
11 Demografische Masszahlen Periodenmasse: Zusammengefasste Erstheiratsziffer Anteil der Nichtledigen nach Alter und Geschlecht Durchschnittsalter bei der Erstheirat Varianz der Periodenmasse Korrekturen der Periodenmasse Vergleich mit Kohortenmass
12 Periodenmasse Synthetische Masse, angewandt auf eine fiktionale Kohorte. Aktuelle Bedingungen in einem Jahr, unterschiedliche Altersgruppen aus unterschiedlichen Kohorten (Querschnitt). Bezogen auf die Erstheiratsraten wird hochgerechnet, wie viele Frauen heiraten würden, wenn sich das Heiratsverhalten nicht mehr ändert. Problem Tempoeffekte: Es entstehen Verzerrungen in den Periodenmassen, wenn sich das durchschnittliche Alter oder die Varianz der Periodenmasse ändert.
13 TFMR und PPEM TFMR: Total first marriage rate Zusammengefasste Erstheiratsziffer Durchschnittlicher Prozentanteil der ledigen Personen, die im Laufe der Zeit vor Erreichen des 50. Lebensjahres das erste mal heiraten werden. PPEM: Period proportion ever married Anteil der Nichtledigen nach Jahrgang Anteil Personen eines bestimmten Jahrgangs, die vor 50 mindestens einmal heiraten.
14 Zusammengefasste Erstheiratsziffer Total first marriage rate (TFMR)
15 Anteil der Nichtledigen nach Jahrgang Period proportion evermarried (PPEM)
16 Periodenmasse TFMR PPEM Österreich TMFR von 90% 50% PPEM von 90% 65% Peaks durch öffentliche Politik
17 Periodenmasse TFMR PPEM Deutschland Fast stetige Abnahme während den 70er Jahren, die sich einpendelte während den 80ern, leichte Zunahme gegen 1990
18 Periodenmasse TFMR PPEM 0.9 Schweiz Gesunken auf tiefes Level Mitte der 70er Jahre, dann Zunahme bis 1988, zurück auf tiefe Level gegen Ende der 90er.
19 Durchschnittsalter bei Erstheirat Absinken der Erstheiraten ist begleitet von Verzögerungen.
20 Varianz Erstheiratsraten Standartabweichungen der alterspezifischen Erstheiratsraten
21 Korrekturen der Periodenmasse Bongaarts und Feeney: Entwickelten Formel, die Tempoverzerrungen eliminiert, indem sie die Veränderung des mittleren Alters mit einbezieht. Kohler und Philipov: Korrektur ausgedehnt auf Varianzeffekte (verschiedene Tempoeffekte für verschiedene Altersstufen). Haben Häufigkeiten selbst bereinigt Kohler und Ortega: Haben Korrektur der Varianzeffekte weiter verfeinert. Statt den Häufigkeiten empfahlen sie, zuerst die Intensitäten zu bereinigen und diese dann in Häufigkeiten umzuwandeln.
22 Ergebnisse der Korrekturen Österreich Häufigkeiten TFMR 28% statt 40% Intensitäten PPEM 18% statt 30%
23 Ergebnisse der Korrekturen Deutschland Häufigkeiten TFMR 18% statt 29% Intensitäten PPEM 11% statt 17%
24 Ergebnisse der Korrekturen Schweiz Häufigkeiten TFMR 18% statt 25% Intensitäten PPEM 14% statt 17%
25 Test der Ergebnisse Test der Ergebnisse an Kohortenmassen: Test der Bereinigungsmethoden, in dem man die Periodenmasse mit den realen Kohortenerfahrungen (unbeeinflusst von Tempoeffekten) und deren Hochrechnungen vergleicht.
26 Kumulative Proportionen der Kohorten Österreich Frauen, die mindestens einmal heiraten bis 50 Vorhergesagte Proportion fällt mit jeder Kohorte
27 Vergleich Kohorten und Periodenmasse Österreich Kohorten und Periodenmasse der Erstheiraten
28 Kumulative Proportionen der Kohorten Deutschland Frauen, die mindestens einmal heiraten bis 50 Vorhergesagte Proportion fällt mit jeder Kohorte
29 Vergleich Kohorten und Periodenmasse Deutschland Kohorten und Periodenmasse der Erstheiraten
30 Kumulative Proportionen der Kohorten Schweiz Frauen, die mindestens einmal heiraten bis 50 Vorhergesagte Proportion fällt mit jeder Kohorte
31 Vergleich Kohorten und Periodenmasse Schweiz Kohorten und Periodenmasse der Erstheiraten
32 Schlussfolgerungen Konstantes Muster beim Durchschnittsalter: 70er charakterisiert durch geringe Zunahme oder sogar Abnahme der mittleren Alter (Häufigkeiten oder Intensitäten) ungeachtet der Korrekturen für Varianzveränderungen 80er: Verzögerung der Erstheiraten war hoch, weil die Durchschnittsalter steil zunahmen. Darum haben auch die bereinigten Werte der Periodenmasse stark zugenommen 90er charakterisiert durch weitere Verspätung aber zu einer langsameren Rate. Überraschenderweise keine Tempoverzerrungen bedingt durch Varianzeffekte
33 Tempo oder Quantum Raten haben in unterschiedlichen Geschwindigkeiten abgenommen in den verschiedenen Dekaden Abnahme v.a. durch Quantumeffekte Starke Verzögerungen: Tempoeffekte Ab 1990 Abnahme eher wieder Quantumeffekte
34 Interpretation Dekadenspezifische Charakterisierung ist erklärbar mit Diffusionsprozess von nichtehelichen Lebensgemeinschaften 1. Abschnitt: Nichteheliche Lebensgemeinschaften sind ein von Norm abweichendes Verhalten 2. Abschnitt: Nichteheliche Lebensgemeinschaften sind mehrheitlich eine Probezeit/ Auftakt zur Ehe 3. Abschnitt: Nichteheliche Lebensgemeinschaften sind sozial akzeptierte Alternative zur Ehe
35 Varianzbedingte Verzerrungen Nur in den 80er Jahren und auch diese betrugen nur 3 4% Die Varianzeffekte hängen stark von der benutzten Bereinigungsmethode ab. Dabei ist weitere Forschung nötig.
36 Tempoverzerrungen Ausmass variiert von Land zu Land CH hat die tiefste durch Tempoeffekte bedingte Abnahme: (20 37%) Österreich die Höchste (33 64%) Periodenmasse werden durch Tempoverzerrungen zwar unterschätzt, aber in keinem der untersuchten Länder kann die Abnahme der Erstheiratsraten überwiegend durch Verspätung erklärt werden.
37 Fragen & Diskussion
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