Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf. Schulverpflegung, ein neuer Weg..in Gladenbach und Niederwalgern
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- Dirk Lang
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1 Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf..in Gladenbach und Niederwalgern Fachdienst Infrastrukturelles Gebäudemanagement 10. September 2015 Durch Wegfall des bisherigen Essenlieferanten, Firma Dussmann war die Notwendigkeit einer Neuvergabe zu prüfen In dem Zusammenhang kündigte der beauftragte Caterer, Firma Integral an, dass der bisherige Preis nicht zu halten ist, weil ALLE Einkaufspreise deutlich über dem bisherigen Preis liegen Im Rahmen eines öffentlichen Vergabeverfahrens wurde für die Schulverpflegung an den beiden Schulstandorten eine Ausschreibung durchgeführt Sechs Firmen bezeugten ihre Bereitschaft zur Teilnahme, letztlich haben nur zwei Firmen ein Angebot abgegeben 1
2 Qualitätspakt: 80% gesund (grün + gelb) Das Angebot der Pausenverpflegung soll überwiegend aus gesunden (erwünschten) Produkten bestehen. Ferner ist beabsichtigt künftig ein Ampelsystem. "Grün" steht dabei für empfehlenswert, "gelb" für bedingt empfehlenswert (akzeptabel) und "rot" für nicht empfehlenswert. Das Verhältnis von grün:gelb:rot soll 50:30:20 betragen. Die Mittagsverpflegung besteht in seinen Hauptbestandteilen aus cook&chill-produkten. Es besteht kein Bestellsystem. Die Hauptkomponente wird ausgegeben, die Sättigungsbeilagen, Gemüse und Salat können sich in einem Free-Flow-System genommen. Zur Mittagsverpflegung gehört auch immer ein Dessert. 2
3 Qualitätspakt: 15% Bio / 15% Regional Es wird ein Bioproduktanteil von 15% gerechnet auf das Gesamtsortiment (Pausen- und Mittagsverpflegung) festgelegt. Es wird ein Regionalproduktanteil von 15% gerechnet auf das Gesamtsortiment (Pausen- und Mittagsverpflegung) festgelegt. Hierbei wird ein Umkreis von 130km vom Produktionsstandort festgelegt. Was ist cook&chill ein kleiner Exkurs In einer Großküche werden die einzelnen Komponenten frisch gekocht, aber nicht ganz zu Ende gegart (bis ca %) Das Essen wird schnellstens in sog. Chillern auf +3 Grad Celsius herunter gekühlt und gekühlt an den Ausgabestandort transportiert In der Schule werden die Komponenten individuell in einem Dampfgarer (Konvektomaten) zu Ende gegart und gleichzeitig erhitzt Neben der Frischküche ist die ernährungsphysiologisch die beste Gemeinschaftsverpflichtung 3
4 Qualitätspakt - Warme Snacks als Alternative Da nicht alle an einem klassischen Mittagessen interessiert sind und dies aufgrund der familiären Zuhauseversorgung auch nicht möchten, ist im Rahmen des Qualitätspaktes vereinbart, dass als Schulverpflegung auch ausgesuchte, warme Snacks angeboten, die nicht teurer als 3,50 EUR sind. Hierbei handelt es sich um Essen im kleineren, auch günstigerem Umfang wie z. B. verschiedene Nudelgerichte, immer ergänzt um ein Stück Obst oder ein Milchprodukt (Quark, Joghurt) oder Vergleichbares Bei der Auswahl der Lebensmittel wird jedoch auf weniger Fett und Kohlenhydraten, bessere Fleisch- und Wurstqualität, höhere Ausmahlungsgrade bei Backwaren usw. geachtet Unterstützung durch das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) Mit dem Anspruch auf folgende Leistungen (SGB II, SGB XII, Kindergeldzuschlag oder Wohngeld) kann BuT beantragt werden. Das Antragsformular umfasst nur eine DIN-A-4-Seite! Im Rahmen von BuT werden verschiedene schulische Leistungen (Lernmaterialen, Beförderungskosten bei weiterführenden Schulen, außerschulische Lernförderung und Schulverpflegung) bezuschusst. Die Erfahrungen zeigen, es gibt viele Möglichkeiten in den Genuss einer BuT-Förderung zu kommen; daher: Beratung lohnt sich. Damit müssen diese Schülerinnen und Schüler für das Mittagessen (auch den besonderen warmen Snack) nur einen Euro zahlen. Durch das bargeldlose Zahlverfahren ist nicht erkennbar, welcher Zahlbetrag abgehalten wird, die BuT-Schülerinnen und Schüler werden nicht stigmatisiert. 4
5 Qualitätspakt: Mitwirkung und Qualitätssicherung Bei der Mittagsverpflegung dienen die DGE-Standards als Orientierung. Der Betrieb der Schulkioske und der Mittagsverpflegung erfolgt auf Grundlage eines sog. QUALITÄTSPAKTES, der auch Standards für Servicequalität und Mitgestaltung setzt. Gegenstand der laufenden Caterertätigkeit ist auch die Mitarbeit im Qualitätszirkel auf Kreisebene. Das Gremium tagt im Durchschnitt 3-4-mal im Jahr. Vertragsgegenstand ist außerdem die Mitwirkung in schulischen Qualitätszirkel aus Schülervertretung, Schulelternbeirat, Schulleitung, Caterer und Schulträger Wesentliche Ausschreibungsbestandteile sind Der Caterer verpflichtet sich zur Bereitschaft zu Sonderaktionen wie z. B. Koch-Events und anderen saisonalen oder themenbezogenen Aktionen. Dies beinhaltet auch die Bereitschaft das Produkte von Schülerfirmen in der Zwischenverpflegung mit angeboten und bei einer Akzeptanz mit in die Produktliste aufgenommen werden. Der Caterer erklärt sich bereit, an Kundenbefragungen teilzunehmen und in Absprache mit dem jeweiligen Qualitätszirkel Mensa (Mensagruppe) die Ergebnisse in das laufende Angebot bzw. Dienstleistung aufzunehmen. Unter diesen Voraussetzungen ist die Eltern- und Schülerumfrage zum Ende des letzten Schuljahres gestartet worden. 5
6 Neue Eckpunkte in der Mittagsverpflegung Durch die erhebliche Preissteigerung beim neuen Essenslieferanten Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.v. in Schwalmstadt, ist der Einkaufspreis je Portion bereits höher als der jetzige Essensausgabepreis. Daher wird nach einer kurzen Übergangszeit (bis ) der künftige Verkaufspreis 4,50 EUR betragen! Der Caterer gewährt bei vorangemeldeten Gruppenessen (ab 18 Schülerinnen und Schüler) einen Rabatt. Der Landkreis subventioniert dieses Gruppenessen zusätzlich. Damit kann das Gruppenessen im ersten Schulhalbjahr 2015/2016 für den Preis von 3,90 EUR angeboten werden. Bereits in dem Konzeptpapier Schulverpflegung der Zukunft im Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde abschließend folgendes festgehalten: Die vorliegenden Empfehlungen geben Anregungen für die erfolgreiche Umsetzung von Mittagsverpflegung an Ganztagsschulen im Landkreis Marburg- Biedenkopf. Auf der einen Seite muss jede Schule zusammen mit ihren Partnern eine individuelle, tragfähige Lösung finden. Auf der anderen Seite bestimmen die Rahmenbedingungen (Schulgröße, Räumlichkeiten, Ausstattung der Küche, Preisgestaltung und Preisakzeptanz, verfügbares Personal etc.) die möglichen Optionen. Der Prozess zu einer gesunden Ernährung und großen Akzeptanz eines gesunden Mittagsessens wird Zeit beanspruchen und ist ein Lernprozess für alle Beteiligten. Daher ist eine weitere Zusammenarbeit bei der Gestaltung von Schulverpflegung und gesunder Schulkultur sinnvoll, mit dem Ziel der Etablierung einer guten und akzeptierten Schulverpflegung in der Region. Diese ist dann in der Lage einen nachhaltigen Nutzen (gesundheitlich, sozial, ökologisch und ökonomisch, bildungsund familienpolitisch) zu entfalten, in individueller und gesellschaftlicher Hinsicht. 6
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