Darstellung des Projekts Urlaub ohne Koffer
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- Adrian Brodbeck
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1 Darstellung des Projekts Urlaub ohne Koffer Ein Projekt mit dem Jugendtreff der Lebenshilfe Koblenz e.v. in Kooperation mit der Studentin der Hochschule Koblenz Durchgeführt von Annika Dillenberger im Rahmen der Projektwerkstatt der Hochschule Koblenz vom WiSe 14/15 bis zum WiSe 15/16
2 1. Das Projekt Urlaub ohne Koffer war ein Kooperationsprojekt zwischen der Lebenshilfe e.v. Koblenz und dem Fachbereich Sozialwissenschaften der Fachhochschule Koblenz. Im Studiengang Soziale Arbeit BA sind während des 5., 6. und 7. Semesters die Projektwerkstätten zu absolvieren. Während dieser Zeit ist vom Studierenden ein Projekt, im Handlungsfeld der Sozialen Arbeit, zu entwickeln, durchzuführen und zu evaluieren. Durchgeführt und geplant wurde das Projekt von der Studierenden Annika Dillenberger und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Lebenshilfe Koblenz. Als Praxisanleiter war die Leitung des Jugendtreffs der Lebenshilfe Frau Braun beteiligt. Das Projekt war ein Freizeitangebot für behinderte Jugendliche des Jugendtreffs der Lebenshilfe in den Sommerferien Die Teilnahme war freiwillig und das Angebot sollte von den Jugendlichen mit entwickelt werden. Jedes Freizeitangebot war auf eine Teilnehmerzahl von maximal 10 beschränkt und wurde von mindestens drei Erwachsenen begleitet. Die Teilnahme war hierbei nicht auf die Besucher des Jugendtreffs beschränkt. Hierzu wurden Einladungen zu den entwickelten Freizeitangeboten gestaltet und auch den älteren Klienten der Lebenshilfe angeboten. Die Durchführung des Angebots war demnach von den angemeldeten Teilnehmern abhängig. Zur Auswahl standen die Angebote: 1. Besuch der Playmobilausstellung auf der Festung Ehrenbreitstein, 2. Besuch des Wasserparks in Feldkirchen, 3. Besuch des Flairfestivals in Neuwied. Nur für den Besuch des Flairfestivals gab es genug Anmeldungen, sodass die anderen Angebote nicht durchgeführt werden konnten. Die Kosten wurden von den Teilnehmern, beziehungsweise von deren Erziehungsberechtigten getragen, die in manchen Fällen von den Pflegekassen erstattet werden können. 2. Fachliche Grundlagen Positive Peerkultur ein Konzept zur praktischen Umsetzung von Empowermentkonzepten Da die Teilnehmer des Projektes Jugendliche mit unterschiedlichen Behinderungen sind, ist das Arbeitsprinzip des Empowerments von erhöhter Bedeutung. Die Teilnehmer wurden in den Gruppenarbeiten dazu angehalten, ihre Interessen und Gefühle auszudrücken, mit dem Ziel gemeinsame Ausflugsziele zu finden und zu planen. Dies soll 1
3 ihre Kommunikationsfähigkeit fördern und somit die Teilhabe an der Gesellschaft erleichtern. Des Weiteren fördert der Austausch von persönlichen Interessen eine positive Peerkultur, welche für eine erfolgreiche Durchführung des Angebots hilfreich ist. Die Peers sind Gleichaltrige und Gleichrangige oder in einem weiteren Sinne auch Menschen, die gemeinsame Lebenswelten teilen. (Brosch, 2011) Soziale Gruppenarbeit Die soziale Gruppenarbeit erfolgt in Kleingruppen, da die Größe der Gruppen direkte Auswirkungen auf das Arbeitsverhalten der Teilnehmer ausübt. Durch den Austausch ihrer Interessen haben die Teilnehmer die Gelegenheit gemeinsam Ausflugsziele zu finden und die Durchführung zu planen. Diese Methodik soll die soziale und sprachliche Kompetenz der Teilnehmer fördern. Partizipation Mit der Partizipation ist die Teilhabe der Teilnehmer an der Planung und Durchführung des Projekts gemeint. Sie ist aufgrund der Behinderungen der Teilnehmer nur schwer möglich, jedoch von erhöhter Bedeutung. Menschen mit Behinderungen ist es, aufgrund der entweder geistigen oder körperlichen Einschränkungen, nur schwer möglich, selbstbestimmt an der Gesellschaft teilzunehmen. Somit soll versucht werden, individuell auf die verschiedenen Teilnahmemöglichkeiten der Teilnehmer einzugehen, damit sie an der Projektplanung beteiligt werden. 3. Zielgruppe Das Projekt Urlaub ohne Koffer richtet sich an behinderte Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren. Alle besuchen den Jugendtreff der Lebenshilfe Koblenz und kennen sich zumindest daher, sofern sie nicht die gleiche Schule oder Arbeitsstätte besuchen. Zu den Klienten zählen Jugendliche mit körperlicher und oder geistiger Beeinträchtigung in unterschiedlichem Ausmaß. Auch Rollstuhlfahrer gehören zu den Besuchern des Jugendtreffs. Das Verhältnis von männlichen und weiblichen Klienten ist ausgeglichen. 2
4 4. Ziele Im Folgenden werden die Ziele des Projekts vorgestellt. Diese sind in ein übergeordnetes Richtziel, drei Grob- und darunter geordnete Feinziele gegliedert. Richtziel Die Jugendlichen sammeln Primärerfahrungen in fremden Umgebungen und Sozialräumen, um sich in diesen letztendlich zurechtzufinden. Grobziel 1: Der/Die Jugendliche nimmt das Projekt Ferien ohne Koffer als Freizeitangebot wahr. Feinziele: 1) Der/Die Jugendliche nimmt am Projekttag teil. 2) Der/Die Jugendliche kommuniziert mit anderen Jugendlichen und Erwachsenen. 3) Der/Die Jugendliche kennt die Regeln und befolgt sie während der Durchführung. Grobziel 2: Der/Die Jugendliche beteiligt sich aktiv an der Planung und Durchführung weitergehender Aktivitäten. Feinziele: 1) Der/Die Jugendliche äußert Wünsche / fragt nach. 2) Der/Die Jugendliche nimmt am Projekt aktiv teil. 3) Der/Die Jugendliche hilft bei der Vor-/ Nachbereitung. 4) Der/Die Jugendliche bringt eigene Fähigkeiten mit ein. Grobziel 3: Der/Die Jugendliche übernimmt selbstständig und eigenverantwortlich Dienste am Projekttag. Feinziele: 1) Der/Die Jugendliche zahlt selbstständig die Eintrittsgelder und Bewirtungskosten. 2) Der/Die Jugendliche ist verantwortlich für das Mitführen der Erste-Hilfe-Tasche. 3) Der/Die Jugendliche achtet darauf, dass die ganze Gruppe alle besuchten Orte sauber und ordentlich hinterlässt und sorgt ggf. dafür, dass gemeinsam aufgeräumt wird. 3
5 4) Der/Die Jugendliche achtet während der Exkursion auf das Zeitmanagement. 5) Der/Die Jugendliche dokumentiert mittels Kamera den Ausflugstag. 5. Durchführung In der Vorbereitungszeit während des Jugendtreffs hat sich die Arbeitsgruppe mit dem Inhalt und Programm des Festivals auseinandergesetzt. Unter den Jugendlichen wurden daraufhin Aufgaben verteilt, und von ihnen ein zeitlicher Ablauf grob geplant. Der Transport zum Festivalgelände erfolgte mit zwei Bussen der Lebenshilfe Koblenz. Treffpunkt war die Lebenshilfe e.v. in Koblenz, zu dem die Jugendlichen von ihren Eltern gebracht wurden. Es nahmen neun Jugendliche teil, die von drei Betreuern begleitet wurden. Die Teilnehmer bewegten sich in Kleingruppen nach Absprache teilweise selbständig über das Festivalgelände. Die Jugendlichen gingen mit Eifer ihren Aufgaben nach, so hatte ein Jugendlicher die Aufgabe, die Gruppe durch das eigens erstellte Programm zu führen, und ein anderer machte Fotos. Die Jugendlichen mit besonderem Behinderungsbild, wie zum Beispiel eine fehlende Orientierungsfähigkeit oder eine vorhandene Epilepsie, wurden während der gesamten Besuchsdauer betreut. Um 22:00 Uhr wurden die Jugendlichen wieder von ihren Eltern an der Lebenshilfe in Koblenz abgeholt. 6. Fazit Während der Planungsphase im Jugendtreff waren die Jugendlichen motiviert und engagiert, die Ausflugstage zu planen. Jeder Jugendliche beeinflusste den Verlauf der Planung mit seinen individuellen Interessen. Leider konnte auf Grund der geringen Teilnehmerzahlen nur eine der drei geplanten Veranstaltungen stattfinden. Das stattgefundene Freizeitangebot Flair Festival hat alle Ziele des Projektes erfüllt. Die Jugendlichen haben das Angebot mitgeplant, teilgenommen, ihre vorher festgelegten Aufgaben erfüllt und somit auch einige Primärerfahrungen machen können. Die Teilnehmer waren alle begeistert und möchten das Festival auch im nächsten Jahr wieder besuchen. 4
6 7. Anhang Einladung zum gemeinsamen Besuch des Flair Festivals 2015 Ein Freizeitangebot der Lebenshilfe Koblenz e.v. Gemeinsam mit Dir möchten wir einen schönen Tag auf dem Flair Festival in Neuwied verbringen. Ein außergewöhnliches Projekt zum Thema Inklusion geht in die dritte Runde! Workshops, Aktionen und ein großes Mitmachprogramm zum Thema Inklusion klären über das vielseitige Thema auf. Aber auch die Musik kommt nicht zu kurz! Termin: Treffpunkt: Leistungen: 12. September 2015, 15:00-22:00 Uhr Parkplatz der Lebenshilfe Koblenz Fahrt mit den Bussen zum Festivalgelände und zurück, Eintrittskarte für das Festival, Betreuung während des Festivalaufenthalts Mit zu bringen ist: große Trinkflasche, Regenjacke, Sonnenhut, Sonnencreme, Taschengeld für die Verpflegung (genügend für einen Snack und Getränke; mindestens 10 ), Behindertenausweis Kosten: Teilnehmerzahl: Teilnehmeralter: Leitung: 60 Euro 8 Teilnehmer ab 16 Jahren Annika Dillenberger Anmeldeschluss: 31. Juli
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