Die Beschreibung des Graltempels in Albrechts Jüngerem Titurel

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1 Die Beschreibung des Graltempels in Albrechts Jüngerem Titurel Inaugural- Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philologie in der Abteilung für Philologie der RUHR_UNIVERSITÄT BOCHUM vorgelegt von Steffen Brokmann

2 Gedruckt mit Genehmigung der Abteilung für Philologie der Ruhr-Universität Bochum Referent: Co-Referent: Prof. Dr. Eberhard Nellmann, Altgermanistik Dr. Andreas Köstler, Kunstgeschichte Tag der mündlichen Prüfung: Lebenslauf Steffen Brokmann Ich wurde am 22.April 1966 in Dortmund geboren, wo ich 1985 das Abitur machte. Ich studierte in Bochum Germanistik und Kunstgeschichte. Das Studium beendete ich 1993 mit der Magisterprüfung reichte ich die vorliegende Dissertation ein. Das Rigorosum fand im Juni 1999 statt. Ich arbeite als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache und dabei schwerpunktmäßig im Bereich der Integration jugendlicher Migranten. 1

3 Dank Ich möchte allen danken, die mich während der langen Arbeit an dieser Dissertation unterstützt haben. Zuerst nenne ich meinen Doktorvater Herrn Dr. Nellmann, der mich mit intensivem Interesse und großer Energie begleitet und betreut hat. Herr Dr. Andreas Köstler wurde recht kurzfristig zum Co-Referenten. Seine spontane Bereitwilligkeit, mich zu unterstützen war für mich damals eine große Erleichterung. Der Titurel-Herausgeber Dr. Kurt Nyholm hat mich ganz zu Anfang durch das Überlassen einer Diskette mit dem gesamten Text des Jüngeren Titurel unterstützt. Dr. Birgit Breker, Michaela Koch, Helma Sperling und Thoralf Dzeik haben das Manuskript gegengelesen. Dank gilt meiner Mutter für ihre Liebe und große Geduld. Ihr widme ich diese Arbeit. Der letzte Gedanke gilt meinem geliebten Freund Ulf Haase ( ). 2

4 Inhalt Vorwort S. 7 I. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Graltempelbeschreibung A. Frühe Germanistik und Romantik. Von Büsching (1809) bis Boisserée (1835) S. 12 B. Spätromantik und Positivismus. Von San Marte (1841) bis Zarncke (1876) S. 16 C. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von Röthlisberger (1917) bis Sedlmayr (1950) S. 24 D. Fortschritt und Rückschritt: Maßgebende Edition fragwürdige Rekonstruktion. Strzyowski, Wolf und Ringbom ( ) S. 29 E. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von Frankl (1960) bis Finckh (1999) S. 38 F. Andere Wege. Röll (1964), Trendelenburg (1972) und Huschenbett (1979) S. 48 II. Kommentierte Übersetzung der Graltempelbeschreibung Vorbemerkungen S. 53 Übersetzung S. 54 III. Der Graltempel als Architekturphantasie der Gotik S. 91 A. Definition der Gotik S. 91 B. Positionen der Forschung zum Stil der Graltempelarchitektur 1. Einzelmotive S Licht S Intendierte Wirkung gotischer Architektur S.104 C. Östliche Motive in der Graltempelbeschreibung S.105 IV. Die Graltempelbeschreibung und die Kunst des 13. Jahrhunderts A. Zur Grundform des Graltempels S Zentralbau S Verteilung und Zahl der Chöre S Ein Kranz von Türmen S Die Spiegelung der Großform im Kleinen S Ein Bau aus Gold und Edelsteinen S Der Bau als Abbild des Kosmos S Abschließende Bemerkungen S.119 3

5 B. Die Planungs- und Vorbereitungphase des Baus 1. Auswahl der Materialien S Der Onyxsockel als Fundament S Der geoffenbarte Bauplan S Exkurs: Die Edelsteine S.126 C. Die Chöre 1. Zur Terminologie S Der Grundriß der Chöre S Der Bereich des Chorus S.140 a. Hölzernes Chorgestühl S.140 b. Trennwände S.141 c. Florale Elemente an den Trennwänden S.141 d. Bäume auf den Trennwänden S Bereich des Sanktuariums a. Der Altar S.147 b. Taube und Engel S Exkurs: a. Bildwerke in der Liturgie S.151 b. Automaten S Ablehnung von Krypten S.153 D. Der zentrale Innenraum S Säulen a. eherne Säulen S.156 b. gewundene Säulen S Gewölbe S Die astronomische Uhr S Lettner S Die plastischen Evangelistensymbole S Weiterer figürlicher Schmuck S Engelsfiguren S Das Jüngste Gericht S Der Miniaturtempel S Das künstliche Meer S Die Akustik des Graltempels S.176 4

6 E. Fenster, Beleuchtung, Orgeln 1. Die Fenster S Beleuchtung a. Ampeln und Kerzen S.178 b. Kronleuchter S a. Orgelbaum und Chorpositiv S.182 b. Exkurs: Künstliche Bäume mit singenden Vögeln in der Dichtung S.185 F. Das Äußere des Graltempels S Treppen und Portale, Kreuzgang S Schmuck am Außenbau S Das Dach S Türme und Glocken S Die Turmspitzen: knopfe, Kreuze und Adler S Windmühlen S.196 Exkurs I: Rekonstruktionsversuche und vermutete Vorbilder des Graltempels S.198 A. Görres und die Hagia Sophia S.198 B. Boisserées Rekonstruktionsversuch S.199 C. Modifizierungen des Boisseréeschen Entwurfs: Droysen, Zarncke, Röthlisberger S.205 D. Grabeskirche (Anastasis) und Felsendom in Jerusalem S.207 E. Die Trierer Liebfrauenkirche S.210 F. Steinles Graltempel-Aquarell S.211 G. St. Gereon in Köln und Ringboms Rekonstruktionsversuche S.213 H. Die Anlagen von Tacht-e Suleiman S.217 Exkurs II: Die Ausdeutung des Graltempels und andere Architektur- und Kunstbeschreibungen im 'Jüngeren Titurel S.221 A. Die Ausdeutung des Graltempels in Titurels Abschiedsrede S.222 B. Salvaterre S.228 C. Der Marientempel S.230 D. Die Paläste des Priesterkönigs Johannes S.232 5

7 E. Schlussbemerkungen S.235 Anhang I: Die Überlieferung der Graltempelbeschreibung S.237 Anhang II: Konkordanz zur Strophenfolge in den verschiedenen Textfassungen und Editionen S.239 Anhang III: Die Strophenfolge in den verschiedenen Überlieferungssträngen des 'Jüngeren Titurel' S.243 Literaturverzeichnis A. Verzeichnis der Abkürzungen S.247 B. Primärliteratur 1. Der Jüngere Titurel S andere Texte S.248 C. Hilfsmittel und Sekundärliteratur S.250 6

8 Vorwort Thema dieser Arbeit ist die Beschreibung einer Phantasie-Kirche, des sogenannten Graltempels. Es handelt sich um die bei weitem detailreichste und umfangreichste Architekturphantasie des Mittelalters. Von ihrem Verfasser, einem Mann namens Albrecht, weiß man wenig mehr, als daß er sehr gebildet war und in fürstlichem Auftrag (wohl: Wettiner Fürsten) ein strophisches Epos schrieb, das man den 'Jüngeren Titurel' nennt. Albrecht verfaßte sein Epos, das ungemein erfolgreich war, um die Jahre Im Werk baut er zunächst die Fiktion auf, es handele sich um einen Text Wolframs von Eschenbach. Erst gegen Ende des Epos - zu einer Zeit, als Albrecht offensichtlich seine bisherigen Gönner verloren hatte - gibt er diese Maskerade auf und nennt sich selbst als Autor der gesamten Dichtung. Der 'Jüngere Titurel' basiert auf den 'Titurel'-Fragmenten Wolframs von Eschenbach. Diese umfassen insgesamt nur 170 Strophen. Wolfram schließt sich darin eng an seinen 'Parzival' an; er macht einige Aussagen zum Geschlecht der Gralkönige und entwirft eine Handlung um Sigune und Tschionatulander, die im 'Parzival' Nebenfiguren gewesen waren. Um diese Fragmente schafft Albrecht ein gigantisches Werk von über 6000 Strophen. Er folgt dabei Wolframs Ansätzen, geht aber weit über dessen Ideen hinaus, wenn er etwa für das Gralgeschlecht eine Genealogie entwickelt, die bis nach Troja zurückreicht. Neben den 'Titurel'-Bruchstücken ist der 'Parzival' Albrechts wichtigste Quelle. Der spätere Autor führt dabei teilweise breit aus, was der frühere nur knapp erwähnt hat 2 ; er nimmt aber auch Details, die in der älteren Dichtung kaum eine Rolle spielten, gibt ihnen eine - mitunter neue - Bedeutung und setzt sie wiederum zu weiteren Details in Beziehung 3. Während der Gral als allgemeines Faszinosum in einer Reihe von Dichtungen verschiedener Volkssprachen des Mittelalters auftaucht 4, findet sich der Graltempel nur im 'Parzival' und im 'Jüngeren Titurel'. Die früheste Erwähnung des Grals findet sich in dem unvollendeten 'Perceval'-Roman Chrétiens de Troyes, der die Vorlage für Wolframs 'Parzival' war. In der altfranzösischen Dichtung bezeichnet graal offensichtlich ein Gefäß; eine genauere Erklärung fehlt aber - vielleicht weil das Werk Fragment blieb. Wolfram, der das Phänomen Gral wahrscheinlich nur aus seiner Vorlage kannte, 1 Die jüngste Darstellung zu Albrecht stammt von Mertens (1998, S ); grundlegend ist noch immer Huschenbetts Artikel im VL (1978) sowie dessen Bibliographie zu Albrecht und dem 'Jüngeren Titurel' (1984). Aus den letzten Jahren ist vor allem auf die Dissertationen Guggenbergers (1992) und Wegners (1996) sowie auf jeweils mehrere kleinere Veröffentlichungen Nyholms und Schröders hinzuweisen (vgl. Literaturverzeichnis). 2 Der von Wolfram nur ganz kurz erwähnte Graltempel (Parzival 816, 15) ist hier ein besonders anschauliches Beispiel. 3 Ein Beispiel: Im 'Parzival' wird die Taube als Wappentier der Gralritter erwähnt (Parzival 474, 5). Da die Taube auch den Heiligen Geist symbolisieren konnte, hat dieses Detail Albrecht wohl dazu veranlaßt, diesen zum Patron des Graltempels zu erklären (GT 381; zu dem System, nach dem ich aus dem 'Jüngeren Titurel' zitiere s. u.). 4 Gute Orientierung über das Thema "Gral" bietet der Artikel "Gra(a)l, -sdichtung" im LMA (4 <1989>, Sp ), in dem die Gralvorstellungen in der altfranzösischen, der mittelhochdeutschen, der altenglischen und der mittelniederländischen Literatur getrennt untersucht werden. Außerdem sei auf die Aufsätze im Katalog München 1995 verwiesen, die den Gral sowohl als mittelalterliches als auch als neuzeitliches Phänomen auf verschiedenen Ebenen untersuchen (dort jeweils auch weiterführende Literatur). Zu Erwähnungen des Grals (nicht nur) in der mittelhochdeutschen Literatur vgl. den Artikel "Gral" im DWb (Bd. 8, Sp ); der betreffende Band ist erst kurz vor Abschluß des Wörterbuchs - erschienen. 7

9 entwickelt seine Gralvorstellung daher selbständig: Im 'Parzival' ist der Gral "offenbar ein Edelstein (...), unbestimmter Größe und unbestimmter Form" 5. Die Motive, die Wolfram mit dem Gral verbindet, muten teilweise märchenhaft an 6 ; in der Hauptsache sind sie wohl dem Bereich frommer Legenden entnommen 7. In den frühen Passagen des 'Jüngeren Titurel' finden sich keine Aussagen Albrechts, die der Gralvorstellung Wolframs widersprechen: Man kann lediglich bemerken, daß Albrecht dem Gral Züge eines Wesens mit eigenem Willen gibt 8. Erst gegen Ende seines Werkes formuliert Albrecht seine Gralvorstellung konkret 9 : Französischen Traditionen folgend identifiziert er den Gral mit dem Kelch vom letzten Abendmahl Christi (JT ). Die Graltempelbeschreibung Albrechts (GT ) fußt auf einer einzigen Erwähnung eines solchen Tempels im 'Parzival' 10. Bei Wolfram findet die Taufe des Feirefiz in diesem Tempel statt, das einzige beschriebene Detail ist daher das Taufbecken (Parzival 816, 20-24). Im 'Parzival' wird nicht erwähnt, daß dieser Tempel speziell für den Gral gebaut wurde, es bleibt sogar offen, ob dieser überhaupt ständig im Tempel aufbewahrt wird 11. Albrecht versteht Wolframs tempel als ständigen Aufenthaltsort des Grals und entwirft ein riesiges Bauwerk, das wie ein gigantischer Schrein in erster Linie die Funktion hat, den Gral in angemessener Weise aufzubewahren und zu schützen. Albrecht konnte mit seiner Graltempelpassage an die Tradition von herausgehobenen Architekturbeschreibungen in mittelhochdeutschen Verserzählungen anknüpfen 12. Seine Darstellung ist aber mit 112 Strophen zu je sieben Halbversen die umfangreichste der mittelalterlichen Literatur. Im Spätmittelalter wurde der 'Jüngere Titurel' sehr geschätzt, und es ist darauf hingewiesen worden, daß der Ruhm Wolframs von Eschenbach, den man allgemein für den Dichter hielt, damals vielleicht zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auf diese Dichtung zurückzuführen war. Auch in der Neuzeit fand die Dichtung zunächst Bewunderung, die aber schnell in Ablehnung umschlug, als sich die Erkenntnis durchsetzte, daß es sich nicht um ein Werk Wolframs handelt. 5 Bumke 1991, S Dies gilt etwa für das Spenden von Speisen und Getränken durch den Gral (Parzival 238, 15-17). 7 Es seien nur einige Beispiele genannt: Der Gral ist für Ungetaufte unsichtbar (Parzival 813, 9-22). Für einen Sünder ist der Gral so schwer, daß er ihn nicht aufheben kann, eine reine Jungfrau trägt ihn aber ohne Mühe (Parzival 477, 13-18). Die Kraft des Grals wird an jedem Karfreitag erneuert, wenn eine weiße Taube eine Hostie vom Himmel zu ihm bringt (Parzival 470, 1-20). Vorstellungen aus dem Bereich der Volksfrömmigkeit spiegeln sich in Wolframs Aussage, daß zunächst neutrale Engel Hüter des Grals gewesen seien (Parzival 471, 15-21). 8 Die Tendenz Albrechts, den Gral wie ein lebendiges Wesen zu gestalten, kommt etwa darin zum Ausdruck, daß der Gral zunächst aus eigener Kraft schwebt und sich weigert, sich berühren zu lassen (JT 327 u. ö.). Erst Titurels Tochter Tschosiane darf den Gral tragen (JT 605). 9 Eventuell hat Albrecht erst während seiner Arbeit am 'Jüngeren Titurel' die französischen Gralvorstellungen kennengelernt, die er in den späten Passagen offensichtlich benützt. 10 si bâten den von Zazamanc / komen (...) / in den tempel für den grâl (Parzival 816, 13-15). 11 Die Formulierung in Parzival 816, 15 deutet dies an, steht aber gegen die Beobachtungen Parzivals bei seinem ersten Besuch auf Munsalvaesche: Hier scheint der Gral in der Kemenate Titurels seinen Platz zu haben (Parzival 240, 25 u. 501, 20). 12 Verwiesen sei etwa auf die Grabmalsbeschreibungen in der 'Eneide' Heinrichs von Veldeke oder auf die Beschreibung der Minnegrotte im 'Tristan' Gottfrieds von Straßburg. 8

10 Die Anerkennung des 'Jüngeren Titurel' als Dichtung von eigener Qualität setzte sich im 20. Jahrhundert nur langsam durch. Ausgenommen von dieser Geringschätzung war aber stets die Graltempelpassage. Der besondere Charakter der Tempelbeschreibung hat seit jeher dafür gesorgt, daß sich sowohl germanistische Mediävisten als auch Kunsthistoriker mit ihr beschäftigt haben. Nach Sulpiz Boisserées vielbeachteter Untersuchung (1835) wurde Albrechts Beschreibung allgemein als Darstellung akzeptiert, die sich an der realen Architektur ihrer Entstehungszeit von der Spätromanik bis hin zum Ideal der klassischen gotischen Kathedrale orientierte. Man dachte also an Formen, die in der deutschen Architektur des 12. und 13. Jahrhunderts benutzt wurden. Solchen Thesen widersprachen Werner Wolf und Lars Ivar Ringbom in zahlreichen Veröffentlichungen um die Mitte unseres Jahrhunderts. Sie wollten in einer sassanidischen Anlage, die um die Mitte des ersten Jahrtausends entstanden war und die Ringbom eigenwillig rekonstruierte, das Vorbild für Albrechts Beschreibung sehen. Dabei nahmen sie an, daß Albrecht diese Anlage aus einer detaillierten Quelle kannte. In der Retrospektive scheinen Wolfs und Ringboms Thesen völlig unhaltbar zu sein, und auch die zeitgenössische Kritik ging harsch mit ihnen zu Gericht. Trotzdem haben die beiden die Forschung nachhaltig verunsichert. Die wenigen Untersuchungen zur Graltempelpassage aus den letzten 50 Jahren sind ein deutliches Zeugnis für diese Wirkung. Wolf und Ringbom beeindruckten wohl vor allem dadurch, daß Wolf als Herausgeber der ersten kritischen Ausgabe des 'Jüngeren Titurel' quasi 'ex cathedra' zu sprechen schien. Wolf erweckte den Anschein, daß sein kritischer Text sich in so hohem Maße von vorherigen Textfassungen unterschied, daß alle früheren Aussagen der Forschung obsolet geworden waren. Ohne eigenständigen Textvergleich konnte kein Rezipient erkennen, daß sich Wolfs Text faktisch nur in wenigen Details von vorangegangenen Textfassungen unterschied. Die Bedeutung dieser Abweichungen wurde von Wolf und Ringbom völlig überschätzt. Die Wirkung der Veröffentlichungen Wolfs und Ringboms wird vielleicht am besten dadurch belegt, daß sogar ein so vorzüglicher Kenner der mittelalterlichen Architektur und Kunst wie Günter Bandmann (1963) ihre Rekonstruktion des Graltempels akzeptierte. Wie stark Germanisten von den selbstbewußt vorgetragenen Thesen geblendet werden, beweist etwa Hans Fromms Einschätzung, Ringboms Untersuchung von 1951 sei "seinerzeit allzu unfreundlich behandelt" 13 worden. In der vorliegenden Arbeit lege ich all meinen Überlegungen die These zugrunde, daß Albrecht eine Vision formuliert und keinen Bauplan liefern möchte, und daß seine Architekturphantasie daher nicht den Beschränkungen der Logik unterliegt. Dies heißt, daß er mit dem Graltempel keinen in sich logischen Bau beschreibt, und daß dessen Details nicht in einem logischen Zusammenhang zueinander stehen müssen 14 ; dies gilt etwa für den Zusammenhang von Innenraum und Außenbau 15. Man darf daher auch nicht den Anspruch stellen, daß der Bau in seiner Gesamtheit mit den technischen Möglichkeiten des Mittelalters hätte realisiert 13 Fromm 1984, S. 30, Anm. 44. Fromm beweist grobe Unkenntnis der tatsächlichen Sachverhalte, wenn er beklagt, daß die "korrigierende Weiterführung" der Ringbomschen Thesen (1958) "kaum beachtet" worden sei (ebd.), denn in dieser Veröffentlichung spielt die Graltempelproblematik keine Rolle mehr. Auch Äußerungen Okkens (1987 passim) und zuletzt Wegners (1996, S. 108) beweisen, daß Teile der Germanistik die Thesen Wolfs und Ringboms weitgehend akzeptiert haben. 14 Insofern darf die Formulierung "Rekonstruktion des Graltempels", die ich in der Arbeit immer wieder benutzen werde, nicht dahingehend verstanden werden, daß ich annehme, Albrecht habe eine rekonstruierbare geschlossene Vorstellung von der Architektur des Graltempels gehabt. 15 Albrecht bedenkt z. B. offensichtlich nicht, daß er für seinen riesigen Mittelturm genau dort massive Fundamente anlegen müßte, wo er den Miniaturgraltempel plaziert. 9

11 werden können. Daraus folgt, daß ich eine innere Logik der beschriebenen Architektur höchstens für solche Angaben voraussetze, die in einem direkten Zusammenhang stehen. Ich lehne es aber ab, Lücken in Albrechts Beschreibung zu füllen 16. Die vorliegende Arbeit will die Thesen Wolfs und Ringboms endgültig widerlegen und gleichzeitig Germanisten und Kunsthistorikern Grundlagen für eine eigenständige Beschäftigung mit der Graltempelpassage liefern. Den Germanisten soll durch eine intensive Darstellung der kunsthistorischen Realien aus der Entstehungsepoche der Dichtung Hilfestellung zum jeweils möglichen Detailverständnis gegeben werden. Die Übersetzung soll Kunsthistorikern eine eigene kritische Beschäftigung mit dem Text erleichtern, fordert aber auch Germanisten zur kritischen Auseinandersetzung heraus, weil hier erstmals eine Übersetzung jedes Details der Beschreibung versucht wird 17. Die Beschäftigung mit dem Text soll durch den Kommentar erleichtert werden (Kapitel II), in dem besonders die Überlieferung jeder Strophe Beachtung findet. Hier wird sich zeigen, daß trotz der eher heterogenen Überlieferung des Gesamttextes die in den einzelnen Handschriften vermittelte Vorstellung vom Graltempel selbst recht geschlossen ist. Aus dem Ansatz, einer weiteren Auseinandersetzung mit der Graltempelpassage eine Grundlage zu schaffen, ergibt sich die relative Breite, mit der in Kapitel I die Forschungsliteratur vorgestellt wird 18. Ich diskutiere hier auch solche Positionen der Forschung, die einen ganz anderen Schwerpunkt haben als meine Untersuchungen, so etwa genuin sprachwissenschaftliche Arbeiten zu Stil oder Komposition. Kapitel III soll vor allem den Germanisten Orientierung über die kunsthistorische Epoche bieten, in der die Graltempelbeschreibung entstand; daher findet sich hier auch eine - einfache - Definition der Gotik. An diese allgemeine Einordnung der Graltempelphantasie in den kunstgeschichtlichen Kontext schließt sich in Kapitel IV die intensive Zuordnung beschriebener oder angedeuteter Details zu tatsächlichen Phänomenen vor allem der Kunst des 12. und 13. Jahrhunderts an. Die Versuche der Forschung, den Graltempel zu rekonstruieren oder ein - direktes oder mittelbares - Vorbild zu benennen, werden in Exkurs I vorgestellt und diskutiert. In Exkurs II werden Passagen des 'Jüngeren Titurel' untersucht, die thematisch in Bezug zur Graltempelpassage gesetzt werden können. Ziel ist es, anhand so gewonnener Folien die besonderen Charakteristika der Graltempelbeschreibung noch klarer herauszustellen. Außerdem wird so der Versuch gemacht, zumindest verwandte Passagen der Dichtung mit zu berücksichtigen, denn mir ist klar, daß auch die vorliegende Arbeit Gefahr läuft, die Graltempelbeschreibung zu isoliert vom Rest des Werkes und zu stark unter kunsthistorischen Gesichtspunkten zu betrachten Dies gilt besonders für den gigantischen Innenraum des Graltempels, für den Albrecht meiner Ansicht nach kein Konzept entwickelt hat. 17 Das Fehlen einer Übersetzung ist von Forschern anderer Fachrichtungen beklagt worden (Frankl 1960, S. 180; zuletzt wohl Eder/Müller 1995, S. 26, Anm. 26). Da mit der Wolf/Nyholmschen Ausgabe erst seit wenigen Jahren ein kritischer Text der Dichtung vorliegt, fehlt für den 'Jüngeren Titurel' grundlegendes Handwerkszeug, wie es für andere bedeutende mittelhochdeutsche Dichtungen bereitsteht. Vor allem das von Nyholm angekündigte Wortverzeichnis bleibt ein dringend erwartetes Desiderat. 18 Die bisher umfangreichste Übersicht findet sich bei Wolf, der aber zu tendenziösen Werturteilen neigt (Wolf/Nyholm <1. Bd.> 1955, S. XIV - XXII; S. XXVIII - XXXIII u. S. XXXV - XLIII). 19 Diesen Vorwurf erheben Blank (1975, S. 358, Anm. 1) und Huschenbett (1979, S. 42) gegen die bisherige Forschung zur Graltempelpassage. 10

12 Die benutzte Literatur ist im Literaturverzeichnis aufgeführt; in den Anmerkungen werden die einzelnen Titel jeweils durch Kurzformen verschlüsselt, die sich in der Regel aus dem Namen der Autorin oder des Autors und dem Jahr des ersten Erscheinens zusammensetzen 20. Bei wörtlichen Zitaten aus der Sekundärliteratur werden Hervorhebungen grundsätzlich nicht übernommen. Aus dem 'Jüngeren Titurel' zitiere ich nach der Ausgabe Wolf/ Nyholm. Zur besseren Orientierung unterscheide ich Zitate aus Albrechts Dichtung danach, ob sie aus der Graltempelpassage selbst oder aus einem anderen Teil des Werkes stammen. Während letztere durch ein vorangestelltes "JT" gekennzeichnet werden, hebe ich Verse aus der Graltempelbeschreibung durch ein vorangestelltes "GT" besonders heraus. Die jeweils sieben (Halb-)Verse einer Strophe des 'Jüngeren Titurel' bezeichne ich mit 1a, 1b, 2a, 2b, 3, 4a, 4b. 20 Die jeweils genannte Seitenzahl ist die der im Literaturverzeichnis angegebenen Ausgabe. 11

13 I. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Graltempelbeschreibung A. Frühe Germanistik und Romantik. Von Büsching (1809) bis Boisserée (1835) In der germanistischen Forschung wird der Graltempel - soweit ich sehe - zuerst von Büsching (1809), Docen (1810) und Görres (1813) erwähnt, mit deren Arbeiten die intensive Auseinandersetzung mit dem 'Jüngeren Titurel' beginnt. Alle drei halten den Text für ein Werk Wolframs von Eschenbach, eine Einschätzung, die erstmals August Wilhelm Schlegel in Frage stellte (1811). Büschings Aufsatz (1809) faßt die Teile der Handlungen mittelhochdeutscher und altfranzösischer Epen zusammen 21, die sich mit dem Gral und dem Gralgeschlecht befassen. Dabei entsteht ein in sich geschlossener Text, dessen Einzelinformationen nicht immer den jeweiligen Quellen zuzuordnen sind. In erster Linie folgt Büsching dem 'Parzival' und dem 'Jüngeren Titurel', wobei seine Zusammenfassungen in einzelnen Szenen so eng an den Vorlagen bleiben, daß sie sich einer nacherzählenden Übersetzung nähern. Für die Graltempelpassage bedeutet das, daß er eine eingehende neuhochdeutsche Zusammenfassung des Texts liefert 22. Büschings eigene Ausführungen zur Graltempelbeschreibung bleiben knapp und oberflächlich. Er deutet den Horror vacui des Dichters 23 und dessen Tendenz zur phantastischen Prachtsteigerung an 24, wobei er noch auf den Tempel des sogenannten 'Marienlobs' verweist 25, aus dessen noch viel phantastischeren Details er das Streben nach "wahrhaft göttliche(r) Herrlichkeit und Größe" 26 des frommen Dichters herausliest. Docens Arbeit (1810) präsentiert erstmals die Fragmente von Wolframs 'Titurel' 27. Die Erwähnung des Graltempels ist daher nur oberflächlich, so daß Schlegel zusammenfaßt, Docen sage "halb scherzhaft, er erwarte darüber das Urtheil eines geschickten Architekten" 28. Auch Schlegel (1811) erwähnt die Graltempelpassage nur am Rande, allerdings stammt von ihm der früheste Versuch einer Einordnung der beschriebenen Architektur 29. Er definiert den Stil als go- 21 Büsching glaubt, in erster Linie "unserem Eschenbach" zu folgen (Büsching 1809, S. 492), wobei er Wolfram offenbar neben dem 'Parzival' und dem 'Jüngeren Titurel' auch den 'Lohengrin' (1280/90) zuschreibt, dessen Verfasser unbekannt ist. Daneben benutzte Büsching auch den 'Merlin' nach Friedrich Schlegels Dichtung (Büsching 1809, S. 499). Bei den altfranzösischen Werken stützt sich Büsching auf die Zusammenstellung "durch den Grafen Tressan in der Bibliothèque universelle des romans 1775" (Golther 1925, S. 288), die er fälschlicherweise ganz Chrétien zuspricht. Golther charakterisiert diese Vorlage: "Zuerst vermittelte der Roman de Merlin Einzelheiten aus der Geschichte des Grales; dann folgte ein Auszug aus der 'Histoire du Saint Gréal ensemble la queste du dit Saint Gréal' nach dem Pariser Druck von 1516 sowie aus 'Perceval le gallois' nach dem Pariser Druck von 1530 (...). Seine Nacherzählung war aber ganz ungenügend (...)" (ebd.). 22 Büsching 1809, S ; Büschings Text wurde kaum wahrgenommen. Frankl übertreibt, wenn er die Zuverlässigkeit dieser Darstellung hervorhebt (Frankl 1960, S. 180). 23 "Eine Fülle des Lebens, ein heiliges Streben, immer mehr und mehr, an allem Orten, den Tempel zu schmücken, offenbart sich in dem Gedichte" (Büsching 1809, S. 511). 24 ebd. 25 s. u. Exkurs II.C 26 Büsching 1809, S Docen erkennt in den Fragmenten allerdings kein Werk Wolframs, er hält den 'Jüngeren Titurel' für Wolframs Werk und die Fragmente für Reste einer "Vor-Eschenbachischen" Fassung. 28 Schlegel 1811, S. 319 (die zitierte Stelle in Docens Text: Docen 1810, S. 15) 29 Schlegel 1811, S

14 tisch 30 und glaubt, daß die Angaben in der Beschreibung detailliert genug sind, um eine Rekonstruktion zu erlauben: "Wir wünschten aber in der That, ein Kenner der Baukunst möchte sich damit beschäftigen: der Grund- und Aufriß wird sich ganz genau geben laßen" 31. Knapp gibt Schlegel hier den Weg vor, den Boisserée später einschlagen wird. Görres (1813) liefert die erste intensive Auseinandersetzung mit der Graltempelbeschreibung, wobei er Schlegels These eines gotischen Baus unter falschen Prämissen zurückweist. Görres Argumentation fußt nicht nur auf der Zuschreibung des 'Jüngeren Titurel' an Wolfram, sondern eventuell auch darauf, daß er bei dem von Wolfram erwähnten Kyot 32 die Quelle für die Graltempelbeschreibung vermutet 33, wodurch die Entstehung des Konzepts in das 12. Jahrhundert - und vielleicht in einen anderen Kulturraum - fiele. Das Vorbild für die Graltempelbeschreibung sieht Görres in der Hagia Sophia 34, wobei er die fehlende Ähnlichkeit mitunter dadurch erklärt, daß die ursprüngliche Beschreibung durch Mißverständnisse bei Übersetzungen und Bearbeitungen verfälscht worden sei 35. Görres Rekonstruktionsversuch scheitert an seiner offensichtlichen Unfähigkeit, den mittelhochdeutschen Text zu übersetzen. Görres Zusammenfassung der Graltempelbeschreibung ist für sich allein kaum nachvollziehbar, weil er in einer abstrusen Mischung Übersetzungsversuche und Teile des mittelhochdeutschen Texts nebeneinanderstellt 36. Die einzige Rezeption von Görres' Thesen, die ich nachweisen kann, findet sich in den Arbeiten des Malers Eduard Ille 37, allerdings gibt er dem Graltempel in seinen Bildern immer die Gestalt der Hagia Sophia, visualisiert also nicht Görres' von dieser Kirche nur abgeleitete Rekonstruktion 38. Sowohl Büschings als auch Görres' Text zeigen, daß den beiden der Grundriß des Graltempels nicht klar geworden sein kann. Diese Probleme verdeutlichen, welchen immensen Schritt die Arbeit Boisserées (1835) darstellt. Boisserées Untersuchung ist die erste monographische Auseinandersetzung mit der Graltempelpassage und besticht durch die Klarheit, mit der der Autor die Bedeutung verschiedener Komplexe aus Kunst- und Geistesgeschichte für die Architekturbeschreibung erkennt. 30 s. u. III.B.I 31 ebd. 32 Wolfram schafft sich durch die Erwähnung Kyots höchstwahrscheinlich eine fiktive Quelle (vgl. Bumke 1997, S ). Görres geht in seiner Argumentation offenbar von der Idee einer in sich geschlossenen Gralsage aus, die am Anfang der Überlieferung stand. 33 Görres führt neben dem 'Parzival' und dem 'Jüngeren Titurel' auch den 'Lohengrin' auf Kyot zurück (Görres 1813, S. 1). 34 s. u. Exkurs 1.A 35 "(...), so kann man wohl eher diese Auslegung für ein Mißverständnis halten, entweder des deutschen Textes durch den also Auslegenden, oder des französischen, arabischen oder griechischen, durch eines der drei Organe, durch welche er durchgegangen, bis er zu uns gelangt" (Görres 1813, S. 21, Anm.). 36 Als Beispiel zitiere ich eine Aussage, in der Görres offensichtlich GT 341 nach einer Hs. der Gruppe II paraphrasiert: "Rund (sinwel) als eine Rotunda begunnte man des Tempels mit Werk darinne zwei und siebzig Chöre, außen her dann acht Ecken, jeglicher Chor besonder vorgeschossen" (Görres 1813, S. 19). 37 Auf den beiden Gemälden Illes, die den Innenraum des Graltempels zeigen, läßt sich seine Vorstellung vom Äußeren des Baus jeweils an der Darstellung des Miniaturgraltempels ablesen. Der Ausschnitt aus Illes Gemälde zum 'Lohengrin' zeigt vier Engel, die den Gral tragen, vor der Silhouette des Graltempels. 38 Ein solches Bauwerk müßte mehr als nur die vier Türme der Hagia Sophia haben. 13

15 Darüberhinaus legt er eine kommentierte Fassung der Graltempelbeschreibung vor, die den Anspruch hat, eine kritische Textfassung zu bieten. In seiner Einführung finden sich vergleichsweise wenig Angaben darüber, wie er das Aussehen des Gebäudes rekonstruiert. Seine Thesen über das Aussehen des Graltempels und über die Organisation der in der Beschreibung genannten Details müssen den Abbildungen entnommen werden, die er seiner Arbeit beifügt. Boisserée definiert den Stil der beschriebenen Architektur als gotisch 39. Auch der germanistischen Auseinandersetzung mit dem 'Jüngeren Titurel' gab Boisserée Impulse, indem er die Diskussion um den Verfasser gleich doppelt belebte: Neben seiner auf kunsthistorischen Überlegungen basierenden Auffassung, daß Wolfram nicht der Autor sein könnte 40, veröffentlichte er auch als erster das sogenannte Verfasserfragment 41, in dem Albrecht sich mit viel Selbstbewußtsein den Dichter des gesamten 'Jüngeren Titurels' nennt 42. Boisserée bezieht verschiedene Angaben aus dem Verfasserfragment auf Kaiser Ludwig den Bayern (ca ) 43, wodurch er den Text erheblich zu spät datiert - eine Beendigung des Gesamtwerks würde dann erst in die Zeit nach 1347 fallen 44. Den Dichter des 'Jüngeren Titurel' identifiziert Boisserée mit Albrecht von Scharfenberg 45. Boisserée ist der erste Forscher, der über die Graltempelbeschreibung arbeitet und dabei seine Textgrundlage klar macht. Er ist sogar bemüht, unter Heranziehung aller ihm bekannten Hss. und Bruchstücke 46 einen kritischen Text zu erstellen. Leider folgt er für diesen Text der auch von Schlegel propagierten Maxime, die Verständlichkeit durch Benutzung einer neuhochdeutschen Schreibweise für die mittelhochdeutschen Wörter zu erhöhen, ohne aber die Syntax dem Neuhochdeutschen anzupassen. Auch wenn Boisserée in der Lage gewesen wäre, dieses Konzept mit Stringenz zu realisieren, wäre sicherlich ein sehr problematischer Text entstanden, denn er hätte dem Rezipienten eine weitgehende semantische Kontinuität vom Mittel- zum Neuhochdeutschen suggeriert. Boisserée legt aber einen inkonsequenten Text vor, der nur sehr schwer lesbar ist, was seine umfangreichen Anmerkungen und Übersetzungshilfen noch nötiger macht, aber sicher auch dazu führte, daß die Auseinandersetzung mit seiner Textfassung weitgehend unterblieb und die Rezeption seiner Thesen meist nur über die Abbildungen geschah. Auch die äußere Form des Textes ist zu bemängeln: Boisserée präsentiert den Text in einer durch keine Überlieferung gesicherten Strophenfolge und berücksichtigt die ersten acht Strophen der Graltempelpassage nicht s. u. III.A.1 40 Boisserée 1835, S Boisserée 1835, S (später auch Petzet 1904, S ) 42 Petzet weist Boisserée im Bezug auf das Verfasserfragment falsche Angaben nach, die aber wohl damit begründet werden können, daß dieser offensichtlich mit fast 25 Jahre alten Notizen arbeitete, als er den hier besprochenen Text erstellte. 43 Boisserée 1835, S Boisserée 1835, S Boisserée 1835, S. 317/18 46 Boisserée kennt neben dem Druck von 1477 neun Textzeugnisse (1835, S. 311, Anm. 1), wodurch ihm sieben verschiedene Textfassungen der Graltempelpassage vorlagen (S. 334). 47 Es fehlen also die Strophen, die GT entsprochen hätten. Vor allem GT 329/30 mit den Informationen zu den Baumaterialien sind aber unverzichtbar. Die Konkordanz zur Strophenfolge in den verschiedenen Textfassungen der Forschung (Anhang II) ermöglicht es, die Strophen der Fassung Boisserées mit den entsprechenden Strophen der Ausgabe Wolf (1955) zu identifizieren. 14

16 Boisserée ist bemüht, verschiedenen Aspekten des Themas gerecht zu werden: Er versucht eine Definition des Grals als historisches Phänomen 48, wobei er an frühen Belegen ebenso wie an einer etymologischen Herleitung des Begriffs interessiert ist. Er stellt neben der Tradition, die Josef von Arimathia mit dem Gral verbindet, auch die These um einen arabischen Einfluß auf die Entwicklung der Gralsage vor 49. Boisserée betont auch die Bedeutung der "geistlichen Ritterorden, namentlich der Templerorden" für den 'Jüngeren Titurel' 50. Er erkennt darüberhinaus den Einfluß der Legenden um den Priesterkönig Johannes, den er für eine historische Figur zu halten scheint 51. Mit Emphase weist Boisserée die These zurück, im 'Jüngeren Titurel' seien ketzerische Einflüsse nachzuweisen 52. Wenn er den Rahmen absteckt, in den er die Graltempelbeschreibung stellen möchte, weist Boisserée auf den Felsendom in Jerusalem und den besonderen Bezug zu diesem Bauwerk hin, den er den Tempelrittern zuspricht, sowie die typische Zentralbauform von Kultbauten dieses Ordens 53. Mehr am Rande erwähnt er auch die Jerusalemer Grabeskirche 54. Wegen seiner Spätdatierung von Albrechts Text, scheint er in der besonderen Organisationsform des Klosters Ettal (gegründet 1330 durch Kaiser Ludwig den Bayern) ein Vorbild für die Gralgesellschaft im 'Jüngeren Titurel' zu sehen 55, während spätere Forscher hier einen Reflex auf den Text erkennen wollten 56. Schließlich weist Boisserée noch auf die Kapelle hin, die Karl IV. auf Burg Karlstein errichten ließ 57. Man sieht, daß Boisserée eine sehr beachtliche Arbeit vorlegt: Er ist bemüht, einen Text zu erstellen, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt; er sieht die Notwendigkeit, die Elemente zu definieren, die er am Graltempel als gotisch erkennt, darüberhinaus stellt er Gral und Graltempel in ein komplexes Spannungsgeflecht von möglichen Einflüssen. Hier erwähnt er reale Architektur (die Gotik insgesamt) und berühmte Gebäude (neu: Felsendom und Grabeskirche) genauso wie gesellschaftliche/politische Gruppen (die Templer). Da er auch noch Ettal und Burg Karlstein erwähnt, kann man sagen, daß er fast alle Komponenten nennt, die in den folgenden 100 Jahren im Hinblick auf das Beziehungsgeflecht von Vorbildern und Einflüssen bezüglich Albrechts Graltempelbeschreibung diskutiert wurden. Allerdings deutet Boisserée diese Bezüge oft nur an und bleibt in seinen Ausführungen eher oberflächlich. Wegen dieser Oberflächlichkeit und der schweren Lesbarkeit des von ihm erstellten Textes ist die Wirkung von Boisserées Arbeit ganz in der Anschaulichkeit der beigegebenen Zeichnungen zu finden. Dies wird besonders deutlich, wenn in der Folgezeit Forscher dem Graltempel architektonische Eigentümlichkeiten zusprachen, die aus Albrechts Text nicht abzuleiten, aber auf Boisserées Rekonstruktionsversuchen leicht zu erkennen 48 Boisserée 1835, S Konkret sieht er in dem heiligen Stein des Islam (Haddschar) in der Kaaba in Mekka zumindest ein motivisches Vorbild (Boisserée 1835, S. 324) 50 Boisserée 1835, S ebd. 52 Boisserée 1835, S. 326/27 53 Boisserée 1835, S ebd. (Später aber definiert Boisserée die grundlegende Rundform des Graltempels durch Verweis auf "das arabische Tempelgebäude in Jerusalem und die Kirche des heil(igen) Grabes", Boisserée 1835, S. 331) 55 ebd. 56 P. Glasthaner: Abtei Ettal in Oberbayern, Düsseldorf 1927, S. 32 u. S. 36; Huschenbett 1989, S Boisserée 1835, S. 332/33. Die Vermutung, daß auf Burg Karlstein eine Umsetzung von Ideen aus der Graltempelbeschreibung zu finden ist, wurde öfter geäußert. Auch Droysen nimmt diesen Gedanken auf und zitiert dazu ausgiebig aus einer Veröffentlichung, die mir nicht vorlag: B. Mikowec: Die königliche Burg Karlstein, Wien 1858 (Droysen 1872, S , Anm. 72). 15

17 sind. Trotzdem zeigt der Vergleich der Untersuchungen, die nach Boisserée kamen, mit den ihm vorausgegangenen Arbeiten Büschings und Görres', daß diese Zeichnungen einen großen Gewinn darstellten, da sie dem Rezipienten ermöglichten, eine Vorstellung von der Grundform des von Albrechts beschriebenen Gebäudes zu erhalten. B. Spätromantik und Positivismus. Von San Marte (1841) bis Zarncke (1876) 1841 ging San Marte auf die Graltempelbeschreibung ein, wobei seine Abhängigkeit von Boisserée unübersehbar ist. San Martes Beschäftigung mit dem 'Jüngeren Titurel' geschieht im Rahmen seiner Arbeit zu Wolfram von Eschenbach. Seine Veröffentlichung hat eine so offene Struktur, daß auch diese Dichtung intensiv berücksichtigt wird, obwohl sich San Marte der Autorschaft Albrechts bewußt ist. Präsentiert wird der Text des 'Jüngeren Titurel' in einer Zusammenfassung, die der Kapiteleinteilung des Drucks von 1477 folgt; verschiedentlich sind Strophen des Originaltextes eingeschoben sind, die - so weit ich sehe - auch dem Druck folgen. San Marte erleichtert die Rezeption des Originaltextes durch Vokabelhilfen. Der Text der Graltempelbeschreibung 58 fällt aus diesem Konzept heraus, weil San Marte hier Boisserées Textfassung inklusive der Anmerkungen fast unverändert abdrucken läßt 59. San Marte gibt dafür zwei Gründe an: Zum einen nennt er den Text Boisserées den potentiell besseren, weil dieser ja durch Heranziehen verschiedener Hss. einen kritischen Text erstellen konnte 60. Zum anderen möchte er Boisserées Arbeit einem weiteren Rezipientenkreis zugänglich machen, weil "das Werk, worin jene Abhandlung niedergelegt ist, zu theuer ist, um in Aller Hände sein zu können, die für diesen Gegenstand Interesse haben" 61. Auch San Martes Aussagen zum Graltempel stützen sich ganz auf Boisserées Arbeit, teilweise paraphrasiert er ganze Passagen daraus. Mangelnde Selbständigkeit wird offensichtlich, wenn er Informationen, die aus Albrechts Text stammen, mit solchen kombiniert, die er nur aus Boisserées Visualisierung seiner Graltempelrekonstruktion haben kann 62. Auch San Martes Hinweise auf die Trierer Liebfrauenkirche, die der einzige eigenständige Teil seiner Ausführungen sind, weisen letztlich fast nur Parallelen zu Boisserées Abbildungen, nicht zu Albrechts Text nach 63. Van den Berghes Auseinandersetzung mit der Graltempelpassage (1857) ist die erste außerhalb des deutschen Sprachraums. Hauptteil seiner Arbeit ist die Übersetzung der 104 Strophen der Boisseréeschen Textfassung 64 ins Französische. Die Übersetzung, der eine einführende Passage 58 San Marte 1841, S San Marte übernimmt so auch einige grundlegende Schwächen der Boisseréeschen Arbeit, so fehlen die GT entsprechenden Strophen. Auch die Eingriffe Boisserées in die Strophenfolge, die dieser gegen jede handschriftliche Überlieferung vornimmt, wurden übernommen. 60 San Marte scheint gewisse Vorbehalte gegen Boisserées Text gehabt zu haben, vor allem gegen die Benutzung der nhd. Schreibung für den mhd. Text. Da ihm aber das umfangreiche Handschriftenmaterial, das Boisserée benutzt hatte, nicht zur Verfügung stand, sah er sich gezwungen, mit Boisserées Textfassung auch dessen Lautstand zu übernehmen (San Marte 1841, S. 116, Anm. 4). 61 ebd. 62 So spricht auch San Marte von einem "Hauptschiff in Kreuzform" (San Marte 1841, S. 291). 63 s. u. Exkurs 1.E. So wenig originell San Martes Äußerungen zum Graltempel sind, so interessant ist seine spätere Veröffentlichung zum 'Jüngeren Titurel' (San Marte 1863). 64 Neben Boisserées Arbeit lag van den Berghe noch die - allerdings fast identische - Veröffentlichung San Martes (1841) vor. Dies heißt, daß van den Berghe auch die Schwächen dieser Textfassungen übernimmt; so fehlen die GT entsprechenden Strophen und auch Boisserées Eingriffe in die Strophenfolge blieben bewahrt. 16

18 vorangestellt ist 65, wird durch Anmerkungen kommentiert 66. Obwohl van den Berghe sich an Boisserées Ausführungen orientiert, kommt er teilweise auch zu unabhängigen Positionen. In offensichtlicher Anlehnung an Boisserée hält er den 'Jüngeren Titurel' für ein Werk des 14. Jahrhunderts und den Graltempel für einen gotischen Bau; er glaubt, ihn sogar noch etwas später datieren zu müssen als Boisserée 67. Als mögliches Vorbild schlägt er die Sainte-Chapelle vor 68. Das größte Verdienst der Arbeit van den Berghes ist, daß er den Text auch französischsprachigen Rezipienten zugänglich machte 69. Uhlands Ausführungen zur Gralsage wurden erst postum veröffentlicht (1865/66, 1870), dürften im Kern aber bereits in den 1820er Jahren entstanden sein und wurden wahrscheinlich in der später veröffentlichten Form in den Jahren im Rahmen von Vorlesungen vorgetragen, die er während seiner Professur in Tübingen hielt. Uhlands Nacherzählung der Graltempelbeschreibung ist trotz ihrer Knappheit so ansprechend, daß Golther 70 sie noch vollständig in seine Untersuchung übernimmt 71. Es ist wohl nicht mehr nachzuvollziehen, ob Uhlands souveräner Umgang auch mit den architektonischen Details der Graltempelbeschreibung allein aus seiner Sicherheit im Umgang mit dem mittelhochdeutschen Text resultiert, die er auch an anderer Stelle beweist, oder ob er seine ursprünglichen Ausführungen nach Rezeption der Boisseréeschen Arbeit modifiziert hat. Sollte der vorliegende Text tatsächlich aus den frühen 1830er Jahren stammen, so wäre Uhlands Arbeit die bemerkenswerteste Auseinandersetzung mit der Graltempelpassage aus der Zeit vor Boisserées Veröffentlichung. Uhland stellt in seinem Text jeweils den Inhalt einer oder verschiedener mittelhochdeutscher Dichtungen eines Stoffkreises zusammen, wobei nach seinem Verständnis diese Stoffkreise als "Sagen" zu begreifen sind 72. Daraus resultiert wohl, daß er in der Nacherzählung der "Sagen" Informationen aus verschiedenen Werken kompiliert. Dieses Verfahren ähnelt dem Büschings 73, Uhland hat aber offensichtlich schon in seinem Originalmanuskript häufig die Stellen der Dichtungen, die er jeweils gerade benutzte, in Form von Anmerkungen nachgewiesen. Uhlands Zusammenfassung der Graltempelbeschreibung besticht vor allem durch den souveränen Umgang mit Stoff und Sprache van den Berghe 1857, S Van den Berghe strebt keine wörtliche Übersetzung an, die alle sprachlichen Kunstgriffe des Texts vermitteln würde. Er glaubt aber, alles bewahrt zu haben, was Albrecht ausdrücken wollte (van den Berghe 1857, S. 219). 67 van den Berghe 1857, S s. u. IV.A.4 69 Wenn Frankl betont, daß der Inhalt der Graltempelbeschreibung bei van den Berghe besonders gut nachzuvollziehen sei (Frankl 1960, S. 180), denkt er sicher auch an seine englischsprachigen Rezipienten, für die der Hinweis auf einen französischen Text vielleicht besonders wichtig war. 70 Golther 1925, S Wodurch Golther allerdings auch eine eigenständige Auseinandersetzung mit dem 'Jüngeren Titurel' ersetzt. 72 Uhland 1865/66, 1870, Nachwort. Die von Uhland für den Stoffkreis um den Gral herangezogenen Dichtungen waren Wolframs 'Parzival' und 'Titurel', Albrechts 'Jüngerer Titurel' und der 'Lohengrin' in der Ausgabe von Görres (Uhland 1865/66, 1870, S. 571). 73 Büsching 1809 (s. o.) 74 Zu Beginn des Titurel-Kapitels paraphrasiert Uhland die Strophen JT 208, 2a - 3 und JT 213, 3-216, 4b. Durch souveräne Übersetzung und Umstellung einzelner Stücke erreicht er einen gut lesbaren neuhochdeutschen Text, der die poetischen Qualitäten der mittelhochdeutschen Vorlage noch andeutet. Die Kombination von solchen Stellen, die eine eigene literarische Qualität haben, mit anderen Passagen, in denen in starker Raffung nur die Handlung der Vorlage zusammengefaßt wird, sorgen für die Lesbarkeit des 17

19 An die Zusammenfassung der "Gralsage" schließt sich eine Auseinandersetzung mit der Gralproblematik von großer Eigenständigkeit an. Von den verschiedenen Themenkomplexen, die Uhland diskutiert, sind vor allem zwei auch für die heutige Diskussion noch interessant: Zunächst, daß er für nur in Albrechts 'Jüngerem Titurel' nachzuweisende Motive um die Gralgesellschaft und den Bau des Graltempels Parallelen in der biblischen Geschichte des Volkes Israel findet: Vom Zug durch die Wüste über den Tempelbau unter Salomon bis hin zur Verteidigung des Tempelkomplexes durch die Makkabäer 75. Dann, daß er die oft beschworenen Parallelen zwischen den historischen Tempelrittern und den templeisen der deutschen Graldichtungen relativiert 76. Es ist in diesen Punkten besonders zu bedauern, daß Uhlands Arbeit von der Forschung so gut wie nicht rezipiert wurde. Dies gilt auch für seine Aussage, die er der berühmten - vernichtenden - Einschätzung des 'Jüngeren Titurel' durch Lachmann entgegenstellte: "Wenn er (...) diesen jüngern Titurel ein langweiliges, totes und geziertes Werk nennt, so glaube ich, daß der Eifer gegen diejenigen, welche den Nachahmer mit dem Meister verwechseln, ja über diesen stellen konnten, indem sie diesen Titurel dem Parcival vorzogen, ihn zu weit geführt hat. Wenn diesem Werke Gedehnheit, Manier, Nachahmerei und zugleich absichtliches Überbieten an äußerer Pracht und wunderlicher Gelehrsamkeit mit Recht vorgeworfen wird, so ist es doch keineswegs ein totes. Es hat noch immer lebendigen Eindruck zurückgelassen, und ich glaube schon durch die Bilder vom Tempel des Grals, Sigunen auf der Linde u. a., die ich in dem Umriß der Sage aus ihm entnommen, die ihm innewohnende Poesie bewährt zu haben" 77. Webers Text (1868) war wohl schon im Frühjahr 1865 fertiggestellt 78 und wurde damals vielleicht auch gedruckt 79. Weber lehnt sich eng an Boisserées Ergebnisse an, dessen Untersuchung er genau kennt und dessen Verständnishilfen er bis ins Detail berücksichtigt. Eine umfangreiche Beschreibung des Graltempels, die fast alle Details des Textes in Boisserées Lesart aufnimmt, ist daher auch das Kernstück seiner Arbeit 80. Weber ist aber auch mit anderen Passagen des 'Jüngeren Titurel' vertraut, wobei er seine Fähigkeit beweist, eigenständig mit dem mittelhochdeutschen Text umzugehen. Trotzdem sieht er Boisserées Rekonstruktionsversuch aber ohne Distanz. Für die besondere Qualität der Graltempelbeschreibung nennt Weber einen eigenwilligen Grund. Albrecht, den er als "mittelmäßige(n) Dichter" 81 abqualifiziert, müsse "die Herlichkeit des gothischen Stiles in einem oder einigen Exemplaren vor Augen gehabt" 82 haben, weil die Graltempelbeschreibung "als freie Phantasieschöpfung die Kräfte des Dichters weit übersteigen würde" 83. Uhlandschen Textes. 75 Uhland 1865/66, 1870, S Uhland 1865/66, 1870, S u Uhland 1865/66, 1870, S Weber 1868, S Der mir vorliegende Druck wurde 1868 anläßlich der Silberhochzeit des lokalen Landesherrn (Graf Botho zu Stolberg-Wernigerode) als aufwendige Monographie gestaltet. Diese Ausgabe trägt den Hinweis "Neuer Abdruck", eine frühere Veröffentlichung kann ich allerdings nicht nachweisen, auch scheint keinem anderen Forscher eine frühere Fassung als die von 1868 vorgelegen zu haben (Droysen 1872, Huschenbett 1984a). 80 Weber 1868, S Weber 1868, S Weber 1868, S ebd. 18

20 Weber bringt aber auch eigene Ansätze in die Forschung ein, wobei er sich aber in der Regel zu den von ihm erkannten Aspekten nur knapp oder oberflächlich äußert. Wäre seine Arbeit in der Forschung rezipiert worden 84, hätte sie nur Anstöße geben können. So zieht Weber den phantastischen Marientempel des 'Marienlobs' 85 heran, um den vergleichsweise höheren Realitätsgrad des Graltempels zu belegen 86, er erkennt die Tendenzen des Gebäudes, Abbild des Kosmos zu sein 87, wobei er die besondere Bedeutung des floralen Schmucks des Graltempels andeutet 88. Auch benennt er mögliche biblische Vorbilder für einzelne Motive, so weist er auf den Bau der Stiftshütte hin 89. Droysens Untersuchung (1872) ist ebenfalls stark von Boisserées Veröffentlichung abhängig, auch wenn der Autor verschiedentlich versucht, sich klar von seinem Vorgänger abzugrenzen. So hat Droysen die Textfassung Boisserées als problematisch erkannt 90 und orientiert sich daher am Text des Hahnschen Drucks (1842), den er gekürzt vorlegt 91, und in den er teilweise korrigierend eingreift 92. Genau wie Boisserée berücksichtigt aber auch er nicht die Strophen, die GT entsprochen hätten. Seine Kürzungen charakterisiert er selbst: "Ausgelassen sind alle die weitläufigen Beschreibungen der Kunstwerke im Tempel, die Aufzählung der Edelsteine (...), endlich alle Exclamationen über Grossartigkeit, Schönheit, Pracht des Werkes, über heilende, mystische Wirkung des Materials und Aehnliches" So weit ich sehe, ist Webers Veröffentlichung von der Forschung überhaupt nicht wahrgenommen worden. Eine Ausnahme ist hier Droysen, der aber nur in etwas albernem Konkurrenzdenken belegen will, daß er trotz der späteren Veröffentlichung früher als Weber Bezüge zur Liebfrauenkirche in Trier erkannt habe (Droysen 1872, S. 51, Anm. 93/94). Zur mangelnden Beachtung der Veröffentlichung dürfte neben der offensichtlich geringen Verbreitung der Schrift auch der manchmal unwissenschaftliche Ton beigetragen haben: Weber (Pfarrer an der Stiftskirche St. Servatii zu Quedlinburg) beginnt mit einer schwärmerisch-stimmungsvollen Beschreibung eines Blicks über den Harz und endet mit Reflektionen zum zeitgenössischen Kirchenbau und dessen Finanzierung. Hier mutiert die einem adligen Gönner zugeeignete Schrift endgültig zu einem kaum verbrämten Spendenaufruf. 85 In Wolfs Edition (1955 <1. Bd.>) finden sich die 42 Strophen des 'Marienlobs' als Passage mit eigener Zählung direkt im Anschluß an die Graltempelpassage (d. h. zwischen GT 439 und JT 440). s. u. S Weber 1868, S. 14/15 87 Weber 1868, S. 20/21 u (wobei Weber allerdings von der korrekten Beobachtung zu freier Assoziation übergeht) 88 Weber 1868, S. 27/28 89 Weber 1868, S. 19/20 90 Droysen 1872, S. 2. Anders als Boisserée greift Droysen nicht in die Strophenfolge des Texts ein. Aber nicht, weil er einen solchen Eingriff methodisch nicht zu rechtfertigen wüßte, sondern weil er sich entscheidet, "die Unordung der Strophen bei(zu)behalten, ohne (...) den doch vergeblichen Versuch zu wagen, in die überaus verworrene (...) Schilderung einen Fortschritt in der Beschreibung und eine Ordnung des Stoffes zu bringen" (Droysen 1872, S. 3). 91 Droysen sorgt aber für Verwirrung, indem er den von ihm vorgelegten gekürzten Text nach Versen durchlaufend nummeriert. Seine Versangaben können mit Hilfe der Konkordanz zur Strophenfolge im Anhang dieser Arbeit (Anhang II) den jeweiligen Strophennummern der Wolf/Nyholmschen Ausgabe zugeordnet werden. 92 Droysen zitiert Lachmanns Kritik an der Ausgabe Hahns (Droysen 1872, S. 3) und führt selbst "Mangel an Interpunktion, Trennen zusammengehöriger Silben, Beibehalten ganz widersinniger Worte" an (ebd.). Allerdings sind nicht alle Eingriffe Droysens in den Text nachzuvollziehen: So ersetzt er etwa in seinem Vers 10 (= GT 338, 4a) stillschweigend das erste und durch er und - diesmal weist er den Eingriff in den Text nach - vegen durch wegen. Beide Male ist die Änderung nicht zu rechtfertigen, im letzten Fall ersetzt er sogar ein Verb, das Sinn macht. 93 Droysen 1872, S. 3 19

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