Säkularisierung und religiöse Vielfalt Verständigungsmöglichkeiten in einer pluralen Gesellschaft. Dr. Michael Blume
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- Herta Salzmann
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1 Säkularisierung und religiöse Vielfalt Verständigungsmöglichkeiten in einer pluralen Gesellschaft Dr. Michael Blume ein Beitrag zur Tagung: Säkularisierung und religiöse Vielfalt Verständigungsmöglichkeiten in einer pluralen Gesellschaft in Stuttgart-Hohenheim
2 Säkularisierung und religiöse Vielfalt Verständigungsmöglichkeiten in einer pluralen Gesellschaft Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Michael Blume
3 Der Siegeszug des Neuen Atheismus oder? "Tausende und Abertausende finden keine Befriedigung mehr in der alten, durch Tradition oder Herkommen geheiligten Weltanschauung; sie suchen nach einer neuen, auf naturwissenschaftlicher Grundlage ruhenden einheitlichen Weltanschauung." Gründungsaufruf des Deutschen Monistenbund, 1906 Ernst Haeckel ( )
4
5 (Nur) Not lehrt beten Existentielle Sicherheit & Gebetshäufigkeit Globale Korrelation nach Inglehart & Norris 2004, S. 62/ Einkommensungleichheit (GINI-Koeffizient) Ärzte pro Einwohner (UNDP) UN-Entwicklungsindex (HDI) Bruttosozialprodukt pro Kopf (GDP) Lebenserwartung (WDI) Bildung (Studierendenquote) Kindersterblichkeit, bis 5 J Bevölkerungsanteil unter 14 J. in % Daten: World Value Surveys
6 Aber 1: Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
7 Aber 2: Glaube an Schutzengel 1997: 50% 2012: 54%
8 30% 25% 20% Aber 3: Glauben "sehr" an Leben nach dem Tod nach Alter Bertelsmann Religionsmonitor % 19% 20% 21% 24% 15% 10% 5% 0% J J J J. 60+ J.
9 Aber 4: Baden-Württemberg, Zensus 2011 Einwohner: 10,5 Mio. Katholisch: 3,9 Mio. Evangelisch: 3,5 Mio. Jüdische Gemeinden: Ca. 10 Tsd. Andere (freiwillige Angaben): Muslime: ca. 0,6 Mio. Andere Christen: ca. 0,8 Mio. Konfessionslos: Ca. 1,5 Mio.
10 Demografisch wachsende Vielfalt in Deutschland Quelle: Bildung in Deutschland 2008, im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, S. 19
11 Säkulare vs. Religiöse Gesellschaften Anteile an der Weltbevölkerung % 45% 33% 40% 26% Säkulare Gesellschaften Moderate Gesellschaften Religiöse Gesellschaften 27% Säkulare Gesellschaften Moderate Gesellschaften Religiöse Gesellschaften
12 Internationale Beobachtung Sacred & Secular (2004), Inglehart & Norris Zwei widersprüchliche Trends 1. Säkularisierung findet entlang materieller Entwicklung ( Affluence ) weiter statt 2. Zahl und Anteil der religiösen Menschen steigt
13 Überbevölkerung entfällt Deutschland: Mehr Sterbefälle als Geburten seit 1972
14
15 Thilo Sarrazin ist schon wieder out
16 Religion & Demografie Datenquelle: Dominik Enste, Institut der deutschen Wirtschaft Köln 2007
17 Schaffen Religionen Werte? Allensbach 2006 befragte in Deutschland Lebende zwischen 16 und 29 Jahren, ob folgende Werte ihnen wichtig seien: 76% 67% 69% 61% 26% 43% 46% 42% Spaß haben Nicht rel. / Rel. Verantwortung für andere übernehmen Menschen in Not helfen Kinder haben Nicht rel. / Rel.
18 Religiöse Zugehörigkeit Demografie - Fallstudien - Daten Zensus Schweiz (2000) Lebendgeburten pro Frau (Rang) Reproduktiver Vorteil zu keine Zugehörigkeit Hinduistische Vereinigungen*(Hin) 2,79 (1) +151,4% Islamische Glaubensgemeinschaft* (Isl) 2,44 (2) +119,8% Jüdische Glaubensgemeinschaft (Jüd) 2,06 (3) +85,6% Übrige protestantische Kirche (ÜpK) 2,04 (4) +83,8% Neupietistisch-evangelikale Gem. (Npt) 2,02 (5) +82,0% Pfingstgemeinden (Pfg) 1,96 (6) +76,6% Evang.-methodistische Kirche (EmK) 1,90 (7) +71,2% Andere christl. Gemeinschaften (Acg) 1,82 (8) + 64,0% Christlich-orthodoxe Kirchen* (CoK) 1,62 (9) +45,9% Übrige Kirchen und Rel.gem.* (ÜKR) 1,44 (10) +29,7% Schweiz Gesamt (ScG) 1,43 +28,8% Buddhistische Vereinigungen* (Bud) 1,42 (11) +27,9% Römisch-Katholische Kirche (RkK) 1,41 (12) +27,0% Neuapostolische Kirche (NaK) 1,39 (13) +25,2% Evangelisch-Reformierte Kirche (ErK) 1,35 (14) +21,6% Zeugen Jehovas (ZeJ) 1,24 (15) +11,7% Christkatholische Kirche (CkK) 1,21 (16) + 9,0% Keine Zugehörigkeit (KeZ) 1,11 (17) -
19 Religiosität eröffnet kooperative & reproduktive Potentiale! Wir kennen bisher KEINE nichtreligiöse & demografisch stabile Population! Hutterer, Haredim, Old Order Amish etc. 5 Fertility 4 Potentials Secular Konfessionsfrei USA, China, Frankreich, Schweden etc. Religious Shaker lasting a century +
20 Religiöse Vergemeinschaftung fördert Kooperation, aber ggf. auch Abgrenzung
21 Beispiel 1: Die Old Order Amish
22 Old Order Amish in the 20th century (Data: Kraybill & Bowman 2002, Ester 2005)
23 Beispiel 2: Die Haredim 1950: 1% der Bevölkerung Israels 2013: 14% der Bevölkerung Israels 2050/2060: Mehrheit in Israel
24 Freiheit -> Religionsdemografischer Vielfalt Religionsmonopol Religiöse Vielfalt
25 Religionszugehörigkeit von Müttern 2006 in Baden-Württemberg & Stuttgart B.-W. Stuttgart Ohne / And. K.A.; 15,6% Weltrel.; 0,8% Andere Chr.; 5,3% Islam; 12,0% Evang.; 31,1% Andere Chr.; 7,1% Ohne / K.A.; 23,2% And. Weltrel.; 1,3% Evang.; 25,9% Kath.; 35,2% Islam; 17,5% Kath.; 25,0%
26 Gibt es einen Konflikt zwischen einem gläubig-islamischen und modernen Leben? 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 70% 40% 36% 29% Deutschland USA Muslime D. Türkei Ja Datenquelle: Pew 2006
27 Was ist der Hauptgrund für das Ausbleiben wirtschaftlichen Aufschwungs in muslimischen Ländern? 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% Fundamentalismus Politik USA/Westen Fehlende Bildung Fehlende Demokratie Korruption 5% 0% Deutschland Muslime in D. USA Türkei Datenquelle: Pew 2006
28 Was trägt die Hauptschuld an der Debatte um die Muhammad-Karikaturen. Westliche Respektlosigkeit oder muslimische Intoleranz? 90% 80% 70% 60% 50% 40% Westliche Respektlosigkeit Muslimische Intoleranz 30% 20% Beide gleich 10% 0% Deutschland Muslime in D. Türkei Indien Datenquelle: PewGlobal Survey 2006
29 Schweiz: Ablehnung des Minarettverbotes in Großstädten Basel Zürich Bern Genf Lausanne Quelle: Schweizerisches Bundesamt für Statistik, Abstimmungsergebnisse 2009
30 Eröffnung jüdische Grundschule Stuttgart
31 Ein buddhistisches Zentrum Stuttgart
32 Hindu-Tempel in Stuttgart
33 Sikh-Gurdwara in Stuttgart
34 Bahai in Stuttgart
35 Fazit 1. Säkularisierung findet weiter statt, führte jedoch bislang immer in die demografische Sackgasse 2. Religionen schaffen Gemeinschaften & Werte, grenzen ggf. aber auch ab 3. Frieden entsteht nicht von allein Begegnung, Dialog & Zusammenarbeit 4. Akzeptanz statt Toleranz ( Duldung ), interessierte Religionsfreiheit 5. Religiöse Vielfalt wird zur Zukunft jeder freiheitlichen Gesellschaft gehören
36 Vielen Dank für Ihr Interesse! Und ich freue mich auf die Diskussion mit Ihnen! Herzlich, Ihr Michael Blume
37 Diese Präsentation ist ausschließlich zum privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen, schriftlichen Genehmigung der Urheberin/des Urhebers bzw. der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Alle Rechte bleiben bei der Autorin/dem Autor. Eine Stellungnahme der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist durch die Veröffentlichung dieser Präsentation nicht ausgesprochen. Für die Richtigkeit des Textinhaltes oder Fehler redaktioneller oder technischer Art kann keine Haftung übernommen werden. Weiterhin kann keinerlei Gewähr für den Inhalt, insbesondere für Vollständigkeit und Richtigkeit von Informationen übernommen werden, die über weiterführende Links von dieser Seite aus zugänglich sind. Die Verantwortlichkeit für derartige fremde Internet-Auftritte liegt ausschließlich beim jeweiligen Anbieter, der sie bereitstellt. Wir haben keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung. Soweit diese aus Rechtsgründen bedenklich erscheinen, bitten wir um entsprechende Mitteilung. Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart Im Schellenkönig Stuttgart DEUTSCHLAND Telefon:
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