Schriftliche Kleine Anfrage

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1 BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 20/ Wahlperiode Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Karin Prien (CDU) vom und Antwort des Senats Betr.: Durchlässigkeit des Hamburger Schulsystems oder: Wie effektiv ist Fördern statt Wiederholen? Wie hinreichend bekannt ist, sind seit der Novellierung des Hamburgischen Schulgesetzes im März 2010 Klassenwiederholungen nur noch in Ausnahmefällen mit Genehmigung der Schulbehörde erlaubt; anstelle der Wiederholung tritt eine ergänzende Lernförderung ( Fördern statt Wiederholen ), deren Wirksamkeit auch weiterhin fraglich ist. Der Übergang vom Gymnasium auf die Stadtteilschule ( Abschulung ) ist regelhaft nur noch von Klasse 6 des Gymnasiums in Klasse 7 der Stadtteilschule vorgesehen. Wenn Schülerinnen und Schüler die in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung festgelegten Anforderungen nicht erfüllen, erhalten sie mit dem Halbjahreszeugnis der sechsten Klasse eine entsprechende Mitteilung darüber, dass sie voraussichtlich im Anschluss an die Klasse 6 des Gymnasiums in die Klassenstufe 7 der Stadtteilschule übergehen müssen ( Abschulungswarnung ). Aus diesem Gesamtkomplex ergeben sich mit Ablauf und Neubeginn jedes Schul(halb)jahres eine Vielzahl quantitativer und auch qualitativer Fragen, die ich hiermit an den Senat richte: A. Abschulungswarnungen und Abschulungen zum Schuljahresbeginn 2013/ Wie stellte sich das Verhältnis von Abschulungswarnungen im Halbjahreszeugnis 2012/2013 zu den daraufhin tatsächlich erfolgten Abschulungen nach Zeugniskonferenz zum Schuljahresbeginn 2013/2014 dar (bitte aufschlüsseln nach Klassenstufen sowie Schülerinnen und Schülern)? 2. In wie vielen Fällen fand eine freiwillige Abschulung zum Schuljahresbeginn 2013/2014 auf Eltern-/Schülerwunsch statt, ohne dass zuvor eine Warnung ausgesprochen worden war (bitte aufschlüsseln nach Klassenstufen sowie Schülerinnen und Schülern)? Nach Auskunft der 60 Hamburger Gymnasien sollten (Stand: Februar 2013) 818 Schülerinnen und Schüler bei nach dem Halbjahreszeugnis ausgewiesenem Leistungsstand und bei gleichbleibender Leistungsentwicklung im Anschluss an die Klasse 6 der Beobachtungsstufe voraussichtlich nicht in die Klasse 7 des Gymnasiums, sondern in die Klasse 7 der Stadtteilschule übergehen, siehe Drs. 20/6870. Am Ende des Schuljahres 2012/2013 wurde 294 Schülerinnen und 323 Schülern der Antrag auf Umschulung nach Klasse 6 vom Gymnasium in Klasse 7 einer Stadtteilschule genehmigt. Davon haben zwölf Schülerinnen und 13 Schüler freiwillig einen Antrag auf Schulformwechsel gestellt. Es liegen der zuständigen Behörde keine Daten darüber vor, inwieweit diese Schülerinnen und Schüler eine Abschulungswarnung zum Halbjahr erhalten hatten.

2 Drucksache 20/10533 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode 3. Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden an den einzelnen Gymnasien zum Schuljahr 2013/2014 in Klasse 6 abgeschult beziehungsweise haben die Klasse 6 freiwillig vorab verlassen (bitte aufschlüsseln nach Name des Gymnasiums, Zahl der Schülerinnen und Schüler sowie Abschulung oder/und freiwilligem Verlassen)? 4. Wie viele der zum Schuljahresbeginn 2013/2014 nach der sechsten Klasse abgeschulten Schüler hatten keine Gymnasialempfehlung vorzuweisen? Siehe Drs. 20/ B. Klassenwiederholungen 5. Wie viele Schülerinnen und Schüler an allgemeinen Schulen wiederholen im Schuljahr 2013/2014 die Klasse (bitte für alle Schulformen und Klassenstufen einzeln aufführen)? 6. Bei wie vielen dieser Wiederholer waren zuvor Maßnahmen im Rahmen von Fördern statt Wiederholen veranlasst worden (wenn möglich bitte nach Schulformen aufgegliedert)? 7. Im Vergleich dazu: In wie vielen Fällen konnten Wiederholungen durch derartige Fördermaßnahmen abgewendet werden, das heißt wurde das vereinbarte Lernziel im Wege der individuellen Förderung erreicht (wenn möglich bitte nach Schulform aufgegliedert)? Siehe Drs. 20/ Im Übrigen wird bei Wiederholern die vorangegangene Teilnahme an Lernfördermaßnahmen statistisch nicht erfasst. 8. Welcher Gesamtbetrag wurde im relevanten Förderzeitraum, das heißt im Schuljahr 2012/2013, für die Fördermaßnahmen ausgegeben (wenn möglich aufgegliedert nach Gymnasien und Stadtteilschulen/Gesamtschulen)? Den Gymnasien und Stadtteilschulen wurden im Schuljahr 2012/2013 folgende Ressourcen für Lernförderung zugewiesen: Gymnasien Stadtteilschulen Wochenarbeitszeit 29,6 Stellen 31,8 Stellen Bildungs- und Teilhabepaket Quelle: Amt für Verwaltung, Stand 21. Januar Wie viele Anträge auf Wiederholung gemäß 45 (2) Hamburgisches Schulgesetz wurden zum Schuljahr 2013/2014 gestellt (bitte für alle Schulformen und Klassenstufen einzeln aufführen)? 10. Wie viele der Anträge auf Wiederholung einer Klassenstufe wurden genehmigt/nicht genehmigt (bitte für alle Schulformen und Klassenstufen einzeln aufführen)? Insgesamt wurden 336 Anträge auf Wiederholung gestellt, siehe Anlage. 11. Was waren jeweils die Begründungen für die Genehmigungen/Ablehnungen (bitte nach Begründungen zusammenfassen)? Siehe Drs. 20/7410 und Drs. 20/7320. C. Wechsel vom Gymnasium in die Stadtteilschule in den Klassenstufen 5 und Wie viele Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 beziehungsweise 7 10 haben nach dem Schuljahr 2012/2013 vom Gymnasium auf die Stadtteilschule gewechselt (bitte für alle Klassenstufen einzeln aufführen)? 2

3 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode Drucksache 20/ Wie viele der Wechsler in Klasse 5 hatten zuvor keine Gymnasialempfehlung vorzuweisen? Siehe Drs. 20/ Wie viele Anträge auf Schulformwechsel wurden in den einzelnen Klassenstufen jeweils von wem gestellt? 15. Wie viele Anträge wurden aus jeweils welchem Grund in den einzelnen Klassenstufen genehmigt, wie viele jeweils aus welchem Grund nicht? Die Anträge auf Schulformwechsel werden von den Sorgeberechtigten gestellt. Schulformwechsel Gymnasium -> Stadtteilschule Anzahl Schulformwechsler davon genehmigt davon abgelehnt Vorherige Aktuelle Jahrgangsstufe Jahrgangsstufe Insgesamt: Quelle: Stichtagsbezogene Auswertung des Verwaltungsservice aller bearbeiteten Anträge, Stand 19. Juni 2013 Im Übrigen siehe Drs. 20/7410. D. Wechsel von der Stadtteilschule auf das Gymnasium nach der sechsten Klasse 16. Wie viele Schüler wechselten nach erfolgreichem Abschluss der sechsten Klasse einer Stadtteilschule zum Schuljahresbeginn 2013/2014 auf ein Gymnasium (bitte, wenn möglich, aufschlüsseln nach Namen der verlassenen Stadtteilschule und des empfangenden Gymnasiums sowie Geschlecht der Wechsler)? 17. In wie vielen der vorgenannten Fälle lag bei Einschulung auf der Stadtteilschule eine/keine Gymnasialempfehlung vor? Siehe Drs. 20/ Wie lauten zu den Fragen 16. und 17. die Vorjahreswerte? Zum Schuljahr 2012/2013 wechselten insgesamt 35 Schülerinnen und Schüler (davon 22 weiblich und 13 männlich) aus der Stufe 6 einer Stadtteilschule in die Stufe 7 eines Gymnasiums (abgebende und aufnehmende Schulen). abgebende Schule (Stadtteilschule) Albert-Schweitzer-Schule August-Hermann-Francke-Schule Farmsen Brüder-Grimm-Schule Bugenhagen-Schule Alsterdorf (Stadtteilschule) Gretel-Bergmann-Schule Max-Brauer-Schule Nelson-Mandela-Schule im Stadtteil Kirchdorf Private Stadtteilschule Brecht Stadtteilschule Alter Teichweg aufnehmende Schule (Gymnasium) Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Gymnasium Altona Gymnasium Farmsen Immanuel-Kant-Gymnasium Gymnasium Hamm Kurt-Körber-Gymnasium Gymnasium Alstertal Heilwig-Gymnasium Lise-Meitner-Gymnasium Gymnasium Allermöhe Gymnasium Altona Helmut-Schmidt-Gymnasium Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium Gymnasium Ohlstedt Gymnasium Rahlstedt 3

4 Drucksache 20/10533 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode abgebende Schule (Stadtteilschule) Stadtteilschule Am Hafen Stadtteilschule Bahrenfeld Stadtteilschule Ehestorfer Weg Stadtteilschule Finkenwerder Stadtteilschule Goosacker Stadtteilschule Helmuth Hübener Stadtteilschule Kirchwerder Stadtteilschule Öjendorf Stadtteilschule Poppenbüttel Stadtteilschule Stellingen Stadtteilschule Wilhelmsburg Quelle: Schuljahresstatistik 2012 aufnehmende Schule (Gymnasium) Gymnasium Allee Gymnasium Hochrad Heisenberg-Gymnasium Gymnasium Finkenwerder Gymnasium Blankenese Margaretha-Rothe-Gymnasium Hansa-Gymnasium Bergedorf Kurt-Körber-Gymnasium Heinrich-Heine-Gymnasium Gymnasium Ohmoor Helmut-Schmidt-Gymnasium Bei diesen 35 Schülerinnen und Schülern lag in sieben Fällen eine Gymnasialempfehlung vor. Es handelt sich um Einzelfälle, die aufgrund datenschutzrechtlicher Regelungen nicht im Einzelnen ausgewiesen werden können. 4

5 5 Anzahl der Anträge auf Wiederholung gem. 45 HmbSG aufgegliedert nach Schulformen, Jahrgangsstufen sowie Genehmigungen und Ablehnungen Schuljahr 2013/2014 Grundschule Gymnasium Stadtteilschule Jahrgangsstufe Anzahl davon davon Anzahl davon davon Anzahl davon davon Anträge genehmigt abgelehnt Anträge genehmigt abgelehnt Anträge genehmigt abgelehnt * insgesamt Quelle: Behördeninterene Auswertung, Stichtag: Anmerkung: Da der neue 45 HmbSG noch nicht für alle Jahrgangsstufen galt, wurden Wiederholungen in dern Jahrgangsstufe 10 durch die Zeugniskonferenz und nicht durch die zuständige Schulaufsicht genehmigt (vgl. Anhang Hamburgisches Schulgesetz vom ). Wiederholungen in der gymnasialen Oberstufe erfolgen in der Regel zwangsweise wegen Nichtversetzung, Nichtzulassung zur schriftlichen oder mündlichen Abiturprüfung oder Nichtbestehens der Abiturprüfung (vgl. 21, 25, 31, 37, 40, 46, 54 der Ausbildungs- und Prüfungsordnung zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife APO-AH). *Hierbei handelt es sich um eine 6-jährige Grundschule Anlage Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode Drucksache 20/10533

6 Drucksache 20/10533 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 20. Wahlperiode 6