Fachspezifische Unterrichtsideen für das Quartalspraktikum
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- Birgit Gärtner
- vor 7 Jahren
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1 Abteilung Eingangsstufe, Bereich Musik und Performance Studiengänge Kindergarten und Kindergarten-Unterstufe Fachspezifische Unterrichtsideen für das Quartalspraktikum Liste zuhanden der Praxislehrpersonen mit Unterrichtsideen zur Hilfe bei der Auftragserteilung an die Studierenden Musik und Performance (Kindergarten und Unterstufe) Alle in der Folge formulierten Unterrichtsideen können bereichsübergreifend im Rahmen eines Themas umgesetzt werden. Die Unterrichtsideen sind sowohl im Kindergarten wie auch in der Unterstufe möglich. Die Gewichtung und Fokussierung der Unterrichtsideen auf eine bestimmte Gruppe, die individuellen Erfahrungen und Gewohnheiten der einzelnen Kinder und der Gruppen sind ebenso wichtig, wie die Anpassung auf stufengemässe Kompetenzen und Fähigkeiten sowie auf ein wenn möglich bereichsübergreifendes Thema. A. Die folgenden Gestaltungsaufträge beruhen auf dem Prinzip, von einem eventuell schon bekannten Ausgangspunkt aus musikalische, tänzerische, szenische, rhythmische oder interdisziplinär verbindende Gestaltungsaufträge zu initiieren, in denen Kindergruppen gemeinsam ins Spielen und Entwickeln kommen. Der Ausgangspunkt soll wenn möglich an ein breichsübergreifendes Unterrichtsthema angebunden sein und nicht isoliert im Unterricht in Musik und Performance bearbeitet werden. 1. Gestaltungsaufträge ausgehend von Materialien ( Eine Kiste voller Geheimnisse ) Material, Gegenstände zu einem Thema in einer Kiste gesammelt, bilden den Ausgangspunkt für musikalische, rhythmisch und/oder szenische Entdeckungen. Die Gegenstände klingen, bewegen sich, können als Requisiten benutzt werden, können sich verwandeln, Geschichten entstehen, die Stimme kommt dazu, Klänge werden zu Musik. Diese Unterrichtsidee eignet sich gut, um die Verbindung zu einem fachübergreifenden Unterrichtsthema herzustellen, die Auswahl der Gegenstände, die in der Kiste voller Geheimnisse liegen, hängt dann natürlich vom Thema ab Kinder lassen sich auf Alltagsgegenstände ein und entdecken die spielerischen, musikalischen, rhythmischen Möglichkeiten Kinder erzählen und spielen ihre Assoziationen zu zufälligen Gegenständen und entwickeln Szenen 2. Bewegungen, Haltungen und Geräusche sammeln Ausgehend von der Beobachtung werden Bewegungen, Körperhaltungen imitiert und Situationen nachgespielt. Begonnen werden kann dabei mit Spiegelübungen von Haltungen und Bewegungen von Mitschüler/innen (allenfalls auch von (Haus-)Tieren). Weiter können Situationen nachgespielt und variiert werden. Abteilung ES / Musik und Performance / Unterrichtsideen QP_ mathis.kramer@phzh.ch Seite 1/5
2 Daraus können Choreographien entstehen. Die Wahl der beobachteten und imitierten Situationen hängt wiederum vom Thema ab. Auch Geräusche oder Sprache können gesammelt, imitiert, gespiegelt werden. Durch die bewusste Gestaltung kann Musik entstehen. Geräusche und Töne können auch mit dem Körper und durch Bewegung umgesetzt werden. Kinder schulen ihre Beobachtungsfähigkeit, üben das genaue Hinsehen und Hinhören Beobachtetes, Gesehenes und Gehörtes wird in eigene Bewegung und Haltung umgesetzt Kinder schulen und differenzieren ihre Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit, Erweiterung des Spektrums persönlich bekannter Bewegungsformen und Haltungen 3. Das Gegenteil Umgebung und Umwelt (oder evtl. auch Geschichten, Bildergeschichten, Bilderbücher) auf Gegenteil- Paare und Sich-Ergänzendes untersuchen: körperlich, stimmlich, räumlich, rhythmisch, sprachlich das Gegenteil erproben und erfahren und so auch sich Ergänzendes und Zusammengehörendes finden. Eigene Gegenteilpaare finden, erfinden, phantasieren. Das Thema Gegenteil eignet sich gut zur Arbeit an Themen aus der Lebenswelt und dem Umfeld der Kinder (Natur vor der Haustür, Verkehr, etc.) und zur Arbeit an sozialpädagogischen Themen wie Freundschaft, Ich und Du etc. Kinder machen vielfältige Ambiguitätserfahrungen in der Beschäftigung mit Gegenteilen/Gegenteilpaaren Kinder erweitern ihr körperliches, stimmliches, sprachliches Darstellungs- und Ausdrucksspektrum 4. Gestaltungsaufträge ausgehend von Spielen/Kreisspielen Kreisspiele, Gruppenspiele, die die Kinder schon kennen oder die sie neu lernen, können in der Gruppe weiterentwickelt werden: aus dem Zeitungslesen wird beispielsweise das Anschleichen an ein gefährliches Tier, ein Ballspiel wird zum Schmetterlingstanz, das Singspiel wird zur Choreographie. Diese Elemente können zu Szenen und Geschichten erweitert und kombiniert werden, die zur gestaltenden Arbeit eines bereichsübergreifenden Themas passen. Kinder lernen die Erweiterung und Veränderung von Bekanntem als gestalterisches Grundprinzip kennen Kinder erleben die Wechselwirkung von Erleben und Darstellen, von Eindruck und Ausdruck 5. Gestaltungsaufträge ausgehend von einem (Bilder-)Buch, einer Geschichte Ein (Bilder-)Buch, eine Geschichte ist ein guter Ausgangspunkt für gestaltende, szenische Arbeit. Geschichten und Bilderbücher geben konkrete Anknüpfungspunkte und lassen gleichzeitig Freiraum für assoziative und kreative Weiterentwicklungen. Im Zentrum steht dabei der handelnde, assoziative, kreative Zugang der Kinder nicht das Erzählen der Lehrperson. Ziel ist es vielmehr, Gestaltungsprozesse zu initiieren und Gestaltungsraum für die Kinder zu öffnen. Abteilung ES / Musik und Performance / Unterrichtsideen QP_ mathis.kramer@phzh.ch Seite 2/5
3 Idealerweise wird von Geschichten oder Bilderbüchern ausgegangen, die zu einem fachübergreifenden Thema passen. Aus diesen Bilderbüchern oder Geschichten können Themen, Motive, Situationen, Beziehungen oder Figuren als Bewegungs- und Spielanlässe genommen werden es soll nicht unbedingt darum gehen, die eigentliche Geschichte nachzuspielen. Mögliche Beispiele von Bilderbüchern, die sich auch zur gestaltenden Umsetzung gut eignen: Der Blaue Stuhl (Thema: unsere Umgebung, Alltagsgegenstände ) Tanzen können auch die Steine (Thema: Freundschaft, Zusammenleben, Beziehungen ) Die wahre Geschichte aller Farben (Thema:,Malerei,,,Farbenlehre,,,Charakterisierung von Farben,) Kinder spielen, tanzen, bewegen sich, musizieren ausgehend von den Stimmungen, Motiven, Figuren, Situationen und Bildern einer Geschichte Kinder entwickeln ausgehend von einzelnen Szenen eigene Geschichten Kinder entwickeln die Geschichte weiter, erfinden neue Schlüsse, bringen eigene Erfahrungen und Phantasien ein Kinder gestalten in der Gruppe tänzerische und/oder szenische Elemente, Bewegungs- und /oder musikalische Sequenzen ausgehend von Figuren, Themen, Motiven oder Situationen der Geschichte B. Die folgenden drei Unterrichtsideen zeigen Möglichkeiten auf, wie im Rahmen von bereichsübergreifenden Unterrichtsthemen Musik entdeckt und wie dabei musikpraktische Grundlagen erfahren und geübt werden können. 6. Werkstatt- oder Postenarbeit zu Musikern und/oder Komponisten im Rahmen einer Werkstatt zum Thema Heute Früher Erfahrungs- und/oder Lernwerkstatt mit Wahlposten zu Leben und Werk verschiedener Musiker und/oder Komponisten und ihre Lebens und Wirkens im Kontext ihrer Zeit und ihrer gesellschaftlichen und kulturellen Umgebung. Mögliche Posten: Bildergeschichte, Bilderbuch, Comic, einfacher Text mit Bildern zum Leben eines oder mehrerer Musiker und/oder Komponisten Tonbeispiele von Werken des Komponisten (CD-Player) Tonbeispiele von Instrumenten in den Werken des/der Musikers und/oder Komponisten (CD- Player) Zuordnungsübungen zu Tonbeispielen (Instrumente etc.) Szenen aus dem Leben des/der Musikers und/oder Komponisten nachspielen, weiterspielen etc. Kleider, Möbel, Verkehrsmittel etc. aus der Zeit des/der Musikers und/oder Komponisten Instrumente nachbauen/basteln Etc. Kinder begegnen exemplarisch (einer früheren) Epochen über die Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk eines oder mehrerer Musiker und Komponisten und dessen/deren Werk Abteilung ES / Musik und Performance / Unterrichtsideen QP_ mathis.kramer@phzh.ch Seite 3/5
4 7. Werkstatt- oder Postenarbeit zu musikalischen Grundlagen im Rahmen einer bereichsübergreifenden Erfahrungswerkstatt Wahlposten zu musikpraktischen Grundlagenübungen (Produktion und Rezeption) im Rahmen einer bereichsübergreifenden Erfahrungswerkstatt. Wichtig ist die fundierte Einführung jedes Postens. Idealerweise werden solche Posten während einer Werkstattphase zusammen mit Posten aus anderen Bereichen in eine Werkstatt eingefügt, um bereichsübergreifend an Inhalten, Themen und Kompetenzen zu arbeiten. Mögliche Posten: Vom Lärm zur Stille Selbstgesteuerte Liedeinführung/selbstgesteuertes Liedlernen über Tonbeispiel (Themenbezug des Lieds!) Lied Inhalt: Zeichnungen ordnen in Reihenfolge des Liedtexts Kurz Lang: Hörschulung mit Tonbeispielen Mit Klängen experimentieren Bewegung zu Musik finden Rhythmen hören, erleben, erkennen Notation: Musik aufzeichnen, Notationsvarianten erfinden Kinder machen vielfältige musikalische und rhythmische Erfahrungen und Entdeckungen Kinder erweitern ihre musikalischen und rhythmischen Kenntnisse 8. Ein musikalisches Werk im Rahmen eines bereichsübergreifenden Themas entdecken Ein Musikwerk ganzheitlich erleben und ausgehend vom Musikhören ins Gestalten kommen. Es ist angezeigt, die Wahl des Musikwerks auf die thematische Arbeit in der Klasse abzustimmen und umgekehrt (Siehe Beispiele)! Mögliche Beispiele: zum Thema Wasser : Die Moldau von Friedrich Smetana zum Thema Tiere, Zoo : Carneval des animaux von Camille Saint Saens zu einem bereichsübergreifenden Thema, in dem die bildende Kunst leitend ist: Bilder einer Ausstellung von Modest Musorgski Musikwerke in Beziehung zu lebensweltlichen Themen kennen lernen Musik in Bewegung umsetzten, darstellende, tänzerische und/oder theatrale Formen finden Instrumente erhören, kennen lernen, ordnen Malen zu Musik Gehörte Musik aufnotieren Melodieläufe hören, nachsingen, Abteilung ES / Musik und Performance / Unterrichtsideen QP_ mathis.kramer@phzh.ch Seite 4/5
5 C. Die folgende Unterrichtsidee zeigt eine exemplarische Möglichkeit zur Verbindung unterschiedlicher Aspekte des Fachs Musik und Performance mit Sprache 9. Rap, Sprechgesang Beim Rappen werden viele wichtige Felder der Arbeit in Musik, Musik und Bewegungspädagogik und der Performance berührt: Sprechen, Singen, Rhythmus, Tanz, Bewegung, Inszenierung, (instrumental-) musikalisches Spiel. Umsetzung über Call and Response-Technik: erste Erfahrungen im rhythmischen Sprechen, Arbeit mit (evtl. selbst verfassten) Texten und Reimen, Bewegung zu Texten und Rhythmen etc. Erweiterung der senso-motorischen Körperwahrnehmung Erweiterung musikalisch-rhythmischer Kompetenz Förderung der Sprech- und Artikulationskompetenz Erweiterung der Sprachkompetenz (Reime, Texte verfassen, Elfchen, Stabreime, ) Erweiterung des Ausdrucksvermögens (verbal, paraverbal, non verbal) Kennenlernen einer Form der gewaltfreien verbalen Auseinandersetzung ( Battle als in Form gebrachte verbale Auseinandersetzung) Abteilung ES / Musik und Performance / Unterrichtsideen QP_ mathis.kramer@phzh.ch Seite 5/5
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