Montage- und Wartungsanleitung Mechanische Gleitsattel- Scheibenbremse Typ NG 22
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- Hansl Oskar Brandt
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1 Montage- und Wartungsanleitung Mechanische Gleitsattel- Scheibenbremse Typ NG 22. Ausgabe Copyright WABCO 2006 Vehicle Control Systems An American Standard Company Änderungen bleiben vorbehalten Version 00/05.06(de)
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3 Inhaltsverzeichnis Seite. Beschreibung der mechanischen Gleitsattel-Scheibenbremse 4. Einleitung 4 2. Servicevorschriften 6 2. Sicherheitshinweise für Reparaturarbeiten Bremse prüfen Prüfung der Nachstellung Prüfung der Bremsbeläge Prüfung der Bremsscheibe 9 3. Bremsbelagerneuerung 0 4. Bremse erneuern 7 5. Dichtungen erneuern 8 5. Schutzkappen und Buchsen der Führungsbolzen erneuern Schutzkappe der Nachstellschraube erneuern Bremszylinder erneuern 26 Tabelle : Schlüsselweiten [SW] und Anziehdrehmomente [Nm] 27 Explosionsdarstellung der Austauschteile NG Hinweis: Diese Serviceanleitung richtet sich an geschultes Fachpersonal. Arbeiten an der Bremse dürfen nur vorgenommen werden, wenn die entsprechenden Abschnitte gelesen und verstanden wurden. Die Sicherheitsvorschriften nach Abschnitt 2. sind zu beachten und zu befolgen. Diese Anleitung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Druckschrift unterliegt keinem Änderungsdienst. Aktuelle Versionen finden Sie in INFORM unter unter Angabe der Druckschriften-Nummer Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Erlaubnis von WABCO reproduziert, in einer Datenverarbeitungsanlage gespeichert oder in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln übertragen, photokopiert oder aufgezeichnet werden. 3
4 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse. Beschreibung der mechanischen Gleitsattel-Scheibenbremse. Einleitung Die Bremse NG 22 ist eine neu entwickelte pneumatische Einstempelbremse, die für den Einsatz in Nutzfahrzeugen und Anhängern an Vorder- und Hinterachsen für 22,5" Felgen als Betriebs-, Hilfs- und Feststellbremse vorgesehen ist. Sie wird mechanisch über Membranoder Federspeicherzylinder betätigt. Dieser ist direkt an einem Deckel des Bremssattels befestigt. Durch den direkten Anschluss des Bremszylinders an den Bremssattel wird eine kurze axiale Baulänge der Bremse erreicht. Dies führt zu einer optimalen Ausnutzung der Einbauverhältnisse. Die komplette Scheibenbremse besteht einschließlich Bremszylinder aus zwei Baugruppen: Bremssattel () Bremsenträger (2) Der Bremssattel () gleitet axial auf den Führungsbolzen (8, 9) des Bremsenträgers (2). Der Bremsbelag (36) auf der Zuspannseite wird im Bremsenträger axial verschiebbar geführt und abgestützt. Der Bremsbelag (35) auf der Radseite wird direkt im Bremssattel abgestützt. Die Halterung der Bremsbeläge erfolgt durch einen Niederhaltebügel (38) und durch Niederhaltefedern (37) siehe Bilder bis 3. Ein einfacher, schneller Bremsbelagwechsel ist durch die radial offene Bauweise des Bremssattels möglich. Um bei dieser Bremse die Belagwechselintervalle zu verlängern, werden Bremsbeläge mit einem großen Verschleißvolumen eingesetzt. Zur Korrektur des Belagverschleißes ist die Betätigungseinrichtung der Bremse mit einer kraftabhängigen, stufenlosen, automatischen Nachstellvorrichtung ausgerüstet. Diese hält ein vorgegebenes Lüftspiel unabhängig vom Lastkollektiv sowie unterschiedlichen Einsatzbedingungen konstant. Dies führt, zusammen mit der stabilen und steifen Konstruktion des Bremssattels, zur sicheren Beherrschung der Betätigungswege und erhöht die Wegreserve für Notbremsungen. Sämtliche Gummiteile der Bremse sowie die Fettfüllungen sind, Beschädigungen ausgeschlossen, wartungsfrei. Die Scheibenbremse ist optional mit einem elektrischen Verschleißindikator (40) ausgerüstet. 2 Bild 4 Ausgabe 05/2006
5 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 Vorwärtsfahrt; Drehrichtung Bild 2: Draufsicht Bild 3: Seitenansicht Ausgabe 05/2006 5
6 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse 2. Servicevorschriften Diese Anleitung umfasst anhand der nachfolgenden Bilder die erforderlichen Schritte und Arbeitsfolgen zum Austausch von Teilen der Scheibenbremse mit Hilfe von Reparatursätzen. Die Schlüsselweiten und die Anziehdrehmomente in den Arbeitsfolgen sind den Positionen der Tabelle (siehe Seite 27) zu entnehmen. Zum Fetten soll die Tube Fett verwendet werden, die in den WABCO Reparatursätzen enthalten ist. 2. Sicherheitshinweise für Reparaturarbeiten Der einwandfreie technische Zustand der Scheibenbremse ist für gute Fahr- und sichere Bremseigenschaften von entscheidender Bedeutung. Verschleißgrenzen der Bremsbeläge und der Bremsscheibe beobachten! Bei abgenutzten Bremsbelägen und verschlissenen Bremsscheiben, reduzierte Bremswirkung bzw. Ausfall der Bremse! Unfallgefahr! Verbrannte, verglaste oder verölte Bremsbeläge müssen sofort gewechselt werden. Die Erneuerung der Bremsbeläge muss immer achsweise durchgeführt werden! Bei Reparaturarbeiten an der Bremse muss das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche stehen und gegen Wegrollen gesichert sein. Für das Aufbocken und Sichern des Fahrzeuges nur zugelassene Vorrichtungen verwenden. Während der Reparaturarbeiten an der Bremse muss sichergestellt sein, dass die Bremse nicht ungewollt betätigt wird. Bei ausgebauten Belägen darf die Bremse nicht betätigt werden! Verletzungsgefahr! Beim Aus- und Einbau der Bremse am Fahrzeug muss ein zweiter Monteur Hilfe leisten. Schwere Last, Verletzungsgefahr! Bei Reparaturarbeiten an der Bremse außerhalb des Fahrzeuges muss die Bremse fest in einer Vorrichtung, z. B. Schraubstock, eingespannt sein. Große Löse- und Anziehdrehmomente der Verschraubungen, Verletzungsgefahr! Der Bremssattel mit der Zuspanneinheit darf nicht geöffnet werden. Daher dürfen die Befestigungsschrauben des Deckels am Bremssattel nicht gelöst werden. Es dürfen nur WABCO-Original-Ersatzteile und nur vom Fahrzeughersteller freigegebene Bremsbeläge verwendet werden. Reparaturarbeiten nur mit empfohlenen Werkzeugen durchführen. Keine angetriebenen Drehschlüssel bzw. Werkzeuge verwenden! Schrauben und Muttern nur mit den vorgeschriebenen Anzugsmomenten festziehen. Bei neuen Bremsbelägen sollten auf den ersten 50 km keine Vollbremsungen erfolgen. Längere Bremsungen sowie Gewaltbremsungen sind ebenfalls zu vermeiden. Die Bremse ist bei starker Beschädigung oder Verschleiß der Gußteile (z. B. Risse) gemäß der Anleitung komplett auszutauschen. Zum Abschluss von Reparaturarbeiten muss eine Abschlussprüfung auf dem Rollenprüfstand erfolgen. Steht kein Rollenprüfstand zur Verfügung, so hat eine Probefahrt mit Probebremsungen zu erfolgen. Bei Reparaturarbeiten an der Bremse verschmutzte Bereiche nicht mit Pressluft oder anderen Hochdruckgeräten reinigen. Verletzungsgefahr! Gefahr der Zerstörung von Gummiteilen! Bei Arbeiten an der Bremse bzw. beim Verschieben des Bremssattels nur außen mit den Händen anfassen, so dass ein Quetschen der Finger zwischen Bremssattel und Bremsenträger nicht möglich ist! 2.2 Bremse prüfen Keine angetriebenen Drehschlüssel verwenden! Bei Arbeiten an der Bremse bzw. beim Verschieben des Bremssattels nur außen mit den Händen anfassen, so dass ein Quetschen der Finger zwischen Bremssattel und Bremsenträger nicht möglich ist! 6 Ausgabe 05/2006
7 Gleitsattel-Scheibenbremse NG Prüfung der Nachstellung Genereller Hinweis: Die Drehrichtungen und Drehmomente am Sechskant des Nachstellers sind in der Tabelle, Position I angegeben. Der Betätigungszylinder muss für diese Prüfung nicht abgebaut werden. 2 Arbeitsfolgen: Verschussstopfen (2) für Nachsteller (22) vorsichtig entfernen. Beim Ausbau das Werkzeug am Verschlussstopfen (2) in der Ringnut ansetzen! Innere Dichtung beim Ausbau nicht beschädigen! 22 Bild 4 Mit Ringschlüssel SW 8 am Sechskant des Nachstellers (22) ca. /2 Schlüsselumdrehung im Uhrzeigersinn drehen. Keine Überbeanspruchung am Sechskant des Nachstellers (22) vornehmen! Keinen Gabelschlüssel für Nachsteller verwenden. Der Freiraum für den aufgesteckten Ringschlüssel muss so groß sein, dass dieser während der Nachstellung in seiner Drehbewegung nicht behindert wird! Bild Ausgabe 05/2006 7
8 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Bremse ca. 5 mal betätigen (ca. bar). Bei funktionsfähiger Nachstellung muss sich der Ringschlüssel gegen den Uhrzeigersinn schrittweise zurückdrehen. Hinweis: Mit zunehmender Nachstellung wird der Verdrehwinkel bzw. die Bewegung des aufgesteckten Ringschlüssels kleiner. Dreht sich der Ringschlüssel wie beschrieben zurück, ist die Nachstellung in Ordnung. Ringschlüssel abnehmen. Verschlussstopfen (2) aufstecken, dabei auf dichten Sitz achten. Eventuell auftretende Fehler: Der Nachsteller (22) bzw. der aufgesteckte Ringschlüssel verdreht sich a) gar nicht b) nur bei der ersten Betätigung c) bei jeder Betätigung vor und wieder zurück, so ist die Nachstellung nicht in Ordnung Bild 6 Bremse dann nach Abschnitt 4. austauschen! 2.3 Prüfung der Bremsbeläge Hinweis: Die Bremsbelagstärke in regelmäßigen Abständen und in Abhängigkeit vom Fahrzeugeinsatz, bei Wartungsintervallen sowie im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen prüfen. Verbrannte, verglaste oder verölte Bremsbeläge müssen sofort gewechselt werden. Die Erneuerung der Bremsbeläge muss immer achsweise durchgeführt werden! Arbeitsfolgen: Um eine Beschädigung der Bremsscheibe zu vermeiden, müssen die Bremsbeläge spätestens dann ersetzt werden, wenn an der schwächsten Stelle 2 mm Bremsbelagstärke über dem Belagträgerblech gemessen wird. Die Restbelagstärke darf das Maß von 2 mm nicht unterschreiten. A = Restbelagstärke 2 mm B = Gesamtbelagstärke 23 mm. Bei Restbelagstärke A <2mm, Bremsbeläge nach Abschnitt 3. erneuern. Belagträger Bremsbelag Bild 7 8 Ausgabe 05/2006
9 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 X Y Verschleißmessung Der mittlere Belagverschleiß kann mit einem Rollmeter oder Lineal je nach Zugänglichkeit entweder am Passbolzen (langer Führungsbolzen am Scheibeneinlauf) oder am Spielbolzen (kurzer Führungsbolzen am Scheibenauslauf) gemessen werden. Hierzu wird die Dicke (X) des Achsflansches und der Abstand (Y) zwischen dem Achsflansch und der Bremssattelkante des jeweiligen Führungsbolzens gemessen (Pfeile). Das Verschleißmaß ist bei den folgenden Werten erreicht bzw. überschritten. Bild 8 Kurzer Führungsbolzen: Verschleißmaß X + Y > 90.5 mm Beläge wechseln Langer Führungsbolzen: Verschleißmaß X + Y > 29.5 mm Beläge wechseln 2.4 Prüfung der Bremsscheibe Arbeitsfolgen: Bremsbeläge nach Abschnitt 3. ausbauen. Bremsscheibenstärke im Kontaktbereich der Bremsbeläge messen. C = Gesamtstärke neue Bremsscheibe 45 mm D = Verschleißmaßgrenze 37 mm, die Bremsscheibe muss erneuert werden. Der Austausch wird achsweise empfohlen. E = Gesamtstärke neuer Bremsbelag 32 mm F = Bremsbelagträgerblech 9 mm G = Mindeststärke Bremsbelag 2 mm Bild 9 H = Absolute Mindeststärke Bremsbelag und Bremsbelagträgerblech mm, die Bremsbeläge müssen erneuert werden. Verschleißgrenzen der Bremsbeläge und der Bremsscheibe beobachten! Bei abgenutzten Bremsbelägen und verschlissenen Bremsscheiben, reduzierte Bremswirkung bzw. Ausfall der Bremse! Unfallgefahr! Ausgabe 05/2006 9
10 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse 3. Bremsbelagerneuerung Keine angetriebenen Drehschlüssel verwenden. Bremssattel beim Verschieben nur außen mit den Händen anfassen, so dass ein Quetschen der Finger zwischen Bremssattel und Bremsenträger nicht möglich ist! 40 Arbeitsfolgen beim Bremsbelagausbau: Steckverbindung des Verschleißindicators (40) trennen (Pfeil). Innensechskantschraube (39) mit Schlüssel (Tabelle, Position II) von Belagniederhaltebügel (38) lösen und entfernen Bild 0 Belagniederhaltebügel (38) aus dem Bremssattel () herausziehen. 38 9, 37 36, 37 Bild Die drei Niederhaltefedern (37) von den Bremsbelägen (35, 36) und der Druckplatte (9) abnehmen. Kabelführungsblech (40) mit Fühlern von den Bremsbelägen entfernen , 37 Bild 2 0 Ausgabe 05/2006
11 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 Verschlussstopfen (2) für Nachsteller (22) aus dem Bremssattel () entfernen. Beim Ausbau des Verschlussstopfens (2) die Hinweise zu Bild 4 beachten! Bremse am Sechskant der Nachstellmutter (22) mit Ringschlüssel bis zum Anschlag zurückstellen, und um ca. /4 Schlüsselumdrehung wieder lösen. Hinweis: Die Drehrichtung zum Zurückstellen der Nachstellmutter erfolgt nach rechts, d. h. im Uhrzeigersinn. Bild Beim Zurückstellen muss die Druckplatte (9) von Hand mit zurückgeschoben werden (Pfeil Bild 4), damit der Stift (siehe Bild 9) als Verdrehsicherung für die Nachstellschraube nicht aus der Haltenut rutscht. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Nachstellschraube mitdreht und dadurch die Schutzkappe zerstört werden könnte! 9 Bei ausgebauten Bremsbelägen darf die Bremse nicht betätigt werden! 35 Quetschgefahr! Bremssattel () von Hand zur Felgenseite schieben, und Bremsbelag (35) an der Felgenseite entnehmen. Bild 4 36 Bremssattel () von Hand zur Zylinderseite (Pfeil) schieben, und Bremsbelag (36) sowie Druckplatte (9) an der Zylinderseite entnehmen. 9 Bei ausgebauten Bremsbelägen darf die Bremse nicht betätigt werden! Verletzungsgefahr! Bild 5 Ausgabe 05/2006
12 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Druckplatte, Belagschacht und Druckplattenführung mit Drahtbürste von Korrosion befreien und reinigen. Dabei Schutzkappen (5, 0) nicht beschädigen. Die Führungsflächen müssen fettfrei sein! Prüfung der Schutzkappen und der Bremssattelverschiebbarkeit: Bremssattel () in Richtung Zylinderseite verschieben und Schutzkappen (5, 0) der Führungsbolzen (8, 9) und der Nachstellschraube (2) auf Verschleiß bzw. Beschädigung prüfen. Defekte Schutzkappen erneuern! (siehe Abschnitt 5. und 5.2). Im Falle einer defekten Schutzkappe (0) kontrollieren, ob bereits eingedrungener Schmutz oder Wasser die Innenteile der Bremse oder den Dichtungssitz im Bremssattel durch Korrosion beschädigt haben. Im Zweifelsfall ist die Bremse nach Abschnitt 4. zu erneuern. Wird während Servicearbeiten an der Bremse die Schutzkappe (0) beschädigt, muss der Austausch der Schutzkappe nach Abschnitt 5.2 erfolgen. Bild 6 5, 8 0, 2 5, 9 Bild 7 Bremssattel von Hand auf den Führungsbolzen über den gesamten Verschiebeweg verschieben und auf Leichtgängigkeit prüfen. Bei Schwergängigkeit Buchsen sowie Schutzkappen nach Abschnitt 5. erneuern. Schutzkappen der Führungsbolzen nicht gegen den Bremsenträger quetschen. Bild 8 2 Ausgabe 05/2006
13 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 Prüfen der Nachstelleinheit (Zuspanneinheit): Nachstellschraube bei der Prüfung und Drehung am Sechskant gegen Verdrehung sichern, z. B. Stift (siehe Pfeil) halten. Bild 9 Nachsteller (22) am Sechskant mit einem Ringschlüssel gegen den Uhrzeigersinn an die Bremsscheibe herandrehen und auf Leichtgängigkeit prüfen. Nach Prüfung der Nachstelleinheit die Nachstellschraube wieder bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn zurückdrehen. Hinweis: Das Drehmoment beim Zurückdrehen ist größer als beim Herandrehen. Bild Keine Überbeanspruchung am Sechskant des Nachstellers (22) vornehmen! Keinen Gabelschlüssel für die Nachstellung verwenden. Der Freiraum für den aufgesteckten Ringschlüssel muss so groß sein, dass dieser während der Nachstellung in seiner Drehbewegung nicht behindert wird! Mit mehrmaligem leichten Betätigen der Bremse prüfen, ob die Nachstelleinheit automatisch nachstellt. Der Ringschlüssel macht dabei eine Drehbewegung beim Betätigen der Bremse. Beim Prüfvorgang nicht mit den Händen in die Bremse fassen. Verletzungsgefahr! Bremsscheibenzustandskontrolle: Bremsscheibe auf Risse und Oberflächenbeschaffenheit sowie auf maximales Verschleißmaß prüfen. A = Netzwerkartige Rißbildung B = zur Nabenmitte verlaufende Risse bis max. 0,5 mm Breite C = Unebenheiten der Scheibenoberflächen unter,5 mm D = durchgehende Risse = zulässig = zulässig = zulässig = unzulässig a = Bremsfläche Bild 2 Ausgabe 05/2006 3
14 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Bremsscheibenschlag prüfen: Meßuhr an Bremsenträger befestigen. Bei montierter Bremsscheibe, Bremsscheibenschlag durch Drehen der Radnabe gemäß Bild 22 prüfen. Grenzwert 0,5 mm. Hinweis: Bei höheren Werten Bremsscheibe nacharbeiten bzw. erneuern. Nur gereinigte Bremsscheiben einbauen. Bremsscheiben müssen fettfrei sein. Arbeitsfolgen beim Bremsbelageinbau: Bremssattel soweit verschieben, bis genügend Abstand zur Bremsscheibe auf der Betätigungsseite für das Einlegen des Bremsbelages vorhanden ist. Druckplatte (9) in den Bremsenträger einsetzen und gegen die Nachstellschraube (2) schieben. Die Druckplatte muss in der Bremsenträgerführung sitzen, und der Stift der Nachstellschraube muss in die Nut der Druckplatte eingreifen. Ansonsten ist die Funktion der Nachstellvorrichtung gefährdet! Dafür kann die Nachstellschraube gedreht werden, bis der Stift in die Nut der Druckplatte eingreift. Die Schutzkappe darf dabei nicht verdreht werden! 2 Bild 22 9 Bild 23 Neuen Bremsbelag (36) auf der Betätigungsseite einlegen. Bremssattel in Richtung Felgenseite verschieben, bis der betätigungsseitige Bremsbelag (36) an der Bremsscheibe anliegt. 36 Bild 24 4 Ausgabe 05/2006
15 Gleitsattel-Scheibenbremse NG Neuen Bremsbelag (35) auf der Felgenseite einlegen. Mit Hilfe einer mm dicken, zwischen felgenseitigen Belag und der Anlagefläche im Bremssattel eingeschobenen Fühlerlehre (Pfeil), Bremse am Sechskant (22) der Nachstellmutter mit Ringschlüssel zustellen, bis beide Bremsbeläge an der Bremsscheibe anliegen. Keine Überbeanspruchung am Sechskant (22) des Nachstellers vornehmen! Hinweis: Die Drehrichtung zum Zustellen der Bremse erfolgt entgegen dem Uhrzeigersinn. Belagniederhaltebügel nicht vor Lüftspieleinstellung montieren! Bild Neue vormontierte Verschleißindikatoren mit Kabelführungsblech (40) auf den Bremssattel setzen und Fühler (siehe Pfeile) in die Bremsbeläge stecken. Die Kabelseite der Fühler muss jeweils zur Bremsscheibe zeigen und der Fühler muss richtig im Bremsbelag eingesteckt sein! Bild 26 Kabelführungsblech (40) und Kabelausgang der Verschleißindikatoren auf Bremssattel positionieren. Auf beiden Seiten Kabel (siehe Pfeile) so verlegen, dass kein Kabel auf dem Bremsbelag liegt (siehe Kabelposition im Bild 27). Bild 27 Ausgabe 05/2006 5
16 PAN 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Drei neue Niederhaltefedern (37) über das Kabelführungsblech auf die Druckplatte (9) und die Bremsbeläge (35, 36) setzen. Die Niederhaltefeder (37) mit dem langen Federschenkel kommt auf den Bremsbelag (35). Der lange Federschenkel zeigt zur Bremsscheibenauslaufseite (Pfeil). 35 Bild 28 Neuen Belagniederhaltebügel (38) durch die Öffnungen (Pfeile) im Kabelführungsblech in die Öffnungen des Bremssattels schieben und so niederdrücken, dass die radialen Ansätze der Niederhaltefedern in den Bügel eingreifen. 38 Bild 29 Neue Innensechskantschraube (39) mit vorgeschriebenen Anziehdrehmoment am Bremssattel befestigen (Tabelle, Position II). 39 Bild 30 6 Ausgabe 05/2006
17 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 Stecker des Verschleißindikators in die Steckerkupplung (Pfeil) stecken. Sichtkontrolle der richtigen Kabelverlegung. Bild 3 Neuen Verschlussstopfen (2) in die Öffnung des Bremssattels drücken! Auf dichten Sitz achten! Radnabe auf Freigängigkeit prüfen. Bremse nach Abschluss der Arbeiten auf Rollenprüfstand prüfen! Bild Bremse erneuern Keine angetriebenen Drehschlüssel verwenden! Bei Arbeiten an der Bremse bzw. beim Verschieben des Bremssattels nur außen mit den Händen anfassen, so dass ein Quetschen der Finger zwischen Bremssattel und Bremsenträger nicht möglich ist! Hinweis: Die neue Bremse ist vormontiert und kann über den Bremsenträger komplett an die Fahrzeugachse angebaut werden. Auf die richtige Einbauseite der Bremse im Fahrzeug in Vorwärtsfahrt achten (linke Bremse/linke Fahrzeugseite; rechte Bremse/rechte Fahrzeugseite). Die ausgebauten Bremsbeläge sind nach Abschnitt 2.3 auf ihre Verschleißstärke zu prüfen. Ist der Einsatz von neuen Bremsbelägen erforderlich, so muss der Austausch achsweise erfolgen! Ausgabe 05/2006 7
18 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Arbeitsfolgen beim Ausbau der Bremse: Bremsbeläge nach Abschnitt 3. ausbauen. Bremszylinder nach Abschnitt 6. vom Bremssattel abbauen. Bremssattel mit Bremsenträger von der Achse demontieren (siehe Tabelle, Position III). Bremsscheibe nach Abschnitt 2.4 prüfen. Bild 33 Arbeitsfolgen beim Einbau der Bremse: Neue Bremse mit Bremsenträger über die Bremsscheibe setzen und an der Achse anbauen. Sechskantschrauben mit Schlüssel (Tabelle, Position III) festziehen. Hinweis: Beim Bremsenanbau spezielle Anbauhinweise des Fahrzeugherstellers beachten. Bild 34 Die Transportschutzkappe vom Bremssattel im Bereich der Zylinderbefestigung entfernen. Bild 35 Bremsbeläge und Druckplatte nach Abschnitt 3. einbauen. Bremszylinder nach Abschnitt 6. an den Bremssattel anbauen. Je nach Einbaulage der Bremse muss die untere, zur Straßenebene liegende Drainageöffnung am Bremszylinder offen sein! Die anderen Öffnungen müssen durch Stopfen verschlossen sein! Bild 36 8 Ausgabe 05/2006
19 Gleitsattel-Scheibenbremse NG Dichtungen erneuern Keine angetriebenen Drehschlüssel verwenden! Bei Arbeiten an der Bremse bzw. beim Verschieben des Bremssattels nur außen mit den Händen anfassen, so dass ein Quetschen der Finger zwischen Bremssattel und Bremsenträger nicht möglich ist! Hinweis: Werden sämtliche Dichtungen des Bremssattels komplett ausgetauscht, so sind die folgenden Abschnitte 5. und 5.2 zusammen auszuführen. In diesem Fall brauchen Arbeitsfolgen aus den einzelnen Abschnitten nicht mehrmals ausgeführt zu werden. Werden Dichtungen einzeln ausgetauscht, so sind die Arbeitsfolgen der entsprechenden Abschnitte 5. und 5.2 auszuführen. 5. Schutzkappen und Buchsen der Führungsbolzen erneuern Bild 37 Arbeitsfolgen beim Ausbau: Bremsbeläge nach Abschnitt 3. ausbauen. Bremszylinder nach Abschnitt 6. vom Bremssattel abbauen. Bremssattel mit Bremsenträger nach Abschnitt 4. von der Achse demontieren. F 8, 9 2 Bremssattel () von Bremsenträger (2) abbauen, dazu Verschlussdeckel () der Bolzenführung (8, 9) mit z. B. einem Meißel aus dem Bremssattel () entfernen. Bohrungen im Gehäuse für die Verschlussdeckel nicht beschädigen. Werkzeug an den Verschlussdeckeln ansetzen. Bild 38 Ausgabe 05/2006 9
20 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Die Schrauben (6, 7) mit Schlüssel (Tabelle, Position IV) lösen, Bremssattel () von Bremsenträger (2) abnehmen. 7 6 Quetschgefahr durch losen Bremssattel! Kontaktflächen (Paßbund) am Bremsenträger (2) zu den Führungsbolzen reinigen. 2 Bild 39 Die Führungsbolzen (8, 9) und die Schutzkappen (5) aus dem Bremssattel () ausbauen. 5 8, 9 Bild 40 Den Bremssattel () für das Ausdrücken der Buchsen (4) auf eine feste Unterlage legen, so dass die Deckelöffnung des Bremssattels nach oben zeigt. 4 4 Bild 4 F 4 F Die Buchsen (4) aus dem Bremssattel () mit einer Presse und Auspreßdorn auspressen. Reinigen der Bohrungen im Bremssattel. 4 4 Bild Ausgabe 05/2006
21 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 F F Arbeitsfolgen beim Einbau: Zwei neue Buchsen für den langen Führungsbolzen einpressen. L L 2 Zuerst (A) die innere Buchse mit Einpreßdorn (L = nach speziellen WABCO Vorgaben), und anschließend (B) die äußere Buchse mit einem Einpreßdorn (L 2 = nach speziellen WABCO Vorgaben) jeweils bis zum Anschlag des Dorns einpressen. Bild 43 A F B Sitz der Buchsen auf Gratbildung prüfen, ggf. Grat entfernen. Gleitflächen der Buchsen und Raum zwischen den Buchsen fetten. Eine neue Buchse (4) für den kurzen Führungsbolzen (9) einpressen. L 3 Die Buchse (C) mit Einpreßdorn (L 3 = nach speziellen WABCO Vorgaben) bis zum Anschlag des Dorns einpressen. Sitz der Buchse auf Gratbildung prüfen, ggf. Grat entfernen. Bild 44 C Gleitfläche der Buchse fetten. Neue grüne Schutzkappen (5) in die Dichtungssitze (Ringnut / Pfeil) des Bremssattels () eindrücken. Hinweis: Dichtungssitze vor dem Einsetzen reinigen. Die gereinigten Dichtungssitze müssen fettfrei sein. Die Schutzkappen können mit der Hand in den Dichtungssitz eingedrückt werden. Auf einen gleichmäßigen, faltenfreien Sitz des Randwulstes der Schutzkappen in der Ringnut des Bremssattels achten! 5 Bild 45 Ausgabe 05/2006 2
22 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Die Laufflächen für die Führungsbolzen (8, 9) und Randwulst der Schutzkappen (5) fetten. Neue Führungsbolzen von der Zylinderseite in den Bremssattel () einschieben. Schutzkappen (5) über beide Führungsbolzen ziehen, und in den Sitz der Führungsbolzen (8, 9) einsetzen. Führungsbolzen wie im Bild dargestellt mehrmals leicht hin und her schieben. Der lange Führungsbolzen (8) ist der Passbolzen und kommt auf die Bremsscheibeneinlaufseite. Der kurze Führungsbolzen (9) ist der Spielbolzen und kommt dann auf die Bremsscheibenauslaufseite. Überschüssiges Fett entfernen. Die Planflächen der Führungsbolzen zum Bremsenträger (Pfeil) und die Kontaktflächen am Bremsenträger müssen fettfrei sein! Blech-Ring an der Schutzkappe (5) nicht verlieren und auf richtigen Sitz achten (rechte Seite in Bild 46)! 8, 9 8, 9 5 Bild 46 Bremssattel () auf den Bremsenträger (2) setzen und die eingeschobenen Führungsbolzen (8, 9) in den Passbund einsetzen. Neue Schrauben (6 lang für Passbolzen 8), (7 kurz für Spielbolzen 9) durch die im Bremssattel () eingesetzten Führungsbolzen stecken, und mit Schlüssel (siehe Tabelle, Position IV) an den Bremsenträger (2) anschrauben Bei der Montage darauf achten, dass die Schutzkappen (5) nicht beschädigt oder beim anziehen der Schrauben verdreht werden. 2 5 Immer zuerst den mit Passsitz geführten langen Führungsbolzen (8), und anschließend den mit Spiel geführten kurzen Führungsbolzen (9) festschrauben. Bild 47 Werden bei Wartungsarbeiten die Führungsbolzen (8 und 9) vom Bremsenträger (2) gelöst, müssen beim Zusammenbau neue Schrauben (6 und 7) verwendet werden! 22 Ausgabe 05/2006
23 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 9 Den Bremssattel mehrfach auf den Führungsbolzen (8, 9) hin und her bewegen. Dabei auf Leichtgängigkeit achten. Schutzkappen der Führungsbolzen nicht gegen den Bremsenträger quetschen. 8 Bild 48 F F Bohrungen im Bremssattel () für die Verschlussdeckel () fetten. Neue Verschlussdeckel () in die Bohrungen des Bremssattels () setzen und mit geeignetem Druckwerkzeug bis zum Anschlag einpressen. Hinweis: Beschädigungen an den Deckeln vermeiden. Bild 49 Bremse mit Bremsenträger über die Bremsscheibe setzen und nach Abschnitt 4 an die Achse anbauen. Hinweis: Beim Bremsenanbau spezielle Anbauvorschriften des Fahrzeugherstellers beachten. Bremsbeläge einbauen und Einstellung des Lüftspiels vornehmen. Arbeitsfolgen nach Abschnitt 3. durchführen und Hinweise beachten. Vor dem Anbau des Bremszylinders die Dichtfläche am Bremssattel reinigen und die Kalotte (Pfeil) im Bremshebel fetten. Bremszylinder nach Abschnitt 6. an Bremssattel anbauen. Bild 53 Je nach Einbaulage der Bremse muss die untere, zur Straßenebene liegende Drainageöffnung am Ausgabe 05/
24 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Bremszylinder offen sein! Die anderen Öffnungen müssen durch Stopfen verschlossen sein! 5.2 Schutzkappe der Nachstellschraube erneuern Hinweis: Wird die Schutzkappe einzeln ausgebaut, ist ein Abbau des Bremssattels und des Bremszylinders nicht erforderlich. Arbeitsfolgen beim Ausbau: Bremsbeläge und Druckplatte nach Abschnitt 3. ausbauen. 2 Bild 5 0 Bremssattel von Hand zur Zylinderseite schieben. Die Schutzkappe (0) aus der Ringnut der Nachstellschraube (2) herausziehen. Schutzkappe mit einem Schraubendreher aus dem Sitz des Bremssattels entfernen. 2 Bild 52 Gewinde der Nachstellschraube (2) prüfen. Hinweis: Dazu Bremsbelag auf der Felgenseite in den Belagschacht einlegen, damit die Nachstellschraube nicht aus der Nachstellung herausgedreht werden kann. Bremsbelag nach der Prüfung wieder entfernen. Bild Ausgabe 05/2006
25 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 Bild 54 Die Nachstellschraube (2) gegen Verdrehung sichern (Bild 53 Pfeil) und gegen den Uhrzeigersinn mit Ringschlüssel am Sechskant ca. 30 mm herausschrauben. Gewinde während des Schraubens auf Korrosion und Beschädigung überprüfen. Die Schutzkappe (0) kann erneuert werden, wenn eindeutig kein Schmutz- oder Wassereintritt über den Dichtungssitz in den Bremssattel zu erkennen ist, oder wenn die Schutzkappe unmittelbar bei Servicearbeiten beschädigt worden ist. Im Zweifelsfall ist bei korrodierten Teilen die Bremse nach Abschnitt 4. zu erneuern. Nach der Prüfung Gewinde fetten und Nachstellschraube im Uhrzeigersinn wieder teilweise zurückschrauben. Bild Arbeitsfolgen beim Einbau: Sitz der Schutzkappe (0) im Bremssattel reinigen (Pfeil). Bild 56 2 Neue Schutzkappe (0) über die Nachstellschraube schieben, zentrieren und Schutzkappe von Hand in den Sitz des Bremssattels () eindrücken. Den Randwulst der Schutzkappe (0) fetten, und die Schutzkappe (0) in den Sitz der Nachstellschraube (2) einsetzen. Hinweis: Auf einen gleichmäßigen, faltenfreien Sitz des Randwulstes der Schutzkappe in der Ringnut der Nachstellschraube achten! Bremsbeläge einbauen und Einstellung des Lüftspiels vornehmen. Arbeitsfolgen nach Abschnitt 3. durchführen und Hinweise beachten. Bild 57 Ausgabe 05/
26 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse 6. Bremszylinder erneuern Keine angetriebenen Drehschlüssel verwenden! Bei Arbeiten an der Bremse bzw. beim Verschieben des Bremssattels nur außen mit den Händen anfassen, so dass ein Quetschen der Finger zwischen Bremssattel und Bremsenträger nicht möglich ist! Hinweis: Nur Bremszylinder nach Angaben des Fahrzeugherstellers verwenden. Die nachfolgenden Arbeitsfolgen dienen prinzipiell nur als Information für den Ausbau und den Einbau des Bremszylinders an die Achse. Detaillierte Montagevorschriften sowie Prüf- und Einbauvorschriften sind entsprechend dem verwendeten Zylindertyp den Vorschriften des Zylinderherstellers zu entnehmen. Arbeitsfolgen beim Ausbau: Drucklosigkeit der Bremsschläuche sicherstellen. Bremsschlauch vom Bremszylinder abschrauben (nach Vorschrift des Zylinderherstellers). Bremszylinder vom Bremssattel abbauen, dazu Muttern des Bremszylinders lösen und von Bremssattel abnehmen (Tabelle, Position V). Bild 58 Arbeitsfolgen beim Einbau: Je nach Einbaulage der Bremse darf nur die untere, zur Straßenebene liegende Drainageöffnung am Bremszylinder offen sein! Die anderen Öffnungen müssen durch Stopfen verschlossen sein! Vor dem Anbau des Bremszylinders die Dichtfläche am Bremssattel reinigen und die Kalotte (Pfeil) im Bremshebel fetten. Bremszylinder an Bremssattel ansetzen und Muttern mit Schlüssel über Kreuz festschrauben (Tabelle, Position V). Bremsschlauch am Bremszylinder festschrauben (nach Vorschrift des Zylinderherstellers). Bild Ausgabe 05/2006
27 Gleitsattel-Scheibenbremse NG 22 Hinweis: Der Bremsschlauch darf nicht verdreht sein und muss so verlegt werden, dass er über den gesamten Federweg und Lenkeinschlag nicht an anderen Teilen reiben kann. Der Bremsschlauch darf keine Vorspannung auf die Gleitfunktion des Bremssattels ausüben. Luftanschluss auf Dichtheit prüfen (nach Vorschrift des Zylinderherstellers). Funktions- und Wirkungsprüfung durchführen. (Vorschrift des Zylinderherstellers beachten!). Tabelle : Anzugsmomente Position Bezeichnung Schlüsselweite [SW] Sechskant Außen Innen Anziehdrehmoment [Nm] Drehrichtung am Sechskant: Zustellen gegen den Uhrzeigersinn (links) max. 3, Lüftspiel wird kleiner. I Sechskant Nachsteller 8 X Rückstellen im Uhrzeigersinn (rechts) max. 2, Lüftspiel wird größer. Keinen angetriebenen Drehschlüssel verwenden! II Innensechskantschraube / Belagniederhaltebügel 8 X III Bremsenbefestigung 27 X 450 ± 30 empfohlen. Bitte spezielle Anbauvorschriften und ggf. Schlüsselweite des Fahrzeugherstellers beachten! IV Verschraubung Führungsbolzen 4 X 30 ± 30 Anziehreihenfolge für die Führungsbolzen:. Passbolzen (lange Innensechskantschraube) 2. Spielbolzen (kurze Innensechskantschraube) V Verschraubung Bremszylinder 24 X Bitte spezielle Anbauvorschriften und ggf. Schlüsselweite des Zylinderherstellers beachten! Ausgabe 05/
28 NG 22 Gleitsattel-Scheibenbremse Explosionsdarstellung der Austauschteile: Legende: Bremssattel mit Bremsenträger Verschlussdeckel 4 Buchsen für Führungsbolzen 2 Verschlussstopfen 5 Schutzkappen für Führungsbolzen 35 Bremsbelag Felgenseite mit Verschleißindikator 6 Innensechskantschraube (lang) 36 Bremsbelag Betätigungsseite mit Verschleißindikator 7 Innensechskantschraube (kurz) 37 Niederhaltefedern 8 Führungsbolzen (lang) 38 Belagniederhaltebügel 9 Führungsbolzen (kurz) 39 Innensechskantschraube 0 Schutzkappe für Nachstellschraube 40 Kabelführungsblech mit Verschleißindikator (vormontiert) 28 Ausgabe 05/2006
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