Horizonterweiterung. Informationen über ein Therapieprogramm für UMF/UMA Was haben wir gemacht, Ziele und Bausteine Ausblick

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1 Horizonterweiterung Informationen über ein Therapieprogramm für UMF/UMA Was haben wir gemacht, Ziele und Bausteine Ausblick

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3 Bausteine der Angebote 3

4 Ausgearbeitet von 1 Oberärztin 2 Psychologen 1 Sozialarbeiterin

5 Kurs 1: Einführung zu Traumafolgestörungen Vorstellung geplanter Angebote bei den Jugendlichen im Thurhof Kurs 2: Standards und Ansätze traumasensibler Pädagogik Kurs 3: Sekundäre Traumatisierung vorbeugen und erkennen, KIDNET was ist das Kurs 4: Hyperaktivität, Schlafhygiene, Alkohol, Umgang mit Verweigerung, In jedem Kurs: aktuelle Fragen 5

6 Fallreflexion aus unterschiedlichen Perspektiven bzw. Fachdisziplinen 1 x im Monat 2 Stunden für die Betreuer des Thurhofs Einzelne Jugendliche waren aus Einzeltherapien bekannt oder es wurde uns vorab eine Fallvignette zugeschickt

7 Setting 2 Sitzungen innerhalb von 10 Tagen Ca TeilnehmerInnen Getrennt nach Geschlecht und Sprache Mit Dolmetscher (teilweise 2 Sprachen und 2 Dolmetscher) 2-3 Teilnehmer des Projekts vom KJPD 1 sozialpädagogische(r) BetreuerIn vom Thurhof

8 Ablauf / Inhalt Vorstellung gegenseitig Tagebuch Vorstellung: Therapeutisches Behandlungsangebot des KJPD Persönliche Stabilisierungstechniken (Skills), Notfallkoffer, zwischendrin in beiden Sitzungen Übungen zur Stabilisierung Zusammenhang von Denken, Fühlen und Körper- Reaktionen

9 Ablauf / Inhalt Fight-Flight-Freeze-Mechanismus Lifeline - KidNET Trigger Stressbarometer Stress-Reaktionen (Trauma-Symptome)

10 Reisetagebuch Ressourcenorientiert z. B. was habe ich alles schon geschafft Zusammenfassung bezüglich Trigger und Stress-Symptomen Persönliche Trigger notieren Stressbarometer Persönlicher Notfallkoffer Meine Wünsche und Ziele in der Schweiz

11 Skills und persönlicher Notfallkoffer zusammenstellen und im Tagebuch notieren

12 Zusammenhang von Denken, Fühlen und Körper-Reaktionen Denken Körper- Reaktionen Fühlen

13 Fight-Flight-Freeze-Mechanismus Bei Gefahr und grossem Schreck reagieren Menschen wie die Tiere mit einem sogenannten Notfallprogramm Fight (kämpfen) z. B. bei Wut Flight (flüchten) Flucht/Ver meidung Freeze (erstarren) Dissoziation

14 Trigger Erfahrungen in der Vergangenheit Trigger Erinnerungen / Reaktionen in der Gegenwart

15 Stressbarometer z.b. Wut/ Aggression z.b. Vermeidung Skills können angewendet werden

16 Beispiel Skillübung: Farben im Raum Ziel: Re-Orientierung im Hier und Jetzt Suche im Raum etwas, das rot ist und sage: Ich sehe einen roten Führe dies 5 Mal mit verschiedenen Dingen im Raum durch. Tu dasselbe mit gelb, blau, grün

17 Häufige Anlässe für die Anmeldung - Schlafstörungen - Schädlicher Substanzkonsum - Ängste - Schmerzen - Depressionen - Flashbacks - Trauer, Suizidalität - Übererregung, Hyperaktivität - Aggressionen

18 Einzeltherapie Beziehungsaufbau, Therapieziele Stabilisierung, Besprechung und Strukturierung des weiteren Vorgehens Vermittlung von individuellen Skills, KIDNET Lifeline als biografische Anamneseerhebung Individuell abgestimmte intensive Bearbeitung der einzelnen Traumata soweit wie gewünscht

19 Kernstück der Therapie sollte sein: KIDNET - Lifeline - Für die biografische Arbeit - zur Traumatherapie Unser Gehirn speichert zu jeder Situation an unterschiedlichen Orten im Gehirn Informationen ein in sogenannten kalten (cold) und heissen (hot) Knoten Übung: stellen Sie sich jetzt selbst vor wie sie das erste mal Fahrrad gefahren sind.

20 An was können Sie sich erinnern? HOT: Sensorisch: Rotes Fahrrad, ich bewege mich Kognitiv: «Ich kann das alleine!», «Ist das schnell!» Emotional: Erst Angst und Aufregung, dann Freude Physiologisch: Herzrasen, dann alles unauffällig COLD: Örtlich: Ich fahre auf dem Schulhof, in Hamburg Zeitlich: Gestern war mein Geburtstag, bald komme ich in die Schule

21 Je gefährlicher eine Situation ist, je weniger können wir im «kalt/cold-bereich» (Zeit und Ort) einspeichern und um so mehr speichern wir im «heissen/hot-bereich» ein. In der Therapie muss erreicht werden, dass alles zu einer nachvollziehbaren Geschichte in der Vergangenheit werden kann. (Zeit und Ort muss integriert werden.) Dazu müssen alle Informationen miteinander verknüpft werden, die HEISSEN und die KALTEN.

22 KIDNET Dazu wird in der KIDNET-Therapie u. a. mit einer Lebenslinie (Lifeline) gearbeitet.

23 Besonderheiten in der Behandlung (1) Anmeldeprocedere: Wer darf anmelden Umgang mit Schweigepflichtentbindung, Krisenintervention bei Selbst- oder Fremdgefährdung Auftragsklärung als zentrales Element Fehlendes Verständnis für Standardprocedere, sie wollen sofort Hilfe für ihr Problem Symptombehandlung nicht Ursachenbehebung gewünscht

24 Besonderheiten in der Behandlung (2) Depressionen und Schlafstörungen können auch aufgrund unsicherem Aufenthalts, belastender Wohnsituationen, nicht adäquater Betreuungsschlüssel, Fehlen von vertrauten sozialen Netzwerken, Überforderung beim Erlernen von Sprache/Kultur etc., hervorgerufen werden. Übersetzt werden muss durch einen Dolmetscher Manche Jugendliche möchten nicht von früher sprechen, auch nicht von schönen Erlebnissen.

25 Besonderheiten in der Behandlung (3) Gegenübertragungsphänomene können schnell zu Ohnmachtsgefühlen, übereiltem Aktivismus und Hilflosigkeit sowie Verantwortungsübernahme bei TherapeutIn, Betreuenden und DolmetscherInnen führen etc. Nicht alle Jugendlichen wollen/können sich mit ihrer Geschichte zum aktuellen Zeitpunkt in dem angebotenen Setting auseinandersetzen

26 Besonderheiten in der Behandlung (4) Von Vorteil war, wenn man selbst oder der Dolmetscher Hintergrundwissen hatte zu: Geschichte des Landes, Fluchtgründe, Religion, Rollenverständnis, Kindererziehung (durch Familie oder durchs ganze Dorf) Kultur: Ähnlichkeiten, Unterschiede, was führt zu Missverständnissen Schulbildung

27 Fallgruben in der Therapie (1) Nicht in die Augen schauen kann Zeichen von Respekt sein deutet nicht unbedingt auf Schüchternheit oder gar Autismus hin. In manchen Kulturen sagt man nicht Es geht mir schlecht man muss auf verschiedener Weise nachfragen um das aktuelle Gefühlsleben besser zu verstehen. Unterschiedliche Krankheitsverständnisse und Erwartungen an die Psychiatrie erschweren die Zusammenarbeit. psychosomatische Symptome sind negativ besetzt.

28 Fallgruben in der Therapie (2) Psychiatrie ist Stigma im Heimatland Häufiger Wunsch: Medikamente um zu vergessen, um zu schlafen etc. aber keine Psychotherapie Ärztliche Atteste, Begutachtungen für andere Ämter stehen oft im Vordergrund oft gibt es «soziale» Fragen Sie möchten gerne mit jemandem reden, sich mitteilen Frauen haben im Herkunftsland nichts zu sagen Betreuer und Therapeuten sind oft weiblich

29 Fallgruben (3) Eigentlich wollen sie aktiv werden. Oft wünschen sie: 1. Wohnung 2. Arbeit 3. Sprache und wir denken 1. Sprache 2. Arbeit 3. Wohnen

30 Fallgruben in der Therapie (4) Migrationsprozess Vorbereitungsphase: Überangepasstheit bloß nicht auffallen im Heimatland Eigentliche Flucht Es darf nichts passieren Angekommen: Euphorie im neuen Land Hochstimmung und Freude Phase der Dekompensation: alles Neue ist nicht so wie zuvor erhofft Depression, Phase der Trauerarbeit : Abschied vom Heimatland - oft mit Wut verbunden Bikulturell Der Integrationsprozess ist abgeschlossen

31 Fallbeispiel 16 Jahre, weiblich, aus Afrika, im Land Missbrauch erlebt auf der Flucht: Angst und Panik, u.a. im Boot eingepfercht als Nichtschwimmer Kontakt zum Heimatland ist möglich - jedoch oft keine Verbindung zu den Verwandten, sowie teilweise Horrormeldungen aus dem Heimatland Seit über 1 ¼ Jahre im Thurhof

32 Fallbeispiel Diagnose: PTBS 1. Gruppenangebot 2. Einzeltherapie mit KIDNET 3. Stabile Phase 4. Dekompensation mit Wut und Trauer

33 Horizonterweiterung Sie kamen und lernten Wir lernten auch

34 Danke für Ihre Aufmerksamkeit

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