Erhaltung forstlicher Genressourcen in Sachsen
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- Astrid Acker
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1 Erhaltung forstlicher Genressourcen in Sachsen
2 Gliederung Aufgaben und Ziele Strategien und Maßnahmen Umsetzungsbeispiele Bezug zum Projekt und Ausblick Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
3 Erhaltung forstlicher Genressourcen: Bedeutung und Ziele Erhaltung der Vielfalt innerhalb der Baum- und Straucharten (genetische Vielfalt) Erhaltung von Gehölzarten (Artenvielfalt) Wiederherstellung lebensfähiger Populationen als Beitrag zur Erhaltung und Wiederherstellung vielfältiger Waldökosysteme (Ökosystemvielfalt) Erhaltung der Anpassungsfähigkeit von Arten und Populationen an sich ändernde Umweltbedingungen Erhaltung der biologischen Vielfalt als Beitrag zur Bewahrung der lebenserhaltenden Systeme der Biosphäre Nutzbarmachung der genetischen Vielfalt Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
4 4 10. Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
5 Erhaltung und nachhaltige Nutzung forstlicher Genressourcen in der Bundesrepublik Deutschland Konzept aus der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht (PAUL et al. 2000) Forstliche Genressourcen: Genetisches Material von Baum- und Straucharten von aktuellem und potenziellen Wert für eine nachhaltige multifunktionale Forstwirtschaft Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
6 Gefährdung der genetischen Vielfalt Rodung und Verinselung Veränderungen des Lebensraumes Immissionen Biotische und abiotische Schadereignisse Wasserhaushalt Klima Auswirkungen forstlichen Handelns Baumartenwechsel aus wirtschaftlichen Gründen Verwendung ungeeigneten Vermehrungsgutes Anwendung ungeeigneter waldbaulicher Verfahren Wildbestände Totalschutz/Prozessschutz Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
7 Erfassung und Charakterisierung Evaluierung erhaltungswürdig (qualitativer Aspekt) Angepasstheit an ökologische Bedingungen Anpassungsfähigkeit Herkunft (gebietsheimisch, autochthon) Artreinheit erhaltungsdringlich (Gefährdungsaspekt) Schädigungs- bzw. Gefährdungsgrad Forstliche und naturschutzfachliche Bedeutung Seltenheit (regional) Festlegung von Prioritäten Erhaltungsmaßnahmen Dokumentation Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
8 Abteilung 4 Kompetenzzentrum für Wald und Forstwirtschaft Referat 41 Waldbau/ Waldschutz Referat 43 Bodenmonitoring/ Standortserkundung/Labor Referat 44 Forsteinrichtung Referat 45 Kartographie/ Vermessung Referat 42 Forstgenetik /Forstpflanzenzüchtung Charakterisierung des genetischen Potentials von Waldbäumen (Herkunftsversuche, Nachkommenschaftprüfungen, genetische Analysen) Erhaltung des genetischen Potentials (Maßnahmen in situ, ex situ) Nutzung des genetischen Potentials Bereitstellung von genetisch geeignetem und qualitativ hochwertigem forstlichen Vermehrungsgut Referat 25 Zentrum für forstliches Vermehrungsgut Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
9 Erhaltung forstlicher Genressourcen: Wald in Deutschland Waldanteil in DE: 31 % (= ha Wald) 188 holzige Arten heimisch (Schmidt et al. 2003) 77 Baumarten 111 Straucharten Natürliche Waldgesellschaften Buchenwälder 74 % Eichenwälder 18 % 25 % Naturnahe Wälder Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf Tanne, Lärche, Douglasie 6% Kiefer 23% Fichte 28% Baumartenanteile an Waldfläche Buche 15% Eiche 10% Sonstige Laubbaumarten 16%
10 Erhaltung forstlicher Genressourcen: Beispiel Sachsen Vielfalt der Ökosysteme (BWI² 2002) Fichten- und Kiefernwälder 65 % Buchen- und Eichenwälder 10 % 26 % der Waldflächen naturnah Vielfalt der Gehölze und deren Gefährdung (Rote Liste) 11 Baumarten (30 % der 36 heimischen Baumarten) 29 Straucharten (30 % der 96 Straucharten) Genetische Vielfalt innerhalb der Arten Vorkommen Laubbaumarten stark zurückgedrängt Autochthone Relikte Europ. Fichte, Waldkiefer selten Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
11 In-situ-Erhaltung von Beständen in Sachsen Nicht- FoVG- Arten 2% Bestände mit 3548 ha von 34 holzigen Arten FoVG- Arten 98% 17 weitere Arten 21% FoVG-Arten: Flächenanteil einzelner Arten Rot-Buche 37% Stand: Stiel-Eiche 13% Trauben- Eiche 5% Gemeine Kiefer 7% Gemeine Fichte 17% Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
12 Rot-Buche FoB Bärenfels, Revier Grillenburg Abt. 604 a1, a2, 605 a1, a2 8,2 ha Alter: ca. 200 Jahre Autochthon, da aus Naturverjüngung Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
13 Rot-Buche Wald mit besonderer Generhaltungsfunktion Berücksichtigung bei Planungen von Trägern öffentlicher Belange Entsprechende Bewirtschaftung Basis für weiterführende Maßnahmen Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
14 In-situ-Erhaltung von Einzelbäumen in Sachsen 9 weitere Arten 11% Vogel- Kirsche 11% FoVG-Arten: Anteil Arten Weiß-Tanne 54% Schwarz- Pappel 15% Spitz-Ahorn 9% 5 weitere Arten 9% Nicht-FoVG-Arten: Anteil Arten Wacholder 13% Flatter-Ulme 25% Traubenkirsche 19% Wild-Birne 7% Berg-Ulme 19% Eibe 8% Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
15 Wild-Birne FoB Taura Rev. Falkenstruth Waldteil 16 R Abt. 33 b 7, b 8 Alter ca. 80 a Anzahl: 4 Erhaltungsgrund: Autochthonie Seltenheit Anmerkung: Prüfung Artreinheit Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
16 Ex-situ-Erhaltung forstlicher Genressourcen Potentielle genotypische Vielfalt (GP) für 9 Genloci Wiederherstellung von Fortpflanzungsgemeinschaften Beispiel Weißtanne in Sachsen Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
17 Ex-situ-Erhaltung forstlicher Genressourcen Doppelsicherung von Genressourcen durch Einlagerung von Samen, Pollen und Pflanzenteilen Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
18 Genetische Charakterisierung forstlicher Genressourcen Zustandsbeschreibung durch genetische Inventuren Beschreibung von Eingriffen und Entwicklungsphasen durch genetische Vergleiche vorher nachher Erfassung des Zustandes und der räumlichen und zeitlichen Veränderungen genetischer Systeme unter dem Einfluss sich ändernder Umweltbedingungen durch genetisches Monitoring Periodische, stichpunktartige oder flächenweise Aufnahmen genetischer Strukturen und Charakteristika des genetischen Systems Erfassung von Kriterien populationsgenetischer Prozesse hinsichtlich definierter Indikatoren durch Verfikatoren Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
19 Genetische Charakterisierung forstlicher Genressourcen Die Ergebnisse der genetischen Charakterisierung werden genutzt, um anhand verschiedener Indikatoren den Zustand des genetischen Systems von Populationen und damit die Entwicklung der genetischen Variation zu beurteilen. Indikator Level genetischer Variation Gerichtete Änderungen der Gen- und Genotypenfrequenz Paarungssystem Migration Verfikator (Beispiele) Effektive Anzahl an Allelen Unterschiede der Genotypenfrequenzen verschiedener Kohorten Selbstbefruchtungsrate Pollen- und Samenverbreitung Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
20 Genetische Charakterisierung forstlicher Genressourcen Erfassung und Charakterisierung Schwarz- Pappel (BLE-Projekt) Schwarz-Pappeln in 283 Vorkommen Genetische Analyse von 734 Individuen aus 13 Vorkommen Relativ geringer Einfluss von Hybridisierung und Introgression Überalterung in Verbindung mit abnehmender Vitalität Sehr geringes natürliches Verjüngungspotenzial Kerneldichte ohne Berücksichtigung der Baumzahl Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
21 Fazit Maßnahmen zur Erhaltung des genetischen Potenzials sind auf verschiedenen Ebenen notwendig. Bisher lag der Schwerpunkt vor allem auf FoVG-Arten und auf Arten, deren Vorkommen in der Vergangenheit stark zurückgedrängt wurden. Straucharten und von Natur aus seltene Arten spielten aus Kapazitätsgründen eine untergeordnete Rolle, es liegen aber auch hier bereits Ansätze und Erfahrungen vor. Der veränderte gesetzliche Rahmen erfordert die verstärkte Fokussierung auf seltene Baum- und Straucharten. Anknüpfend an die BLE-Vorhaben zur Erfassung der Baumarten in Deutschland seit 2005 wird das Modell- und Demonstrationsvorhaben - Wissenslücken schließen und - die Voraussetzungen schaffen, das genetische Potenzial dieser Baumarten zu erhalten und genetisch geeignetes Material für ihre Nutzung bereitzustellen. Eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus den Bereichen Forstwirtschaft, Baumschulwesen und Naturschutz ist dabei unerlässlich Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Januar 2013 Ute Tröber & Dr. Heino Wolf
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