Bericht. für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Bericht. für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt"

Transkript

1 Bericht für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt Entwicklung von kosteneffizienten Strategien zum Erhalt und zur Entwicklung von FFH-Offenlandlebensräumen auf großen Flächen Erarbeitung, Umsetzung und Evaluierung von Pflegestrategien für das Modellgebiet "Oranienbaumer Heide" Kurztitel: Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der "Oranienbaumer Heide" - Vorstudie - Projektleitung: Kooperationspartner: Hochschule Anhalt (FH), Bernburg Primigenius ggmbh, Köthen Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe, Dessau Förder- und Landschaftspflegeverein Mittlere Elbe e.v., Dessau Förderkennzeichen: Az /0 Projektlaufzeit: bis

2 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 2 Projektleitung Hochschule Anhalt (FH) Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie, Landschaftsentwicklung Projektleitung: Prof. Dr. Birgit Felinks, Prof. Dr. habil. Sabine Tischew Projektbearbeitung: Dipl.-Ing. (FH) Antje Lorenz Strenzfelder Allee Bernburg Tel.: / Fax: / b.felinks@loel.hs-anhalt.de Projektpartner Primigenius - Köthener Naturschutz und Landschaftspflege ggmbh Dipl.-Ökol. Andreas Wenk, Uwe Knöfler (beide Geschäftsführer) Poststraße Köthen Tel.: / ; Fax: / Primigenius@gmx.net Förder- und Landschaftspflegeverein Biosphärenreservat "Mittlere Elbe" e.v. (FÖLV) Dipl.-Biol. Birgit Krummhaar, Dipl.-Ing. Carola Schuboth Johannisstraße Dessau Tel.: 0340 / ; Fax: 0340 / foelv-biores@t-online.de Biosphärenreservatsverwaltung "Mittelelbe" Hendrik Pannach, Dr. Michael Unruh Kapenmühle PF Dessau Tel.: / 421-0; Fax: / bioresme@lvwa.sachsen-anhalt.de

3 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 3 Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung Gegenstand und Ziele des Hauptprojektes und der Vorstudie Aktuelle Problemstellung Ziele des Hauptprojektes und der Vorstudie Erfassung und Analyse der aktuellen Lebensraumtypen im Suchraum für die angestrebte Maßnahmefläche Kartierungsmethoden Analyse der aktuellen Lebensraumtypenausstattung Konzept für eine extensive Ganzjahresstandweide mit Robustrinder- und - pferderassen Ermittlung des regionalen Bedarfs an Energieholz sowie Möglichkeiten der Verwertung des bei Pflegemaßnahmen anfallenden Mahdgutes Regionaler Bedarf an Energieholz Prüfung des Einsatzes von Mahdgut für naturnahe Begrünungen Möglichkeiten der Nutzung von Calluna vulgaris Weitere Rahmenbedingungen Literaturverzeichnis Anlagenverzeichnis... 37

4 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 4 1 Zusammenfassung Im Rahmen dieser Vorstudie wurden wesentliche Grundlagen für das Projektvorhaben Entwicklung von kosteneffizienten Strategien zum Erhalt und zur Entwicklung von FFH- Offenlandlebensräumen auf großen Flächen erarbeitet. Dazu soll im Modellgebiet Oranienbaumer Heide ein naturschutzkonformes und zugleich kosteneffizientes Pflegemanagement konzipiert, in die Praxis umgesetzt und auf seine ökologische Wirksamkeit sowie Praktikabilität überprüft werden. Neben der Etablierung einer großflächigen extensiven Ganzjahresstandweide mit Robustrassen sollen dabei auch ergänzende Pflegeverfahren (z.b. Entbuschung, Mahd) zum Einsatz kommen. Eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche und zeitnahe Umsetzung des geplanten Hauptvorhabens ist eine auf den Erhalt und die Entwicklung der FFH-relevanten Lebensraumtypen begründete, flächenkonkrete Festlegung der Weidegrenzen. Deshalb erfolgte in dieser Vorstudie für den zentral gelegenen Offenlandbereich der Oranienbaumer Heide eine Erfassung und Analyse der aktuellen Lebensraumtypenausstattung. Von etwa ha der kartierten Fläche entsprechen 433 ha den FFH-Lebensraumtypen trockene europäische Heiden (4030), basenreiche Sandrasen (6120) und Heiden und Silbergras-Pionierfluren auf Binnendünen (2310, 2330) sowie Entwicklungsflächen dieser FFH-Lebensraumtypen. Die Kartierungsergebnisse zeigen außerdem, dass in vielen Bereichen eine stark zunehmende Verbuschung durch Ausläufer bildende bzw. zu Stockausschlag fähigen Arten (v.a. Sand-Birke und Zitter-Pappel, aber auch Spätblühende Traubenkirsche) die Lebensraumtypen in ihrer Ausprägung verschlechtert. Die basenreichen Sandrasen und Silbergraspionierfluren zeigen außerdem durch Vergrasungs- und Ruderalisierungstendenzen einen schlechten Pflegezustand an. Des weiteren wurde als wesentliches Element für das zukünftige Management der LRT- Flächen ein Weidekonzept erarbeitet. Auf der Grundlage der Kartierungsergebnisse wurde eine 894 ha große und kompakt gestaltete Weidefläche vorgeschlagen. Diese bezieht aufgrund des Vorkommens an LRT-Flächen und Offenlandarten der europäischen Vogelschutzrichtlinie auch Teilbereiche der aktuellen Kernzone ein. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden soll im Hauptprojekt eine Neuordnung der Kernzonenbereiche vorgenommen werden. Als Weidetiere werden Robustrinder (Heck-Rinder) und Robustpferde (Koniks) vorgeschlagen. Da weder aus eigenem Bestand noch über den Zukauf von Tieren gleich zu Beginn des Vorhabens eine ausreichend große Herde auf der gesamten Weidefläche aufgebaut werden kann, wird eine zeitliche Staffelung vorgeschlagen. In einem ersten Schritt (2008 bis 2009) soll der südliche und mittlere Teil der Maßnahmenfläche bis zur aktuellen Kernzonengrenze mit Weidetieren besetzt werden. Im zweiten Schritt (ab 2010) soll vorrangig durch eigene Nachzucht die gesamte Weidefläche besetzt werden. Dadurch können außerdem frühzeitig Effekte auf die Vegetations- und Gehölzentwicklung festgestellt und das Management bei Bedarf optimiert werden. In der Vorstudie werden außerdem die Kosten für die Ersteinrichtung der Weidefläche, die jährlichen laufenden Kosten sowie die Entwicklung der Rinder- und Pferdeherde und die sich daraus ergebenden Einnahmen aus dem Fleisch- und Tierverkauf über einen Zeitraum von zehn Jahren prognostiziert. Zudem werden Möglichkeiten der Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Prämien und Fördermitteln dargestellt.

5 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 5 Darüber hinaus wurde im Rahmen der Vorstudie recherchiert, inwiefern eine Verwertung der bei den ergänzenden Pflegemaßnahmen anfallenden Biomasse möglich ist. Für eine energetische Verwertung der Holzbiomasse kommen mehrere regionale Infrastruktureinrichtungen in Frage. Eine Grobschätzung des bei Pflegemaßnahmen in FFH- Lebensraumtypen anfallenden Energieholzvolumens erfolgte auf der Basis von repräsentativen Referenzflächen. Weiterhin wurden folgende Rahmenbedingungen geklärt: (1) Als Voraussetzung für die Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Prämien und/oder Fördermitteln für eine naturschutzkonforme, landwirtschaftliche Nutzung wurden auf etwa der Hälfte der geplanten Weidefläche Feldblöcke eingerichtet. (2) Aus Kostengründen wird für die Zauntrassen sowie für die Brunnenstandorte statt einer Munitionsberäumung lediglich eine Munitionssondierung in enger Zusammenarbeit zwischen dem landwirtschaftlichen Betrieb und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst angestrebt (Amtshilfegesuch).

6 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 6 2 Gegenstand und Ziele des Hauptprojektes und der Vorstudie 2.1 Aktuelle Problemstellung Im Rahmen der Initiative "Nationales Naturerbe" sollen Liegenschaften des Bundes, u.a. auch die Oranienbaumer Heide, in die Hoheit von Stiftungen überführt werden. Ähnlich wie auch auf anderen Flächen des Nationalen Naturerbes haben sich in der Oranienbaumer Heide in der Vergangenheit infolge des militärischen Übungsbetriebes (u.a. Entwaldungen durch Brände, Bodenverwundungen) naturschutzrelevante Lebensräume der (Halb-) Offenlandschaften entwickelt, die inzwischen Bestandteil des Natura-2000-Netzwerkes sind (FFH, SPA, Gebietsnummer DE , Größe: ha, gemeldete FFH-Offenland- Lebensraumtypen 666 ha). Mit Einstellung der vorherigen Nutzung stellt sich gegenwärtig die Frage, wie langfristig eine sowohl naturschutzkonforme als auch kosteneffiziente Pflege oder sogar wirtschaftlich tragfähige Nutzung dieser Offenlandbereiche unter Einhaltung des Verschlechterungsverbotes für FFH-Lebensraumtypen gewährleistet werden kann. Handlungsbedarf besteht in diesem Zusammenhang einerseits im Hinblick auf die bereits vorhandene und zukünftig noch verstärkt zu erwartende Gehölzetablierung. Andererseits kann aufgrund der für diese Lebensraumtypen kennzeichnenden räumlichen und zeitlichen Dynamik (Verzahnung unterschiedlicher Sukzessionsstadien, kleinflächiges Mosaik auch mit "Nicht-Lebensraumtypen") wahrscheinlich nicht gewährleistet werden, dass zu jedem Zeitpunkt ein konstanter Prozentanteil der jeweiligen Lebensraumtypen vorhanden ist, der bei der Gebietsmeldung angegeben wurde. Vor diesem Hintergrund wurde vorgeschlagen, im zentralen Bereich der Oranienbaumer Heide eine extensive Ganzjahresstandweide mit Robustrassen (Rinder, Pferde) zu etablieren und der rasch voranschreitenden Gehölzsukzession durch ergänzende Entbuschungsmaßnahmen zu begegnen. Im Ergebnis von Gebietsbegehungen und Diskussionsrunden wurde ein solches Maßnahmebündel grundsätzlich begrüßt, allerdings bestanden noch folgende, in einer Vorstudie zu klärende Problemstellungen: Eine im Hinblick auf den Erhalt und die Entwicklung der FFH-relevanten Lebensraumtypen begründete, flächenkonkrete Umgrenzung der Weideflächen konnte nicht festgelegt werden, da bisher für das Gebiet keine FFH-Kartierung vorlag. Bei der Konzipierung der Ganzjahresstandweide sollten außerdem folgende Aspekte berücksichtigt werden: - Die in dem Pflege- und Entwicklungsplan (Ökoplan 1995) für das NSG "Oranienbaumer Heide" ausgewiesenen Kernzonen (Prozessschutzflächen) sollten mit mindestens diesem Umfang auch langfristig zur Verfügung stehen. - Es sollte geprüft werden, welche Teilbereiche aufgrund der gegenwärtigen Ausprägung und der Standorteigenschaften die höchsten Entwicklungspotenziale für die aufgeführten FFH-Offenlandlebensräume sowie für Arten der europäischen Vogelschutzrichtlinie und der Roten Listen bieten. - Ein wirtschaftlich tragfähiger Weidezuschnitt sollte gewährleistet werden. Es lagen zudem keine abgesicherten Aussagen vor, ob bzw. in welchem Umfang EU- Fördermittel gemäß ELER-Verordnung als Grundprämie, als Ausgleichszahlungen oder als freiwillige Naturschutzleistungen für eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung im FFH- Gebiet "Oranienbaumer Heide" in Anspruch genommen werden können.

7 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 7 Mögliche Restriktionen, die sich aus der Munitionsbelastung sowohl im Hinblick auf eine großflächige Weidenutzung als auch auf ergänzende Pflegemaßnahmen (z. B. Entbuschung, Mahd) ergeben, waren nicht genau bekannt. Informationen zur regionalen Verwertbarkeit der bei den ergänzend durchzuführenden Pflegemaßnahmen anfallenden Biomasse und somit auch zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit dieser Maßnahmen waren nur ansatzweise vorhanden. 2.2 Ziele des Hauptprojektes und der Vorstudie Angesichts der oben genannten Defizite ist es Ziel des Hauptprojektes, für den ehemaligen Truppenübungsplatz "Oranienbaumer Heide" ein naturschutzkonformes und zugleich kosteneffizientes Pflegemanagement zum Erhalt und zur Entwicklung großflächiger FFH- Offenland-Lebensraumtypen (trockene europäische Heiden, basenreiche Sandrasen sowie Silbergras-Pionierfluren und Heiden auf Binnendünen) zu konzipieren und auf deren Umsetzbarkeit in der Praxis zu prüfen. Um dem Verschlechterungsverbot für die relevanten FFH-Lebensraumtypen im Modellgebiet der "Oranienbaumer Heide" Rechnung zu tragen, soll eine Kombination aus verschiedenen dynamisch-gestaltenden und nach Standortverhältnissen abgestimmten Nutzungs- und Pflegestrategien zur Anwendung kommen. Für eine erfolgreiche und zeitnahe Umsetzung des geplanten Hauptvorhabens sollen neben der Etablierung einer großflächigen extensiven Ganzjahresstandweide mit Robustrinder- und -pferderassen (Heck-Rinder, Koniks) auch ergänzende Pflegeverfahren wie (Entbuschung, Mahd) auf ihre ökologische Wirksamkeit sowie Praktikabilität überprüft werden. Um eine langfristige Finanzierbarkeit der vorgesehenen Maßnahmen zu gewährleisten, sollen außerdem Möglichkeiten zur Einbindung der naturschutzkonformen Pflegeverfahren in nachhaltige Nutzungsformen, unter Berücksichtigung der besonderen Bedingungen auf ehemaligen Truppenübungsplätzen, recherchiert werden. Konkret sollten im Rahmen dieser Vorstudie folgende wesentliche Grundlagen für die Hauptphase des geplanten Vorhabens erarbeitet werden: - Erfassung und Analyse der aktuellen Ausstattung der Lebensraumtypen im Suchraum der angestrebten Maßnahmefläche sowie flächenscharfe Festlegung der Weidegrenzen auf der Basis der Kartierungsergebnisse - Konzeption eines ganzjährigen, extensiven Weideregimes mit Robustrassen (Herdenaufbau, Herdenzusammensetzung, Besatzdichte, Koppelung, Standorte der Tränken/Brunnen etc.); Kostenschätzung für die Ersteinrichtung der Weide und deren langfristige Fortführung sowie Abschätzung des Erlöses aus der Tier- und Fleischvermarktung - Anfertigung einer Machbarkeitsstudie im Hinblick auf eine energetische Verwertung der bei Entbuschungsmaßnahmen anfallenden Holzbiomasse sowie Verwertung des bei Pflegemaßnahmen anfallenden Mahdgutes, unter besonderer Berücksichtigung von Calluna vulgaris - Klärung weiterer Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes: (1) Einrichtung von Feldblöcken und Nutzung von EU-Fördermitteln gemäß ELER- Verordnung; (2) Klärung möglicher Restriktionen, die sich aus der Munitionsbelastung im Gebiet ergeben, (3) Prüfung der Möglichkeit einer Kernzonenverlegung mit dem Ziel, die in der aktuellen Kernzone vorkommenden FFH-Lebensraumtypen in das Pflegemanagement einzubinden.

8 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 8 3 Erfassung und Analyse der aktuellen Lebensraumtypen im Suchraum für die angestrebte Maßnahmefläche Hochschule Anhalt 3.1 Kartierungsmethoden Als wesentliche Voraussetzung für eine flächenscharfe Festlegung der Weidegrenzen wurde für den Bereich des Maßnahmesuchraumes (s. Abb. 2 im Antrag zur Vorstudie), einschließlich Teilbereichen der aktuellen Kernzone, eine Kartierung aller FFH-relevanten Lebensraumtypen sowie aller übrigen Lebensraumtypen durchgeführt. Zur Vorbereitung der Kartierungsarbeiten wurden Luftbilder aus der Befliegung des Jahres 2005 analysiert. Ebenso wurden alle weiteren relevanten und verfügbaren Unterlagen und Daten ausgewertet, unter anderem die Biotopkartierung des Pflege- und Entwicklungsplanes (Ökoplan 1995), die naturschutzfachliche Würdigung des LSG "Oranienbaumer Heide" aus dem Jahr 1999 sowie die Brutvogelkartierung von Arten der Vogelschutzrichtlinie und der Roten Listen aus dem Jahr Tab. 1: Definition aller erfassten Lebensraumtypen in der Oranienbaumer Heide in Anlehnung an die Anleitung zur Kartierung und Bewertung der Offenlandlebensraumtypen nach Anhang I der FFH- Richtlinie im Land Sachsen-Anhalt (LAU 2004) Code Lebensraumtyp Definition 1. FFH-Lebensraumtypen Flächen mit einem Anteil lebensraumtypen-relevanter Strukturen von > 25 % und einer Gehölzdeckung bis maximal 75 % 4030 trockene europäische Heiden Flächen mit einem Calluna-Anteil > 25 % 6120 basenreiche Sandrasen (Armerion) Vorkommen von mindestens einer lebensraumtypenkennzeichnenden Art und Vorkommen entsprechender Strukturen der basenreichen Sandrasen; Ruderalisierung/Eutrophierung auf erheblichen Teilflächen möglich 2330 Silbergras-Pionierfluren auf Binnendünen (Corynephorion)* 2310 trockene Sandheiden mit Calluna und Ginster auf Binnendünen 2. Flächen mit Entwicklungspotenzial zu FFHrelevanten Lebensraumtypen E-4030 Flächen mit Entwicklungspotenzial zu Heiden E-6120 Flächen mit Entwicklungspotenzial zu basenreichen Sandrasen E-2310 Flächen mit Entwicklungspotenzial zu Heiden auf Binnendünen Vorkommen von mindestens 1-2 lebensraumtypenkennzeichnenden Arten; Vergrasungstendenz max. 75 %; kleinere ebene Bereiche zwischen den Binnendünen mit entsprechender Vegetation wurden eingeschlossen Flächen mit einem Calluna-Anteil > 25 % Flächen mit einem Anteil lebensraumtypen-relevanter Strukturen von % und einer Gehölzdeckung bis maximal 75 % Flächen mit einem Calluna-Anteil von %; kein Vorkommen in Landreitgras-Dominanzbeständen Vorkommen von für den Lebensraumtyp charakteristischen Strukturen und Arten bei gleichzeitigem Fehlen lebensraumtypenkennzeichnender Arten; Ruderalisierung/ Eutrophierung auf erheblichen Teilflächen möglich Flächen mit einem Calluna-Anteil von %; kein Vorkommen in Landreitgras-Dominanzbeständen

9 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 9 Code Lebensraumtyp Definition 3. Übrige Lebensraumtypen Flächen mit einem Anteil lebensraumtypen-relevanter Strukturen unter 10 % CAL Landreitgras-Dominanzbestände (Calamagrostis epigejos) Bestände mit > 75 % Landreitgras-Deckung und/oder Landreitgras- und Streudeckung >75 % GK Gras-Kraut-Fluren Bestände mit einem Anteil an Landreitgras 75 %, Vorkommen krautiger Arten, die nicht LRT-kennzeichnende oder -charakterisierende Arten sind; einschließl. Wildäcker und ruderale Säume FEU offene Feuchtbiotope Ufer- und Verlandungsgesellschaften, einschließlich kleinerer offener Wasserstellen P Pflanzung bei sehr jungen Pflanzungen in dominanter Landreitgras- oder Gras-Krautflur im Nebencode geführt GEB Gebüsche Bestände mit Gehölzen < 5 m und >75 % Deckung; ab 0,5 ha F Feldgehölze Bestände mit Gehölzen > 5 m und >75 % Deckung; 0,5 bis 1 ha PioW Pionierwälder Bestände mit Gehölzen > 5 m und >75 % Deckung; ab 1 ha G Gebäudefläche Bebauung aus ehemaliger militärischer Nutzung * Auf festgelegten Sanden (Dünen) oder an Wegrändern kleinflächig vorkommende Kleinschmielenrasen (Thero-Airion) konnten aufgrund des Kartierungszeitraumes während der späten Sommermonate nicht erfasst werden. Eine Kartierung dieser Gesellschaften sollte im zeitigen Frühjahr nachgeholt werden. Da Kleinschmielenrasen jedoch in der Regel im Komplex mit Silbergras-Pionierfluren auftreten, ist anzunehmen, dass ein Großteil der FFH-relevanten Flächen bereits über die Kartierung der Silbergras-Pionierfluren auf Binnendünenstandorten erfasst wurde. Eine vollständige FFH-Kartierung auf der Basis der Erfassungsbögen der Kartieranleitung für Offenlandlebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Land Sachsen-Anhalt (LAU 2004) konnte im Rahmen der Vorstudie jedoch nicht geleistet werden. Es wurde weder das Artenspektrum je Kartiereinheit erfasst, noch eine Bewertung des Erhaltungszustandes in den Stufen A, B und C vorgenommen. Jedoch wurde darauf geachtet, dass die Kartierungsergebnisse mit einer späteren, durch das Land Sachsen-Anhalt zu veranlassenden FFH-Kartierung kompatibel sind. So wurde beispielsweise die Definition der Zustandsstufe C aus der Kartieranleitung als minimale Ausprägung für alle relevanten FFH- Lebensraumtypen übernommen. Definitionen für die kartierten FFH-relevanten und übrigen Lebensraumtypen können Tab. 1 entnommen werden. Um dennoch den Entwicklungszustand aller Lebensraumtypen als wesentliche Grundlage für die Ableitung von Entwicklungsmaßnahmen (z.b. Entbuschung, Mahd) einschätzen zu können, wurden je Kartiereinheit folgende Parameter erhoben: - Deckungsanteile der FFH-Lebensraumtypen-relevanten Strukturen in den Stufen: 0 bis 25 %, > 25 bis 50 % und > 50 bis 75 % - Deckungsanteile für Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) in den Stufen: 0 bis 25 %, > 25 bis 50 % und > 50 bis 75 % - Deckungsanteile für Ruderalisierungszeiger in den Stufen 0 bis 25 %, > 25 bis 50 %, > 50 bis 75 % (v.a. für die basenreichen Sandrasen und Silbergras-Pionierfluren relevant) - Deckungsanteile aller Gehölze für die Höhenklassen 5 m und > 5 m in den Stufen 0 bis 25 %, > 25 bis 50 % und > 50 bis 75 %; Erfassung dominant auftretender Gehölzarten in den beiden Höhenklassen

10 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 10 Zusätzlich zur Erfassung der FFH-Lebensraumtypen wurden Flächen mit Entwicklungspotenzial zu Heiden und basenreichen Sandrasen erfasst (Definition s. Tab. 1). Bei einem Vorkommen rudimentärer Heidefragmente (>10 bis ca. 15 % Deckungsanteil) in Landreitgras-Dominanzbeständen mit sehr dichten Streuanteilen wurde vorerst auf eine Klassifizierung als Entwicklungsfläche verzichtet, da hier das Potenzial zur Entwicklung von Heideflächen als gering eingeschätzt wird. Flächen mit Entwicklungspotenzial zu Silbergras- Pionierfluren auf Binnendünen wurden nicht ausgewiesen, da die Definition für die Zustandsstufe C sehr weit gefasst ist und dadurch ein Großteil der stark vergrasten und/oder verbuschten Silbergras-Pionierfluren bereits als FFH-Lebensraumtyp erfasst wurde. Zudem ist der Flächenanteil an Binnendünenstandorten im Gebiet im Verhältnis zu den übrigen Lebensraumtypen sehr gering. Um Binnendünenbereiche bei der Kartierung zweifelsfrei identifizieren zu können, wurden diese aus der geologischen Karte des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 1908 abdigitalisiert und mit den aktuellen Luftbildern verschnitten. Für die basenreichen Sandrasen (6120) wurde durch das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) eine Korrektur der lebensraumtypen-kennzeichnenden Arten vorgenommen. Als lebensraumtypen-kennzeichnend und für das Gebiet relevant gelten nach aktuellem Stand (September 2007) Peucedanum oreoselinum (Berg-Haarstrang) und Koeleria macrantha (Zierliches Schillergras). Das Vorkommen der lebensraumtypenkennzeichnenden Arten Silene otites (Ohrlöffel-Leimkraut), Asperula cynanchica (Hügel- Meier) und Jurinea cyanoides (Sand-Silberscharte) wird für das Gebiet der Oranienbaumer Heide vermutet, konnte jedoch während der Kartierungsarbeiten vorerst nicht nachgewiesen werden. Die für die Assoziation des Diantho-Armerietum namensgebenden und im Gebiet vorkommenden Charakterarten Dianthus deltoides (Heidenelke) und Armeria elongata (Grasnelke) sowie der im Gebiet nachgewiesene Festuca brevipila (Rauhblatt-Schwingel) gelten aktuell lediglich als charakteristische Arten der basenreichen Sandrasen. Vegetationsbestände mit entsprechenden Strukturen der basenreichen Sandrasen, in denen mindestens eine dieser drei letztgenannten Arten auftrat, wurden als Entwicklungsflächen eingestuft. Eine Besonderheit im südlichen Teil der Oranienbaumer Heide ist die sehr kleinräumige, mosaikartige Verzahnung der basenreichen Sandrasen und Heiden. Um dieser Gegebenheit Rechnung zu tragen, wurden parallel auftretende FFH-Lebensraumtypen je nach prozentualem Anteil im Haupt- und Nebencode erhoben. Bei gleichem Anteil beider Lebensraumtypen, wurde der prioritäre FFH-Lebensraumtyp basenreicher Sandrasen im Hauptcode und der Lebensraumtyp Heide im Nebencode geführt. Haupt- und Nebencodes wurden ebenso bei einem kleinräumigen Nebeneinander von Heidefragmenten in Silbergras- Pionierfluren auf Binnendünen erfasst. 3.2 Analyse der aktuellen Lebensraumtypenausstattung Im kartierten Gebiet entsprechen etwa 431 ha FFH-relevanten Lebensraumtypen sowie Flächen mit Entwicklungspotenzial zu FFH-Lebensraumtypen. Wie der Flächenbilanz in Tab. 2 zu entnehmen ist, entfallen dabei etwa zwei Drittel (65 %) der FFH-relevanten Fläche auf den Lebensraumtyp trockene europäische Heiden sowie auf Flächen mit Entwicklungspotenzial zu trockenen europäischen Heiden. Etwa ein Drittel aller FFH-relevanten Flächen (28%) entsprechen dem Lebensraumtyp basenreiche Sandrasen sowie Flächen mit Entwicklungspotenzial zu basenreichen Sandrasen. Silbergraspionierfluren und Heiden auf

11 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 11 Binnendünen kommen lediglich auf 7 % der FFH-relevanten Flächen vor. Desweiteren ist kleinflächig (wenige Hektar) mit weiteren Silbergraspionierfluren und Heiden auf Binnendünen auch außerhalb des Kartierungsraumes (Maßnahmesuchraum) zu rechnen. Im Hauptprojekt sollten die Dünenbereiche außerhalb der Maßnahmefläche gezielt aufgesucht, die FFH-Lebensraumtypen nachkartiert und die Flächen in das Maßnahmekonzept eingebunden werden. Durch das Land Sachsen-Anhalt wurden für das Gebiet der Oranienbaumer Heide etwa 666 ha FFH-Lebensraumtypen gemeldet. Dabei entspricht die mit etwa 465 ha gemeldete Fläche für die Lebensraumtypen trockene europäische Heiden (4030), basenreiche Sandrasen (6120) und Silbergras-Pionierfluren auf Binnendünen (2330) in etwa der Fläche der aktuell erfassten FFH-Lebensraumtypen (433 ha), einschließlich aller Entwicklungsflächen sowie der bisher nicht gemeldeten Heideflächen auf Binnendünen (2310). Der für das Gebiet mit 200 ha gemeldete FFH-Lebensraumtyp feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe (6430) konnte hingegen für den zentralen Offenlandbereich des FFH-Gebietes (Kartierraum) nicht nachgewiesen werden. Tab. 2: Flächenbilanz aller erfassten FFH-relevanten und übrigen Lebensraumtypen in der Oranienbaumer Heide Lebensraumtyp Hauptcode (ha) davon im Nebencode auftretend (ha) FFH-Lebensraumtypen- und Entwicklungsflächen, gesamt FFH-Lebensraumtypen Heiden (4030) 254,2 52,8 1) Heiden auf Binnendünen (2310) 9,2 0,4 1) Basenreiche Sandrasen (6120) 107,9 43,0 2) Silbergras-Pionierfluren auf Binnendünen (2330) 16,5 - Entwicklungsflächen Heiden (E-4030) 27,9 5,4 3) Heiden auf Binnendünen (E-2310) 1,7 0 Basenreiche Sandrasen (E-6120) 13,9 18,4 Übrige Lebensraumtypen (Offenland), gesamt 183 Landreitgras-Fluren 122,4 Gras-Krautfluren 60,3 Offene Feuchtbiotope 0,2 Gebäudefläche 0,1 Übrige Lebensraumtypen (Pionierwälder u.a. Gehölzbiotope) 392 Gebüsche 4,2 Feldgehölze 11,0 Pionierwälder 376,5 Kartierungsfläche, gesamt 1006 davon kartiertes Offenland, gesamt 614 1) LRT-Anteil > 25 %; 2) LRT-Anteil >10 %; 3) LRT-Anteil %

12 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 12 Abb. 1: FFH-Lebensraumtypen in der Oranienbaumer Heide (maßstabsgetreue Karte s. Anhang).

13 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 13 Offenlandflächen, die nicht FFH-Lebensraumtypen entsprechen, werden zum überwiegenden Teil durch Landreitgrasfluren und zu einem kleineren Teil durch Gras- Krautfluren geprägt. Feuchtbereiche kommen im Gebiet nur sehr kleinflächig an vier Stellen vor und bleiben in ihrer Ausdehnung auf wenige Quadratmeter begrenzt (z.b. Möhlauer Tränke). Anhand dieser kleineren Feuchtbereiche konnte für den Sommer 2007 ein Grundwasserstand von etwa 2 m unter Flur geschätzt werden. Inwiefern dieser vergleichsweise hoch anstehende Grundwasserstand und damit auch die offenen Feuchtbereiche temporären Charakter als Folge der sehr niederschlagsreichen Witterung besitzen, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden. Gegenwärtig wird das Gebiet außerdem durch stetig wiederansteigendes Grundwasser aufgrund der Einstellung der Pumpen in den benachbarten, nach der politischen Wende stillgelegten Tagebaugebiete bei Gräfenhainichen und Zschornewitz geprägt. Bisher liegen für das Projektgebiet weder Pegelmessungen vor, noch sind Messstationen zur Ermittlung des Grundwasserflurabstandes eingerichtet. Um den für die Vegetationsentwicklung und die Ableitung von realistischen Entwicklungszielen sehr wesentlichen Faktor Grundwasserflurabstand und den damit unmittelbar gekoppelten Faktor Bodenfeuchte hinreichend berücksichtigen zu können, sollten im Hauptprojekt unbedingt Pegelmessungen vorgenommen werden (z.b. an den Tränken/Brunnenstandorten). Wie die Karte der Lebensraumtypen in Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. zeigt, lässt sich das Gebiet in drei Schwerpunktbereiche gliedern: - nördlicher Bereich: Landreitgras- und Gras-Krautfluren mit kleineren und großflächigen Heidekomplexen, untergeordnet auch Silbergraspionierfluren und Heiden auf Binnendünen - mittlerer Bereich: großflächiges Heidegebiet, lokal mit Silbergraspionierfluren und Heiden auf Binnendünen - südlicher Bereich: basenreiche Sandrasen in enger Verzahnung mit Heiden Die Übersichtskarte der Lebensraumtypen veranschaulicht außerdem eine besondere Charakteristik des Gebietes: die starke mosaikartige Verflechtung verschiedener Vegetationseinheiten im Vergleich zu anderen, auf ehemaligen Truppenübungsplätzen vorkommenden Heidegebieten. Foto 1: Heideflächen in der Oranienbaumer Heide. Links: Starke Verbuschung mit Zitterpappel. Rechts: Gehölzsukzession mit Gemeiner Kiefer und Sandbirke (Fotos: A. Lorenz, August/September 2007)

14 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 14 Abb. 2a: Prozentuale Verteilung der Heideflächen in den Calluna-Deckungsklassen Abb. 2b: Prozentuale Verteilung der Heideflächen in den Calamagrostis epigejos-deckungsklassen Abb. 2c: Anteil an Heideflächen, die mit basenreichen Sandrasen (6120) vergesellschaftet sind Abb. 2d: Überblick über die Gehölzentwicklung auf den Heideflächen Abb. 2: Überblick über strukturelle Eigenschaften der Heideflächen (4030) sowie der Flächen mit Entwicklungspotenzial zu Heiden (E-4030). Die trockenen europäischen Heiden (4030) sind je nach Lage im Gebiet sehr unterschiedlich ausgeprägt. Lediglich ein Viertel der Heideflächen weist einen Calluna-Anteil von mehr als 75 % auf und kann somit zu den Calluna-Dominanzbeständen gezählt werden. Etwa die Hälfte der Heideflächen besitzt einen Calluna-Anteil von > 50 % bis 75 % und auf etwa einem Viertel der Heideflächen deckt Calluna vulgaris lediglich % (vgl. Abb. 2, Karte Heiden im Anhang). Im südlichen Teil der Oranienbaumer Heide sind die Heideflächen kleinräumig eng verzahnt mit dem prioritären FFH-Lebensraumtyp basenreiche Sandrasen (6120). Selbst in stark Calluna vulgaris dominierten Beständen treten Arten der basenreichen Sandrasen als stete Begleiter auf (s. Abb. 2). In den Calluna-Heiden der zentralen und nördlichen Offenlandbereiche kommen häufig Arten der ruderalisierten Sandtrockenrasen sowie Calamagrostis epigejos (Landreitgras) vor, wobei nur 10 % der als Heide klassifizierten Fläche eine sehr hohe Landreitgras-Deckung mit Werten zwischen 50 % und 75 % aufweist (Abb. 2). Aufgrund des wiederansteigenden Grundwassers als Folge der Einstellung der benachbarten Braunkohlentagebaue tritt in den mittleren und nördlichen Heidegebieten neben Calamagrostis epigejos außerdem verstärkt der Feuchtezeiger Molinia caerrulea (Pfeifengras) hinzu. Bezüglich des Entwicklungszyklus von Calluna vulgaris ist festzustellen, dass sich die Mehrzahl der Flächen aufgrund der charakteristischen vollwüchsigen Bestände in der

15 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 15 Optimalphase befindet. Nach einer ungestörten Entwicklung von etwa 15 Jahren können jedoch auch erste Alterungserscheinungen beobachtet werden. Ein Pflegemanagement der Heidekrautbestände ist daher dringend erforderlich. Die Gehölzsukzession ist auf einem Großteil der Heideflächen relativ weit fortgeschritten (s. Abb. 2, Foto 1, Karte Heiden im Anhang) und überwiegend geprägt durch das Aufkommen der Pionierbaumarten Sandbirke, Gemeiner Kiefer und Zitterpappel. Je nach Höhenklasse ( 5 m; > 5 m) überwiegen Heideflächen mit mittlerer (> %) und hoher (> %) Gehölzdeckung. Sehr dringlich ist ein Pflegemanagement auf etwa einem Drittel der Heidekrautbestände, da sich die Verbuschung mit Birke und Kiefer hier in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befindet. Vor allem im zentralen Bereich des Offenlandes ist für die kommenden Jahre eine sehr rasante und extrem dichte Verbuschung der Heideflächen mit Zitterpappel zu erwarten, wenn es kurzfristig nicht möglich ist, Pflegemaßnahmen durchzuführen. Lediglich für ein Viertel der Flächen konnte eine lückige Gehölzentwicklung mit Deckungswerten von bis zu 25 % festgestellt werden. Die sehr kleinflächig auftretenden Heidestadien auf Binnendünen (2310) sind bezüglich des Fortschreitens der Gehölzsukzession sowie hinsichtlich ihrer Struktur mit den Heiden des zentralen und nördlichen Teils der Oranienbaumer Heide vergleichbar, so dass hier auf eine gesonderte Darstellung verzichtet wird. Das Vorkommen der basenreichen Sandrasen (6120) konzentriert sich auf den südlichen Teil der Oranienbaumer Heide. Dies resultiert aus einer mitten durch das Gebiet verlaufenden geologischen Grenze zweier Großlandschaften. Die nördlichen und zentralen Teile gehören zum Oranienbaumer Talsandgebiet des Elbe-Elster-Tieflandes und sind durch die Niederterrassen der Elbe und Mulde geprägt. In diesem Bereich stehen hauptsächlich Sande an, die in den Bereichen der Dünenaufwehungen in Feinsand übergehen. Die Gräfenhainicher-Söllichauer-Platte" im südlichen Teil des Gebietes zählt hingegen zur Dahlen-Dübener Heide des nordsächsischen Heidelandes. In diesem durch Grundmoränen und teilweise durch Reste eines Endmoränenzuges geprägten Bereich sind Bändersande mit einer Unterlagerung durch Geschiebemergel vertreten (vgl. Ökoplan 1995), die zur Ausprägung der basenreichen Sandrasen führen. Foto 2: Links: Kleinflächig sehr gut ausgeprägter basenreicher Sandrasen mit Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum.) Rechts: Kleinräumig verzahnte Heiden und basenreiche Sandrasen (Foto: A. Lorenz, Juli 2007)

16 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 16 Auch wenn im Süden ein Schwerpunktbereich für die basenreichen Sandrasen besteht, treten diese oft in enger Verzahnung mit Heidekomplexen auf und gehen teilweise in stark Heide-dominierte Bestände über (Foto 2). 43 Prozent aller als basenreiche Sandrasen klassifizierten Flächen weisen einen Calluna-Anteil von > % auf (s. Abb. 3). Die basenreichen Sandrasen der Oranienbaumer Heide können aufgrund ihrer Artenzusammensetzung dem Armerion zugeordnet werden. Als lebensraumtypenkennzeichnende Arten treten v.a. Peucedanum oreoselinum (Berg-Haarstrang) und Koeleria macrantha (Zierliches Schillergras) auf. Des weiteren ist zu vermuten, dass im Gebiet auch die lebensraumtypen-kennzeichnenden Arten Asperula cynanchica (Hügel-Meier), Silene otites (Ohrlöffel-Leimkraut) und möglicher Weise auch Jurinea cyanoides (Sand- Silberscharte) vorkommen. Während der Kartierungsarbeiten konnten diese Arten jedoch vorerst nicht nachgewiesen werden. Weitere charakteristische Arten und zugleich Verbandscharakterarten des Armerion sind Dianthus deltoides (Heidenelke), Armeria elongata (Grasnelke) und Festuca brevipila (Rauhblatt-Schwingel). Strukturprägend für die basenreichen Sandrasen der Oranienbaumer Heide sind außerdem die stet auftretenden Arten Thymus pulegioides (Gemeiner Thymian), Pimpinella saxifraga (Kleine Pimpinelle), Centaurea stoebe (Rispen-Flockenblume), Helichrysum arenarium (Sandstrohblume) und Fragaria viridis (Knackelbeere). Abb. 3a: Prozentuale Verteilung der Flächen in den Calluna-Deckungsklassen Abb. 3b: Prozentuale Verteilung der Flächen in den Calamagrostis epigejos-deckungsklassen Abb. 3c: Anteil an Ruderalisierungszeigern Abb. 3d: Überblick über die Gehölzentwicklung auf den basenreichen Sandrasen Abb. 3: Überblick über strukturelle Eigenschaften der basenreichen Sandrasen (6120) sowie der Flächen mit Entwicklungspotenzial zu basenreichen Sandrasen (E-6120).

17 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 17 Eine Besonderheit in der Oranienbaumer Heide ist das Vorkommen von Brachypodium pinnatum (Fieder-Zwenke) als Florenelement der kontinentalen Trocken- und Halbtrockenrasen. Dies resultiert aus der Lage des Gebietes im Übergangsbereich zwischen dem kontinental geprägten Mitteldeutschen Trockengebiet und dem subkontinental geprägten Bereich der Dübener Heide. Kleinflächig auftretende Bestände mit Brachypodium pinnatum und Peucedanum oreoselinum wurden ebenfalls zu den basenreichen Sandrasen gestellt. Strukturell sehr gut ausgeprägt kommen die basenreichen Sandrasen lediglich kleinflächig vor. Großflächig sind sie stärker ruderalisiert und geprägt durch Arten wie Centaurea stoebe, oder Achillea millefolium. Ein dominantes Auftreten von Ruderalisierungszeigern im engeren Sinne (z.b. Tanacetum vulgare, Hypericum perforatum) tritt lediglich auf einem kleinen Teil der Flächen auf und entspricht etwa dem Anteil an Entwicklungsflächen für basenreiche Sandrasen. Calamagrostis epigejos spielt auf den zu den basenreichen Sandrasen gestellten Flächen keine bedeutende Rolle. Allerdings kommen im Süden Flächen mit Calamagrostis epigejos vor, die vereinzelt charakteristische Arten der basenreichen Sandrasen aufweisen, aber hinsichtlich ihrer Struktur (hoher Deckungsgrad von Calamagrostis epigejos, hohe Streudeckung) zu den Landreitgrasfluren gestellt wurden. Die Gehölzentwicklung auf den basenreichen Sandrasen ist im Vergleich zu den Heiden als moderat einzuschätzen (Abb. 3 und Karte Basenreiche Sandrasen im Anhang ). Etwa die Hälfte der Flächen weist eine Gehölzdeckung von % auf, Flächen mit sehr starker Verbuschung (50-75 %) treten nur in vernachlässigbar geringem Umfang auf. Jedoch ist in Teilbereichen eine starke Verbuschung mit Zitterpappel zu beobachten. Abb. 4: Überblick über die Gehölzentwicklung des Lebensraumtypes Silbergras-Pionierfluren auf Binnendünen (2330). Foto 3: Silbergraspionierflur mit Sand- Strohblume (Helichrysum arenarium) und Heidemosaiken auf Binnendünen (Foto: A. Lorenz, August 2007)

18 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 18 Silbergraspionierfluren auf Binnendünen (2330) sind nur kleinflächig ausgeprägt und befinden sich vor allem im Norden und Süden des kartierten Gebietes. Teilweise wurden Dünenbereiche als Folge der militärischen Nutzung überprägt, teilweise sogar vollkommen zerstört. Zudem sind Dünenkomplexe bereits bewaldet oder weisen infolge der Störung durch militärische Nutzung statt Silbergras-Pionierfluren aktuell Landreitgrasfluren auf. Im Osten des Kartierungsgebietes wurden Teilbereiche von Binnendünen außerdem durch das Anlegen von Wildäckern oder Pflanzungen zerstört. Einen Überblick über die Gehölzentwicklung gibt Abb. 4. Demnach ist etwa die Hälfte der Silbergraspionierfluren durch geringes Gehölzaufkommen geprägt. Die übrigen 50 % der Flächen weisen mittlere (25-50 %) bis hohe (50-75 %) Gehölzdeckungen auf. Die Kartierungsarbeiten konzentrierten sich auf die Offenlandlebensräume im zentralen Teil des FFH-Gebietes Oranienbaumer Heide, so dass alle wesentlichen Offenlandbereiche, die den Offenlandlebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie entsprechen, erfasst wurden. Eine Begehung des Geländes der ehemaligen Kartbahn (kleinerer Offenlandbereich im östlichen Teil des FFH-Gebietes) zeigte, dass hier keine wesentlichen Flächen mit FFHrelevanten Lebensraumtypen vorkommen. Der Bereich der ehemaligen Kartbahn ist vor allem durch Landreitgras-Fluren und Aufforstungen mit heimischen Eichenarten sowie Roteiche und Kiefer geprägt. Nur kleinflächig treten im Süden, außerhalb des Maßnahmebereiches basenreiche Sandrasen auf, die im Hauptprojekt nachkartiert und in das Gesamtmaßnahmekonzept einbezogen werden sollten. Zudem bedürfen die Binnendünenkomplexe außerhalb des Kartierraumes (Weidefläche) einer Nachkartierung. Als problematisch ist die Ausbreitung der neophytischen und bereits fruktifizierenden Prunus serotina (Spätblühende Traubenkirsche) im zentralen Offenlandbereich zu bewerten. Diasporenquellen dieser Art konnten in den südlich und südöstlich gelegenen Wäldern des FFH-Gebietes festgestellt werden. Die Bekämpfung von Prunus serotina ist sowohl im Offenland als auch in den umliegenden Wäldern unbedingt in das Maßnahmekonzept für die Erhaltung und Entwicklung der FFH-Offenlandlebensraumtypen einzubinden. Außerdem wurden innerhalb und außerhalb der Kartierungsfläche Pflanzungen mit Pinus nigra (Schwarzkiefer) und Quercus rubra (Roteiche) festgestellt. Auch für solche als Ausbreitungszentren nicht-heimischer Arten fungierende Flächen ist dringend ein Management erforderlich. Das Vorkommen des Adlerfarns (Pteridium aquilinum) im Bereich des Offenlandes ist im Gegensatz zum Vorkommen in den Pionierwäldern gegenwärtig als nicht problematisch einzustufen. Eine gesonderte Bekämpfung des Adlerfarns erscheint nicht notwendig, da einer weiteren Ausbreitung durch das geplante Beweidungsregime entgegengewirkt werden kann. Ergebnisse eines Beweidungsmanagements von Adlerfarn in England haben gezeigt, dass Adlerfarn durch Tritt der Weidetiere zurückgedrängt werden kann (SCHMIDT & BECKER 2000).

19 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 19 4 Konzept für eine extensive Ganzjahresstandweide mit Robustrinder- und -pferderassen Primigenius ggmbh, Hochschule Anhalt Auf der Basis der Kartierungsergebnisse wird ein 894 ha großes Gebiet im zentralen Bereich der Oranienbaumer Heide als Weidefläche vorgeschlagen. Da diese Flächenumgrenzung nahezu alle erfassten FFH-relevanten LRT-Flächen einschließt (s. Abb. 5), wird auf diese Weise eine Grundlage für eine dynamische Entwicklung der Heide- und Sandrasenökosysteme unter Einhaltung des Anteils an FFH-Lebensraumtypen bereitgestellt. In die geplante Weidefläche werden auch größere Teilflächen mit FFH-relevanten LRT-Flächen aus dem aktuell als Kernzone ausgewiesenen Bereich einbezogen, für die zudem zahlreiche (Offenland-)Arten der europäischen Vogelschutzrichtlinie sowie der Roten Listen nachgewiesen wurden (Brutvogelkartierung aus dem Jahr 2005 im Auftrag des LAU). Um trotzdem den Anteil der ausgewiesenen Kernzonen zu gewährleisten, sollen in Zusammenarbeit mit dem Landesverwaltungsamt sowie dem Landesamt für Umweltschutz neue, geeignete Teilflächen für eine Verlegung der Kernzone innerhalb der Grenzen des Biosphärenreservates vorgeschlagen werden (siehe dazu auch Kap. 6). Flächengröße und kompakter Flächenzuschnitt mit der in Abb. 5 dargestellten Flächenumgrenzung sind wesentliche Voraussetzungen für eine betriebswirtschaftliche Effizienz und langfristige finanzielle Tragfähigkeit des Beweidungsmanagements. Da unmittelbar zu Beginn des geplanten Projektes weder aus eigenem Bestand noch über den Zukauf von Tieren eine ausreichend große Herde für die gesamte Weidefläche aufgebaut werden kann, soll in den ersten beiden Jahren (2008 bis 2009) sukzessive der südliche und mittlere Teil der Weidefläche bis zur Kernzonengrenze mit Weidetieren besetzt werden (vgl. Abb. 5). Über die Nachzucht aus dem Tierbestand der Primigenius ggmbh und eventuell auch über einen ergänzenden Zukauf (ab 2009) von wenigen Tieren soll ab dem Jahr 2010 die gesamte Weidefläche mit Tieren besetzt werden. Durch diese zeitliche Staffelung kann einerseits gewährleistet werden, dass bereits frühzeitig Effekte auf die Vegetations- und Gehölzentwicklung festgestellt werden können und das Management bei Bedarf entsprechend optimiert werden kann. Andererseits bleibt ausreichend zeitlicher Spielraum für die Neuordnung der Kernzonenbereiche. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen im Umgang mit Robustrassen und in Anbetracht der Tatsache, dass es nicht möglich sein wird, alle Tiere zu Maßnahmebeginn gleichzeitig auf die Flächen zu bringen, wird eine sukzessive Einrichtung der Weideflächen bis zum Jahr 2010 angestrebt. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, soll jedoch eine Sondierung der gesamten Zauntrasse, einschließlich einer Markierung der Standorte für die Zaunpfähle, die erst später gesetzt werden, bereits im Jahr 2008 erfolgen (s. auch Kap. 5). Nach Möglichkeit soll mit dem Einsetzen der Tiere im April 2008 begonnen werden. Um bei einem kontinuierlichen Einsetzen den neuen Tieren einen schnellen Zugang zu der bereits auf der Fläche vorhandenen Herde zu ermöglichen und damit die Wahrscheinlichkeit von Ausbrüchen zu vermindern, wird vorgeschlagen, in den ersten drei bis sechs Monaten nur eine Teilfläche von ca. 170 ha einzuzäunen (vgl. Abb. 5, südwestlicher Bereich, Teilfläche A1). Diese Vorgehensweise hätte darüber hinaus den Vorteil, dass der Weidezaun nicht bereits zu Projektbeginn auf der gesamten Länge (einschließlich der damit verbundenen Munitionssondierung) fertiggestellt sein muss. Nach etwa einem halben Jahr sollte die Weidefläche mit der nun vollständigen Herde auf den gesamten südlichen Bereich

20 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 20 ausgedehnt werden (Teilflächen A1 und A2). Durch diesen sukzessiven Besatz besteht auch die Möglichkeit, die sich trotz Betretungsverbot im Gebiet aufhaltende Bevölkerung langsam mit der neuen Form der Landnutzung vertraut zu machen und somit auch Verständnis für die Einzäunung von größeren Gebieten zu wecken. Um langfristig die Option zur Umsetzung verschiedener Weidevarianten offen zu halten, wird außerdem vorgeschlagen, den "Mittelweg" im südlichen Bereich der Oranienbaumer Heide auszuzäunen und die beiden Weideflächen durch so genannte Texasgates (für die Tiere durchgängiger Bereich des Weges zwischen zwei im Boden eingelassenen Gitterrosten) miteinander zu verbinden. Falls im Rahmen der Erfolgskontrolle zum Erhaltungszustand der FFH-Offenlandlebensräume eine Modifizierung des Weidemanagements in Bezug auf Besatzdichte und Mischungsanteile notwendig erscheint, kann diese dann flexibler auf den Teilflächen umgesetzt werden. Langfristig könnte durch eine sukzessive Beräumung des südlichen Abschnittes des Mittelweges sowie des westlichen (derzeit noch unberäumten) Teils des Jüdenberger Weges eine Anbindung an den beräumten Brotweg hergestellt werden, um auf diese Weise auch eine Nutzung des Gebietes unter Aspekten der Umweltbildung zu ermöglichen. Mit Fortschreiten der Herdenentwicklung soll ab 2010 der nördliche Teil der Oranienbaumer Heide in die Weidefläche einbezogen werden. Ähnlich wie im südlichen Abschnitt des Mittelweges bestünde auch in diesem Fall die Möglichkeit, den in Ost-West-Richtung verlaufenden Weg durch den Einbau von Texasgates offen zu halten. Die Beweidung sollte mit sehr geringer Besatzdichte (0,04 bis 0,15 Großvieheinheiten (GVE)/ha) begonnen werden. Um die tägliche Kontrolle und das Auffinden der Tiere bei einer derart niedrigen Besatzdichte dennoch auf eine effiziente Weise zu ermöglichen, wird die Nutzung von Halsbandsendern vorgeschlagen. Mit der Verwendung von entsprechenden Sendern besteht gleichzeitig die Möglichkeit, die Raumnutzung und das Fraßverhalten der Tiere zu dokumentieren und unter Einbeziehung der aktuellen Lebensraumkartierung auszuwerten. Nach einem Zeitraum von fünf bis sechs Jahren soll eine Besatzdichte von ca. 0,24 GVE/ha für die gesamte Weidefläche erreicht werden. Als Weidetiere werden Robustrinder (Heck-Rinder) und Robustpferde (Koniks) vorgeschlagen. Sowohl aus dem eigenen Betrieb als auch aus anderen Weidevorhaben liegen ausreichende Erfahrungen vor, die eine grundsätzliche Eignung dieser beiden Rassen für extensive Ganzjahresstandweiden bescheinigen. Esel (u. a. Arten) scheiden aus der Nutzung vorerst aus, da derzeit keine Erfahrungen mit ganzjähriger Eselhaltung vorliegen und diese auch von den befragten Eselhaltern nicht befürwortet wird. Zudem ist ein wirtschaftlicher Einsatz bei diesem Haustier nicht möglich. Ein späterer Versuch mit drei bis fünf Tieren nach Etablierung der Rinder- und Pferdeherde sollte jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen werden.

21 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 21 Abb. 5: Weideflächen-Konzept für das Gebiet Oranienbaumer Heide

22 Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide 22 Tab. 3 zeigt eine Kostenschätzung, differenziert nach Sachkosten und Arbeitszeit, für die Ersteinrichtung der in Abb. 5 dargestellten gesamten Weidefläche. Die Schätzung geht davon aus, dass die Stromversorgung aus Gründen der höheren Sicherheit und niedrigeren Kosten über einen stationären Stromanschluss realisiert werden kann. Für den Fall, dass solare Weidegeräte erforderlich sind, erhöhen sich die Sachkosten um ca ,-. Neben der Energieversorgung entstehen Kosten bei der Ersteinrichtung der Weidefläche durch Zaunbau, einschließlich Weidetoren, die Einrichtung eines Fangstandes sowie die Anlage von Brunnen bzw. Tränken. Die Errichtung von Brunnen bzw. Tränken ist aus folgenden Gründen erforderlich: - Die wenigen natürlichen Wasserstellen im zentralen Bereich der Oranienbaumer Heide können temporär sein und insbesondere im Sommer austrocknen. Zudem sollte die Möhlauer Tränke (im Westteil des Gebietes) mit Vorkommen von naturschutzfachlich wertvollen Arten ausgezäunt werden, da diese sonst wegen zu hoher Trittbelastung mit Anwachsen der Herde zerstört werden würde. - Mit einer gezielten Anlage von Tränken wird es außerdem möglich, Tiere in Bereiche zu locken, die höherer Trittbelastung und Frequenz ausgesetzt sein sollen (z.b. in Calamagrostis-Dominanzbeständen). - Künstliche Tränken können frostsicher gestaltet werden, so dass die Tiere auch im Winter problemlos Wasser erreichen können. Tab. 3: Kostenschätzung für die Ersteinrichtung der gesamten Weidefläche (Infrastruktur) Einzelpreis Länge/ Stück Gesamtpreis Sachkosten Zaunmaterial (Zaunlitzen u. Zaunpfähle) 1, m Weidegerät stationär 1.900, ,00 Verlegung Stromanschluss 2000, ,00 Weidetor (für nördliche Zufahrt) 207, ,00 Texasgate (überfahrbar) 2.000, ,00 Fangstand , ,00 Tränke (inkl. Brunnen u. / o. Solarpumpe) 3.000, ,00 Summe Sachkosten * Arbeitszeit Zaunbau ( /m) 0,50 ( /m) m Gesamt * Bei Verwendung von Solargeräten zur Stromversorgung erhöhen sich die Sachkosten um 5.000,- Für die Einrichtung der Weidefläche wurden zwei Varianten des Herdenaufbaus zugrunde gelegt (Tab. 4). Variante 1 geht davon aus, dass der Herdenaufbau ausschließlich aus Nachzuchten der Primigenius ggmbh erfolgt. Bei Variante 2 wird ein schnellerer Herdenaufbau durch den Zukauf von Tieren realisiert. Im Wesentlichen sollte aber aus nachfolgend genannten Gründen auf Zukäufe verzichtet werden: - Der derzeitig eingeschätzte maximale Rinderbestand würde sich bei beiden Varianten zwischen etwa Tieren ( = GVE) bewegen und kann auch ohne den Zukauf von Tieren etwa mit dem sechsten Jahr erreicht werden.

Management der Spätblühenden Traubenkirsche

Management der Spätblühenden Traubenkirsche Hochschule Anhalt (FH) Management der Spätblühenden Traubenkirsche in der Oranienbaumer Heide durch extensive Beweidung Antje Lorenz, Susanne Osterloh, Nadine Blume, Birgit Felinks, Sabine Tischew DBU-Projekte

Mehr

Extensive Beweidung zum Erhalt und zur Entwicklung von FFH-Offenlandlebensräumen auf ehemaligen Truppenübungsplätzen

Extensive Beweidung zum Erhalt und zur Entwicklung von FFH-Offenlandlebensräumen auf ehemaligen Truppenübungsplätzen Extensive Beweidung zum Erhalt und zur Entwicklung von FFH-Offenlandlebensräumen auf ehemaligen Truppenübungsplätzen Hochschule Anhalt Antje Lorenz, Birgit Felinks, Sabine Tischew, Susanne Osterloh (Hochschule

Mehr

Oranienbaumer Heide. Alternative Landnutzungsformen in großflächigen. Heide- und Magerrasenökosystemen. Antje Lorenz. Hochschule Anhalt, Bernburg

Oranienbaumer Heide. Alternative Landnutzungsformen in großflächigen. Heide- und Magerrasenökosystemen. Antje Lorenz. Hochschule Anhalt, Bernburg Antje Lorenz Hochschule Anhalt, Bernburg 18. 09. 2013, Netzwerk Nationales Naturerbe, 2. Treffen Oranienbaumer Heide Alternative Landnutzungsformen in großflächigen Heide- und Magerrasenökosystemen DBU-Modellprojekt

Mehr

Natur. Managementplan für das Gebiet Schnelle Havel Ergänzung. Kurzfassung

Natur. Managementplan für das Gebiet Schnelle Havel Ergänzung. Kurzfassung Natur Managementplan für das Gebiet Schnelle Havel Ergänzung Impressum Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg Managementplan für das Gebiet Schnelle Havel Ergänzung Landesinterne Nr. 633, EU-Nr.

Mehr

Jurinea cyanoides Strengthening of populations and re-introductions in Saxony-Anhalt

Jurinea cyanoides Strengthening of populations and re-introductions in Saxony-Anhalt Projekt Sand-Silberscharte Populationsstärkungen und Wiederansiedlungen in Sachsen-Anhalt Jurinea cyanoides Strengthening of populations and re-introductions in Saxony-Anhalt 11.2008-09.2012 Florian Kommraus

Mehr

Einfluss von Waldbeweidung auf gefährdete Vogelarten. Dr. Ansgar Reichmann, Biologische Station Krickenbecker Seen EcoTop 2014

Einfluss von Waldbeweidung auf gefährdete Vogelarten. Dr. Ansgar Reichmann, Biologische Station Krickenbecker Seen EcoTop 2014 Einfluss von Waldbeweidung auf gefährdete Vogelarten Dr. Ansgar Reichmann, Biologische Station Krickenbecker Seen EcoTop 2014 Schutzvermerk / Copyright-Vermerk Schutzvermerk / Copyright-Vermerk Schutzvermerk

Mehr

Das FFH-Gebiet NI-167 Pestruper Gräberfeld/Rosengarten

Das FFH-Gebiet NI-167 Pestruper Gräberfeld/Rosengarten Das FFH-Gebiet NI-167 Pestruper Gräberfeld/Rosengarten Das Natura-2000-Gebiet ist 38,5 Hektar(Ha) groß, davon sind - 29,13 Ha Lebensraumtyp Trockene Sandheide - 1,09 Ha Lebensraumtyp Alter Bodensauerer

Mehr

Waldweide im Naturschutzgebiet Brachter Wald: Auswirkungen auf gefährdete Vogelarten

Waldweide im Naturschutzgebiet Brachter Wald: Auswirkungen auf gefährdete Vogelarten Waldweide im Naturschutzgebiet Brachter Wald: Auswirkungen auf gefährdete Vogelarten Dr. Ansgar Reichmann, Biologische Station Krickenbecker Seen NUA-Workshop, 9. September 2015 Schutzvermerk / Copyright-Vermerk

Mehr

Abschlussbericht. Entwicklung von kosteneffizienten Strategien zum Erhalt und zur Entwicklung von FFH-Offenlandlebensräumen auf großen Flächen

Abschlussbericht. Entwicklung von kosteneffizienten Strategien zum Erhalt und zur Entwicklung von FFH-Offenlandlebensräumen auf großen Flächen Abschlussbericht für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Entwicklung von kosteneffizienten Strategien zum Erhalt und zur Entwicklung von FFH-Offenlandlebensräumen auf großen Flächen Erarbeitung, Umsetzung

Mehr

Birgit Felinks Sabine Tischew Antje Lorenz Susanne Osterloh Andreas Wenk Peter Poppe Jakob Noack Birgit Krummhaar. Praxisleitfaden

Birgit Felinks Sabine Tischew Antje Lorenz Susanne Osterloh Andreas Wenk Peter Poppe Jakob Noack Birgit Krummhaar. Praxisleitfaden Birgit Felinks Sabine Tischew Antje Lorenz Susanne Osterloh Andreas Wenk Peter Poppe Jakob Noack Birgit Krummhaar Praxisleitfaden Einrichtung, Betrieb und wissenschaftliche Begleitung von halboffenen Weidelandschaften

Mehr

Ökokonto Chance für den Naturschutz?

Ökokonto Chance für den Naturschutz? Ökokonto Chance für den Naturschutz? Beispiel Schleswig-Holstein Ute Ojowski Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein GmbH Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 1 Ökokonten als Chance für den Naturschutz»

Mehr

Naturschutzgebiet Großer Weidenteich

Naturschutzgebiet Großer Weidenteich Forstbezirk Plauen Naturschutzgebiet Großer Weidenteich Das NSG Großer Weidenteich, etwa 4 km westlich von Plauen gelegen, ist mit 335 ha das größte und artenreichste Naturschutzgebiet im Vogtlandkreis.

Mehr

Erfolgskontrolle Schmetterlinge. - Abschlussbericht mit Unterstützung des Finanzierungsinstruments LIFE der Europäischen Gemeinschaft

Erfolgskontrolle Schmetterlinge. - Abschlussbericht mit Unterstützung des Finanzierungsinstruments LIFE der Europäischen Gemeinschaft Erfolgskontrolle Schmetterlinge - Abschlussbericht 2015 - mit Unterstützung des Finanzierungsinstruments LIFE der Europäischen Gemeinschaft Auftraggeber: Regierungspräsidium Karlsruhe Referat 56 Naturschutz

Mehr

S. Tischew, A. Lorenz, S. Osterloh, B. Felinks 18. Mai 2011, Hochschule Anhalt, Bernburg

S. Tischew, A. Lorenz, S. Osterloh, B. Felinks 18. Mai 2011, Hochschule Anhalt, Bernburg Extensive Beweidung mit Heckrindern und Konikpferden zur Verbesserung des Erhaltungszustandes von Heiden und Magerrasen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Oranienbaumer Heide Extensive all-year grazing

Mehr

Renaturierung von Auenlebensräumen - Erfolgskontrolle von Maßnahmen zur Grünland- und Waldentwicklung -

Renaturierung von Auenlebensräumen - Erfolgskontrolle von Maßnahmen zur Grünland- und Waldentwicklung - Renaturierung von Auenlebensräumen - Erfolgskontrolle von Maßnahmen zur Grünland- und Waldentwicklung - Hochschule Anhalt Abschlusstagung des LIFE+ Projektes Elbauen bei Vockerode, 6.6.2018 Prof. Dr. Annett

Mehr

Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz

Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz (rund 71 ha) Gebietsbeschreibung Das NABU-Gebiet Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz gehört zu einem der beiden großen Warnow-Durchbruchstäler des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Mehr

Managementplan für das FFH- Gebiet Sülzetal bei Sülldorf

Managementplan für das FFH- Gebiet Sülzetal bei Sülldorf 8. 8.1 Kostenübersicht 8.2 Einzelposten 8.2.1 Pflegemaßnahmen für landwirtschaftliche Flächen 8.2.2 Pflegemaßnahmen für sonstige Flächen 8.2.3 Maßnahmen zur Beräumung und Entsiegelung von Flächen 8.2.4

Mehr

Biodiversität und Energieholz

Biodiversität und Energieholz Die Modellfläche Reicherskreuzer Heide im Projekt Biodiversität und Energieholz (in Kooperation mit der Naturparkverwaltung Schlaubetal und der Oberförsterei Lieberose) Heideworkshop am 12.09.2011 Dierk

Mehr

Leitbild für das NABU-Gebiet Warnowtal bei Karnin

Leitbild für das NABU-Gebiet Warnowtal bei Karnin Leitbild für das NABU-Gebiet Warnowtal bei Karnin (rund 114 ha) Gebietsbeschreibung Das NABU-Gebiet Warnowtal bei Karnin gehört zu einem der beiden großen Durchbruchstäler des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Mehr

Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte. PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück

Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte. PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück 1 Der Europäische Wildnis-Qualitätsindex Basisdaten: - Populationsdichte

Mehr

Überschrift Unterüberschrift. Umsetzung der EU-Richtlinien "Natura 2000" in Sachsen-Anhalt

Überschrift Unterüberschrift. Umsetzung der EU-Richtlinien Natura 2000 in Sachsen-Anhalt Natura NATURA 2000 Die Nationalrechtliche neue Verordnung Sicherung Umsetzung der EU-Richtlinien "Natura 2000" in Sachsen-Anhalt Einführung NATURA 2000 Natura Nationalrechtliche 2000 Sicherung FFH-Gebiet

Mehr

Halbzeitbewertung von PROFIL. Teil II Kapitel 14. Beihilfe für nichtproduktive Investitionen (ELER-Code 216)

Halbzeitbewertung von PROFIL. Teil II Kapitel 14. Beihilfe für nichtproduktive Investitionen (ELER-Code 216) Halbzeitbewertung von PROFIL Teil II Kapitel 14 Beihilfe für nichtproduktive Investitionen (ELER-Code 216) Autor: Manfred Bathke Braunschweig, Dezember 2010 Teil II - Kapitel 14 Beihilfe für nichtproduktive

Mehr

Astrid Koschorreck 03631/

Astrid Koschorreck 03631/ Umsetzung eines konkreten Managementplans durch einen Landschaftspflegeverband: Erfahrungen aus dem ENL-Projekt zur Umsetzung des Managementplansfür das FFH-Gebiet Nr.4 Kammerforst Himmelsberg Mühlberg

Mehr

Umsetzung der ELER- Naturschutzförderung in Sachsen-Anhalt WORKSHOP 07. DEZEMBER 2016

Umsetzung der ELER- Naturschutzförderung in Sachsen-Anhalt WORKSHOP 07. DEZEMBER 2016 Umsetzung der ELER- Naturschutzförderung in Sachsen-Anhalt WORKSHOP 07. DEZEMBER 2016 Grundlage: ELER-Verordnung Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17.Dezember

Mehr

Vergleich Waldentwicklungs Kategorien für Flächen des Nationalen Naturerbes

Vergleich Waldentwicklungs Kategorien für Flächen des Nationalen Naturerbes Vergleich Waldentwicklungs Kategorien für Flächen des Nationalen Naturerbes entfällt Bundeslösungsflächen N Natürliche Waldentwicklung N Natürliche Waldentwicklung (ohne weitere Eingriffe) Naturnahe Kiefernbestände

Mehr

Stadt Einbeck. Bebauungsplan Nr. 60 Weinberg. Unterlage zur Prüfung der Verträglichkeit. mit Natura Stand 09/03

Stadt Einbeck. Bebauungsplan Nr. 60 Weinberg. Unterlage zur Prüfung der Verträglichkeit. mit Natura Stand 09/03 Stadt Einbeck Bebauungsplan Nr. 60 Weinberg Unterlage zur Prüfung der Verträglichkeit mit Natura 2000 Stand 09/03 M. Roger und St. Wirz Hannover 2003 PLANUNGSBÜRO DIPL.-ING. STEFAN WIRZ Beratender Ingenieur

Mehr

Konzeption zur ökologischen Sanierung des Tessiner Moores im Biosphärenreservat Schaalsee

Konzeption zur ökologischen Sanierung des Tessiner Moores im Biosphärenreservat Schaalsee Konzeption zur ökologischen Sanierung des Tessiner Moores im Biosphärenreservat Schaalsee Naturraum Das Tessiner Moor liegt nördlich von Wittenburg zwischen Karft und Tessin (Abb. 1). Es hat eine Fläche

Mehr

Bekämpfungsmaßnahmen gg gegen Riesen Bärenklau in ausgewählten Sht Schutzgebieten bit Sachsen Anhalts

Bekämpfungsmaßnahmen gg gegen Riesen Bärenklau in ausgewählten Sht Schutzgebieten bit Sachsen Anhalts Umsetzung von Kontroll und Bekämpfungsmaßnahmen gg gegen Riesen Bärenklau in ausgewählten Sht Schutzgebieten bit Sachsen Anhalts h Antje und Jens Birger Umwelt und Geodatenmanagement GbR Maßnahmegebiet

Mehr

Vertragsnaturschutz neu gedacht!

Vertragsnaturschutz neu gedacht! Hessische Landgesellschaft mbh Staatliche Treuhandstelle für ländliche Bodenor dnung Vertragsnaturschutz neu gedacht! Denkanstoß zur Umsetzung und Sicherung vorlaufender Artenschutz- und FFH-Kohärenzmaßnahmen

Mehr

Umsetzung von FFH- Managementplänen. im Rahmen von ENL-Projekten. Natura2000-Station. Südharz/Kyffhäuser

Umsetzung von FFH- Managementplänen. im Rahmen von ENL-Projekten. Natura2000-Station. Südharz/Kyffhäuser Umsetzung von FFH- Managementplänen im Rahmen von ENL-Projekten Natura2000-Station Südharz/Kyffhäuser Astrid Koschorreck, Dipl. Agraringenieur (FH) Leiterin Natura 2000 Station Südharz/Kyffhäuser GF Landschaftspflegeverband

Mehr

Erfahrungen mit der Anwendung der Biotopkartierung bei Planungsaufgaben

Erfahrungen mit der Anwendung der Biotopkartierung bei Planungsaufgaben Erfahrungen mit der Anwendung der Biotopkartierung bei Planungsaufgaben Vortrag Workshop Biotopkartierung bei der TLUG am Referent : Dipl. Biol. Dipl. Ing (FH) J. Blank Stadtverwaltung Jena - Team Naturschutz

Mehr

1. Änderung und Ergänzung des Regionalen Raumordungsprogramms für den Landkreis Leer Sachlicher Teilabschnitt Windenergie.

1. Änderung und Ergänzung des Regionalen Raumordungsprogramms für den Landkreis Leer Sachlicher Teilabschnitt Windenergie. Landkreis Leer Kreisverwaltung 1. Änderung und Ergänzung des Regionalen Raumordungsprogramms für den Landkreis Leer 2006 Sachlicher Teilabschnitt Windenergie Entwurf - Teil 3 der Begründung - Teil 3 -

Mehr

Managementmaßnahmen in Heiden unter Berücksichtigung flächiger Munitionsbelastung Möglichkeiten und Grenzen

Managementmaßnahmen in Heiden unter Berücksichtigung flächiger Munitionsbelastung Möglichkeiten und Grenzen Regionaler Erfahrungsaustausch zur Erhaltung östlicher Calluna-Heiden IV Wittenberg, 31. August 2010 Managementmaßnahmen in Heiden unter Berücksichtigung flächiger Munitionsbelastung Möglichkeiten und

Mehr

Was sagt die FFH-Richtlinie zu Schutz, Management und Erhaltungszielen von Natura 2000?

Was sagt die FFH-Richtlinie zu Schutz, Management und Erhaltungszielen von Natura 2000? Was sagt die FFH-Richtlinie zu Schutz, Management und Erhaltungszielen von Natura 2000? Frank Vassen, Referat D.3 Naturschutz, GD Umwelt, Europäische Kommission NABU talk "Natura 2000 Wie fit ist Deutschland?"

Mehr

Natura 2000 Ein Einblick, ein Überblick

Natura 2000 Ein Einblick, ein Überblick Natura 2000 Ein Einblick, ein Überblick Janine Geisler, Referat Schutzgebiete, Artenschutz Abteilung Naturschutz des MELUND Biosphärenrat am 1. Dezember 2018 in Leck Natura 2000 Ein Einblick, ein Überblick

Mehr

Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF)

Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) Wichtige Kennzeichen des NWE-Programms Stand: 22.10.2015 numfang 2013 und Entwicklung bis 2015 Am 01.06.2013 wurde

Mehr

NSG-ALBUM. NSG Neu-Bamberger Heide NSG (R. Twelbeck)

NSG-ALBUM. NSG Neu-Bamberger Heide NSG (R. Twelbeck) NSG-ALBUM NSG Neu-Bamberger Heide NSG-7133-001 (R. Twelbeck) NSG-ALBUM Neu-Bamberger Heide Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung 22.07.1968 Biotopbetreuung

Mehr

Lebensraum Pferdeweide Artenvielfalt durch Pferdebeweidung?!

Lebensraum Pferdeweide Artenvielfalt durch Pferdebeweidung?! 2017-12-07 Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann Antje.Stoeckmann@hnee.de Pferde in der Landschaftspflege Lebensraum Pferdeweide Artenvielfalt durch Pferdebeweidung?! 07.12.2017, Haus der Natur, Potsdam

Mehr

Naturnahe Begrünungsmaßnahmen Nature oriented greening measures

Naturnahe Begrünungsmaßnahmen Nature oriented greening measures Naturnahe Begrünungsmaßnahmen Nature oriented greening measures Spenderflächenkataster Sachsen Anhalt Informationssystem Naturnahe Begrünungsmaßnahmen (INB) Maßnahmeflächenkataster Sachsen Anhalt www.spenderflaechenkataster.de

Mehr

3. Veranstaltung des MLU zur Beteiligung der Partner am Programmierungsprozess der EU-Förderperiode 2014 bis 2020

3. Veranstaltung des MLU zur Beteiligung der Partner am Programmierungsprozess der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 3. Veranstaltung des MLU zur Beteiligung der Partner am Programmierungsprozess der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 1. Entwurf des Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum 2014-2020 Workshop 2 11. September

Mehr

Naturschutzkonforme Grünlandbewirtschaftung

Naturschutzkonforme Grünlandbewirtschaftung Naturschutzkonforme Grünlandbewirtschaftung Axel Weinert Dr. Matthias Pietsch () (Professor Hellriegel Institut e.v.) Zweckverband Parthenaue Zweckverband Parthenaue Prof. Hellriegel Prof. Institut Hellriegel

Mehr

Warum braucht die Senne Schutz? Wovor müssen wir die Senne schützen? Was sind geeignete Schutzkategorien?

Warum braucht die Senne Schutz? Wovor müssen wir die Senne schützen? Was sind geeignete Schutzkategorien? Warum braucht die Senne Schutz? Wovor müssen wir die Senne schützen? Was sind geeignete Schutzkategorien? Dr. Günter Bockwinkel NZO-GmbH NUA-Fachtagung: Zukunft der Senne am 21.06.2014 Warum braucht die

Mehr

Böschungsbegrünung im ehemaligen Tagebau Roßbach Mahdgutübertrag, Einsaat mit regionalem Saatgut und Spontansukzession

Böschungsbegrünung im ehemaligen Tagebau Roßbach Mahdgutübertrag, Einsaat mit regionalem Saatgut und Spontansukzession Böschungsbegrünung im ehemaligen Tagebau Roßbach Mahdgutübertrag, Einsaat mit regionalem Saatgut und Spontansukzession Hay transfer, sowing of regional seed mixtures and spontaneous succession: 10 years

Mehr

Life-Natur-Projekt. Schlussbericht 2009

Life-Natur-Projekt. Schlussbericht 2009 Life-Natur-Projekt Cuxhavener Küstenheiden Schlussbericht 2009, Anhang III Life-Natur-Projekt Große Pflanzenfresser zur Pflege und Erhaltung von Küstenheiden Schlussbericht 2009 Anhang III (zu Maßnahme

Mehr

Natura 2000: Umsetzungsstand in Deutschland und Rahmenbedingungen für den Wald

Natura 2000: Umsetzungsstand in Deutschland und Rahmenbedingungen für den Wald Natura 2000: Umsetzungsstand in Deutschland und Rahmenbedingungen für den Wald Frank Klingenstein, Bundesumweltministerium, Referat N I 2 (Gebietsschutz, Natura 2000) Warum ist Bayern wichtig? 70.547 km

Mehr

Situation, Vorkommen und naturschutzfachliche Bedeutung der sächsischen Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen

Situation, Vorkommen und naturschutzfachliche Bedeutung der sächsischen Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen Situation, Vorkommen und naturschutzfachliche Bedeutung der sächsischen Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen Daten und Fakten zu den Lebensraumtypen Foto: W. Böhnert, Archiv Naturschutz LfULG 1 Andreas

Mehr

Bauvorhaben Burgdorf Duderstädter Weg

Bauvorhaben Burgdorf Duderstädter Weg Bauvorhaben Burgdorf Duderstädter Weg Expertise zur Festlegung des Erfassungsbedarfs der Arten gem. Anhang IV der FFH-Richtlinie sowie der europäischen Vogelarten Auftraggeber: Deutsche Reihenhaus AG Auftragnehmer:

Mehr

KULAP 2014, Teil Naturschutz geplante Grünland-Maßnahmen Informationsveranstaltung der TLUG zu KULAP, Teil Naturschutz am 12.

KULAP 2014, Teil Naturschutz geplante Grünland-Maßnahmen Informationsveranstaltung der TLUG zu KULAP, Teil Naturschutz am 12. KULAP 2014, Teil Naturschutz geplante Grünland-Maßnahmen Informationsveranstaltung der TLUG zu KULAP, Teil Naturschutz am 12. März 2014 Dr. Helmut Laußmann TMLFUN, Ref. 56 Naturschutzrecht, Landschaftsplanung,

Mehr

FFH-ALBUM. FFH-Gebiet Bienwaldschwemmfächer I. Lebensraum Flugsanddünen FFH (M. Kitt)

FFH-ALBUM. FFH-Gebiet Bienwaldschwemmfächer I. Lebensraum Flugsanddünen FFH (M. Kitt) FFH-ALBUM FFH-Gebiet Bienwaldschwemmfächer I Lebensraum Flugsanddünen FFH 6914-301 FFH-ALBUM FFH-Gebiet Bienwaldschwemmfächer I Lebensraum Flugsanddünen An den Rändern des Bienwaldes finden sich zahlreiche

Mehr

Rico Kaufmann Referat 24 Flächenschutz, Fachdienst Naturschutz

Rico Kaufmann Referat 24 Flächenschutz, Fachdienst Naturschutz Offenland-Biotopkartierung 2018 im Landkreis Waldshut Rico Kaufmann Referat 24 Flächenschutz, Fachdienst Naturschutz Warum wird kartiert? Gesetzliche Grundlage der Biotopkartierung 30 Bundesnaturschutzgesetz

Mehr

Gesundheitsschutz bei Feuchtarbeit und Tätigkeiten mit hautschädigenden Stoffen. GDA-Arbeitsprogramm: Ergebnisbericht Sachsen

Gesundheitsschutz bei Feuchtarbeit und Tätigkeiten mit hautschädigenden Stoffen. GDA-Arbeitsprogramm: Ergebnisbericht Sachsen Gesundheitsschutz bei Feuchtarbeit und Tätigkeiten mit hautschädigenden Stoffen GDA-Arbeitsprogramm: Ergebnisbericht Sachsen GDA Arbeitsprogramm Gesundheitsschutz bei Feuchtarbeit und Tätigkeiten mit hautschädigenden

Mehr

Vernetztes Naturschutzmanagement

Vernetztes Naturschutzmanagement Vernetztes Naturschutzmanagement ANDRÉ KOPKA 1 & FRANK MÖLLER 2 Die Bundesregierung übergibt in den nächsten Jahren bis zu 125.000 Hektar national bedeutsame Flächen an die Länder, Naturschutzstiftungen

Mehr

Begründung zur Flächennutzungsplanänderung "Umspannwerk Merscher Höhe"

Begründung zur Flächennutzungsplanänderung Umspannwerk Merscher Höhe zur Flächennutzungsplanänderung "Umspannwerk Merscher Höhe" Lage des Änderungsbereiches Stand 23. Februar 2018 zur Flächennutzungsplanänderung "Umspannwerk Merscher Höhe" INHALT DER BEGRÜNDUNG TEIL A:

Mehr

NSG-ALBUM. Mainzer Sand Teil II NSG (H.-J. Dechent)

NSG-ALBUM. Mainzer Sand Teil II NSG (H.-J. Dechent) NSG-ALBUM Mainzer Sand Teil II NSG 315-055 (H.-J. Dechent) NSG-ALBUM Mainzer Sand Teil II Entwicklung des Naturschutzgebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung: 21.03.1997 Biotopbetreuung

Mehr

Konzeption zur modellhaften Umsetzung der EG-WRRL unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Vorgaben des FFH-Gebietes Begatal im

Konzeption zur modellhaften Umsetzung der EG-WRRL unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Vorgaben des FFH-Gebietes Begatal im Konzeption zur modellhaften Umsetzung der EG-WRRL unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Vorgaben des FFH-Gebietes Begatal im Vorstellung des Arbeitsstands am 16.11.2017 in Detmold Referent Dipl.-Ing.

Mehr

Erfahrungsbericht, Planungen und Maßnahmen im Grünen Band nach erfolgter Flächenübertragung in Niedersachsen

Erfahrungsbericht, Planungen und Maßnahmen im Grünen Band nach erfolgter Flächenübertragung in Niedersachsen Erfahrungsbericht, Planungen und Maßnahmen im Grünen Band nach erfolgter Flächenübertragung in Niedersachsen Fachtagung Management des Grünes Bandes, Eisenach, 23.-25.11.2011 Ulrich Sippel Niedersächsisches

Mehr

Synergien EG-WRRL mit Natura-2000

Synergien EG-WRRL mit Natura-2000 Synergien EG-WRRL mit Natura-2000 Gebietsforum zur Umsetzung der EG- Wasserrahmenrichtlinie Andreas Haubrok Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat 51 (Naturschutz) andreas.haubrok@brd.nrw.de Seite 1 Synergien

Mehr

30-ALBUM. Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand. LANIS Mapserver

30-ALBUM. Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand. LANIS Mapserver 30-ALBUM Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand LANIS Mapserver 30-ALBUM Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung Lage in

Mehr

Rotwild ein Weidegänger? Studie zur Beeinflussung des Raumverhaltens von Rotwild durch großräumige Beweidungsprojekte

Rotwild ein Weidegänger? Studie zur Beeinflussung des Raumverhaltens von Rotwild durch großräumige Beweidungsprojekte Rotwild ein Weidegänger? VWJD-Jahrestagung 2016, Trippstadt B. Gillich, F. Michler, C. Stolter, S. Rieger Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde Fachbereich Wald und Umwelt benjamin.gillich@hnee.de

Mehr

NSG-ALBUM. Bruchbach-Otterbachniederung I. Lebensraum Fließgewässer NSG (C. Wettstein)

NSG-ALBUM. Bruchbach-Otterbachniederung I. Lebensraum Fließgewässer NSG (C. Wettstein) NSG-ALBUM Bruchbach-Otterbachniederung I Lebensraum Fließgewässer NSG 7334-103 (C. Wettstein) NSG-ALBUM Bruchbach-Otterbachniederung I Lebensraum Fließgewässer Nördlich des Bienwaldes erstreckt sich die

Mehr

Biosphärenreservat Bliesgau - Der Weg ist das Ziel

Biosphärenreservat Bliesgau - Der Weg ist das Ziel Biosphärenreservat Bliesgau - Der Weg ist das Ziel Eckdaten Biosphäre Bliesgau - Größe 36.152 ha - Umfasst die Gemeinden und Städte : Gersheim, Blieskastel, Mandelbachtal, Kirkel, Kleinblittersdorf, St.

Mehr

Bebauungsplan Erweiterung Gewerbegebiet Aucht in Sachsenheim - Ochsenbach

Bebauungsplan Erweiterung Gewerbegebiet Aucht in Sachsenheim - Ochsenbach Bebauungsplan Erweiterung Gewerbegebiet Aucht in Sachsenheim - Ochsenbach eventuelle Eingriffe in ein nach 32 NatSchG besonders geschütztes Biotop Auftraggeber: A. Amos GmbH + Co KG August 2013 0. INHALTSVERZEICHNIS

Mehr

FFH-Managementplanung DE Stauchmoräne nördlich von Remplin

FFH-Managementplanung DE Stauchmoräne nördlich von Remplin FFH-Managementplanung DE 2242-302 Stauchmoräne nördlich von Remplin 1. Informationsveranstaltung Malchin, 07.03.2016 Gliederung 1. Vorstellung des Projektgebietes, der Lebensraumtypen und Arten 2. Beispiel

Mehr

Beschreibung des Vorhabens. Gemeinde Bad Essen

Beschreibung des Vorhabens. Gemeinde Bad Essen Beschreibung des Vorhabens Beteiligung der Behörden gemäß 4 Abs. 1 BauGB Gemeinde Bad Essen Landkreis Osnabrück Bebauungsplan Nr. 48 B Maschweg Geschäftsstelle Osnabrück Am Schölerberg 6 Telefon: 0541/957

Mehr

Projektauswahlkriterien (PAK) für Naturschutzmaßnahmen Förderperiode

Projektauswahlkriterien (PAK) für Naturschutzmaßnahmen Förderperiode Projektauswahlkriterien (PAK) für Naturschutzmaßnahmen Förderperiode 04-00 i. d. F. vom 4..0 A Managementplanung/Pflege- und Entwicklungspläne A. Erstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen und/oder

Mehr

Förder-und Fachbildungszentrum Kamenz des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Förder-und Fachbildungszentrum Kamenz des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Förder-und Fachbildungszentrum Kamenz des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Strukturdaten 2018 Zuständigkeiten: Sachgebiet 1 Ausgleichs- und Direktzahlungen Sachgebiet 2 Bildung und Fachrecht

Mehr

5 Jahre Ziegenstandweiden im Unteren Saaletal: Ergebnisse vegetationskundlicher Erfolgskontrollen und Methoden des Flächenmanagements

5 Jahre Ziegenstandweiden im Unteren Saaletal: Ergebnisse vegetationskundlicher Erfolgskontrollen und Methoden des Flächenmanagements 5 Jahre Ziegenstandweiden im Unteren Saaletal: Ergebnisse vegetationskundlicher Erfolgskontrollen und Methoden des Flächenmanagements Daniel Elias & Sandra Mann Projektförderung durch das Landesverwaltungsamt

Mehr

Pflege- und Entwicklungsplan zum LARS-GrundstÜck

Pflege- und Entwicklungsplan zum LARS-GrundstÜck Pflege- und Entwicklungsplan zum LARS-GrundstÜck Gemarkung Gottsdorf, Fl. Nr. 1 546/8 im NSG Donauleiten von Passau bis Jochenstein und im gleichnamigen FFH-Gebiet Nr. 7446-301 FÖrderbescheid Nr. 41-NF1-233/00

Mehr

Beweidung als Mittel zur Erhaltung von FFH-Lebensraumtypen (FFH-LRT)

Beweidung als Mittel zur Erhaltung von FFH-Lebensraumtypen (FFH-LRT) Beweidung als Mittel zur Erhaltung von FFH-Lebensraumtypen (FFH-LRT) Sabine Tischew, Hochschule Anhalt, Bernburg??? Hütehaltung / Wanderschäferei auf Magerrasen-LRT & Heiden Eignung für alle Magerrasen-LRT

Mehr

Renaturierung großflächiger subkontinentaler Sand-Ökosysteme

Renaturierung großflächiger subkontinentaler Sand-Ökosysteme Z e i t s c h r i f t f ü r N a t u r s c h u t z u n d L a n d s c h a f t s p f l e g e Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014 Renaturierung großflächiger subkontinentaler Sand-Ökosysteme Was kann extensive

Mehr

Maßnahmenkonzept Renaturierungsfläche am Werderschen Damm. Auftraggeber: ProPotsdam GmbH Pappelallee Potsdam

Maßnahmenkonzept Renaturierungsfläche am Werderschen Damm. Auftraggeber: ProPotsdam GmbH Pappelallee Potsdam Maßnahme für den Ausgleich des Verlustes von Silbergraspionierfluren und von Habitaten für Stechimmen, Tagfalter und Heuschrecken im Bebauungsplangebiet Nr. 104 Heinrich- Mann-Allee/Kolonie Daheim Maßnahmenkonzept

Mehr

Vertragsnaturschutz im Kreis Viersen

Vertragsnaturschutz im Kreis Viersen Vertragsnaturschutz im Kreis Viersen Platzhalter bitte gegen ein Bild austauschen Platzhalter bitte gegen ein Bild austauschen Platzhalter bitte gegen ein Bild austauschen Möglichkeiten und Grenzen der

Mehr

Wiederansiedlung der Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) in Mecklenburg-Vorpommern

Wiederansiedlung der Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) in Mecklenburg-Vorpommern Vortrag Warin, im Rahmen 23.03.2010 der 41. Vortragstagung der AG Geobotanik Neubrandenburg, 17.03.2012 1 Gliederung des Vortrages: 1.Biologie und Verbreitung der Sand-Silberscharte 2.Schutzstatus und

Mehr

Herzlich willkommen!

Herzlich willkommen! Herzlich willkommen! Informationsveranstaltung am 02.07.2015 um 19.30 Uhr Natura 2000 Managementplan (MaP) Weidfelder bei Gersbach und an der Wehra Landratsamt Lörrach Fachbereich Landwirtschaft & Naturschutz

Mehr

Bewirtschaftungsplan

Bewirtschaftungsplan Regierungspräsidium Darmstadt Obere Naturschutzbehörde Bewirtschaftungsplan für das FFH Gebiet 5721-303 Schnepfenkopfhöhle bei Gelnhausen Gültigkeit: 01.01.2015 Versionsdatum: 01.09.2014 Darmstadt, den

Mehr

Synergien EG-WRRL mit Natura-2000

Synergien EG-WRRL mit Natura-2000 Synergien EG-WRRL mit Natura-2000 Gebietsforum zur Umsetzung der EG- Wasserrahmenrichtlinie Andreas Haubrok Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat 51 (Naturschutz) www.brd.nrw.de Seite 1 Synergien EG-WRRL

Mehr

Natura Natur im Netz

Natura Natur im Netz Natura 2000 Natura 2000, der Begriff ist schon oft gefallen, Sie haben davon gehört, vielleicht ist in Ihrer Nähe sogar ein Natura 2000-Gebiet. Aber was ist das eigentlich? Antworten auf diese und viele

Mehr

Länderübergreifender Biotopverbund in Deutschland Grundlagen und Fachkonzept. Dialogforum Biotopverbund Bonn, 3. November 2010

Länderübergreifender Biotopverbund in Deutschland Grundlagen und Fachkonzept. Dialogforum Biotopverbund Bonn, 3. November 2010 in Deutschland Grundlagen und Fachkonzept Dialogforum Biotopverbund Bonn, 3. November 2010 Daniel Fuchs, PAN GmbH Dr. Kersten Hänel, Universität Kassel Universität Kiel Ökologie-Zentrum Bestandteile des

Mehr

ND - ALBUM. Auf dem Galgenberg. ND Silbergrasbestand Auf dem Galgeberg. (D. Gutowski)

ND - ALBUM. Auf dem Galgenberg. ND Silbergrasbestand Auf dem Galgeberg. (D. Gutowski) ND - ALBUM Auf dem Galgenberg ND-7332-227 Silbergrasbestand Auf dem Galgeberg (D. Gutowski) ND-ALBUM Auf dem Galgenberg Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) ND-Ausweisung

Mehr

FFH-Offenlandmanagement in der Oranienbaumer Heide

FFH-Offenlandmanagement in der Oranienbaumer Heide Tuexenia Beiheft 8 (2015): 17 36. FFH-Offenlandmanagement in der Oranienbaumer Heide René Seifert, Katrin Henning, Susanne Osterloh, Heike Culmsee, Antje Lorenz, Sabine Tischew 1. Exkursionspunkte in der

Mehr

Umweltbericht zur 7. Änderung des Flächennutzungsplans Stadt Barsinghausen

Umweltbericht zur 7. Änderung des Flächennutzungsplans Stadt Barsinghausen Umweltbericht zur 7. Änderung des Flächennutzungsplans Stadt Barsinghausen Stand: 11. August 2015 Vorentwurf Im Auftrag der Stadt Barsinghausen Fachdienst III/ 1 Bergamtstraße 5 30890 Barsinghausen Gruppe

Mehr

Bestehende Ausgleichsflächen und ausgewählte Flächen für ein Ökokonto

Bestehende Ausgleichsflächen und ausgewählte Flächen für ein Ökokonto Bestehende Ausgleichsflächen und ausgewählte Flächen für ein Ökokonto Stadt Garching bei München Auftraggeber: Auftragnehmer: Stadt Garching b. München Rathausplatz 3 85748 Garching Tel.: 089/32089-0 Fax:

Mehr

Das Auenprogramm Bayern

Das Auenprogramm Bayern Das Auenprogramm Bayern BfN-Workshop Typologie und Leitbilder für Flussauen in Deutschland 19.-20. Oktober 2004 Dipl.-Ing. Wolfgang Kraier BayLfW Ref. 41 Das Auenprogramm Bayern ist ein Vorhaben im Auftrag

Mehr

Der Blankensee - Möglichkeiten im Rahmen des Managementplans

Der Blankensee - Möglichkeiten im Rahmen des Managementplans Der Blankensee - Möglichkeiten im Rahmen des Managementplans Edelgard Heim 1 Rahmenbedingung I Der Blankensee liegt innerhalb des Naturschutzgebietes Grönauer Heide, Grönauer Moor und Blankensee. Die Regelungen

Mehr

Modellregion Biotopverbund Markgräfler Land (MOBIL) Dr. Bernd-Jürgen Seitz Markus Mayer

Modellregion Biotopverbund Markgräfler Land (MOBIL) Dr. Bernd-Jürgen Seitz Markus Mayer Modellregion Biotopverbund Markgräfler Land (MOBIL) Dr. Bernd-Jürgen Seitz Markus Mayer Natura 2000-Gebiete FFH 8012-342 Schönberg mit Schwarzwaldhängen FFH 8111-341 Markgräfller Rheinebene von Neuenburg

Mehr

Das Ausnahmeverfahren zur Artenschutzprüfung (ASP) 45 (7) BNatSchG

Das Ausnahmeverfahren zur Artenschutzprüfung (ASP) 45 (7) BNatSchG P. Schütz Das Ausnahmeverfahren zur Artenschutzprüfung (ASP) 45 (7) BNatSchG 16./17.09.2015 Dr. Ernst-Friedrich Kiel MKULNV, Referat III-4 (Biotop- und Artenschutz, Natura 2000, Klimawandel und Naturschutz,

Mehr

Leitfaden zur Grünlandbewirtschaftung

Leitfaden zur Grünlandbewirtschaftung Leitfaden zur Grünlandbewirtschaftung Anforderungen an eine zielgerichtete Entwicklung von Grünlandlebensraumtypen der FFH-Richtlinie Sandra Dullau Hochschule Anhalt BFAD-Tagung 25./26.10. 2012, Dessau/Roßlau

Mehr

Deutschland-Check Nr. 23

Deutschland-Check Nr. 23 Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt Ergebnisse des IW-Arbeitnehmervotums Bericht der IW Consult GmbH Köln, 12. Dezember 2011 Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH Konrad-Adenauer-Ufer

Mehr

Anlage 1: Prognose der Verschattung (Verschattungsprognose)

Anlage 1: Prognose der Verschattung (Verschattungsprognose) Anlage 1: Prognose der Verschattung (Verschattungsprognose) Inhaltsverzeichnis 1 Anlass und Aufgabenstellung... 1 2 Methode... 1 2.1 Datenquellen... 1 2.2 Methodisches Vorgehen... 3 3 Ergebnisse... 4 3.1

Mehr

Ackerterrassen Gemeinde Wuppenau Aufnahmedatum: Mai und Juni 10. Nr. 27. Terrassenfluren. Kulturlandschaft. Einzelterrassen

Ackerterrassen Gemeinde Wuppenau Aufnahmedatum: Mai und Juni 10. Nr. 27. Terrassenfluren. Kulturlandschaft. Einzelterrassen Ackerterrassen Gemeinde Wuppenau Aufnahmedatum: Mai und Juni 10 Nr. 27 Terrassenfluren 27.1 Höchi 27.2 Zältli 27.3 Lätte Einzelterrassen 27.4 Gärteschbärg 27.5 Wilet 27.6 Ebnet 27.7 Hinderwuppenau 27.8

Mehr

NSG-ALBUM. Dorschberger Hohl NSG (C. Lehr)

NSG-ALBUM. Dorschberger Hohl NSG (C. Lehr) NSG-ALBUM Dorschberger Hohl NSG 331-057 (C. Lehr) NSG-ALBUM Dorschberger Hohl Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG, 26.04.1983 Biotopbetreuung

Mehr

FFH-ALBUM. Rheinniederung Neuburg-Wörth. Teilgebiet Alte Lauter FFH (M. Kitt)

FFH-ALBUM. Rheinniederung Neuburg-Wörth. Teilgebiet Alte Lauter FFH (M. Kitt) FFH-ALBUM Rheinniederung Neuburg-Wörth Teilgebiet Alte Lauter FFH 6915-301 FFH-ALBUM Rheinniederung Neuburg-Wörth Teilgebiet Alte Lauter Die Alte Lauter ist eine frühere Schlinge des mäandrierenden Rheins.

Mehr

Naturschutzprojekte im Landkreis Harz

Naturschutzprojekte im Landkreis Harz Naturschutzprojekte Verbesserung der Habitatqualität für den Rotmilan in der Agrarlandschaft Gefördert durch das Landesverwaltungsamt Land Sachsen-Anhalt über ELER-Mittel (AZ LVwA 407.1.3-60128/323012000050)

Mehr

Gemeinde Wain, Neubaugebiet Brühl, 2. Bauabschnitt Artenschutz-Problematik

Gemeinde Wain, Neubaugebiet Brühl, 2. Bauabschnitt Artenschutz-Problematik Gemeinde Wain, Neubaugebiet Brühl, 2. Bauabschnitt Artenschutz-Problematik Auftraggeber: Ing.büro Wassermüller Ulm GmbH Hörvelsinger Weg 44 89081 Ulm 30.09.2017 Anlass: Die Gemeinde Wain will innerorts

Mehr

Grünlandprojekte in Sachsen-Anhalt Sabine Tischew, Hochschule Anhalt & Jakob Noack, Primigenius ggmbh

Grünlandprojekte in Sachsen-Anhalt Sabine Tischew, Hochschule Anhalt & Jakob Noack, Primigenius ggmbh Hochschule Anhalt Grünlandprojekte in Sachsen-Anhalt Sabine Tischew, Hochschule Anhalt & Jakob Noack, Primigenius ggmbh Welchen negativen Entwicklungen soll modellhaft entgegen gewirkt werden? Hochschule

Mehr

Energetische Nutzung von holziger Biomasse aus der Pflege von Offenlandbiotopen auf der Insel Hiddensee

Energetische Nutzung von holziger Biomasse aus der Pflege von Offenlandbiotopen auf der Insel Hiddensee Energetische Nutzung von holziger Biomasse aus der Pflege von Offenlandbiotopen auf der Insel Hiddensee Dorothea Pietzsch 1 & Dominique Diederich 2 1 Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald & 2 Dr. Gehrig

Mehr