Der Tiergesundheitsdienst. Hygiene - Geflügel
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- Helmuth Schmidt
- vor 7 Jahren
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1 Der Tiergesundheitsdienst Hygiene - Geflügel
2 Hygiene Infektion Hygiene Quarantäne Mikroorganismen Allgemeines Technik Begriffe/Definitionen Seuche Gesundheit Infektionsschutz Krankheit Lebensmittel Tierschutz Desinfektion Reinigung Umwelt Wohlbefinden Viren Arbeitskleidung
3 Hygiene Begriffe/Definitionen Mikroorganismen Zoonosen Hygienebereiche Prophylaxe Desinfektion
4 Begriffe Hygiene Summe aller Maßnahmen zur Gesunderhaltung des Menschen, der Tiere und der Umwelt Gesundheit Vollkommenes körperliches geistiges und soziales Wohlbefinden (nicht nur Freisein von Krankheit)
5 Begriffe Lebensmittelhygiene Alle Maßnahmen (Herstellung bis Verzehr), die einwandfreie gesunde und bekömmliche Lebensmittel gewährleisten
6 Begriffe Infektion, Ansteckung Eindringen (aktiv oder passiv) Haften und Vermehrung eines pathogenen Erregers in einem Organismus Infektionskrankheit Infolge einer Infektion klinisch fassbare Krankheitserscheinungen Seuche Anhäufung hochansteckender und wirtschaftlich bedeutender Infektionskrankheiten in bestimmten Gebieten über eine bestimmte Zeit
7 Mikroorganismen Größenvergleiche Viren: 8-12 Nanometer Bakterien: 1 Mikrometer Sporen: 4-5 Mikrometer Pilze: 10 Mikrometer Kokzidieneier: Mikrometer Menschl. Haar: 100 Mikrometer 1 Mikrometer = 1000 Nanometer 1 mm = 1000 Mikrometer
8 Mikroorganismen Maßnahmen gegen Wachstum Einschränkung durch Entzug von Feuchtigkeit Entzug von Nahrung Entzug von Wärme (nur Hemmung > keine Abtötung) Abtöten durch Erhitzung Desinfektionsmittel
9 Zoonosen!!!! ZOONOSEN
10 Zoonosen Merkmale gesunder Tiere abhängig von Tierart Rasse Alter Geschlecht Verhalten und Körperhaltung Fresslust Ernährungszustand Haut, Federkleid Sichtbare Schleimhäute...
11 Zoonosen Krankheiten und Infektionen, die in natürlicher Weise zwischen Menschen und (Wirbel-)Tieren, also auch von Mensch zu Mensch, übertragen werden können (WHO, 1958) Kontaktzoonosen > Tierkontakte Foodborne Diseases > Infektionen durch Genuss von Lebensmittel Wasser
12 Zoonosen Zoonosen werden hervorgerufen durch: Bakterien (incl. Chlamydien, Rickettsien) Viren Pilze Parasiten (Protozoen, Helminthen oder Arthropoden) (Prionen infektiöses Protein)
13 Zoonosen Infektion nach Hantieren mit infizierten Tieren anderem tierischen Material Eindringen über Haut Schleimhäute aerogene Übertragung (verunreinigte Luft) Verdauungstrakt (Schmierinfektion)
14 Zoonosen Übertragung hauptsächlich durch Insekten und Spinnentiere Nager direkter Tierkontakt Verschleppung durch Insekten Nager Wind, Luft Staub Tierische Abfälle Pflegegegenstände
15 Zunahme durch Zoonosen Internationalen Tier- und Lebensmittelverkehr Expandierender Tourismus Hygienemängel NEUE Erreger Resistenzen Neue Haltungs- und Fütterungstechniken Bewässerungsanlagen und Stauseen
16 Zoonosen Gefährdete Berufsgruppen Landwirte, Tierhalter Tierärzte Schlachthofarbeiter Fleischzerleger Reinigungspersonal Laboranten Konsumenten...
17 Zoonosen Aviäre Influenza - Geflügelpest Akute, äußerst ansteckende Virusinfektion Kot freilebender Vögel Schnabelsekret Blut Krankheitsbild beim Tier Rückgang bei Futter- und Wasseraufnahme drastischer Abfall der Legeleistung plötzlich zahlreich auftretende Todesfälle hochgradige Apathie wässrig schleimiger grünlicher Durchfall Krankheitsbild beim Mensch Selten, aber möglich (Asien)
18 Zoonosen Campylobacter Bakterielle Infektion Infektion über kontaminierte (feuchte) Einstreu Verunreinigtes Futter und Tränkewasser (alle) Haustiere Insekten Menschen (auch von Mensch zu Mensch) Krankheitsbild beim Tier wässriger Durchfall Leistungsabfall Anämie und Kammrückbildung bei Legehennen selten akute, meist chronische Form Krankheitsbild beim Mensch Fieber, Muskel- und Gelenksschmerzen Durchfall und Bauchkrämpfe
19 Zoonosen Chlamydien Infektion (Ornithose) Infektionsquelle Truthühner (Enten, Tauben,...) in Federn und Staub (Flügelschlagen,...), Sekreten, Exkrementen erregerverseuchtem Tränkewasser Krankheitsbild beim Tier Bindehautentzündung stark verschwollene Augenlider Krankheitsbild beim Mensch hochfieberhafte, grippale Erscheinungen Bindehautentzündung Atypische Lungenentzündung
20 Zoonosen Mycobacterium avium weniger in Intensivhaltung mit kurzen Umtriebszeiten häufiger bei extensiven Haltungsformen Übertragung mit Ei möglich direkter Kontakt mit Geflügel seltene Infektionen bei Menschen über Ausscheidungen und Staub Oberflächen- und Trinkwasser Lebensmittel
21 Zoonosen Newcastle Disease Atypische Geflügelpest Hühner- und Truthühnerbestände allen Alters Krankheitsbild beim Tier Rasche Herdendurchseuchung mit schlagartigem Leistungsabfall katarrhalische Entzündung der Kopfschleimhäute grünlich verfärbter Kot Bewegungsstörungen Schutzimpfungen (Trinkwasser, Sprays)!! Infektion beim Mensch über Aerosole (unsachgemäßer Umgang mit Impfstoff) Krankheitsbild beim Mensch Bindehautentzündung grippale Erkrankungen Diagnose durch Antigenverwandtschaft mit Mumpsvirus und Kreuzreaktionen erschwert
22 Zoonosen Pasteurellose > Geflügelcholera Geringe Bedeutung (eher bei Puten, aber mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten) Übertagung durch Haustiere (Rinder, Schweine, Hunde,...) Insekten Infektion beim Tier über Schleimhaut Haut-/Bissverletzungen Infektion beim Menschen über Biss-/Kratzverletzungen direkter Tierkontakt
23 Rotlauf Zoonosen häufig bei Puten, weniger bei Hühnern Bakterielle Infektion (alle) Haustiere als Infektionsquelle kontaminierte Einstreu Bakterien dringen ein über Schleimhäute Haut Beim Tier Entzündungen an Gelenken, Blutungen in der Unterhaut und Muskulatur,... Beim Menschen heiße, druckempfindliche, rote Flecken mit flammenförmigen Ausbreitungen
24 Zoonosen Salmonellosen akut bis chronisch verlaufende Infektionskrankheit Krankheitserreger in Staub und Einstreu monatelang überlebensfähig Infektion über latent infizierte Tiere als Dauerausscheider über Kot Einschleppung über Futtermittel Schlupfbrüter Eierschalen im Brutschrank Krankheitsbild beim Tier Leistungsrückgang erhöhte Mortalität meist nur in Kükenherden erhöhte Flüssigkeitsaufnahme Durchfall mit kalkweißem Kot verschwollene Augenlider Beinschwächen mit Lähmungen
25 Zoonosen Salmonellose Krankheitsbild beim Menschen Fieberhafter Brechdurchfall (Enteritidis) Kopf- und Gelenkschmerzen (Typhus und Paratyphus) Magen-Darmentzündung Salmonellose Prophylaxe Gute Haltungsbedingungen Brutei- und Brutschrankdesinfektion Bakt. und serologische Untersuchung bei ET gezielte Desinfektionsmaßnehmen Vakzination mit Lebend- und Totimpfstoffen
26 Zoonosen Yersiniose in Putenbeständen bedeutsam monate- bis jahrelang im Erdboden überlebensfähig Verbreitung über Kot infizierter Tiere Fäkal kontaminiertes Wasser und Futter Krankheitsbilder bei Tieren Abmagerung Motorische Störungen Schwäche Über längere Zeit hohe Mortalität Krankheitsbild bei Kindern und Jugendlichen Lymphdrüsen-/Lymphknotenentzündungen
27 Hygiene Hygiene Desinfektion Reinigung
28 Hygienebereiche Tier- und Stallhygiene Futter-, Fütterungs- und Tränkehygiene Personalhygiene Betriebshygiene Räume Technik Transporthygiene Tiere Lebensmittel Arbeits- und Prozesshygiene (Lebensmittelerzeugung)
29 Hygienebereiche Tierhygiene Sauberkeit Keimarme Umwelt Verhinderung der Einschleppung von Erregern Beseitigung von Krankheitserregern Stallhygiene Lüftung (Schadgase), Reinigung, Desinfektion, Kadaverbeseitigung Stallpersonal (Zoonosen) Betriebs- und Produktionshygiene (Quarantäne, Stallklima, Fütterung,...)
30 Tränkehygiene Hygienebereiche Trinkwasserqualität gefordert erhöhte Keimbelastungen in Brunnen Zuleitungen Vorlaufbehältern Stallleitungen (warmes, stehendes Wasser!) mögliche Inaktivierung des Impfstoffes durch organisches Material (Biofilm, Algen) Desinfektionsmittel (Chlor)
31 Hygienebereiche Betriebs- und Personalhygiene lt. GH-VO 7-14, 2. Hauptstück Betriebsräume, Futtermittellager, Stall Hygieneschleuse (Desinfektionswanne,...) Arbeitskleidung Arbeitsschuhe Besucherkleidung, -schuhe
32 Prophylaxe Schutz und Abschottung gegen Übertragung von Infektionskeimen Schadnagerbekämpfung Fliegenbekämpfung Quarantänestall Kadaverlagerung und -abtransport Fernhalten/Aussperren unbefugter Personen Schutzkleidung für Betriebspersonal und betriebsfremde Personen Waschmöglichkeit
33 Prophylaxe Reinigung - Anforderungen möglichst vollständige Beseitigung von Schmutz (Kot, Einstreu, Staub) von Stallräumen Einrichtungsgegenständen Reinigung besenrein säubern Einweichen > eigentliche Reinigung > Spülen Abtrocknen des Stalles > Lüftung an! (genügend Zeit lassen > 2 Tage)
34 Prophylaxe Desinfektion gezielte Vernichtung bzw. Verminderung von unerwünschten Krankheitserregern zur Verhinderung von Krankheitsübertragungen
35 Prophylaxe Anforderungen breites Wirkungsspektrum rasche Wirkung Unschädlichkeit für Mensch und Tier materialschonend (Korrosion,...) Desinfektionsmittel Aldehydbasis Säurebasis Peroxyde Dosierungsangaben beachten geeignete Mittel verwenden Formaldehyd > Kältefehler!! Wechsel der Mittel
36 Prophylaxe Wirksamkeiten auch gegen Parasiten Fliegen und Milben Käfer Schadnager Desinfektion der Futtersilos, -bänder, -schalen > Pilznester!! Einstreu/Einstreulager Luft (Aerosole)
37 Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit
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