Kompetenzstandards in der LehrerInnenbildung
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- Johanna Raske
- vor 7 Jahren
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1 Kompetenzstandards in der LehrerInnenbildung Operationalisierung und Evaluation Vortrag im Rahmen der Tagung Zwischen Qualitätskultur und Leistungsmessung des QSL Sachsen Folie: 1
2 Inhalt Evaluation Kompetenzstandards in der Lehrerbildung Operationalisierung Kompetenzstandards Studie 1 Entwicklung Kompetenzskala für Absolventenbefragung (KOAB) Studie 2 Anpassung Skala für Online- Fragebogen der Status-Quo-Erhebung (Studiengangsevaluation) LA Bachelor Bildungswissenschaften (UzK) Fazit und Diskussion Folie: 2
3 Passung? Ausgangsfrage Bereiten Lehramtsstudiengänge der eigenen Universität die Absolventen/-innen adäquat auf berufliche Anforderungen vor? Berufliche Anforderungen Perspektive Lehrer/-innen am Ende des Vorbereitungsdiensts Passung? Kompetenzstandards Passung? Fähigkeiten der Absolventen/-innen KMK-Empfehlungen für die Bildungs-/Fachwissenschaft Perspektive Lehrer/-innen am Ende des Vorbereitungsdiensts Folie: 3
4 Kompetenzstandards & theoretisches Modell I Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften (Kultusministerkonferenz 2004) Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung (Kultusministerkonferenz 2008) Folie: 4
5 Kompetenzstandards & theoretisches Modell II Unterrichtsplanung & - gestaltung Arbeitsentlastung Motivation & Leistungssteigerung Unterrichten Innovieren Umgang mit schulischen Rahmenbedingungen Steigerung Selbstständigkeit Evaluation & Schulgestaltung Einbeziehung sozialer Hintergrund Vermittlung von Werten & Normen Erziehen Anforderungen Lehrerrolle Schaffung angenehmes, soziales Lernklima Diagnostizieren & Beraten Objektive Beurteilung & Bewertung Beurteilen/ Beraten Fachwissen schaften Eigene Fachwiss. vertreten Fachwiss. Methoden einsetzen Fachdidaktisches Wissen umsetzen Folie: 5
6 Studie 1 Langskala Absolventenstudie: Überblick Operationalisierung Quelle: Landmann et. al 2015 Folie: 6
7 Studie 1: Operationalisierung I Literaturbasierte Entwicklung einer Skala zur Abbildung der Kompetenzstandards über typische Lehrertätigkeiten Befragung der Prüfungsjahrgänge 2008 und bis 2 Jahre nach Abschluss im Rahmen des Kooperationsprojekt Absolventenstudien (KOAB, INCHER Kassel) Datenbasis für die Überprüfung der Skala: Absolventen/ -innen Lehramt Staatsexamen der Universitäten Dortmund, Duisburg-Essen, Köln, Münster Folie: 7
8 Studie 1: Operationalisierung II Fragestellungen zur Skala: In welchem Maße werden Ihrer Erfahrung nach die folgenden Anforderungen des Lehrerberufs an Sie gestellt? [In welchem Maße können Sie Ihrer Erfahrung nach die folgenden Anforderungen des Lehrerberufs erfüllen?] Ordinalskala: 1 in sehr hohem Maße bis 5 gar nicht 40 Items, die 14 latenten Konstrukten zugeordnet sind Ergänzende offene Fragestellung: Welche typischen [zusätzlichen] Tätigkeiten sind Ihrer Erfahrung nach fester Bestandteil des Lehrerberufs? Folie: 8
9 Studie 1: Skalentest & Modellprüfung Quantitativer Skalentest: Überprüfung der Modellkonformität der Skala (CFA, Strukturgleichungsmodelle in AMOS) 2008: N=1132, 74,2% weiblich, 28 Jahre 2009: N=1623, 76,6% weiblich, 28 Jahre Qualitative Inhaltsanalyse: Anpassung des Modells anhand der Freitextangaben und Ergänzung der Skala um weitere relevante Tätigkeiten 2008: N=729, Angaben Folie: 9
10 Studie 1: Ergebnisse I Konfirmatorische Faktorenanalysen: Daten 2008 Alle einbezogenen Kompetenzfelder zeigen sich durch das Konstrukt Lehrerhandeln dem Modell zugehörig guter bis moderater Modellfit erklärten Varianzen der Unterkonstrukte Durch 2 latente und 1 manifeste Ebene strukturierte Einzelmodelle der Kompetenzfelder durchgängig besserer Modellfit moderater bis guter Modellfit Beibehaltung des Modells Überarbeitung einzelner Items für die Befragung PJ 2009 Folie: 10
11 Studie 1: Ergebnisse II Konfirmatorische Faktorenanalysen: Daten 2009 Replikation der Ergebnisse: Reliabilität der Skala gegeben Lediglich geringe lokale Fehlspezifikationen (Item-Ebene) Qualitative Inhaltsanalyse der Freitextangaben: Daten 2008 Modifikation des Modells für die Handlungsfelder Beurteilen & Beraten sowie Innovieren Ausschluss von 3 Items Formulierung von 17 neuen Items basierend auf Freitextangaben der Absolventen/-innen Langskala mit 54 Items, die 17 latenten Konstrukten zugeordnet sind Folie: 11
12 Studie 1: Ergebnisse III Theoretisches Modell angepasst Unterrichtsplanung & - gestaltung Umgang mit schulischen Rahmenbedingungen Motivation & Leistungssteigerung Unterrichten Innovieren Arbeitsentlastung Steigerung Selbstständigkeit Kooperation Einbeziehung sozialer Hintergrund Vermittlung von Werten & Normen Erziehen Anforderunge n Lehrerrolle Schulgestaltung Evaluation Schaffung angenehmes, soziales Lernklima Beraten & Unterstützen Eigene Fachwiss. vertreten Diagnostik Lernvoraussetzungen/-stände Beurteilen/ Beraten Fachwissen schaften Fachwiss. Methoden einsetzen Objektive Beurteilung & Bewertung Fachdidaktisches Wissen umsetzen Folie: 12
13 Studie 2: Evaluation Bachelor LA Kurzskala Bildungswissenschaften N = 4873 Studierende n = 888 Umfrageteilnehmer/-innen (Rücklaufquote: 18,2 %) 72,8% Frauen und 26,0% Männer 23 Jahre (SD: 3,42; n = 866) Repräsentativität hinsichtlich Fächern und Studienabschluss gegeben: 69,1% BA Lehramt GymGe 26,4 % BA Lehramt HRGe 4,5 % BA Lehramt BK Eingrenzung der Stichprobe auf diejenigen Teilnehmer/-innen, die alle relevanten Module der BIWI bereits besucht haben (n = 322) Folie: 13
14 Studie 2: In welchem Maße werden folgende Tätigkeitsfelder des LehrerInnenberufs Ihrer Erfahrung nach im Studium vermittelt? Unterrichtsplanung & -gestaltung Motivation & Leistungssteigerung Steigerung Selbstständigkeit Einbeziehung sozialer Hintergrund Schaffung soziales Lernklima Vermittlung Normen/ Werte Beraten & Unterstützen Diagnostik Lernvorrausetzungen/ - stände Obj. Beurteilung & Bewertung 0,30 0,58 0,48 0,38 0,40 0,57 0,51 0,54 0,55 Konkurrenzmodell Anforderungen Lehrerrolle Fit 2-Ebenen-Modell DF: 27 CMIN/DF: 3,858 CFI: 0,786 TLI: 0,643 RMSEA: 0,094 Folie: 14
15 Studie 2: In welchem Maße werden folgende Tätigkeitsfelder des LehrerInnenberufs Ihrer Erfahrung nach im Studium vermittelt? Unterrichtsplanung & -gestaltung 0,27 Motivation & Leistungssteigerung Steigerung Selbstständigkeit 0,70 0,57 Unterrichten 0,89 Ursprüngliches Modell Einbeziehung sozialer Hintergrund Schaffung soziales Lernklima Vermittlung Normen/ Werte 0,44 0,48 0,62 Erziehen 0,82 0,69 Anforderungen Lehrerrolle Beraten & Unterstützen Diagnostik Lernvorrausetzungen/ -stände Obj. Beurteilung & Bewertung 0,41 0,72 0,72 Beurteilen/ Beraten Fit 3-Ebenen-Modell DF: 24 CMIN/DF: 2,909 CFI: 0,873 TLI: 0,761 RMSEA: 0,077 Fit 2-Ebenen-Modell DF: 27 CMIN/DF: 3,858 CFI: 0,786 TLI: 0,643 RMSEA: 0,094 Folie: 15
16 Studie 2: Ist-Kompetenzvermittlung: Beraten & Unterstützen Teil des Erziehens? Unterrichtsplanung & -gestaltung Motivation & Leistungssteigerung Steigerung Selbstständigkeit 0,29 0,69 0,57 Unterrichten 0,90 Modifiziertes Modell Einbeziehung sozialer Hintergrund Schaffung soziales Lernklima Vermittlung Normen/ Werte 0,43 0,42 0,69 Erziehen 0,74 0,65 Anforderungen Lehrerrolle Beraten & Unterstützen Diagnostik Lernvorrausetzungen/ - stände Obj. Beurteilung & Bewertung 0,59 0,72 0,76 Beurteilen/ Beraten Modifiziertes Modell Fit: DF: 24 CMIN/DF: 1,607 CFI: 0,960 TLI: 0,924 RMSEA: 0,043 Ursprüngliches Modell Fit: DF: 24 CMIN/DF: 2,909 CFI: 0,873 TLI: 0,761 RMSEA: 0,077 Folie: 16
17 Studie 1: Soll-Ist-Vergleich Gegenüberstellung der Anforderungen und Fähigkeiten aus der Perspektive der Absolventen/-innen: Daten 2009 Unterrichten, Erziehen und Beurteilen weisen die höchsten Anforderungen auf; über unterschiedliche Lehrämter hinweg am homogensten bewertet klar umrissene Tätigkeiten wie Unterrichtsplanung und -gestaltung, Vermittlung von Werten und Normen, objektiv Beurteilen weisen hohe Anforderungen und gleichzeitig eine relativ gute Passung auf schülerzentrierte Tätigkeiten mit hoher sozialer Komponente wie Steigerung der Selbständigkeit der Schüler/-innen weisen schlechtere Passung auf Folie: 17
18 Fazit & Diskussion Kurzskala Kurz-Skala basierend auf latenten Konstrukten der ursprünglichen mittleren Ebene des KMKbasierten Modells bietet gute Möglichkeit für einen ökonomischen Ist-Soll-Abgleich der Kompetenzen Überarbeitung der Formulierungen einzelner Items analog zu Überarbeitungsschleifen der Langskala Langskala Für eine gezielte Erfassung der erlernten Kompetenzen, z.b. nach einer Praxisphase bietet die Langfassung der Skala konkrete Ergebnisse Folie: 18
19 Literatur Ebert, Anna, Landmann, Mareike & Kmiotek-Meier, Emilia Lehramtsskala zu Anforderungen und Fähigkeiten von Lehramtsabsolventen/-innen Überprüfung und Handreichung zur Auswertung anhand der Daten des Prüfungsjahrgangs 2010 aus dem Kooperationsprojekt Absolventenstudien. Projektinternes KOAB-Paper zur Fragebogenentwicklung Kassel: KOAB (INCHER). Auf Anfrage bei den Autorinnen. Kultusministerkonferenz Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom Kultusministerkonferenz Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom i. d. F. vom Landmann, Mareike Standards für die Lehrerbildung. Eine empirische Untersuchung zur Sicht angehender LehrerInnen. Opladen, Deutschland: Budrich UniPress. Landmann, Mareike Development of a Scale to Assess the demand for specific competences in teachers after graduation from university. European Journal of Teacher Education, 36 (4), Landmann, Mareike, Kmiotek-Meier, Emilia, Lachmann, Daniel & Lorenz, Jennifer Three methods, four outcomes! How to test the reliability and validity of a graduate survey competence scale. In: Jeroen Huisman und Malcolm Tight (Hrsg.): Theory and Method in Higher Education Research. Volume 1. Bingley, UK: Emerald. Terhart, Ewald Standards für die Lehrerbildung. Eine Expertise für die Kultusministerkonferenz. Westfälische Wilhelms Universität Münster. Folie: 19
20 Kontakt Folie: 20
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