Pädagogik-Curriculum (Kurs 33) Vorwort
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- Wilhelm Melsbach
- vor 7 Jahren
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1 Vorwort Das für das Staatliche Seminar Sindelfingen gültige Pädagogik-Curriculum orientiert sich an den für alle Seminare in Baden-Württemberg gültigen Ausbildungsstandards (MKJS 2006) für Pädagogik. In diesen Standards ist der Kompetenzerwerb künftiger Lehrkräfte in vier Bereichen ausformuliert: Unterrichten und Erziehen Diagnose und Förderung, Beratung und Leistungsbeurteilung Sich selbst entwickeln Das System Schule entwickeln Diese Bereiche bilden am Seminar Sindelfingen die Grundlage für eine kompetenzorientierte Ausbildung. In der konkreten Umsetzung wurden sieben verpflichtende felder festgelegt. Lehrerpersönlichkeit Grundlagen des Unterrichts Kommunikation Selbstverantwortlich unterrichten/ Das neue Schuljahr Schülerpotentiale diagnostizieren und differenziert/ individualisiert fördern Professioneller Umgang mit Unterrichtsstörungen Schulqualität durch Schulentwicklung und Evaluation Diese felder werden von allen Gruppen innerhalb der 140 Stunden Ausbildung in Pädagogik erwachsendidaktisch und methodisch qualifiziert bearbeitet. Die Behandlung orientiert sich dabei an den Vorkenntnissen und Vorerfahrungen der Lehreranwärter/innen. Dies schließt auch die Bearbeitung von und Fragestellungen über das Blended Learning und die Integration von Lernplattformen ein. Für diese Bearbeitung wurden Literaturhinweise zusammengestellt, die eine an den der Lehreranwärter/innen orientierte Ausbildung ermöglichen und das selbständige Arbeiten der Lehreranwärter/innen fördern. Darüber hinaus führt das Seminar Sindelfingen innerhalb der Pädagogikausbildung auch Wahlmodul-Veranstaltungen durch. Dabei können die Lehreranwärterinnen und Lehreranwärter innerhalb eines Schwerpunktes entsprechend ihrer Vorkenntnisse, Vorerfahrungen und Interessen pädagogische neu erarbeiten oder vertiefen. Folgende Schwerpunkte werden z.zt. angeboten: Lernbiologische Grundlagen-Lernen durch Bewegen Jungen kompetent fördern Interkulturelle Kompetenz Gesund bleiben im Beruf: Stress- und Zeitmanagement Jahrgangsübergreifendes Lernen und Arbeiten Identitätsentwicklung Lernen in der Pubertät Umgang mit belastenden Situationen Supervision Aktiv gegen Gewalt: erlebnispädagogische Ansätze im Kontext schulischer Gewaltprävention Neue Formen der Leistungsmessung und -beurteilung Methoden im Unterricht Inklusion (Kooperation Sonderschulseminar) Stand: April 2013 Seite 1 von 9
2 Aus den oben genannten sind im Laufe der Ausbildung zwei Wahlmodule verbindlich zu besuchen. Am Seminar Sindelfingen wird von allen Gruppen zu Beginn der Ausbildung eine mehrtägige Kompaktveranstaltung in Jugendherbergen durchgeführt. Im Rahmen dieser Kompakttage werden grundlegende pädagogische Fragen des Lehrer/-innenberufs und des Lehrer/- innenseins erarbeitet. Die außerhalb des Seminars durchgeführten Kompakttage haben auch eine soziale Funktion und sollen der Gruppenfindung dienen. Von zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern wird erwartet, dass sie die Arbeit im kollegialen Team als wesentliches Element ihres Berufes verstehen. Daher eröffnet das Seminar ein Handlungsfeld, in dem das Arbeiten und Unterrichten im Team (UiT) erfahrbar wird. Hierbei werden Unterrichtskonzepte erprobt und reflektiert, die den Blick auf das individuelle Lernen deutlich werden lassen. Kollegiale Vereinbarungen sichern eine hohe Transparenz der Ausbildung in Pädagogik. Dabei finden teilnehmerorientierte Vertiefungen der einzelnen Inhalte während der Ausbildung im Sinne der Differenzierung und Individualisierung statt. Stand: April 2013 Seite 2 von 9
3 Die Lehrerpersönlichkeit üben ihre Lehrerrolle reflektiert und verantwortungsethisch aus. sind in der Lage die eigene Haltung und Wirkung zu reflektieren und daraus Konsequenzen für das berufliche Handeln zu ziehen. verfügen über unterschiedliche Führungskonzepte.... vermitteln Werte und Normen und unterstützen selbstbestimmtes Urteilen und Handeln. Unterrichten - eine neue Rolle übernehmen Aspekte der Lehrerpersönlichkeit Autorität "Der reflektierende Didaktiker/ Die reflektierende Didaktikerin" Lohmann, Gert ( ): Mit Schülern klarkommen. Professioneller Umgang mit Unterrichtsstörungen und Disziplinkonflikten. Berlin: Cornelsen Scriptor, S (Kapitel 3: Zum reflektierenden Didaktiker werden) Gudjons, Herbert: Die Lehrer/in-Persönlichkeit. Grundlage aller pädagogischen Arbeit. In: ders. (2003): Didaktik zum Anfassen. Lehrer/in-Persönlichkeit und lebendiger Unterricht, Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt, S Heymann, Hans Werner (2006): Autorität im Schulalltag. In: Pädagogik, Heft 2/ 2008, S. 6-9 Stand: April 2013 Seite 3 von 9
4 Grundlagen des Unterrichts... können Lehr- und Lernprozesse zielgerichtet planen, organisieren, gestalten und reflektieren. können Schülerinnen und Schüler motivieren und befähigen sie, vernetzt zu denken und das Gelernte anzuwenden. Bildungsplan der Grund- und Werkrealschule Merkmale guten Unterrichts Unterrichtsplanung Formen und Methoden des Unterrichts Umgang mit Heterogenität Inklusion Gemeinschaftsschule Meyer, Hilbert (2004): Was ist guter Unterricht? Berlin: Cornelsen Scriptor, insbes. S Helmke, Andreas (2009): Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts, Seelze: Kallmeyer (vor allem S , vgl. auch Seminarreader S. 25/26) Stand: April 2013 Seite 4 von 9
5 Schülerpotentiale diagnostizieren und differenziert/ individualisiert fordern und fördern kennen entwicklungspsychologische, soziale und kulturelle Voraussetzungen der Schüler/innen und fördern deren individuelle und soziale Entwicklung. erkennen Entwicklungsstände, Lernpotentiale und Lernhindernisse. können Lernmöglichkeiten und Lernanforderungen aufeinander abstimmen. erkennen Stufen des Kompetenzerwerbs und leiten Konsequenzen unterrichtlichen Handelns ab. können schulische Konfliktfelder beschreiben, reflektieren, sowie Lösungsansätze entwickeln, begründen und umsetzen. nutzen Rückmeldeverfahren zur Reflexion und Weiterentwicklung. Grundlagen der Diagnose im pädagogischen Kontext Konzept: Beobachten Beschreiben Begleiten - Bewerten Förderung auf der Grundlage einer Diagnose sowie Förderplanung Ministerium für Kultur, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2009): Lernen im Fokus der Kompetenzorientierung. Individuelles Fördern in der Schule durch Beobachten Beschreiben Bewerten Begleiten. Stuttgart S (Download: oder Paradies, Liane/Wester, Franz/ Greving, Johannes ( 2010): Individualisieren im Unterricht. Erfolgreich vermitteln, Berlin: Cornelsen S Stand: April 2013 Seite 5 von 9
6 Schulqualität durch Schulentwicklung und Evaluation kennen Methoden und Modelle der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung. kennen schulische Entwicklungsprozesse und zeigen Bereitschaft, diese mitzugestalten. Orientierungsrahmen zur Schulqualität Qualitätsentwicklung an Schulen Schulische Entwicklungsprozesse und Formen der Mitgestaltung Qualitätssicherung und Evaluation Schulhospitation/ Schulprofile Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg / Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) (Hrg.) (2007): Orientierungsrahmen Schulqualität für allgemein bildende Schulen in Baden-Württemberg, Stuttgart: Eigendruck, S (Download: Links Qualitätsentwicklung und Schulentwicklung in Baden-Württtemberg: MTO und Arbeitskreis Schule-Wirtschaft: QZS (Qualitätszentrierte Schulentwicklung). In: QUS In: Stand: April 2013 Seite 6 von 9
7 Kommunikation... kennen die Bedeutung kommunikativen Verhaltens und setzen es zielgerichtet und adressatenbezogen ein... lernen (Beratungs-) Gespräche situationsgerecht und zielorientiert führen. Kommunikationsmodelle und techniken Professionelle Gesprächsführung Eichler, Dagmar (2008): Körpersprache im Frontalunterricht. Körperstellung, Blickkontakt, Mimik und Gestik. In: Pädagogik 11/2008, S Orth, Peter (2009) Gesprächsformen und ihre Gelingensbedingungen. In: Pädagogik 1/2009, S Rademacher, Bärbel (2009): Vom Kuchenbacken zur Kooperation. Wege der konstruktiven Zusammenarbeit von Lehrern und Eltern, Hamburg: AOL S Traub, Silke (2006): Gespräche führen - leicht gemacht. Gesprächserziehung in der Schule. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag, S , S (Kapitel V: Schulische Gespräche mit der ganzen Klasse) Stand: April 2013 Seite 7 von 9
8 Selbstverantwortlich unterrichten/ Das neue Schuljahr verfügen über unterschiedliche Führungskonzepte üben ihre Lehrerrolle reflektiert und verantwortungsethisch aus. vermitteln Werte und Normen und unterstützen selbstbestimmtes Urteilen und Handeln. Planung und Organisation/ Organisationshilfen für den Schulalltag Klassenmanagement Regeln und Rituale Eikenbusch, Gerhard (2009): Classroom Management - für Lehrer und für Schüler In: Pädagogik 2/2009, S. 6 - S.10 Lohmann, Gert (2010); Einen guten Start ins neue Schuljahr! In: Praxis Schule 4/2010, S Kurz, Annika (2012): Rituale verändern sich In: Praxis Schule 1/2012, S Stand: April 2013 Seite 8 von 9
9 Professioneller Umgang mit Unterrichtsstörungen können schulische Konfliktfelder beschreiben, reflektieren, sowie Lösungsansätze entwickeln, begründen und umsetzen. kennen entwicklungspsychologische, soziale und kulturelle Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler und fördern deren individuelle und soziale Entwicklung. Unterrichtsstörungen Einschätzungen / Wahrnehmung Strategien und Handlungsformen zur Konfliktprävention und Konfliktlösung Umgang mit speziellen Verhaltensproblemen Brüning, Ludger: Störungsfrei unterrichten. Klassenmanagement als Basis erfolgreicher Lehr- und Lernprozesse, in: Praxis Schule, Heft 4/2010, S. 4 8, 22 Lohmann, Gert ( ): Mit Schülern klar kommen. Professioneller Umgang mit Unterrichtsstörungen und Disziplinkonflikten, Berlin: Cornelsen Scriptor Stand: April 2013 Seite 9 von 9
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