Adaptation und Stress
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- Elke Walter
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Adaptation und Stress ein Vortrag von Dr. Karen P. Arakelyan > Aushang > Präsentation > Bilder 21
2 Aushang 22
3 Adaptation und Stress Stress ist die Bezeichnung für eine spezifische, durch äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physische Körperreaktion bei Tieren und Menschen, die zur Bewältigung besonders gesteigerter Anforderungen befähigt. Ziel der Stress-Reaktion ist es, Energie für eine der Situation angemessene Reaktion (Flucht, Verteidigung oder Angriff) bereit zu stellen, die Aufmerksamkeit auf die Situation zu fokussieren und alle Energie verbrauchenden, in der Situation nicht benötigten Prozesse zu drosseln oder zu unterdrücken. Das Wort Stress (engl.: Druck, Anspannung) stammt ursprünglich nicht aus der Psychologie, sondern aus der Werkstoffkunde und bezeichnet den Druck auf ein Material wurde der Begriff durch den Zoologen Hans Selye ( ) aus der Physik entlehnt, um eine unspezifische Reaktion des Körpers auf jegliche Anforderung zu benennen. Im Laufe der Zeit wurde die Bedeutung auf Stress im Sinne von Druck, Anspannung, Zug eingeschränkt. Der Materialstress kann zum Beispiel zur Materialermüdung führen. Stress ist individuell. In verschiedenen Stresstheorien wurde versucht, den Zusammenhang zwischen Stressoren und Stressreaktion darzustellen. Die Erklärungsmodelle sind mit wachsendem Erkenntnisstand zunehmend komplexer geworden. Stellvertretend können hier folgende genannt werden: Walter Cannons Notfallreaktion (1914, 1932): Nach diesem Modell reagiert der Körper blitzartig durch Flucht oder Angriffsbereitschaft. Allgemeines Adaptationssyndrom nach Hans Selye (1936): Dieses Modell stellt die Folgen von punktuellem und chronischem Stress dar. Mit der Wahrnehmung eines (jeden) Stressors erfolgt eine Anpassungsreaktion. Nachgewiesen wurde, dass auf jede Anspannungs- eine Entspannungsphase folgen muss, da nur bei ausreichender Erholung ein 23
4 Adaptation und Stress gleich bleibendes Niveau zwischen Ruhe und Erregung gewahrt werden kann. Folgen in kurzen Abständen weitere Stressoren, steigt das Erregungsniveau weiter an. Transaktionales Stressmodell nach Lazarus (1966): Zusätzlich zu den oben genannten Modellen werden persönliche Bewertungsebenen eingefügt. Demnach wird Stress wesentlich von kognitiven Bewertungsprozessen mit bestimmt. Stress ist damit eine Interaktion zwischen der einzelnen Person und der Umwelt. Es wurde nachgewiesen, dass Stress durch subjektive Einstellung und Erfahrung beeinflussbar ist. Selyes Ausgangspunkt war die Beobachtung, wie sich ein Tier mit einer akuten Gefahrsituation auseinandersetzt, zum Beispiel wenn es einem Fressfeind, d. h. einem Aggressor, begegnet oder einer physischen Gefahr wie Waldbrand etc. ausgesetzt ist. Die erste Reaktion des Tieres nennt man Kampf oder Flucht. Während dieser Reaktion muss der Organismus in erhöhter Handlungsbereitschaft sein, was sowohl die Bereitschaft seiner Muskulatur und des Kreislaufs betrifft als auch seine zentralnervöse Aufmerksamkeit und Entscheidungsbereitschaft. Deshalb wird z.b. das Sympathoadrenalsystem aktiviert und durch die Ausschüttung des Nebennierenhormons Adrenalin eine vegetative Wirkungskette ausgelöst, die letztlich den Blutdruck und den Blutzucker sowie den allgemeinen Muskeltonus erhöht. Falls der Stressor weiter wirkt, entwickelt sich das Allgemeine Adaptationssyndrom. Dieses Syndrom wird nach Hans Selye, dem Vater der Stressforschung, in drei Phasen unterteilt. Die erste Phase heißt Schockphase (oder Alarmphase) und folgt auf die akute Einwirkung des Stressors. An körperlichen Veränderungen machen sich arterieller Blutunterdruck (Hypotonus), Körpertemperaturabsenkung, Unterzuckerung des Blutes (Hypoglykämie), verminderte Harnabsonderung, Verringerung der 24
5 Adaptation und Stress Elektrolyte Chlorid, Natrium und Kalium im Blut, sowie eine Vermehrung der Lymphozyten bemerkbar. Diese Phase wird abgelöst durch die Widerstandsphase. Während dieser Phase werden andere stressabhängige Hormone, wie Kortisol und Wachstumshormone freigesetzt. Eine wesentliche Rolle bei der Kortisolsfreisetzung spielt die Aktivierung der Achse Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde. Stresshormone bewirken eine Stabilisierung der stressinduzierten Stoffwechselvorgänge, insbesondere bei chronischem Stress. Wirken die Stressoren unvermindert stark ein, kommt es irgendwann zur Erschöpfungsphase, die im schlimmsten Fall mit dem Zusammenbruch des Organismus und dem Tod enden kann. Dr. Karen P. Arakelyan Lehrstuhl für Physiologie des Menschen Staatliche Medizinische Universität M. Heratsi, Jerewan, Armenien 25
6 Die Zellen Nebennierenrinde Blutzellen Nebennierenzellen Nervenzellen 26
7 Die Struktur der Zelle 27
8 Claude Bernhard Claude Bernard ( ) HOMÖOSTASE... eine Fähigkeit des Systems, sich innerhalb gewisser Grenzen in einem stabilen Zustand zu halten. 28
9 Adaptation KONSTANTEN Temperatur ph (H+ ; OH-) Glykose, Na+,K+,Ca++ Blutzellen Blutdruck P osmotische (p onkotische) P O 2 ADAPTATION spezifische, langfristige Hb Konzentration in Erythrozyten ADAPTATION Kurzfristige (schnelle, dringende ) spezifische Langfristige unspezifische t C Muskeltraining Hypertrophy der Fettgewebe Hypertrophy der Muskelzellen 29
10 Hans Seyle Hans Selye ( ) Er entwickelte die Lehre vom Stress und vom allgemeinen Adaptationssyndrom oder Selye-Syndrom. Er wird als Vater der Stressforschung bezeichnet. 30
11 Stress-Reaktion Kampf oder Flucht 31
12 Stress-Reaktion Stress-Reaktion: 1. Sympathoadrenalsystem 2. Allgemeines Adaptationssyndrom Hypothalamus-Hypophyse Nebennierenrindensystem Schilddrüsensystem Allgemeines Adaptationssyndrom Sympathoadrenalsystem 32
13 Stress-Reaktion Herz- und Atem-Frequenz A, NA Konzentration der Fettsäuren im Blut Fett Leber Glykogen A, NA Konzentration der Glukose im Blut Muskeln 33
14 Stress-Reaktion Allgemeines Adaptationssyndrom Alarm - Phase Widerstandsphase Die Achse Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde Erschöpfungsphase 34
15 Hypothalamus Der Hypothalamus, ein kleiner Bereich im Zwischenhirn. Über ein Pfortadersystem hat er Kontakt zur Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und reguliert deren Hormonausschüttung. Er regelt so die Körpertemperatur, den Herzschlag und die Nierenfunktion, Hunger und Durst sowie unseren Schlafrhythmus. 35
16 HPA-Axis 36
17 Kortisol Kortisol Glukoneogenes: Protein Fett GLUKOSE Hyperglykämie Empfindlichkeit der Adrenorezeproren Herzfrequenz Vasokonstriktion Blutdruck 37
18 Stress Stress ist eine Anforderungssituation, die wir persönlich erleben. Dabei kann unser Erleben unterschiedlich beschaffen sein: Eustress : positive Form von Stress, der den menschlichen Körper zu Höchstleistungen anspornt. Disstress : (dis = schlecht, krankhaft): eine als belastend (negativ) empfundene Form von Stress 38
19 Disstress Die Anforderung / Situation wird als unangenehm / belastend angesehen, man möchte sich ihr entziehen. Man glaubt, die Aufgabe nicht erfolgreich meistern zu können. Man fühlt sich als Opfer dieser Situation, kommt sich hilflos vor. Gefühle von Hilf- und Hoffnungslosigkeit, Depressionen, übermäßige Müdigkeit und Erschöpfung, Leistungsverlust und Leistungsunlust unnatürliche Hungergefühle, Gewichtszunahme, besonders als Bauchfett ( Rettungsring ) Abnahme körpereigener Fresszellen und damit erhöhtes Infektions- und insgesamt erhöhtes Krebsrisiko, besonders nach traumatischen Schockerlebnissen Disstress Disstress kann hervorgerufen werden durch: Zeitmangel Lärm Mangelndes Interesse am Beruf Mobbing am Arbeitsplatz Krankheiten und Schmerzen Ständige Konzentration auf die Arbeit Schlafentzug Reizüberflutung Schwerwiegende Ereignisse (Operation, Tod eines Angehörigen) Prüfung 39
20 Stress und Immunsystem 40
21 Stress und Immunsystem H.H.A TRACT SHYPATHOADRENAL TRACT IMMUNE CELLS CYTOKINES 41
22 Eustress Eustress Die Anforderung/Situation wird als Herausforderung erlebt, der man sich gern stellt. Man hält sich für kompetent genug, die Situation zu meistern. Man denkt, dass man wahrscheinlich erfolgreich sein wird. Setzen Sie sich also ruhig kleineren Stressreizen aus. Gehen Sie mutig auf sie zu und probieren Sie, diese neuen, manchmal auch seltsamen Anforderungen kreativ zu bewältigen! Stress abbauen Lernen Sie, sich systematisch zu entspannen (wenn Sie im Stress sind). Suchen Sie sich einen Ausgleichssport (z. B., wie Jogging, Schwimmen oder Radfahren ). Wichtig ist es, regelmäßig (!) Sport zu treiben. Gehen Sie hinaus in die Natur. Draußen an der frischen Luft können wir sehr effektiv Stress abbauen. Reden Sie über Ihren Stress. 42
23 Ende Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 43
24 Bilder 44
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