Kanton St.Gallen Baudepartement Hochbauamt. Kantonales Laboratorium St.Gallen Neubau. Amt für Lebensmittelkontrolle KAL Amt für Umweltschutz AFU

Transkript

1 Kanton St.Gallen Baudepartement Hochbauamt Kantonales

2 Ansicht Süd-Ost Situationsplan

3 Westfassade Nordfassade Querschnitt

4 Ansicht Süd-Ost Ansicht Süd-Ost

5 Kanton St.Gallen Baudepartement Hochbauamt Kantonales Messlabor Nasslabor

6 Grundriss 3. Obergeschoss Grundriss 2. Obergeschoss Grundriss 1. Untergeschoss Grundriss Erdgeschoss

7 Treppenhaus Büroraum

8 Schalter Erdgeschoss Halle, Warteraum

9 Ausgangslage Das Kantonale Laboratorium kann auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Die Regierung wählte im Jahr 1878 aufgrund dringender Bitten der Ärzteschaft den ersten amtlichen Chemiker des Kantons St.Gallen. Die Tätigkeit wurde in Lokalitäten des Kantonsspitals ausgeübt. Im Jahr 1911 konnte das Gebäude an der Frohbergstrasse von den damals sechs Mitarbeitern bezogen werden. Als einzige staatliche Untersuchungsanstalt bearbeitete das Kantonale Laboratorium neben Lebensmitteln auch chemisch-technische Untersuchungen, Gewässerschutzaufgaben, medizinisch-chemische und medizinisch-bakteriologische sowie gerichtsmedizinische Fragestellungen. Dieser Aufgabenkreis reduzierte sich im Laufe der Zeit infolge der Bildung entsprechend spezialisierter Institute auf die Untersuchung von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen. Seit 1911 belegte das Kantonale Laboratorium die gleichen Räumlichkeiten, dies am Ende jedoch mit 33 Planstellen. Im Jahre 1953 konnte der Westanbau in Betrieb genommen werden, der aber auch durch das Institut für Klinische Mikrobiologie und Immunologie (IKMI) und das AFU, Abteilung Luftreinhaltung benutzt wurde. Im nahe gelegenen Haus «zur Zierde» an der Rorschacher Strasse 91 befanden sich die Arbeitsräume der Lebensmittelinspektoren. Das amtliche Untersuchungslaboratorium entsprach nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik, dies insbesondere im Bereich der Analytik. Projektwettbewerb Im August 1991 ermächtigte die Regierung das Baudepartement, zur Erlangung von Entwürfen für den eines Kantonalen Laboratoriums und einer Überbauungsstudie entlang der Rorschacher Strasse einen öffentlichen Wettbewerb durchzuführen. Das Preisgericht beschloss im April 1992, das Projekt der Itten+Brechbühl AG, Bern, der Regierung zur Weiterbearbeitung vorzuschlagen. Ausführung durch eine Generalunternehmung Nach der Volksabstimmung vom Juni 1996 verlangte die Regierung für die Ausführung des Projektes die Durchführung eines GU-Wettbewerbes. In der Folge wurde die Generalunternehmung HRS Hauser Rutishauser Suter AG, St.Gallen, mit der Erstellung des s beauftragt. Das Gebäude steht an einer markanten Ecke der Rorschacher Strasse auf der Naht zwischen einem Villenquartier und den öffentlichen Nutzungen des Gesundheitswesens (Kantonsspital, IKMI, IKCH). Im Erdgeschoss befinden sich Administration und Schulung, in den drei Obergeschossen die Laborräume und deren Infrastruktur. Die über dem Terrain liegenden Geschosse sind unabhängig von ihrer aktuellen Zweckbestimmung als Laborgeschosse dimensioniert und gewährleisten so die geforderte Nutzungsflexibilität. Die beiden Untergeschosse enthalten I n f r a s t ru k t u r- und Technikräume, Werkstätten und Lager sowie eine Einstellhalle. Das AC-Labor im zweiten Untergeschoss ermöglicht in Katastrophen- und Kriegssituationen die nötigen Radioaktivitätsmessungen und Laboru n t e r s u c h u n- gen. Die horizontale Gliederung mit dem umlaufenden Brisesoleil betont die Sondernutzung im Inneren. Die je nach Himmelsrichtung unterschiedlichen Tiefen der waagrechten Auskragungen, die auf Brüstungshöhe liegen, verhindern optisch das Absinken des Gebäudes im abfallenden Gelände. Die Fassade ist zweischichtig konzipiert: Die der Betonkonstruktion vorgehängte Holz-/Glasfassade trennt als Klimahaut Innen und Aussen, die vorgelagerte Schicht der Lamellenstoren erbringt den erforderlichen Sonnenschutz. Fensterund Storenraster sind geschossweise versetzt und betonen so die horizontale Schichtung. Die innere Organisation des Dreibünders ist übersichtlich und klar. Die zentrale Kernzone mit Infrastruktur und Vertikalerschliessung durchdringt das Gebäude und manifestiert sich als Technikzentrale über dem Hauptkubus. Durch ihre spezielle Materialisierung hebt sie sich auch optisch vom Rest des Gebäudes ab. Entlang der beiden Längsfassaden liegen die Laborräume. Die Funktionsbereiche sind materiell differenziert. Als Ausgleich zur technisch-kühlen Analytikzone bieten sich entlang der Fassade Arbeitsplätze für sitzende Schreibtätigkeit an. Der Anschlussbereich verbindet als peripherer, lichtdurchfluteter Korridor die Laborräume. Die Erschliessung der Labors mit den zahlreichen, teilweise hochdifferenzierten Labormedien erfolgt an der Decke des jeweiligen Geschosses und garantiert so die geford e rt e Nachrüstbarkeit. Von zukünftigen Anpassungen und Nachinstallationen beeinträchtigt ist nur das umzubauende Geschoss. Die meisten Labors sind mit Kappellen und Einzelabsaugungen ausgerüstet. In den Grossräumen am Gebäudeende sind abteilungsübergreifende Nutzungen untergebracht, wie Schulungs- und Besprechungsräume, Bibliothek, Cafeteria.

10 Kosten Kosten nach Baukostenplan BKP 0 Grundstück Fr BKP 1 Vorbereitungsarbeiten Fr BKP 2 Gebäude Fr BKP 3 Betriebseinrichtungen Fr BKP 4 Umgebung Fr BKP 5 Baunebenkosten Fr BKP 9 Ausstattung Fr Anlagekosten Fr (prov. per ) Kostenstand April 1999 (Zürcher Baukostenindex) Kennwerte Geschossfläche GF (SIA416) m BKP 2+3 Fr./m Kubikmeter (SIA116) m BKP 2+3 Fr./m Termine Wettbewerb 1991 Volksabstimmung 1996 GU-Wettbewerb 1997 Spatenstich März 1998 Aufrichte Juni 1999 Bezug Februar 2000 Projektorganisation Bauherrschaft Kanton St.Gallen Baudepartement Hochbauamt Kantonsbaumeister Projektleiter Architekt Generalunternehmer Bauingenieur A.E. Bamert, dipl. Architekt ETH R. Passeri, dipl. Architekt HTL Itten+Brechbühl AG, Bern/Zürich Projektleiter: M. Ringli, dipl. Architekt HTL HRS Hauser Rutishauser Suter AG, St.Gallen Projektleiter: H.R.Vögeli Ribi+Blum AG, Romanshorn Fachingenieure Elektroplanung Amstein+Walthert AG, St.Gallen HLKK-Planung Enplan AG, St.Gallen Sanitärplanung Edwin Keller AG, Gossau Fachkoordination Edwin Keller AG, Gossau Dokumentation des Hochbauamtes des Kantons St.Gallen Copyright 2000 Hochbauamt Fotos: Ernst Schär, St.Gallen Printed in Switzerland