LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version)

Transkript

1 LLP/ERASMUS 2012/13 Zeitraum: SoSe 2013 Gastland: Österreich Gastuniversität: TU Wien Programm: Erasmus via Fachbereich 12 studierte Fächer an Gasthochschule: Mathematik Name:* * (* Angaben werden vor Veröffentlichung auf unserer Webseite gelöscht.) Datum: LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version) Vorbereitung Ich habe mich Anfang des Jahres 2012 dazu entschieden, ein Erasmusjahr machen zu wollen. Dies war demnach ca. ein Jahr vor dem Beginn meines Auslandssemesters. Hierzu habe ich mich auf der Seite des International Office über die möglichen Länder und deren Städte informiert, mit denen die Goethe-Universität eine Partnerschaft hat. Ich habe mich letztlich für Wien entschieden, da es mir wichtig war, mein Studienfach Mathematik auf meiner Muttersprache Deutsch studieren zu können, da mir dies auf einer anderen Sprache sicher schwer gefallen wäre. Ich schrieb also eine Bewerbung sowie das Motivationsschreiben und schickte dies an den Erasmuskoordinator meines Fachbereichs. Im März 2012 bekam ich dann die gute Nachricht, dass ich einen Platz an der TU Wien bekommen habe und somit mein Erasmusjahr im SoSe 2013 antreten kann. Ich habe mich riesig darüber gefreut und bald mit der weiteren Planung meines Erasmusaufenthalts begonnen. An der Gasthochschule musste ich mich direkt bewerben, damit ich von denen Unterlagen bezüglich der Erasmuseinführungsveranstaltungen bekam und weitere Informationen zur Hochschule. Wichtig war natürlich noch eine Wohnung! Ich habe mich bei WG-Gesucht und EasyWG registriert, wo es sehr viele WGs in Wien gibt. Ich habe mir dort ein paar ausgesucht und bin im Dezember einmal nach Wien gefahren, um mir diese anzugucken und habe eine sehr nette gefunden. In Wien ist es sehr leicht, eine WG zu finden, da es sehr viele internationale Studenten gibt, die für ein oder zwei Semester nach Wien kommen. Dadurch gibt es ein großes Angebot an möbilierten Wohnungen zur Zwischenmiete. Eine weitere Möglichkeit ist auch ein Wohnheim von OEAD. Diese sind extra für Austauschstudenten vorgesehen, jedoch habe ich bisher von denen, die dort gewohnt haben, nicht viel Positives gehört, so dass ich eine private WG eher empfehlen würde.

2 Ankunft in Wien Es ist definitiv ratsam etwas früher als Semesterbeginn nach Wien zu ziehen. Ich konnte leider erst zwei Wochen vor dem Start der Uni fahren, da ich selbst noch bis dahin Prüfungen in Frankfurt hatte. Es gab allerdings schon viele Einführungsveranstaltungen und weitere Treffen und Partys zum Kennenlernen, die ich somit leider verpasst habe, die aber meiner Meinung wichtig sind, um Anschluss zu den anderen Studenten zu finden. Hierfür ist es auch ratsam, sich in die Facebookgruppen der TU Wien, der Uni Wien und von ESN Wien einzutragen. Gerade die Uni Wien organisiert sehr viel für ihre Erasmusstudenten, wo die Studenten der TU trotzdem willkommen sind. Wichtig ist auch, dass man sich spätestens drei Tage nach der Ankunft in Wien beim Meldeamt anmeldet. Den Meldezettel braucht man für viele Sachen, wie z.b. Handyvertrag, Bankkonto, Semesterticket und vieles mehr. Jobs in Wien Jobs in Wien zu finden, war für mich etwas schwierig. Ich hatte mich z.b. bei der Post beworben, da diese immer Arbeitskräfte suchen, jedoch war denen mein Aufenthalt in Wien zu kurz, sodass ich abgelehnt wurde. Dies lohnt sich eher für jemanden, der plant, ein ganzes Jahr in Wien zu verbringen. Auf der Seite stehen eine Menge Jobs, bei denen sicher etwas dabei ist. Ich habe mich letztendlich für Plasmaspenden entschieden. Dies wird z.b. vom Baxter Plasmazentrum angeboten und ist eine super Sache. Sie suchen immer neue Spender und freuen sich über jeden, der kommt. Auch hier braucht man einen Meldezettel! Pro Spende bekommt man 20 bar auf die Hand und es gibt viele Specials bei denen man noch etwas zusätzlich verdient. Meiner Meinung nach perfekt für einen kurzen Aufenthalt, man tut damit etwas Gutes und verdient sich etwas zu seinem Taschengeld dazu, was man in Wien gut brauchen kann, da die Lebenshaltungskosten um einiges höher sind, als in Deutschland. TU Wien Wie schon erwähnt, bietet die TU Wien nicht so viele Kennenlernaktivitäten an, wie die Uni Wien, aber dennoch gab es für uns ein formales Treffen, an dem uns erklärt wurde, wie wir uns registrieren und wie wir unseren Studentenausweis bekommen. Auch gab es eine Stadtführung, die ich weiter empfehlen würde, da man so schon einmal die wichtigsten Eckpunkte Wiens kennen lernt und andere Erasmusstudenten trifft.

3 Auf meinen Studentenausweis musste ich leider zwei Monate warten, da dieses Semester auf eine sogenannte TU-Card, ähnlich wie unsere Goethe-Card, umgestellt wurde, die etwas länger in der Produktion gebraucht hat. Wenn man sie dann jedoch hat, ist sie sehr praktisch, da sie gleichzeitig als Bibliotheksausweis fungiert. Die TU hat einen Onlineportal, genannt TISS, über das man sich zu den Kursen anmelden kann. Dies läuft ähnlich ab wie bei uns im HRZ. Man kann sich zu den Kursen eintragen und dort werden Termine und Räume der Veranstaltungen und Klausuren bekannt gegeben. Ebenfalls kann man hier einen Stundenplan erstellen, sich sein Stammdatenblatt herunterladen und letztlich die Prüfungsergebnisse ausdrucken. Die TU hat im Gegensatz zur Goethe-Uni eine eigene Fachschaft für Lehramt, die sehr hilfsbereit ist und bei denen man sich gute Tipps und Materialien zu den Klausuren holen kann. Jedoch wird das Lehramtsstudium hier bald nicht mehr angeboten, da es auslaufend ist. Ich konnte mich schon nicht mehr für Lehramt Mathematik einschreiben lassen, sondern musste mich für Technische Mathematik immatrikulieren. Es war jedoch kein Problem, dennoch die Kurse der Lehramtskandidaten zu besuchen. Ich hatte zu Beginn meines Semesters angefragt, ob ich mein Zweitfach an der Uni Wien belegen könnte. Für die anderen Studenten der TU Wien ist dies möglich und sie können dort alle möglichen anderen Kurse belegen. Da wir als Erasmusstundeten eigentlich ganz normal eingeschrieben sind, dachte ich, es müsste für mich auch möglich sein. Ich habe jedoch mit vielen verschiedenen Ansprechpartnern und Ämtern gesprochen, die mich immer wieder wo anders hin geschickt haben und im Endeffekt ist es für Erasmusstundeten nicht erlaubt, da man nur für eine Universität nominiert ist und daher nur dort ausnahmsweise Kurse belegen darf. Innerhalb der TU stellt es jedoch kein Problem dar, verschiedene Kurse auch von anderen Fachbereichen zu besuchen. Die TU habe ich als eine empfehlenswerte Universität erlebt. Die Kurse und Vorlesungen sind um einiges kleiner als in Frankfurt und dadurch herrscht ein angenehmes Lernklima und eine nette Atmosphäre den Professoren gegenüber. Es ist durch die kleinere Lerngruppe nicht ganz so unpersönlich, wie in manchen Vorlesungen an der Goethe-Uni. Stadt Wien In Wien erreicht man alles Tag und Nacht super über die öffentlichen Verkehrsmittel, weshalb ich das Semesterticket dringend empfehlen würde. Es kann für 150 pro Semester bei den Wiener Linien erworben werden. Die Stadt bietet sehr viele Aktivitäten. Es gibt viele schöne Sehenswürdigkeiten, wie das Rathaus, das Parlament, die Hofburg, das Schloss Schönbrunn und das Schloss Belvedere, den Prater und viele mehr. Auch eine Fahrt mit dem Wiener Riesenrad lohnt sich, da man einen sehr schönen Blick über die ganze Stadt hat. Sehenswert ist auch der große Schönbrunner Tiergarten.

4 Bei schönen Sommertagen ist es empfehlenswert an die Donau zum Schwimmen zu gehen. Besonders schön ist es an der Alten Donau, aber auch an der Neuen Donau oder der Donauinsel ist dies möglich. Wien ist eine Stadt voller Studenten, die sich bei schönem Wetter auf jeden möglichen Grünfleck, wovon es in Wien mit seinen vielen Parks reichlich gibt, setzten, um einfach die Sonne zu genießen oder sich mit Freunden zu treffen. Hierfür eignet sich auch sehr das Museumsquartier mit vielen Sitzmöglichkeiten, Café und Restaurants. Auch hat Wien einen großes Kulturangebot. Es gibt für fast jede Veranstaltung Stehplätze für z.b. 2 in der Oper oder 5 für Musicals. Meistens sind trotzdem hier und da noch freie Plätze, auf die man sich nach Vorstellungsbeginn setzten darf. Es gibt aber auch ohne Geld viele Aktivitäten, wie Festivals oder Konzerte. Ich würde dringend empfehlen, im Sommersemester nach Wien zu gehen, da es einfach viel mehr zu Erleben gibt. Für das Nachtleben bietet Wien eigentlich jeden Abend etwas. Neben den Erasmuspartys kann man in verschiedene Clubs, wie z.b. den Platzhirsch oder den Volksgarten am Ring oder die Pratersauna in der Nähe vom Prater gehen. Am Bermuda Dreieck (an der Station Stubentor) befindet sich noch das Flex, was bei den Wienern sehr beliebt ist, sowie weitere zahlreiche Bars. Auch am Hernalser Gürtel, in den U-bahnbögen der U6 sind sehr viele verschiedene Bars und Clubs, wo sich für jeden Geschmack etwas findet. Um ein wirklich leckeres Wiener Schnitzel essen zu gehen, sollte man zum Schnitzelwirt 52 in der Neubaugasse gehen. Es ist ein typisches Wirtshaus und die Schnitzel sind einfach genial! Aber auch beim Figlmüller gibt es ein sehr leckeres Wiener Schnitzel, jedoch etwas teurer. Von ESN gibt es viele Angebote für Kurztrips in die umliegenden Städte, was man auf jeden Fall nutzen sollte. Jedoch auch privat kann man hier für wenig Geld mit dem Bus nach Budapest oder Prag fahren, was eine Reise wert ist. Nach Bratislava kann man in einer Stunde mit dem Zug fahren. Kosten Die Lebenshaltungskosten in Österreich sind um einiges teurer als in Deutschland. Besonders aufgefallen ist mir dies bei Kosmetikartikeln, jedoch auch das Essen ist immer etwas teuer, sogar beim Hofer. Nur das Benzin ist in Österreich billiger als in Deutschland. Ich würde empfehlen, etwas mehr Geld einzuplanen, da das Erasmusgeld sicher nicht ausreicht. Telefonieren in Wien ist günstiger als bei uns. Es gibt gute Angebote und ist schon nützlich, da die meisten Wiener keinen Festnetzanschluss haben. Ich hatte einen Vertrag von Orange für 7,50 mit 1000 Freiminuten, 1000 Freisms und unbegrenzten Internet und bin damit super zu Recht

5 gekommen. Aber auch von Bob gibt es gute Angebote für diejenigen, die eine Prepaid Karte bevorzugen. Es ist auch empfehlenswert sich ein Bankkonto einzurichten. Dies ist z.b. bei der Bawag-Bank für Studenten kostenlos. Fazit Ich persönlich kann jedem nur empfehlen, ein Auslandssemester zu machen! Es ist eine tolle und für mich war es eine sehr neue Erfahrung. Man ist von zu Hause weg, in einer fremden Stadt und erst einmal auf sich allein gestellt. Man lernt sich in einer fremden Stadt zu Recht zu finden und auf neue Leute zu zugehen. Man trifft so viele Menschen überall aus der Welt und besonders Wien ist sehr multikulturell. Wien kann ich aufgrund der tollen Stadt einfach nur weiter empfehlen.