Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt

Transkript

1 Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt Name: Feli Austausch im: (WS/SS/akad. Jahr) WS 2012/2013 Studiengang: Raumplanung Zeitraum (Datum): 10/2012 3/2013 Land: Österreich Stadt: Wien Universität: TU Wien Unterrichtssprache: Austauschprogramm: (z.b. ERASMUS) ERASMUS deutsch Angaben zur Zufriedenheit während des Aufenthalts: (Zutreffendes bitte ankreuzen) Soziale Integration: Akademische Zufriedenheit: Zufriedenheit insgesamt: (niedrig) (hoch) ECTS-Gebrauch: JA: NEIN: Vorbereitung Bewerbung / Einschreibung (z.b. Bewerbungsschreiben/-formular, Fristen, zeitlicher Ablauf, Zusammenstellung des Stundenplans (mit/ohne ECTS)) Die Bewerbung lief über meine Fakultät Raumplanung. Es standen vier Plätze für den Aufenthalt in Wien zur Verfügung, von denen ich einen zugesprochen bekam. Für die Bewerbung sollte man ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf einreichen. Die Einschreibung an der TU Wien lief problemlos über das Internet ab, war aber erst mit der Immatrikulation bei der Studien- und Prüfungsabteilung vor Ort komplett abgeschlossen. Nachdem man sich per Internet angemeldet hatte bekam man außerdem per Post viele hilfreiche Papiere und Informationen zugesandt, die auch den weiteren Ablauf zur Anmeldung, Einschreibung, Unterkunft usw. beinhalteten. Die Vorlesungszeiten in Österreich sind die gleichen wie in Deutschland. Das Wintersemester ging also von Oktober bis Ende Januar. Die Kurse kann man schon im Voraus über die Internet-Plattform TISS wählen. Ich habe vor allem Kurse gewählt, die ich mir in Dortmund anrechnen lassen kann. Meist reicht es aus, dass die Kurse die gleiche Anzahl an Credits und Semesterwochenstunden aufweisen. Trotzdem rate ich mit den Modulbeauftragten in Dortmund nochmals abzusprechen, ob man sich sie anrechnen lassen kann. Die restlichen Kurse habe ich nach Interesse ausgewählt. Allerdings kann man sich für die Kurse erst verbindlich einschreiben, wenn man auch vollständig immatrikuliert ist. Deswegen waren die meisten Kurse, die man sich vorher ausgesucht hatte, bereits belegt und man musste sich umentscheiden. Finanzierung (z.b. Auslands-Bafög, Sokrates-Förderung, anderen Stipendien, etc.) In unserem Jahrgang gab es 185 Euro pro Monat an Erasmus-Förderung. Den Rest habe ich durch Erspartes finanziert. Allgemein sind die Lebenshaltungskosten in Wien höher als in Dortmund.

2 Dokumente (z.b. Visa, Aufenthaltsgenehmigung, Reisepass, etc.) Der Personalausweis reicht aus. Sprachkurs Die Unterrichtssprache ist Deutsch. Während des Aufenthalts Ankunft (z.b. Anreise, Einschreibungsformalitäten; Einwohnermeldeamt) Ich bin mit dem Flugzeug ab Düsseldorf geflogen. Wenn man frühzeitig bucht bekommt man den Flug nach Wien schon um Euro. Der Flughafen liegt ein wenig außerhalb der Stadt. Mit der S-Bahn sind es bis Wien-Mitte aber etwa nur 25 Minuten und von dort aus kommt man mit der U- Bahn überall hin. Insgesamt ist man die ersten Tage mit den ganzen Formalitäten beschäftigt. Man muss sich beim entsprechenden Magistratischen Meldeamt des Bezirkes, in dem man wohnt, melden. Das ist kostenlos. Dazu reichen der Personalausweis und ein ausgefüllter Meldezettel aus. Es ist wichtig, dass man das frühzeitig erledigt, weil man ohne die Meldebestätigung weder das Semesterticket noch den Semesteraufkleber bekommt. Den Aufkleber kriegt man per Post zugeschickt, nachdem man sich bei der Studien- und Prüfungsabteilung immatrikuliert hat. Ohne den Sticker hat man keinen gültigen Studentenausweis und darf sein Semesterticket noch nicht benutzen. Es baut also alles aufeinander auf, deswegen sollten man diese Sachen - Einschreibung an der Uni, zum Meldeamt, Ticket beschaffen rechtzeitig erledigen! Wenn man länger als 3 Monate in Wien bleibt muss man sich außerdem beim Amt der Wiener Landesregierung melden. Das kostet 55 Euro. Man hat uns bei einer Einführungsveranstaltung darauf hingewiesen, dass man es eigentlich machen muss, aber bei 6 Monaten Aufenthalt selber entscheiden solle, ob es uns das wert sei. Im Endeffekt habe ich es nicht gemacht. Das Semesterticket kostet 150 Euro. Wenn man allerdings beim Meldeamt angibt, dass Wien der Hauptwohnsitz ist, kostet es nur die Hälfte. Es werden an mehreren Terminen Einführungsveranstaltungen angeboten, die man auf jeden Fall besuchen sollte. Dort werden wichtige Hinweise zum Studium, Einschreibungsformalitäten, der Stadt usw. gegeben. Campus (Ansprechpartner (z.b. International Office, Koordinatoren, etc.), Mensa, Cafeteria, Bibliothek, Computerräume) Die TU liegt direkt in der Stadt. Die Gebäude sind verteilt, aber alle in der Nähe vom Karlsplatz und fußläufig zu erreichen. Auch die Fakultätsgebäude, Bibliothek und International Office sind sehr nah beieinander. Den Bibliotheksausweis kann man sich ganz einfach vor Ort ausstellen lassen. PC-Räume und Kopierer sind ausreichend vorhanden. Die Mensa ist relativ teuer, weswegen ich meist selber gekocht habe. Es gibt aber in der direkten Umgebung viele Restaurants, Würstelstände, Cafés usw., um sich auch schnell etwas zu kaufen. Vorlesungen (z.b. Prüfungen, ECTS, Studienaufbau, Professoren, erforderliches Sprachniveau etc.) Ich habe insgesamt 6 Vorlesungen bzw. Module besucht, von denen die meisten aus dem Master- Studiengang Raumplanung waren. Zudem gehörte ein Kurs zu denen der Architekten. Schlussendlich habe ich je drei Klausuren und Hausarbeiten und einige kleinere Zwischenabgaben erledigen müssen. Der Umfang war okay und den Arbeitsaufwand empfand ich als sehr erträglich, da sich die Abgabeleistungen über das ganze Semester verteilten und oft als Gruppenarbeiten angesetzt waren. Allerdings muss für die ECTS sehr viel mehr getan werden als in Dortmund.

3 Die Professoren und sonstigen Dozenten waren sehr nett und wirkten stets kompetent. Viele meiner Kurse, waren Seminare, wodurch man gut in Gespräche mit den Vortragenden und Studierenden kam. Allgemein sind sehr viele angebotene Kurse eher kommunikativ ausgerichtet gewesen, als dass sie reine Vorlesungen waren. Es ist sehr schwierig Kurse mit mehr als zwei oder drei ECTS zu finden, wodurch es wiederum schwierig ist, die angeforderten 30 ECTS zu erreichen. Der Studienaufbau ist sehr ähnlich dem in Dortmund, wodurch es recht einfach ist, sich die Kurse anrechnen zu lassen. Wie schon gesagt reicht es daher meist aus, dass die Kurse die gleiche Anzahl an Credits und Semesterwochenstunden vorweisen. So konnte ich mir fünf der sechs Kurse anrechnen lassen. Allgemein nahm ich meine Kurse als hilfreich für mein weiteres Studium wahr, sowohl aus reinem Interesse als auch fachspezifisch hatte ich daher das Gefühl nicht auf der Stelle zu treten. Wohnen (z.b. Wohnmöglichkeiten, Wohnungssuche/-ausstattung, Miete, Kaution, Wohngeld etc.) Ich habe in einem Studentenwohnheim des Österreichischen Akademischen Dienstes (OeAD) gewohnt. Über die Internetseite kann man sich für einen Wohnheimplatz anmelden. Dafür muss man sich für drei der wirklich vielen Häuser und die jeweilige Wohnform entscheiden und bekommt nachdem man die Kaution von 700 Euro überwiesen hat per Mail einen Platz zugewiesen. Von der Kaution werden monatlich 18 Euro Verwaltungsgebühren und eine einmalige Endreinigungsgebühr von 45 Euro abgezogen. Das Haus indem ich wohnte war in der Molkereistraße direkt am Prater, in direkter Nähe zur Donau und relativ neu und modern. Es war im zweiten Bezirk sehr zentral gelegen und sehr gut über S-Bahn und U-Bahn angebunden. Ich habe mit einem Italiener zusammen gewohnt. Ich kann nur jedem empfehlen in einer WG zu wohnen. Auf die Weise knüpft man schnell Kontakte und Freundschaften. Die Wohnung war komplett ausgestattet und wurde, ob man es wollte oder nicht, einmal die Woche, meist zu einer unpassenden Zeit, von einer Putzfrau gereinigt. Wohnen in Wien ist sehr teuer. Ich habe für mein Zimmer in der WG mit gemeinsamer Küche und gemeinsamen Bad 415 Euro bezahlt. Wenn man sich frühzeitig für einen Platz über den OeAD bemüht, gibt es allerdings auch die Möglichkeit eine günstigere Wohnung zu bekommen, die im Dortmunder Vergleich aber noch immer teurer ist. Die Alternative wäre es privat nach einer Wohnung zu suchen, was wohl ein wenig billiger ist. Auf die Weise kommt man eher in Kontakt mit Österreichern, da in den Wohnheimen oftmals mehr international Studierende wohnen. Unterhaltskosten (z.b. Lebensmittel, Miete, Benzin, Eintrittsgelder, Ermäßigungen, Studentenrabatte, etc.) Die Unterhaltskosten in Österreich und speziell in Wien sind höher als in Dortmund. Vor allem das Wohnen fällt da besonders ins Gewicht. Auch Lebensmittel sind etwas teurer, aber sofern man im Hofer (so heißt der Aldi in Österreich) einkauft, halten sich die Ausgaben in Grenzen. Die hohen Preise sind mir besonders bei Drogerieartikeln aufgefallen, ich kann daher nur empfehlen dergleichen ausreichend mitzunehmen. Sehr oft werden bei Veranstaltungen, Events oder Auftritten Studentenrabatte angeboten. Wenn ihr an Kultur interessiert seid kommt ihr daher voll auf eure Kosten. Museen, Theater oder auch die Oper bieten vergünstigte Studentenpreise an. In der Oper werden beispielsweise vergünstigte Stehplatzkarten für 3 Euro oder für etwas mehr Geld Restplatz-Sitzkarten angeboten. Im Burgtheater gibt es ähnliche Angebote. Auch für das Kino werden billigere Studentenkarten angeboten. Clubs und Discos sind dagegen leider recht teuer. Oft werden schon Eintritte in Höhe von 10 Euro fällig und die Getränke sind dementsprechend auch recht teuer. Bei Restaurants ist es ähnlich, wobei es sich aber lohnt zu vergleichen und spezielle Mittagstische wahrzunehmen. Öffentliche Verkehrsmittel (z.b. Verkehrsnetz, wichtige Buslinien, Fahrplan, Preise, Ticket-Verkaufsstellen, Fahrradverleih) Das Verkehrsnetz in Wien ist einfach super! Mit der U-Bahn kommt man jederzeit fast überall hin. Sie fährt im fünf- oder zu Stoßzeiten sogar im drei Minuten Takt. In der Woche fährt sie bis in die Nacht noch alle 15 Minuten und am Wochenende sogar noch länger in die Nacht hinein. Sollten zudem die U-Bahnen nachts nicht mehr fahren, gibt es viele Nachtbusse, die auch innerhalb der

4 Woche verkehren. Zudem erledigen S-Bahnen, Busse und Straßenbahnen die restlichen Wege, sodass man wirklich alles erreicht. Ich bin größtenteils mit der U-Bahn gefahren, weil die wichtigsten Orte, auch die TU, sehr gut damit erreichbar sind. Das Semesterticket ist an allen Ticketschaltern zu kaufen, die sich an den größeren Haltestellen befinden (z.b. Karlsplatz direkt an der TU). In Wien gibt es zudem ein sehr gutes Netz an Fahrradverleih-Standorten. An diesen Standorten befinden sich Terminals an denen man sich einfach für das System anmelden kann. Das kostet eine kleine Gebühr ich glaube 2 Euro und für jede angefangene Stunde nochmal 1 Euro. Weil Wien innerhalb der Stadt nicht allzu hügelig ist, ist es eine gute Alternative zur Bahn. Kontakte (z.b. Tandem-/Mentorenprogramm, ESN-Betreuung, Sportmöglichkeiten, Vereine) Es werden sehr viele Veranstaltungen vom Buddynetwork angeboten, die man auf jeden Fall wahrnehmen sollte, um Leute zu treffen. Allgemein waren die angebotenen Veranstaltungen abwechslungsreich, sodass für jeden etwas dabei ist. Es wurden auch Trips z.b. nach Tschechien, zum Skifahren oder nach Ungarn angeboten, wovon ich den Skitrip auf jeden Fall empfehlen kann. Sollte man in einer WG oder in einem Studentenwohnheim wohnen, knüpft man direkt weitere Kontakte. Durch diese Möglichkeiten ist es wirklich einfach Leute kennenzulernen und das Buddy Network ist dabei sehr hilfreich. Nachtleben / Kultur (z.b. Bars, Clubs, Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Kino, Ausflüge) Wien bietet eine große Anzahl an Clubs, Bars und Diskotheken. Es ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei und lohnt sich auf jeden Fall ein paar davon auszuprobieren. Sehr empfehlenswert ist der Ride-Club der jeden Montag Erasmus-Abende veranstaltet und dann bei freiem Eintritt Cocktails für 50 Cent anbietet. Auch die NachBar ist super. Hier bekommt man als Erasmus-Student immer Rabatte auf die Getränke und die Pizza hier schmeckt super. Wer in Wien lebt wird die Kaffeehauskultur lieben. Es gibt so viele verschieden Kaffeehäuser, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist, egal ob man nun eher die traditionellen Häuser mag, oder die alternativen. Traditionell sind z.b. das Cafe Rathaus oder das Cafe Hofburg, alternativ kann ich das Cafe Phil empfehlen. Bei den Restaurants ist es ähnlich. Hier kann ich den Figlmüller mit einem der besten Wiener Schnitzel empfehlen. Riesige Portionen und richtig lecker, aber dementsprechend auch ein wenig teurer. Aber es lohnt sich auf jeden Fall mindestens einmal dorthin zu gehen. In Wien reihen sich die Sehenswürdigkeiten aneinander. Viele davon befinden sich direkt an der Ringstraße. Es lohnt sich daher einfach mal in die Straßenbahn 1, 2 oder D zu steigen, die fast den gesamten Ring umfahren, und sich umzugucken. Neben der Hofburg, Schloss Belvedere oder dem Schloss Schönbrunn, die man sowieso besucht, sollte man unbedingt auch das Natur- und Kunsthistorische Museum besuchen und auf den Kahlenberg oder Wilhelmsberg fahren. Von dort hat man einen super Blick auf die komplette Stadt. Auch zu empfehlen ist natürlich ein Besuch in der Oper, dem Theater oder anderen Museen. Wie gesagt bekommt man kulturell einfach viel geboten. Wien liegt sehr nah an der tschechischen, der slowakischen und der ungarischen Grenze. Deshalb lohnt es sich beispielsweise nach Zagreb, Budapest oder Bratislava zu fahren. Mit der Sparschiene der österreichischen Bahn oder dem Bus sind die Tickets sehr billig. Auch andere österreichische Städte wie Graz sind sehr schön und billig zu erreichen. Ein Trip in die Alpen gehört auch zu jeden Aufenthalt in Wien dazu. Wie schon geschrieben, bietet auch das Buddynetwork solche Reisen an, wodurch das ganze nochmals ein wenig billiger wird und man neue Leute kennenlernen kann. In Wien ist also immer etwas los und man wird keine Langeweile haben. Sonstiges (z.b. Bank (Kreditkarte, Auslandskonto), Auslandsversicherung, Telefonieren, Internet, evtl. Nebenjob) Ich habe mir ein Konto bei der Ersten Bank eingerichtet. Das ist kostenlos und bringt den Vorteil, dass man Geld an jedem Bankomaten in Österreich abheben kann. Außerdem ist die Bankomatkarte gleichzeitig internationaler Studierendenausweis und beinhaltet die Quick-Funktion, die für mich sehr wichtig war, weil ich sie brauchte um in meinem Wohnheim zu waschen.

5 Es gibt einige preiswerte Handyanbieter. Ich habe mich für eine Prepaid-Karte von Yesss! entschieden, welche beim Hofer angeboten wird. Jeder sollte sich selber vor Ort informieren und vielleicht darauf achten, dass man denselben Anbieter wählt, wie die Leute mit denen man viel telefoniert. Nützliches Sonstige Tipps und Infos (z.b. nützliche Links, Telefonnummern / -Adressen, Adressen etc. von Behörden) Alles Nützliche bekommt man nach der Online-Einschreibung per Post zugeschickt. Dabei ist eine Broschüre mit allen Informationen zur Stadt, Anreise, Unterkunft, Adressen, Immatrikulation etc. Ansonsten stehen das International Office und das Buddynetwork bei Frage immer zur Verfügung.