Tabakprävention in den Gemeinden Langenthal handelt! 1. Pilotprojekt Gemeindeorientierte Tabakprävention Ausgangslage
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- Adolf Dieter
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1 Tabakprävention in den Gemeinden Langenthal handelt! 1. Pilotprojekt Gemeindeorientierte Tabakprävention 1.1. Ausgangslage Das Pilotprojekt strebt eine zwischen Bund, Kantone und Gemeinden koordinierte Tabakprävention an. Die für die Gemeinden kostenlose fachliche Unterstützung des Pilotprojekts ermöglicht der jeweiligen kommunalen Exekutive das Führen eines Policyprozesses gemäss definierten Qualitätsstandards (Setzen von konkreten Themenschwerpunkten, Strukturaufbau, Beschluss Umsetzung Massnahmenplan). Für die Entwicklung und Umsetzung der kommunalen Massnahmenpläne Tabakprävention werden die aktuellen gesetzlichen Voraussetzungen der jeweiligen Kantone berücksichtigt. Der von den Gemeindeexekutiven beschlossene Massnahmenplan wird auf die lokale Situation der jeweiligen Pilotgemeinde ausgerichtet und integriert bestehende Angebote der Tabakprävention. Er ist auf Verhältnis- und auf Verhaltensprävention ausgerichtet. Die Ziele des Pilotprojekts sind: Die Tabakpräventionsstrategien und -massnahmen der Pilotgemeinden, der Pilotkantone und des Bundes sind aufeinander abgestimmt. Die Führungsrolle bei der Entwicklung und Umsetzung des kommunalen Massnahmenplans Tabakprävention in den 16 Pilotgemeinden liegt bei der Exekutive der Gemeinde. Die in den 16 Pilotgemeinden umgesetzten Massnahmenpläne Tabakprävention haben die Verhaltens- und insbesondere die kommunale Verhältnisprävention gestärkt. Dies unter Berücksichtigung der aktuellen gesetzlichen Voraussetzungen in den jeweiligen Kantonen und der nationalen Tabakpräventionsstrategie. Es stehen praxiserprobte Grundlagen für eine gemeindeorientierte Tabakprävention zur Verfügung. Diese sind von den Fachkreisen der schweizerischen Tabakprävention anerkannt, entsprechen den Bedürfnissen der Kantone und Gemeinden und den Zielsetzungen der Nationalen Strategie zur Tabakprävention
2 1.2. Ziele und Zielgruppe im Rahmen des Pilotprojektes von Langenthal Ziele: Die Gemeindebevölkerung wird vor Passivrauchen geschützt. Die Gemeinde entwickelt eine gemeinsame Haltung hinsichtlich Tabakprävention. Aufhörwillige werden beim Rauchstopp unterstützt. Die Gemeinde wird unterstützt bei der Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen. Kinder und Jugendliche werden vor dem Einstieg in den Tabakkonsum geschützt. Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene 1.3. Aufgaben der Projektgruppe Die Projektgruppe begleitet folgende Projektschritte: Situationsanalyse Mitgestaltung eines Massnahmenplans Aktive Rolle in der Umsetzung (nach Möglichkeit) Die Projektgruppe von Langenthal setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Funktion Name Gastronomie Heidi Weichhart Elternarbeitsgruppe Sandra Kämpf Amt öffentliche Sicherheit Lukas Studer Contactnetz Markus Rinderknecht Schulen Katharina Jost Tokjo Barbara Hösli Sozialamt Adrian Vonrüti Elternarbeitsgruppe Therese Grädel Gemeinderat/Projektleitung Langenthal Kurt Blatter Anlässe/Feste Dagmar Bieri Berner Gesundheit/Projektberatung Susanne Lanker Sportvereine Gian Kämpf Betriebe Richard Bobst 2
3 Der Ablauf der Sitzungen wurde folgendermassen geplant und durchgeführt: Grobplanung Sitzungen Entwicklung Massnahmenplan September 2008 bis März 2009 Gemeinde Langenthal Sept. Oktober 29. Okt. 17:00-19:00 November 26. Nov. 18:00-21:00 Dezember Januar Februar 3. Feb. 17:00-19:00 März 10. März 17:00-19: Sitzung PG Fachinput Rahmen klären Erwartungen klären 2. Sitzung PG Durchführung Bedarfsanalyse (+ weiteren Schlüsselpersonen) 3. Sitzung PG Auswertung Bedarfsanalyse Schwerpunkte setzen 4. Sitzung PG Skizzieren des Massnahmenplans Umsetzung planen Antrag an GR Massnahmenplan verabschieden 3
4 An der 1. Projektgruppensitzung vom 29. Oktober 2008 wurden unter anderem folgende Visionen entwickelt: Visionen: Alle Betriebe und öffentlich zugängliche Räume (Schulen, Sportstadien) in Langenthal sind rauchfrei. In der Gemeinde Langenthal ist ein gemeinsames Präventionsverständnis entstanden. Die Nachhaltigkeit der Prävention ist gewährleistet. In Betrieben sind Nichtraucher-Gruppen entstanden. Ein Umdenken weg von Verboten hin zu Nichtrauchen ist in, hat stattgefunden. Die Mengen der Kippen im öffentlichen Raum sind abnehmend. Rahmenbedingungen des Pilotprojektes: Mindestens je eine Massnahme aus dem Bereich Verhaltensprävention und eine aus dem Bereich Verhältnisprävention werden umgesetzt Workshop Bedarfserhebung Am Workshop zur Bedarfserhebung vom 26. November 2008 nahmen zusätzlich zu den Projektgruppenmitgliedern folgende Schlüsselpersonen teil: Funktion Name Schulen Kurt Anderegg Teilbetreutes Wohnen Contactnetz Suzanne Lanker Betriebe Lukas Jost Gastronomie Gerry Käser Ziel der Veranstaltung war es: Einem breiteren Personenfeld das Projekt bekannt zu machen Weitere wichtige Schlüsselpersonen denken mit Risikofaktoren und Problemfelder bzgl. Tabak in der Gemeinde werden gesammelt Der Handlungsbedarf wird eruiert. Basierend auf den Resultaten des Workshops wurde ein Bericht über vorhandene Probleme, bereits bestehende präventive Angebote/Massnahmen und wünschenswerte Angebote/Massnahmen sowie Empfehlungen aus fachlicher Sicht verfasst. In der 3. Projektgruppensitzung vom 3. Februar 2009 wurden basierend auf dem Bericht die Massnahmen anhand der Kriterien Nachhaltigkeit, Umsetzbarkeit sowie Ressourcenaufwand ausgewählt. 4
5 1.5. Der Massnahmenplan Bereich Ziele/Visionen Massnahme Zuständigkeit Nachhaltigkeit Externe Anbieter Kosten/ Aufwand 1. Sportvereine Die Kinder und Jugendlichen in den Sportvereinen werden vor dem Einstieg in den Tabakkonsum geschützt. Die Erwachsenen in den Sportvereinen sind sich ihrer Verantwortung bewusst und übernehmen die Vorbildsrolle. 80% der Sportvereine nehmen bei cool & clean teil. Teilnahme der Vereine bei cool & clean. Erstellen eines Verhaltenscodex und Schulung der Leiter/-innen. Öffentlichkeitsarbeit der Vereine an Anlässen und in Vereinsmitteilungsblatt bezüglich ihres Engagements im Bereich Gesundheitsförderung und Suchtprävention. Einbezug der Sportvereine bei Umsetzung der Massnahme (Wertschätzung ihrer Arbeit). 1. Schritt Anfragen des FC. 2. Schritt Anfragen des ULA. Umfrage bei den Vereinen zu Bedarf. Umsetzung von Elternabenden zum Thema Haltung des Sportvereins gegenüber Suchtmittel-konsum. Gemeinderat (Paula Schaub) SCL (Gian Kämpf) Ja, bei regelmässiger Wiederholung der Schulungen (kostenloses Angebot der Berner Gesundheit) sowie Verankerung in Vereinsstrukturen. Berner Gesundheit in Zusammenarbeit mit cool & clean (Bsp. bei Schulung der Leiter/- innen) Musterverein (SCL) wird bei Projektstart als Vorbild beigezogen. Der SCL ist bereits Mitglied bei cool & clean. 5
6 Bereich Ziele/Visionen Massnahme Zuständigkeit Nachhaltigkeit Externe Anbieter Kosten/ Aufwand 2. Gastronomie Einhalten des Verkaufsverbotes von Tabakwaren an unter 18-Jährige. Alle Zigarettenautomaten in Langenthal sind rechtzeitig umgerüstet. Die Zigarettenautomaten werden rechtzeitig (zum Ende der Übergangsfrist Ende 09) jugendschutzkonform umgebaut. Es wird ein Aufruf an alle Wirte von Zigarettenautomaten gemacht bezüglich Umrüstung mit Hinweis auf Kontaktdaten der Automatenfirmen sowie auf öffentliche Verdankung bei Erfüllung. Gemeinde Amt für öffentliche Sicherheit (Lukas Studer) Ja, wenn Kontrolle von Seiten der Gemeinde bezüglich Umsetzung und Einhaltung stattfindet. 3. Gemeinde In der Gemeinde Langenthal ist ein gemeinsames Präventionsverständnis entstanden. Die Nachhaltigkeit der Präventionsarbeit ist gewährleistet. Die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule, Jugendarbeit, Ärzte/-innen, Gemeinde, Interunido und eventl. Vereine ist in Langenthal strukturell verankert. Anreiz: Gemeinde verdankt Wirte öffentlich. Aufbau einer Präventionsgruppe Gesundes Langenthal Es wird ein Konzept für eine Präventionsgruppe, welche in den Strukturen der Gemeinde verankert ist, erarbeitet. Dieses wird bis Juni 2010 dem Gemeinderat vorgelegt. Bei der Konzeptentwicklung werden zukünftige Mitglieder der Präventionsgruppe miteinbezogen. Sozialkommission (Adrian Vonrüti) Mitarbeitende (K. Jost, B. Hösli, T. Grädel, K. Blatter, ContactNetz) Ja, wenn die Entscheidungsträger involviert sind und die Arbeitsgruppe in der Gemeindestruktur verankert ist. Und wenn die Arbeitsgruppe d über einen offiziellen Auftrag, Aufgaben und Kompetenzen verfügt. 6
7 Bereich Ziele/Visionen Massnahme Zuständigkeit Nachhaltigkeit Externe Anbieter Kosten/ Aufwand 4. Betriebe Aufhörwillige werden beim Rauchstopp unterstützt. Die Büros sind rauchfrei. In Betrieben sind Nichtraucher-Gruppen entstanden. Betriebe beanspruchen die Präventionsberatung der Berner Gesundheit zur Umsetzung eines rauchfreien oder teilrauchfreien Betriebes. Vertretungen der Betriebe in Langenthal bestehend aus Vertretern des Gewerbes, Detailhandels und Firmen aus Langenthal, die sich für den Schutz vor Passivrauchen und Unterstützung im Rauchstopp der Arbeitsnehmenden einsetzten, treffen sich zu Austauschtreffen. Erstellen eines Konzeptes. Anbieten und Anreizschaffung durch Betriebe zur Teilnahme der Raucher/-innen an kostenlosen Rauchstopp- Angeboten (Gruppen und Einzel) der Berner Gesundheit. Vertreter einer Firma (Richard Bobst) Ja, wenn die zuständigen Vertreter der Firmen über Entscheidungskompetenz in Firma/Gewerbe verfügen. Berner Gesundheit (kostenlose Rauchstoppkurse und Beratung zu Präventionsmassnahmen im Bereich rauchfreie Arbeitsplätze) Musterbetrieb Ammann AG wird bei Projektstart als Vorbild beigezogen. 7
8 Bereich Ziele/Visionen Massnahme Zuständigkeit Nachhaltigkeit Externe Anbieter Kosten/ Aufwand 5. Gemeindebevölkerung Die Bevölkerung ist sensibilisiert zum Thema Tabakprävention. Ein Umdenken weg von Verboten hin zu Nichtrauchen ist in hat stattgefunden. Die Bevölkerung ist motiviert, sich in ihrem Einflussbereich zu engagieren. Welttag ohne Tabak ( ): Information der Gemeindebevölkerung zu Unterstützungsangeboten im Bereich Rauchstopp und Bekanntmachung vom Engagement in der Gemeinde im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt im Bereich Tabakprävention (siehe Massnahme 1-4). Diese Massnahme wird als Auftrag der Präventionsgruppe zur Prüfung und allenfalls Umsetzung übergeben. Präventionsgruppe Gesundes Langenthal Ja, wenn Massnahme umfeldübergreifend und jedes Jahr (ab 2010 mit Themenwechsel) in der Gemeinde durchgeführt wird. Und wenn weitere Massnahmen umgesetzt werden, die damit verknüpft sind (bspw. Aufbau einer Präventionsgruppe) Berner Gesundheit Lungenliga Bern Möglichst viele Schlüsselpersonen aus allen Umfeldern werden miteinbezogen. Es wird ein Konzept zur Umsetzung erstellt. Sponsoringgelder sollen beigezogen werden. 8
9 1.6. Ausblick Mit der Umsetzung dieser Massnahmen will die Projektgruppe die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen fördern, die Bevölkerung zum Thema Tabakkonsum sensibilisieren, Aufhörwillige beim Rauchstopp unterstützen sowie Erwachsene dabei unterstützen ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen. Um die Massnahmen abzustützen, wird das Pilotprojekt Gemeindeorientierte Tabakprävention der Sozialkommission unterstellt, welche als Hüterin des Projektes eingesetzt wird und acht gibt auf die Umsetzung der Massnahmen. Es ist geplant, dass sich die Verantwortlichen von den einzelnen Massnahmen im November 09 treffen, um über den Stand der Umsetzung Bericht zu erstatten. Dabei kann die Gruppe die fachliche Unterstützung der Berner Gesundheit beiziehen. Diese kann auch bei der Umsetzung der einzelnen Massnahmen jederzeit in Anspruch genommen werden. Nach Abschluss des Pilotprojektes (Sommer 2010) empfiehlt sich die Weiterführung einer Arbeitsgruppe (siehe Massnahme 3) bestehend aus verschiedenen Bereichen der Gemeinde (bspw. Gastronomie, Detailhandel, Jugendarbeit, Schule, Gemeindebehörde, Vereine, Elternrat, Ärzteschaft) als Hüterin des Themas Prävention sowie als Gremium, welches Probleme in der Gemeinde erfasst und frühzeitig handelt. Der Gemeinderat von Langenthal wird gebeten, folgenden Kredit zur Umsetzung der geplanten Massnahmen zu sprechen: 9
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