Freiwillige Überwachungssysteme für Wärmedämmstoffe im Bauwesen
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- Sylvia Beyer
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1 Freiwillige Überwachungssysteme für Wärmedämmstoffe im Bauwesen Claus Karrer Infoveranstaltung zur EU-BauPV des FIW München am im Hotel Vier Jahreszeiten
2 Rahmenbedingungen EU Dämmstoffmarkt EU - Europäische Union Hersteller (Händler) freier Binnenmarkt Endverbraucher Herstellerdeklaration in Eigenverantwortung Deregulierung mündiger Bürger entscheidet selbst unfairer Markt Benachteiligung verantwortungsvoller Hersteller Entfall von: Überwachung Kontrollen Qualitätszeichen Überforderung, Verunsicherung des Endverbrauchers Nachfrage nach einem freiwilligen Überwachungssystem mit Produktzertifizierung und einem Produkt-übergreifenden Qualitätssiegel
3 Gegenüberstellung-Überwachung: Ü- und CE-Zeichen Aufgabe Werkseigene Produktionskontrolle (WPK) Erst-Auditierung der WPK Erstprüfung (ITT) Probennahme für ITT Laufende Auditierung der WPK Ü-Zeichen Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abz) Hersteller PÜZ-Stelle PÜZ-Stelle PÜZ-Stelle PÜZ-Stelle CE-Zeichen Komformitätssystem 3 für Wärmedämmstoffe Hersteller teilweise Notified Body Hersteller Laufende Produktentnahme und prüfung PÜZ-Stelle Produktzertifizierung PÜZ-Stelle ê Überwachte und zertifizierte Qualität ê Ausschließlich Herstellerverantwortung
4 Füllt die staatliche Marktüberwachung diese Lücke? Aufgabe Werkseigene Produktionskontrolle (WPK) Kontrolle der Kennzeichnung (Beipackzettel) Laufende Produktentnahme und prüfung Produktzertifizierung Derzeitige Überwachung im FIW auf Grundlage abz oder freiwillig 2x jährlich Audit im Herstellwerk 2x jährlich im Lager des Hersteller über Prüfungen jährlich Erteilung / Entzug von Zertifikaten ê Maßnahmen der staatlichen Marktüberwachung für CE-Produkte aktiv: abgeschlossen nur reaktiv Prüfung möglich Kontrolle von Hersteller-/ Leistungserklärungen Staatliche Marktüberwachung ist kein Ersatz für die derzeitigen Überwachungs- Zertifizierungssysteme! ê freiwilliges Überwachungssystem
5 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 1. NQCI Neopor Quality Circle Italy Qualitätsverfall nach der Einführung von EPS in Italien wegen fehlender Überwachungssysteme (in Deutschland: DIN 18164; Ü und Z; Güteschutzgemeinschaften) Schwindende Akzeptanz von EPS (weiß) als Baustoff in Italien Markteinführung von Neopor durch die BASF in Italien 2006 und Gründung des NQCI: Nur Schäumbetriebe die sich einer freiwilligen Überwachung durch das FIW München unterwerfen erhalten den Rohstoff Neopor: Auditierung der werkseigenen Produktionskontrolle 2x jährlich Regelmäßige Produktentnahme und Prüfung im FIW München
6 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 1. NQCI Neopor Quality Circle Italy Markt begleitende Maßnahmen: Messeauftritt, Werbung in Fachzeitschriften, Internetauftritt Konstante Produktqualität auf hohem Niveau Differenzierung des Anwenders/Kunden: Standard EPS weiß = geringe Wertigkeit / Verpackung Neopor = Hochwertiges Bauprodukt Hohe Marktakzeptanz des Markennamens Neopor und des Labels NQCI
7 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 2. Freiwillige Überwachung von EPS für die Verwendung im WDVS Verschiedenste Regelung für EPS für die Anwendung im Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS): ETAG 004 (Richtlinie für ETAs für das WDVS) ETAs für das WDVS aus D, A oder andere Länder Allg. bauaufsichtliche Zulassungen (abz) für das WDVS AbZ für EPS für die Verwendung im WDVS DIN WAP: Außenwand unter Putz, jedoch nicht WDVS Vereinbarung eines freiwilligen Überwachungssystems, das möglichst allen Anforderungen gerecht wird, auf Initiative des IVH, Industrieverband Hartschaum
8 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 2. Freiwillige Überwachung von EPS für die Verwendung im WDVS Auditierung der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) auf Grundlage der europäischen Normen und der ETAG 004 und Überprüfung der Kennzeichnung 2x jährlich Produktentnahme im Herstellwerk und Prüfung aller anwendungsrelevanten Eigenschaften an 2 Chargen jährlich Ausstellen von Zertifikaten (nicht Ü- oder CE-Zertifikate), welche die Einhaltung der deklarierten Nennwerte, Stufen und Klassen, sowie der Anforderungen der EN und der ETAG 004 bestätigen Akzeptanz bei den Herstellern von WDVS, sowie bei den relevanten Überwachungs- und Zertifizierungsstellen
9 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 2. Freiwillige Überwachung von EPS für die Verwendung im WDVS
10 Wärmeleitfähigkeit λ - Regelungen 20 % Zuschlag! Nennwert λ D aus europäischer Produktnorm Herstellerverantwortung DIN : Bemessungswert λ λ D 1,2 Kategorie I Sicherheitszuschlag von 5 % obligatorisch in Deutschland λ grenz 1,05 Kategorie II Überwachter Grenzwert der Wärmeleitfähigkeit durch technische Spezifikation Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z xxxx in Verbindung mit Überwachung, Zertifizierung und Prüfung durch eine PÜZ-Stelle
11 Überprüfbarkeit des Nennwertes λ D der Wlf Produktnormen für Wärmedämmstoffe EN fordern: λ 90/90 λ D Statistischer Wert, basierend auf den Messwerten der letzten 12 Monate der werkseigenen Produktionskontrolle des Herstellers Berechnung 4x jährlich durch den Hersteller Berechnung je λ-gruppe, definiert durch den Hersteller 90 % der Produkte erfüllen mit 90 % Wahrscheinlichkeit Marktbeobachtung: λ i > λ D Keine Aussage über die Rechtmäßigkeit der Deklaration λ i : einzelner Messwert der Wärmeleitfähigkeit
12 Überprüfbarkeit des Nennwertes λ D der Wlf Verfahren im Falle einer Beschwerde nach Anhang F der EN Konformitätsbewertung für Wärmedämmstoffe λ EN F : Statistischer Wert aus 4 Messwerten der Wärmeleitfähigkeit durch eine zugelassene Stelle Entnahme z.b. im Handel durch eine zugelassene Stelle im Auftrag der reklamierenden Stelle λ EN F > λ D Anhang F der EN ist informativ nicht normativ λ 90/90 aus der entspr. Produktnorm ist verbindlich, berechnet über 12 Monate kein Nachweis der Nichtkonformität
13 Überprüfbarkeit des Nennwertes λ D der Wlf Produktbeobachtung über 12 Monate Monatliche Entnahme und Prüfung durch eine zugelassene Stelle λ 90/90 (12m) > λ D Statistische Werte des Herstellers unbekannt Mittelwert λ (12m) > λ D Zuordnung von Produkten in λ-gruppen ist Aufgabe des Hersteller kein sicherer Nachweis der Nichtkonformität Ein verbindlicher Überprüfung des Nennwertes der Wärmeleitfähigkeit λ D durch Außenstehende ist aus technischer Sicht nicht möglich!
14 Überprüfbarkeit des Nennwertes λ D der Wlf Sicherstellung des λ D nur möglich durch: Regelmäßige Auditierung der werkseigenen Produktionskontrolle im Herstellwerk durch Spezialisten im Hinblick auf Kenntnisse der Produkt-, Prüf- und Konformitätsnormen Erfahrung mit der Messung der Wärmeleitfähigkeit Kenntnisse zum Produkt und Herstellverfahren Regelmäßige Entnahme und Prüfung von Stichproben durch eine erfahrene PÜZ-Stelle, zur Absicherung des Niveaus der werkseigenen Produktionskontrolle im Vergleich zur Fremdüberwachung für Wärmedämmstoffe im Konformitätssystem 3 nicht vorgesehen
15 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 3. Freiwillige Überwachung in Verbindung mit den Z xxxx Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z xxxx Regelt ausschließlich den Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit auf Grundlage der DIN plus ggf. das nationale Brandverhalten Festlegung der Kategorie II nach DIN mit 5 % Sicherheitsaufschlag auf einen Grenzwert der Wärmeleitfähigkeit Prüfung, Überwachung und Zertifizierung durch eine nach Landesbauordnung anerkannte PÜZ-Stelle Jährliche Prüfung der Wärmeleitfähigkeit für jedes Anwendungskurzzeichen, jeden Produkttyp und Nennwert der Wärmeleitfähigkeit Prüferergebnisse und Informationen, die indirekt den anwendungsbezogenen Wärmedurchlasswiderstand sicher stellen, können bei der Überwachung mit heran gezogen werden
16 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 3. Freiwillige Überwachung in Verbindung mit den Z xxxx Überwachungsumfang nach Z xxxx: abz Z xxxx: Zertifizierung, Audit 2x jährlich, jährliche Prüfung λ an jedem Bem.wert, Anwendungskurzzeichen, Produkttyp
17 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 3. Freiwillige Überwachung in Verbindung mit den Z xxxx Überwachungsumfang nach Z xxxx, reduziert: Freiwillige Überwachung aller deklarierten Eigenschaften abz Z xxxx: Zertifizierung, Audit 2x jährlich, jährliche Prüfung λ an jedem Bem.wert, Überwachungsumfang für alle deklarierten Eigenschaften: Reduktion des Prüfumfanges der Wärmeleitfähigkeit Erweiterung des Prüfumfanges auf alle deklarierten Eigenschaften
18 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 3. Freiwillige Überwachung in Verbindung mit den Z xxxx Vorteile: Überwachung und Bestätigung aller deklarierten Eigenschaften bei nur mäßigen Mehrkosten gegenüber der ausschließlichen λ-prüfung Faire Marktbedingungen in Bezug auf alle Eigenschaften Bestätigung der Eignung eines Wärmedämmstoffes für Anwendungen nach DIN z.b.: DEO, DAA
19 Beispiele für freiwillige Überwachungssysteme 3. Freiwillige Überwachung in Verbindung mit den Z xxxx Überwachungsumfang nach Z xxxx, reduziert: Klage der europäischen Kommission gegen Deutschland wegen nationalem Nachregeln europäischer Grundlagen Freiwillige Überwachung aller deklarierten Eigenschaften Überwachungsumfang für alle deklarierten Eigenschaften: abz Z xxxx: Klage eines Unternehmens Zertifizierung, gegen das DIBt, Deutsche Audit 2x jährlich, Institut für Bautechnik wegen jährliche Prüfung nationalem λ Nachregeln in an jedemz xxxx Zulassungen Bem.wert, Reduktion des Basis der heutigen, verbreiteten und Erweiterung des Prüfumfanges akzeptierten der Überwachung ist in Gefahr Prüfumfanges auf alle Wärmeleitfähigkeit einschließlich dem Ü-Zeichen deklarierten Eigenschaften
20 Qualitätsbündnis Wärmeschutz Start eines freiwilligen Überwachungssystems, das aktuelle Systeme beinhaltet und diese in Zukunft auch ablösen kann
21 Freiwilliges Überwachungssystem - im Qualitätsbündnis Wärmeschutz Freiwilliges, privatrechtliches Überwachungssystem (siehe ACERMI) Hersteller können Qualitätsniveau festlegen Differenzierung des Marktes Auf bestehenden Strukturen aufbauen unabhängige Produktprüfung aller Eigenschaften unabhängige Produkt-Zertifizierung à à Ziel: fairer und transparenter Markt Mehr Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Dämmstoffe
22 Freiwilliges Überwachungssystem - im Qualitätsbündnis Wärmeschutz Quality Board Wärmeschutz Bestätigung der vom GA erstellten Regeln PÜZ- Ausschuss Ausschuss der Prüf-, Ü- und Z- Stellen Güteausschuss (GA) Dämmstoffe Erstellung von Produktzertifikaten Fachausschüsse der einzelnen Dämmstoffe Organisiert durch Verbände Dämmstoff- Info- Management Datenbank: Zertifikate mit Gültigkeit Zulassungen Leistungserklärung Prüfen, Überwachen, Zertifizieren nach abz, EN und freiwillige Überwachungsrichtlinien - Dämmstoffe
23 Kosten des Überwachungssystems Hochbau insgesamt ungeregelter Bereich geregelter Bereich Geschätzte Wärmedämmstoff- Jahresproduktion vom FIW München überwacht Kosten für die Hersteller für das Überwachungssystem 25 Mio. m 3 /a 5 Mio. m 3 /a 20 Mio. m 3 /a 3 Mio. /a 1 Mio. /a 2 Mio. /a
24 Kosten des Überwachungssystems Hochbau insgesamt ungeregelter Bereich geregelter Bereich Geschätzte Wärmedämmstoff- Jahresproduktion vom FIW München überwacht Kosten für die Hersteller für das Überwachungssystem 25 Mio. m 3 /a 5 Mio. m 3 /a 20 Mio. m 3 /a 3 Mio. /a 1 Mio. /a 2 Mio. /a Mittlere Kosten für die Überwachung aller deklarierten Eigenschaften Bei 10 cm mittlerer Dämmstoffdicke Anteil am Marktpreis 10 Cent/m 3 1 Cent/m 2 < 0,1 %
25 Aufgabe der Hersteller und Verbände Beschränkung auf überschaubare Typenvielfalt Nachvollziehbare Qualitätskriterien Ein übergreifendes Qualitätszeichen
26
27 Initiative Qualitätsbündnis Wärmeschutz Vertrauen und Transparenz
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