Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission tagt im Kanton Graubünden - Medienmitteilung vom
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1 Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission ENHK Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission tagt im Kanton Graubünden - Medienmitteilung vom Landschaften, Naturdenkmäler, Ortsbilder und historische Verkehrswege sind Lebensraum, Kulturraum, Wirtschaftsraum und Erholungsraum sowie Zeugnis unserer Geschichte. Gerade an Landschaften und Ortsbildern lassen sich natur- und kulturgeschichtliche Entwicklungen ablesen, die uns helfen, uns mit unserer Umgebung und unserer Geschichte zu identifizieren. Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission ENHK unterstützt den Bund und die Kantone beim Schutz der wertvollsten Landschaften, Ortsbilder und historischen Verkehrswege. Sie tagt am 5. und 6. September 2013 im Kanton Graubünden. Landschaften, Naturdenkmäler, Ortsbilder und historische Verkehrswege erfüllen wichtige Funktionen für jeden Einzelnen und die gesamte Gesellschaft. In den letzten Jahrzehnten hat der menschliche Einfluss auf unsere Umgebung stark zugenommen. Die Schweiz verarmt allmählich an regional charakteristischen Landschaftselementen, an naturnahen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere und an Bausubstanz mit kulturhistorischer Bedeutung. Hier kommt der ENHK eine wichtige Aufgabe zu: Sie unterstützt die Behörden bei der Erhaltung und der schonenden Entwicklung der wertvollsten Landschaften, Naturdenkmäler, Ortsbilder und historischen Verkehrswege, die als Objekte von nationaler Bedeutung in den Inventaren des Bundes aufgeführt sind (BLN, ISOS, IVS). In ihren Gutachten und Stellungnahmen zu Projekten in Schutzobjekten von nationaler Bedeutung analysiert die ENHK detailliert die Auswirkungen eines Vorhabens auf das geschützte Objekt und stellt fest, ob das Vorhaben den gesetzlichen Vorgaben entsprechen kann. In der Mehrzahl der Fälle kann dies bejaht werden: Rund 70% der von der Kommission beurteilten Geschäfte können mit Projektanpassungen oder mit Auflagen bewilligt werden. Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission ENHK ist eine ausserparlamentarische Kommission des Bundes. Sie hat den generellen Auftrag, den Bundesrat und das zuständige Departement in grundsätzlichen und spezifischen Fragen des Natur- und Heimatschutzes zu beraten. Diese gesetzliche Aufgabe nimmt sie in erster Linie durch die Erarbeitung von Gutachten und Stellungnahmen zuhanden von Behörden und Gerichten wahr. Die Kommission besteht aus 15 Expertinnen und Experten aus den Gebieten Natur-, Landschafts- und Heimatschutz und wird seit 2005 von Altregierungsrat Herbert Bühl, Schaffhausen, präsidiert. Dank der interdisziplinären Zusammensetzung verfügt die Kommission über ein breites und vertieftes Fachwissen. Die Herkunft der Mitglieder aus allen Landesteilen gewährleistet eine grosse Unabhängigkeit. Bei ihrer Arbeit wird die ENHK durch ständige Fachexpertinnen und Fachexperten sowie durch ein Sekretariat unterstützt. Das Sekretariat unter der Leitung von Fredi Guggisberg ist administrativ der Abteilung Arten, Ökosysteme, Landschaften des Bundesamts für Umwelt BAFU angegliedert. Weiterführende Informationen finden Sie in den unten aufgeführten Beilagen sowie auf Die abwechselnd in verschiedenen Kantonen der Schweiz stattfindenden Tagungen bieten den Mitgliedern der Kommission die Gelegenheit, jeweils eine Region näher kennen zu lernen und sich mit deren Besonderheiten auseinanderzusetzen. Die zweitägige Veranstaltung führt die ENHK in diesem Jahr in den Kanton Graubünden. Im Vordergrund der Jahrestagung stehen Besichtigungen im Domleschg, in Zillis, auf der Alp Flix und in Riom-Parsonz. Auskunftspersonen: Herbert Bühl, Präsident ENHK: Tel , Fredi Guggisberg, Sekretär ENHK: Tel (am 5/ : ) Fredi Guggisberg, Sekretär ENHK c/o Bundesamt für Umwelt BAFU, 3003 Bern Telefon , Telefax fredi.guggisberg@enhk.admin.ch
2 Beilagen: - Hintergrundinformationen - Programm der Jahrestagung - Zusammensetzung der ENHK - Übersicht Gutachten und Stellungnahmen der ENHK (Stand ) - Jahresbericht /5
3 Hintergrundinformationen zur ENHK Zum Schutz der wertvollsten Landschaften und Naturdenkmäler, Ortsbilder und historischen Verkehrswege hat der Bund das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung BLN, das Inventar der schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung der Schweiz ISOS und das Inventar der historischen Verkehrswege IVS erlassen. Objekte, die in diese Inventare aufgenommen worden sind, geniessen einen besonderen Schutz. Wenn durch ein Projekt, das eine Bundesaufgabe beinhaltet, ein geschütztes Objekt erheblich beeinträchtigt werden könnte oder sich dazu grundsätzliche Fragen stellen, wird die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission ENHK hinzugezogen. Solche Bundesaufgaben können beispielsweise sein: der Bau von Nationalstrassen und Eisenbahnlinien; die Erteilung von Konzessionen/Bewilligungen für Seilbahnen, Gebirgslandeplätze; die Erteilung von Konzessionen für Wasserkraftwerke; die Gewährung von Subventionen für Alperschliessungen, Forststrassen; die Erteilung von Ausnahmebewilligungen für das Bauen ausserhalb der Bauzonen (Art. 24 Bundesgesetz über die Raumplanung) durch die Kantone; die Erteilung von Rodungsbewilligungen durch den Bund oder die Kantone. Bei entsprechenden Projekten hat die zuständige Entscheidbehörde gemäss NHG (Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz) ein Gutachten der Kommission einzuholen, wenn die für Naturund Landschaftsschutz resp. für Heimatschutz und Denkmalpflege zuständigen Fachstellen des Bundes oder der Kantone feststellen, dass eine Begutachtung durch die ENHK erforderlich ist (mögliche erhebliche Beeinträchtigung eines Inventarobjektes oder grundsätzliche Fragen). Darüber hinaus kann sich die ENHK von sich aus oder auf Anfrage von Kanton oder Bund zu weiteren wichtigen Fällen äussern. Die Gutachten der ENHK richten sich primär an die Entscheidbehörden des Bundes und der Kantone. Die Kommission wird jedoch regelmässig auch vom Bundesgericht oder von kantonalen Verwaltungsgerichten zu Stellungnahmen eingeladen. Insgesamt verfasst die Kommission mehr als 100 Gutachten pro Jahr. Von der Kommission wird ein frühzeitiger Einbezug, möglichst bereits in der Projektierungsphase, angestrebt. Im frühen Planungsstadium ist es oft möglich, grundsätzliche Einwände vorzubringen oder was häufiger der Fall ist substantielle Verbesserungen am Projekt vorzuschlagen. 3/5
4 Programm der Jahrestagung der ENHK 2013 Donnerstag, 5. September Ordentliche Kommissionssitzung im Hotel Stern in Chur, Sitzungszimmer Tempel Begrüssung durch Regierungsrat Martin Jäger, Mittagessen in der von Salis-Stube des Hotels Stern Abfahrt Hotel Stern mit Car nach Rothenbrunnen Kulturlandschaft im unteren Domleschg: BLN-Objekt Nr Trockengebiet im unteren Domleschg ; ISOS Tomils und Paspels, IVS: Besichtigung Lehrpfad Porta Rhaetica mit kurzem Fussmarsch; Besichtigung von Trockenwiesen im Raum Sogn Luregn mit kurzem Fussmarsch; Ausführungen zum BLN-Objekt und zu den Kulturlandschaftselementen; Kaffee bei der Kapelle Sogn Luregn. Referenten: Josef Hartmann, Abteilung Natur und Landschaft des Kantons Graubünden; Giovanni F. Menghini, Denkmalpfleger des Kantons Graubünden; Franziska Andres, Expertin ENHK Abfahrt mit dem Car nach Zillis Besichtigung der Kirche St. Martin und des Ortsbildes von nationaler Bedeutung von Zillis. Referenten: Giovanni F. Menghini, Denkmalpfleger des Kantons Graubünden; Marc Antoni Nay, Kunsthistoriker Freitag, 6. September Abfahrt vom Hotel Weiss Kreuz ( ), Transfer mit Car nach Sur Ankunft in Sogn Roc, Begrüssung und Vorstellung der Anwesenden durch Andreas Cabalzar, Leiter Abteilung Natur und Landschaft des Kantons Graubünden. Begrüssung durch Marco Jäger, Präsident der Gemeinde Sur. Einführung zur Alp Flix durch Jürg Paul Müller, Stiftung Schatzinsel Alp Flix Vorstellung des Parc Ela und von Projekten des Parks durch Dieter Müller, Geschäftsführer Parc Ela Kleine Rundwanderung zum Lai Nair und zurück (Route Forscherparcours ) Moorlandschaftsschutz auf der Alp Flix: Simone Jakob, Abteilung Natur und Landschaft des Kantons Graubünden. Präsentation der Gesamtmelioration Sur/Alp Flix: Daniel Buschauer, Leiter Abteilung Strukturverbesserungen des Kantons Graubünden Mittagessen im Gasthaus Piz Platta, Tigias, Alp Flix ( ) Besuch der Ruine Riom, Besichtigung der bestehenden Bauten und Information zum geplanten Bauprojekt, Referenten: Giovanni Netzer, Theatermacher, Kunsthistoriker und Theologe; Giovanni F. Menghini, Denkmalpfleger des Kantons Graubünden 4/5
5 Zusammensetzung der ENHK (Stand ) Präsident Bühl Herbert Schaffhausen SH Dipl. Naturwissenschafter ETH/SIA, Geologe, Alt-Regierungsrat Vize-Präsident Loretan Theo Zürich ZH Dr. iur. Mitglieder Buergi Enrico Cavigliano TI Dipl. Ing., Landschaftsplaner Cathomas Sep Breil/Brigels GR Dipl. Architekt Claden Isabelle Biel/Bienne BE Architecte EAUG-SIA Eich Georges Altdorf UR Dipl. Naturwissenschafter ETH Heusser Sibylle Tremona TI Dipl. Arch. ETH Imhof-Dorn Monika Sarnen OW Dipl. Arch. ETH/SIA/BSA Keller Verena Sempach LU Dr. phil. nat., Biologin Marti Karin Weisslingen ZH Dr. sc. nat., Biologin Sauter Joseph Chur GR Geograph, Raumplaner FSU Savoy Bugnon Véronique Corminboeuf FR Géographe Stuber Alain Brent VD Lic. ès lettres, géographe, écologue ASEP Zaugg Zogg Karin Ligerz BE Lic. phil. hist., Kunsthistorikerin Konsulentinnen/Konsulenten Andres Franziska Arogno TI Lic. phil. nat, Biologin Müller Eduard Seelisberg UR Lic. phil. hist., Kunsthistoriker Nusbaumer Dominique Delémont JU Architecte urbaniste Stulz Franz-Sepp Tafers FR Lic. iur. Sekretariat Guggisberg Fredi Meikirch BE Lic. phil. nat., Biologe, Sekretär ENHK Miranda Gut Beatrice Herrliberg ZH Dr. sc. nat., Biologin Richner Dorothea Bern BE Lic. phil. hist., Kunsthistorikerin 5/5
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