Hinweise zur BlowerDoor - Messung: Messung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden
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- Guido Reuter
- vor 7 Jahren
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1 Hinweise zur BlwerDr - Messung: Messung der Luftdurchlässigkeit vn Gebäuden - zur Qualitätssicherung mit Nachbesserungsmöglichkeit - zur Erstellung eines Prüfberichts - bzw. eines ausführlichen Gutachtens Vraussetzungen und Vrbereitungen zur Gewährleistung eines reibungslsen Messablaufs Durchführung der Prüfung Bei der Durchführung der Messung wird vm Messteam ein elektrisch betriebenes Gebläse in den Rahmen einer geöffneten Außentür eingespannt. Mit dem Gebläse wird Unterdruck bzw. Überdruck im Gebäude erzeugt. Es wird die Luftmenge bestimmt, die bei verschiedenen Druckdifferenzen zwischen innen und außen durch die Leckagen der Gebäudehülle strömt. Gebäudedruck Die bei der Messung angelegten Prüfdrücke vn 10 bis 60 Pascal entsprechen dem Staudruck auf der Luv- Seite des Hauses bei Windgeschwindigkeiten zwischen 4 und 10 m/s (bzw. 15 bis 35 km/h), als durchaus nrmal starkem Wind. 50 Pascal entsprechen 5 mm Wassersäule; auf 1 m² Gebäudehüllfläche lasten 5 kg Gewicht. Ergebnis Bei Erstellen eines Prüfberichts wird zuerst der Leckage-Vlumenstrm [m²/h] bei einer Druckdifferenz vn 50 Pascal dargestellt. Das entspricht dem Luftstrm, der durch die Leckagen der Gebäudehülle pr Stunde strömt. Die Messergebnisse werden weiterhin entsprechend der eurpäischen Messnrm DIN EN dargestellt als Luftwechselrate [1/h] bei einer Druckdifferenz vn 50 Pascal (n 50 ). Dies entspricht dem stündlichen Luftwechsel für das gesamte beheizte Raumvlumen bei Prüfdruck. Diese abgeleiteten Größen dienen der Einstufung der Dichtheit des untersuchten Objektes (auch im Vergleich zu den Anfrderungen verschiedener Nrmen, z. B. DIN und EnEV bzw. den Richtlinien vn Förderprgrammen). Dkumentatin der Leckagen Darüber hinaus wird während der Untersuchung das Gebäude bei einem Unterdruck vn 50 Pascal abgegangen. Hierbei wird mit einem Luftgeschwindigkeitsmessgerät (Thermanemmeter mit einer Auflösung vn 0,01 m/s) die Stärke der Luftströmung im Bereich der einzelnen Leckagen ermittelt, ihre Bedeutung beurteilt und Sanierungsmöglichkeiten vrgeschlagen. Für die Erstellung eines ausführlichen Gutachtens werden Art, Lage und Bedeutung der einzelnen Undichtheiten in einem Prtkll erfasst und ftgrafisch dkumentiert. Des Weiteren werden im Untersuchungsbericht nach Möglichkeit Vrschläge für die Abdichtung der Fehlstellen gemacht. Als weitere Hilfsmittel können nach Bedarf Rauchröhrchen, Nebelerzeuger der Infrartthermgrafie eingesetzt werden. 1
2 Bauliche Vraussetzungen (Neubau, Ausbau) Um zu einer aussagekräftigen Messung zu kmmen, sllten Baufrtschritt und Messtermin flgendermaßen abgestimmt werden: Das Gebäude sllte sich in einem Zustand befinden, der weitgehend dem späteren bewhnten Zustand entspricht. Alle Bauteile und -kmpnenten, die auf die Dichtheit einen wesentlichen Einfluss haben, sllten angebracht sein. Das heißt im Einzelnen: Die massiven Außenwände sllten innenseitig vllflächig verputzt sein. Die Luftdichtungsschicht im Leichtbaubereich (z. B. PE-Flie) sllte vllständig angebracht sein. Luftdichtende Anschlüsse zwischen verschiedenen Bauteilen (insbesndere an Fenstern und an Übergängen zwischen Hlzleichtbau- und Massivbaubereichen) sllten hergestellt sein. Alle Durchführungen durch die Gebäudehülle für Elektr-, Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsinstallatinen sllten ausgeführt sein. Nachbesserung Andererseits kann eine vrgezgene Dichtheitsprüfung, die den Vrteil hat, dass Nachbesserungsarbeiten nch hne aufwändige Rückbauarbeiten durchführbar sind, durchaus unabhängig vn flgenden Baumaßnahmen durchgeführt werden: Anbringen vn Außenputz, WDVS, Vrmauerschale u. ä. Einbringen der Fußbdendämmung, des Estrichs und des Bdenbelags Einbau der Sanitärbjekte und der haustechnischen Anlagen, wenn die zugehörigen Durchbrüche durch die Gebäudehülle bereits ausgeführt sind (s..) Mntage vn Steckdsen, Schaltern etc. Außerdem sllten alle Stellen, die erfahrungsgemäß die gravierendsten Quellen für Leckagen sind, nch zugänglich sein, damit nach Durchführung des Tests nch Nachbesserungen möglich sind. Das heißt vr allem, dass die raumseitige Verkleidung im Hlzleichtbaubereich (und ggf. die innere zweite Dämmschicht) nch nicht eingebaut sein sllte. Wichtig für die Unterdruckmessung bei 50 Pa ist allerdings, dass die Dampfbremse mittels Lattung vr dem Abreißen gesichert ist. Größere Gebäude Messung an Mehrfamilienhäusern der Gebäuden mit Brandabschnitten Für die Beurteilung der Dichtheit des Gebäudes wird nach Möglichkeit das Gesamtgebäude als Luftverbund gemessen (Öffnen aller Whnungs-/Trenntüren). Wenn das Gebäude zu grß der zu undicht für die Gebläseleistung ist, bietet sich der Einsatz weiterer Messgebläse an. Jedch müssen einzelne Whnungen/Brandabschnitte auch gegeneinander luftdicht sein (Schall- und Rauchschutz, Hygiene, Funktin der Lüftungsanlagen). Dazu bietet sich die Messung einzelner Whneinheiten der Rauchschutzabschnitte an. 2
3 Vrbereitung am Gebäude Für die Mntage der Minneaplis BlwerDr muss eine Außentürzarge mit einem lichten Maß vn max. 114 x 240 cm benutzbar sein. Damit auch die Schließfugen der Eingangstür (Haus-, Whnungstür) begutachtet werden können, ist als Einbaurt eine Terrassentür sinnvll. Raumluftabhängige Wärmeerzeuger innerhalb des gemessenen Gebäudeteils müssen stillgelegt, Asche aus Feststffbrennstellen entfernt werden. Die Innentüren werden geöffnet, s dass ein Luftverbund vrhanden ist. Alle Bauteile der Gebäudehülle (Wand, Dach, Bden, Fenster) sllten vn innen gut zugänglich sein. Bei Bedarf ist eine Leiter der ein Gerüst bereitzustellen. Öffnungen, die immer verklebt werden: Abflüsse, die nch nicht durch Wasser im Syphn abgedichtet sind die Ansaug- und Ausblasöffnungen der Lüftungsanlage(n) Öffnungen, die immer geschlssen werden: die Zuluftventile in Außenwänden alle verschließbaren Öffnungen (Türen, Fenster, Kaminzug) in der Gebäudehülle Abdichtungen in Abhängigkeit der Art der Messung Öffnungen und Klappen vn Kaminen, Öfen, Briefkästen usw. sind je nach Fragestellung der Messuntersuchung abzudichten der nicht. Hier sieht der eurpäische Nrmenentwurf zwei Arten vn Messungen vr: Typ A: Das Gebäude wird im Nutzungszustand gemessen, um die energetische Qualität zu ermitteln. Typ B: Die Qualität der Gebäudehülle sll untersucht werden. Welche Art der Messung auf das zu messende Gebäude zutrifft und die sich daraus ergebenden Abdichtungen, sllten mit dem Messteam abgesprchen werden. Tempräre Abdichtungen Bei allen Öffnungen, die den aktuellen vm fertigen Bauzustand unterscheiden, sind sinngemäß Abklebungen vrzunehmen (i. d. R. mit Bauflie und breitem Krepp- der anderem wieder ablösbarem Malerband). Türen und Luken werden mit Platten der Flien verschlssen. Diese Abdichtungen werden im Prtkll vermerkt. Erfrderliche Unterlagen für die Messung Bestimmung des n 50 : Berechnung des belüfteten Innenraumvlumens entsprechend dem endgültigen Bauzustand (inkl. Treppenhaus, hne Vlumen der Innenwände und Decke, Fensternischen und Türdurchbrüche übermessen), berechnet aus Whnfläche Nettgrundfläche mal mittlerer Raumhöhe (Optinale) Bestimmung des w 50 : Berechnung der Nettgrundfläche des ben genannten Innenvlumens (Optinale) Bestimmung des q 50 : Berechnung der Gebäudehüllfläche, die das bige Innenvlumen umschließt, sweit sie an Außenluft der an unbeheizte Räume grenzt (Innenmaße, Innenwandund Deckenanschlüsse übermessen) Für die Erstellung eines Prüfberichts sllten flgende Unterlagen mit der Auftragserteilung zugesandt werden: ein Satz Hauspläne (Grundrisse, Ansichten, Schnitte), M 1 : 100 Berechnung des A/V-Verhältnisses nach EnergieEinsparVerrdnung (EnEV) Berechnung der Whnfläche nach DIN 283 Berechnung der Nett-Grundfläche nach DIN 277 Berechnung des ben genannten Innenvlumens und ptinal der Gebäudehüllfläche Das Zusenden einer Anfahrtbeschreibung bzw. eines Lageplans reduziert die Fahrtksten, die ptimale Vrbereitung den Zeitaufwand bei der Messung und damit die Gesamtksten. 3
4 Snstige Randbedingungen Um eine rdnungsgemäße Messung zu gewährleisten, sllte während ihrer zirka 2-stündigen Dauer (Einfamilienhaus) der Baubetrieb ruhen. Wenn ein ausführliches Gutachten erstellt wird, bzw. bei größeren Gebäuden, ist vn einer längeren Dauer der BlwerDr-Messung auszugehen. Wenn die BlwerDr-Messung zur Qualitätssicherung in einem frühzeitigen Baufrtschritt durchgeführt wird, ist es durchaus sinnvll, wenn nicht nur die Bauleitung, sndern auch die beteiligten Gewerke zugegen sind und dass gemeinsam über Nachbesserungsmaßnahmen beraten wird. Im Interesse einer ausreichenden Messgenauigkeit kann der Test nicht an Tagen mit windigem Wetter durchgeführt werden. Auswertung Wenn die bigen Vraussetzungen erfüllt sind und die genannten Vrbereitungen bis zum Messtermin krrekt ausgeführt wurden, ist es möglich, nch während des Prüftermins einen exakten Wert der Luftwechselrate bei 50 Pa (n 50 ) zu ermitteln. Im Prüfbericht werden die quantitativen Messergebnisse mit einer vergleichenden Bewertung im Rahmen der Nrmen dargestellt. Ein ausführliches Gutachten enthält das Prtkll der Leckageverteilung mit Vrschlägen für Nachbesserungen. Ihre Vrteile Reduzierung des Heizenergieverbrauchs Besnders im Winter findet durch die grße Temperaturdifferenz zwischen Gebäudeinnerem und Umgebung ein Luftaustausch aufgrund des thermischen Auftriebs statt. Die erwärmte Innenluft strömt im beren Teil des Gebäudes durch Undichtheiten der Gebäudehülle nach außen (Exfiltratin), während im unteren Teil des Gebäudes kalte Luft durch die undichte Gebäudehülle nachströmt (Infiltratin). Für ein angenehmes Whnklima muss die nachströmende kalte Luft aufgewärmt werden, s dass durch diesen ungewllten Luftaustausch mehr als nötig geheizt wird. Als Flge erhöhen sich die Heizksten. Smmerlicher Wärmeschutz Nach dem Mtt Was gut gegen Kälte ist, ist auch gut gegen Hitze bleiben gut gedämmte Häuser an heißen Smmertagen innen um 3-5 C kühler als die Außentemperatur. Gelangt jedch Außenluft der Luft, die sich unter den Dachziegeln erhitzt hat, ins Haus, kann es im Smmer im Haus auch wärmer werden als draußen. Vermeidung vn Zugerscheinungen Durch thermischen Auftrieb der durch Windeinfluss kann es zu Unbehaglichkeit aufgrund nachströmender Kaltluft kmmen, die sich durch Zugerscheinungen der Kaltluftseen (kalte Luft im Fußbereich) bemerkbar macht. Eine luftdichte Gebäudehülle vermindert Zug. Verbesserung der Luft- und Whnqualität für Allergiker Eine luftdichte Gebäudehülle um jede einzelne Whnung verhindert, dass aus angrenzenden Whnungen der Kellerräumen schlechte Luft in den Whnbereich gelangt. Außerdem wird s vermieden, daß sich geruchs-, staub- der schimmelpilzbelastete Luft ungehindert ausbreitet. Belastete Luft vermindert die Luftqualität. Für Allergiker ist es besnders wichtig, dass die Gebäudehülle luftdicht ist. Bei einer undichten Gebäudehülle treten Schadstffe, die über Spezialfilter in den Zuluftelementen der Lüftungsanlage herausgefiltert werden sllen, in das Gebäude ein. Der unkntrllierte Luftaustausch senkt die Wirkung der Spezialfilter. 4
5 Verbesserter Schallschutz Eine undichte Gebäudehülle führt zu einer höheren Schall-Lärmbelastung der Bewhner. Durch Fugen und Ritzen, die mit Luft durchströmt werden, kann sich der Schall ausbreiten. Lärmbelastung senkt die Whnqualität. Vemeidung vn Bauschäden In der kalten Jahreszeit dringt warme Luft durch die Undichtheiten in der Gebäudehülle nach außen und kühlt sich auf diesem Weg ab. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft, wird aufgrund der Abkühlung Kndensat in der Bauknstruktin ausfallen. Es entstehen Feuchtbereiche, die zu Schimmelpilzbildung führen und Bauschäden verursachen können. Optimale Betriebsbedingungen für Lüftungsanlagen Ein rdnungsgemäßer Betrieb einer Lüftungsanlage kann bei einer undichten Gebäude-hülle nicht gewährleistet werden. Es kann, je nach Leckagenverteilung, zu einem Lüftungskurzschluß kmmen, d.h. Leckagen in den Ablufträumen wirken als Zuluftöffnungen, s daß die geplanten Zuluft- und Überströmräume nicht mehr bzw. unzureichend belüftet werden. Besnders prblematisch ist dies bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Die Luft gelangt nicht über den Wärmetauscher ins Gebäude und kann smit nicht genutzt werden. Nur eine luftdichte Gebäudehülle gewährleistet den ptimalen Betrieb der Lüftungsanlage. Die EnEV hnriert dichtheitsgeprüfte Gebäude. Durch den zertifizierten Nachweis einer luftdichten Bauweise kann bei der Berechnung des Energiebedarfs gemäß EnEV, ein um 15 % reduzierbarer Lüftungswärmeverlust angesetzt werden. Das sind 10 % vm Gesamt- Energiebedarf. Zusammenfassung: Mit Hilfe des blwer dr -Verfahrens kann man einfach und effektiv die Bauqualität des Baukörpers überprüfen, um flgenden Mängeln vrzubeugen: - Tauwasserbildung durch Knvektin innerhalb der Knstruktin - Zugerscheinungen der Bewhner durch gerichtete Luftströmungen - mangelnde Schalldichtheit - Schimmelpilzbildung an Schwachstellen - ständige Energieverluste - Geruchsbelästigung aus anderen Whnungen - einströmen vn Luft aus dem Erdreich, die mit radiaktivem Radn der Schimmelspren belastet sein kann - Wärmedämmverluste durch feuchtegeschädigte Dämmung 5
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