Verfasser: Dipl.-Ing. Andreas Romey (Leiter Wasserbehörde der Stadt Braunschweig)
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1 Beitrag für die Mitarbeiterzeitschrift WIR der Stadt Braunschweig Verfasser: Dipl.-Ing. Andreas Romey (Leiter Wasserbehörde der Stadt Braunschweig) Hochwasser Mai 2013 Nach dem Juni 2002 gab es im Mai 2013 wieder ein größeres Hochwasser in Braunschweig. Dabei verläuft jedes Hochwasser anders. Das liegt daran, dass sich die Regenereignisse, die in der Summe letztlich zu einem Hochwasser führen, in ihrer Häufigkeit, Dauer und Intensität stets unterscheiden. 1,5 Badewannenfüllungen auf jeden Quadratmeter Ursache für das Maihochwasser 2013 war die enorme Regenmenge im Mai mit bis zu 314 Litern pro Quadratmeter in der Weststadt. Das ist die 5-fache Menge des langjährigen Monatsmittels oder die Hälfte des üblichen Jahresniederschlags. Um es noch greifbarer zu machen: Pro Quadratmeter ist im Mai die Wassermenge von 1½ Badewannenfüllungen oder 31 vollen 10-Liter-Eimern niedergegangen! Wasserstände niedriger als 2002 Im Jahr 2002 waren die Wasserstände an Wabe und Schunter noch ca. 20 cm höher, vor allem, weil die Regenmengen in kürzerer Zeit gefallen waren: Foto 1und 2: Nur knapp 20 cm Unterschied: Wasserstand Bevenroder Straße 2013 (links) und 2002 Alles ist im Fluss: Flüsse verändern sich! Nicht nur die Verteilung der Regenmengen, sondern auch der Zustand der Gewässer zeigt sich jedes Mal anders: Die Flüsse verändern sich im Laufe von Jahren durch Ablagerungen oder durch Erosion. So kann jedes größere Hochwasser wieder neue Schwachpunkte aufzeigen und muss ausgewertet werden.
2 Foto 3: Sedimente in der Oker im Bereich Neustadtring/Wendenring Bericht in Arbeit Feuerwehr, Stadtentwässerung und die Wasserbehörde arbeiten bereits an einem umfassenden Bericht, der die nach 2002 ergriffenen Maßnahmen bewertet und im Lichte des aktuellen Hochwassers neue Erkenntnisse und Erfahrungen darstellt. Foto 4: Das Wasser steht im Bereich Stresemannstraße/Ebertallee allerdings nicht so hoch wie Die Auswertung des aktuellen Hochwassers soll die Frage beantworten: Sind wir ausreichend auf diese Hochwasserereignisse vorbereitet; welche Maßnahmen können den bestehenden Schutz wirksam ergänzen? Besonderes Augenmerk gilt derzeit dem Schunterviertel, in dem wieder Häuser überschwemmt wurden. Die Überlagerung der Hochwässer von Schunter und Wabe scheint hier zu kurzfristigen hohen Wasserständen zu führen.
3 Foto 5: Mündungsbereich von Wabe und Mittelriede in die Schunter Das Ausmaß der Überschwemmung wird durch die Vermessung von Treibgutmarken und Markierungen auf der Straße rekonstruiert: Foto 6 und 7: Bereich Syltweg Auch im Bereich der Straßen Kurze Kampstraße, Mittelriede und des Karl Hinze Weges waren erwartungsgemäß wieder große Flächen überschwemmt. Hier wurde vor 2 Jahren ein Überschwemmungsgebiet ausgewiesen.
4 Foto 8: Bereich der Straßen Kurze Kampstraße, Mittelriede Der anstehende Bericht wird sich mit weiteren Themen auseinandersetzen: Auch wenn die Oker nur 1/3 der Wassermenge geführt hat, die bei einem Jahrhunderthochwasser erwartet werden, sind nach dem Ablaufen des Wassers auch hier Probleme deutlich geworden. Große Mengen an Sand und Schlamm sind in den Umflutern und in der Oker bis zum Ölper Wehr liegengeblieben. Vereinzelt gab es auch wieder Sturzfluten ( wild über das Gelände abfließendes Wasser), die ebenso wie die hohen Grundwasserstände auch abseits der größeren Gewässer mit ihren Überschwemmungsgebieten zu Schäden geführt haben. Hier ist in aller Regel jeder Einzelne gefragt, sein Eigentum zu schützen. Aufgabe der Stadt ist es, auf Risiken hinzuweisen und Informationen bereit zu stellen. Gewässer brauchen Platz Gewässer brauchen ausreichend Platz und entsprechende Überflutungsreserven, ein Hochwasser lässt sich selbst dann nicht gänzlich ausschließen. Hochwasservorsorge ist daher darauf ausgerichtet, die Schäden und Risiken möglichst zu minimieren. Schäden können dann verringert werden, wenn Bürgerinnen und Bürger genauso wie die Feuerwehr und andere Hilfskräfte gut vorbereitet sind oder Anlagen errichtet wurden, die vor Hochwässern so weit möglich schützen.
5 Foto 9: Gewässer brauchen ausreichend Platz: Bereich der geplanten Waberenaturierung südlich der Rautheimer Mühle Fotoverzeichnis Fotos 1 und 4 Foto 2 Foto 3 Fotos 6 und 7 Fotos 5, 8 und 9 Thomas Funke Andreas Romey Michael Seibt Michael Stephan Dieter Heitefuß
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