Management von Geruchs- und Korrosionsproblemen im Kanal
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- Leander Günther
- vor 7 Jahren
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1 17. Berliner Wasserwerkstatt Geruch und Korrosion im Abwasserkanal Management von Geruchs- und Korrosionsproblemen im Kanal Statements aus der Praxis 1
2 Probleme des Ballungsgebiets Berlin Das Berliner Kanalnetz ist 9400 km lang, wodurch es häufig zu langen Anwasserfließzeiten kommen kann Es gibt alleine 146 Pumpwerke die durch die Berliner Wasserbetriebe betrieben werden Mehrere Abwasserzweckverbände fördern ihr Abwasser ebenfalls nach Berlin Durch den Wegzug von Gewerbe und Industrie sowie den Einsatz wassersparender Verfahren sinkt der Wasserverbrauch Die Kanalisation ist relativ alt und für einen höheren Wasserverbrauch ausgelegt das Kanalnetz wird bereits seit einigen Jahren nur noch bedarfsgerecht gereinigt 2
3 Probleme des Ballungsgebiets Berlin Umfangreiche Nutzung des Untergrundes durch Leitungsträger wie die Berliner Wasserbetriebe Wasser/Abwasser, diverser Telekommunikationsanbieter und anderer Versorgungsunternehmen Dies gestaltet die Planung und den Bau von Entwässerungsanlagen gerade im Innenstadtbereich aufgrund der ohnehin schlechten Gefälleverhältnisse des Kanalnetzes schwierig Teilweise Neubau ohne Gefälle oder gar mit Gegengefälle Es gibt eine Häufung von Gastronomie, Hotels, Einkaufscentern etc. an vielen Standorten der Stadt, an denen auch oft Heberanlagen betrieben werden zudem gibt es einen rückläufiger Betrieb von Fettabscheidern 3
4 Erfassung der Geruchsprobleme und Einleiten von Maßnahmen (Lösungsstrategien) Erfassung der Schwerpunkte in einem Kataster und ggf. Zuordnung eines Verfahrens zur Geruchsbekämpfung (Rad nicht neu erfinden) Betriebsführung/Reinigungsstrategie entsprechend anpassen Reinigungsschwerpunkte im Betriebsführungssystem UBI (UBI = Unterstützung-Betriebsführung-Instandhaltung) Rückstaufreier Betrieb Verbesserung der Kanalbe- und Entlüftung Gezieltes Verschließen einzelner Schächten bzw. Einsatz von Geruchsfiltern Mögliche Maßnahmen zur Erhöhung der Fließgeschwindigkeiten gezielte Schwallspülungen Reduzierung der Kanalquerschnitte 4
5 Erfassung von Kennzahlen Geruch Korrosion 5
6 Erfassung der Schwerpunkte der Kanalbetriebsstellen 6
7 Einsatz des KS-ASS Schachtausschleuderverfahrens vorher gereinigt saniert Steigeisen werden nachträglich durch den Betriebsmaurer installiert 7
8 DYNAMISCHE Betreuung von Geruchsstellen aus betrieblicher Sicht (letzten acht Jahre): Beispiel: Abwassersammler Odilostr. führt ~ m³/jahr fauliges Abwasser aus ADL der ÜPW Stolpe und Waid Seit : Bedarfsgerechter Einsatz von Nitrat Seit 2006/ 07: Einsatz von Wasserwerkschlämmen aus dem Wasserwerk Stolpe Mögliche Gefahren: Zukünftige Umbauten in den Wasserwerken und sinkender Wasserverbrauch führen zu weniger verfügbaren Eisenschlämmen 8
9 DYNAMISCHE Betreuung von Geruchsstellen aus betrieblicher Sicht: Beispiel Krampenburger Weg, Anfangshaltung DN 250, nur 6 m³/d Abwasser Neues Druckentwässerungssystem für ca. 60 Eigenheime führt zu starkem Geruch 2005/ 2006 am Vorflutkanal Grundlagenplanung erstellt Werknorm zur Auslegung und Betriebsführung von Druckentwässerungen, z.b. Zwangsentleerungen nach Füllvolumen und Zeit - Entwurf 2007 Dosierstelle für Eisennitrat
10 DYNAMISCHE Betreuung von Geruchsstellen aus betrieblicher Sicht (letzten sechs Jahre): Beispiel Gendarmenmarkt - Rekordsommer 2003: es stinkt! Ist-Analyse: Fauliges Abwasser aus Gastronomie- Hebeanlagen und dem Pumpwerk III a im Abwassersammler am Gendarmenmarkt, große Kanaldimensionen, schlechte Gefälleverhältnisse und Verbrauchsrückgang führen zu verringerten Fließgeschwindigkeiten Gendarmenmarkt 2004 und 2005: es stinkt nicht! Ist-Analyse: Grundwassereinleitungen aus Bauaktivitäten verbessern die Situation erheblich Gendarmenmarkt 2006/ 2007/ 2008: Ist- Analyse: Fußball WM und Ende der Bauaktivitäten zwingen zum Einsatz von Gel Matten und Nitrat Dosierung 10
11 Dosierstationen im innerstädtischen Bereich Ermittlung geeigneter Dosierstandorte im innerstädtischen Bereich Aufstellung von Dosieranlagen nicht einfach möglich, da keine Genehmigungen erteilt werden und die Errichtung spezieller Schachtbauwerke erhebliche Kosten birgt. Idee: Unterbringung von Anlagen zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden und Dosierung über deren Anschlusskanäle Bedarfszeitraumermittlung für den gezielten Einsatz der Anlagen ggf. mehrere Standorte mit Dosieranlagen gleichzeitig einrichten 11
12 Gefährdungspotential von Schwefelwasserstoff / Betriebssicherheit gewährleisten Gasmessung bei Arbeiten in Entwässerungsanlagen ggf. Einsteigen mit Atemschutz Schwefelwasserstoff ist giftig und gefährdet das Betriebspersonal. Danach sind alle Abwasseranlagen zu betreiben und Schutzmaßnahmen auszurichten 12
13 Management von Geruch und Korrosion im Organisationsbereich Abwasser der Berliner Wasserbetriebe Erfassung der bisherigen Maßnahmen und Produkte (Rad nicht neu erfinden) Bedarf an übergreifender Zusammenarbeit In der OE-Abwasser wurde eine ständige Arbeitsgruppe mit Mitarbeitern aus allen Bereichen der OE wie Kanalbetrieb, Pumpwerken und Klärwerken sowie Kollegen anderer Bereiche wie Netz- und Anlagenbau und der Einleiterkontrolle eingerichtet. Dabei wird unter anderem auf die Erfahrungen einer früheren Projektgruppe zurückgegriffen 13
14 Zukunftsaussichten Nutzung der Betriebsdaten für eine gezielte problemorientierte Betriebsführung Ein Einsatz neuer oder anderer bereits gängiger Werkstoffe für Schächte und Kanäle muss durchdacht bzw. umgesetzt werden. Dabei kann es auch zu Änderung an Regelblättern und Werknormen der Berliner Wasserbetriebe kommen Prüfung und Test neuer Verfahren im System und Vergleich mit bisher getesteten Anbietern und Produkten Einsatz von Wasserwerksschlämmen mit bisher guten Ergebnissen. Hier wird über weitere mögliche Einsatzbereiche nachgedacht. 14
15 Zukunftsaussichten Mit der Umwandlung der MAK mit 10 ppm H2S in den AGW mit 5 ppm wird mit neuen umfangreichen Schwierigkeiten in der OE Abwasser gerechnet Wir hoffen eine Produkt-/Verfahrenspalette zu bekommen, aus der wir uns bedarfsbezogen versorgen können Ein Allheilmittel gibt es offenbar nicht Eine intensive Grundlagenrecherche und gezielte Planung von Maßnahmen ist erforderlich. Dabei ist die Zusammenarbeit mit allen betroffenen und zuständigen Bereichen und Institutionen innerhalb und außerhalb des Unternehmens erforderlich 15
16 Vielen Dank für Ihr Interesse 16
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