Hier reicht im allgemeinen der Lagerstättendruck aus, so dass Gas/Öl frei zum Bohrloch fließen können.
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- Insa Beltz
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1 Unkonventionelle Erdgasvorkommen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Verkehr Dipl.-Geol. Sigrid Brüggen, Ennepe-Ruhr-Kreis Herdecke,
2 Konventionelle Lagerstätten: (Begriffsdefinition) Erdgas und Öl sind nicht in Blasen gespeichert, sondern in verbundenen Gesteinsporen! Hier reicht im allgemeinen der Lagerstättendruck aus, so dass Gas/Öl frei zum Bohrloch fließen können. Quelle: Wintershall Deutschland
3 Unkonventionelle Gaslagerstätten: Gaslagerstätten: (Begriffsdefinition) Sind zwischen den Porenräumen keine natürlichen Verbindungen vorhanden, spricht man von unkonventionellen Gasvorkommen. Das Gas kann nicht von allein zum Bohrloch fließen.
4 Konventionell # Unkonventionell: Konventionelle Lagerstätten: Gute Durchlässigkeit zw. Porenräumen Gas kann durch Lagerstättendruck von allein zum Bohrloch fließen Quelle: Exxon Mobil Deutschland Unkonventionelle Lagerstätten: Sehr kleine Porenräume Geringe bis keine Durchlässigkeit Gas kann nicht von allein zum Bohrloch fließen
5 Unkonventionelles Gas: In NRW kommen i.w. 2 Typen vor: Coal bedded methane (cbm): Flözgas; hierauf beziehen sich in Deutschland die meisten Erfahrungen, Münsterland, Ruhrgebiet (Grubengas); Shale gas: In Tonsteinen enthalten; Im EN-Kreis wäre einzig das shale gas von Relevanz;
6 Unkonventionelles Gas: Zur Gewinnung des Gases muß technischer Zwang ausgeübt werden, um (künstliche) Fließwege zu schaffen: Dies geschieht durch Einpressen von Fluiden über Horizontalbohrungen in Tiefen von m mit einem hydraulischen Druck von rd bar. Die erzeugten bis zu mehrere 100 Meter langen Risse müssen mit Stützmitteln (z.b. Quarzsande) offengehalten werden:
7 Unkonventionelles Gas: Quelle: kahfan.blogspot.com/p/what-is-hydraulic-fract...
8 Hydraulic Fracturing 1: Die Ursprünge Vermindert sich bei konventionellen Lagerstätten mit fortschreitender Förderung und abnehmendem Lagerstättendruck die Produktionsrate, so kommen schon seit Jahrzehnten Methoden der Reservoir- Stimulation zur Anwendung. Hierzu wird das aus der Lagerstätte mitgeförderte sog. Formations- oder Haftwasser nach Aufbereitung/Erhitzung unter hohem Druck wieder zurückverpresst und das leichtere Öl bzw. Gas dabei nach oben verdrängt.
9 Hydraulic Fracturing 2: Die Ursprünge Auch Bohrspülungen (Brunnenbau), etwa zum Austrag von Bohrklein, zur Kühlung und Schmierung von Bohrwerkzeug und Bohrstrang, zum hydraulischen Antrieb, etwa von Turbinen bei Ablenkbohrungen, zur Stabilisierung der Bohrlochwand, erfolgen nicht nur durch reines Wasser, sondern erhalten additiv Ton-/Bentonitoder Salzzusätze.
10 Hydraulic Fracturing 3: Additive oder sog. Spülzusätze im wässrigen Fluid übertragen den Druck, lösen Verkrustungen, verhindern Biofilme + bakter.prozesse, werden je nach Bedarf zur Minderung/Erhöhung der Viskosität des Fluides eingesetzt... Die konkrete Zusammensetzung des Gemisches ist von den jeweiligen Eigenschaften der Lagerstätte abhängig; Fazit: Ohne Zusätze gehts definitiv nicht.
11 Hydraulic Fracturing 4: Quelle: propublica.org/special/hydraulic-fracturing
12 Hydraulic Fracturing: Der Geologische Dienst NRW ist für die Bergbehörde (vgl.im folgenden) neutral beratend tätig und ist obligatorisch verfahrensbeteiligt, er prüft z.b. Explorationsergebnisse darauf, inwieweit es über Wegsamkeiten nach oben zu Beeinträchtigungen des Grundwassers kommen kann, inwieweit seismische Risiken (Mikro-Erdbeben) ausgelöst werden können, wie gefährlich die chem. Frac-Zusätze sind...
13 Bergrecht: Erdgas i.s. des Bundesberggesetzes (BBergG) ist ein sog. bergfreier Bodenschatz (# grundeigen, z.b. Steine und Erden) und ist daher nicht Bestandteil des Grundeigentums. Zuständige Genehmigungsbehörde für alle Bergrechtlichen Genehmigungsverfahren ist in NRW die Bezirksregierung Arnsberg, Abtlg. 6 - Bergbau und Energie - (vorm. LOBA).
14 Bergrecht, Bergbauberechtigungen: Grundsatz: Wer Bodenschätze wie Erdgas aufsuchen will, benötigt eine Erlaubnis. Wer Erdgas gewinnen will, benötigt eine Bewilligung oder Bergwerkseigentum. Erlaubnis verschafft befristet (max. 5a) Konkurrenzschutz, bietet Zeit zur Erstellung eines Arbeitsprogramms und beinhaltet jährl. Tätigkeitsnachweis.
15 Bergrecht,, Erlaubnis: Der EN-Kreis gehört zum Feld Ruhr. Konzessionsinhaber ist die Wintershall Deutschland, Kassel. Hierüber wurde der EN-Kreis in einem Anschreiben der Wintershall vom erstmals informiert. Die Konzession ist auf 3 Jahre (bis August 2013) befristet.
16 Bergrecht,, Inhalt der Erlaubnis: Die Erlaubnis berechtigt keinesfalls zur Durchführung von Bohrungen, zu Sprengungen, frac-tests etc. oder gar zur Gewinnung (eig. Betriebspläne!!!). Wintershall beschränkt Aktivität derzeit auf geologische Erkundungen und eine oberflächennahe Probennahme für rein deskriptive Maßnahmen, zur Erfassung von Gesteinsparametern und Anfertigung von Übersichtsanalysen (Gasinhalt).
17 Bergrecht, aktueller Verfahrensstand: Nach aktueller Aussage seitens Wintershall werden die Auswertungen vorhandener Daten und Proben noch mindestens bis zum Spätsommer diesen Jahres dauern, bis dort über weitere bergrechtliche Anträge entschieden werden kann. Und danach?
18 Bergrecht, Bohrungen i.r. Erlaubnis: Zur detaillierteren Erkundung wären zunächst Kernbohrungen bis in m Teufe/Tiefe denkbar. Kernbohrungen dienen nur der Erkundung, Beprobung (Exploration), nicht der Gewinnung! Explorationsbohrungen können auch nicht zu Gewinnungsbohrungen ausgebaut werden (versch. techn. Ansätze);
19 Kernbohrung, Bohrkerne: Quelle: geotechnik-platzer.de/images/bohrkern_horizontal.jpg
20 Bergrecht, Erkundung # Gewinnung: Bohrungen: Hierbei ist nicht nur technisch wie verfahrensrechtlich zu unterscheiden zwischen solchen zur Erkundung (i.r. der Erlaubnis) und solchen zur Gewinnung (Bewilligung)!!!! Jede einzelne Bohrung bedürfte auch einer eigenen Betriebsplanzulassung. Hierzu müsste der Bergbauunternehmer jeweils erst einen Antrag bei der Bergbehörde einreichen...
21 Bergrecht,, Antrag auf Zulassung: Zur Exploration ist ein Betriebsplan zu erarbeiten; UVP-Pflicht besteht zwar nicht; aber Bezirksregierung hat zugesagt, betroffene Behörden und Gemeinden, Dritte wie z.b. Wasserwerke zu beteiligen (Abwägung mit entgegenstehenden öff. Interessen); Bürgerinformationstermine werden durch die Bez.-Reg. von Bergbauunternehmen eingefordert;
22 Bergrecht,, Antrag auf Zulassung: Wenn wasserrechtl. Erlaubnis notwendig (Einzelfallentscheidung Bez.-Reg.), z.b. für frac-test, ist Einvernehmen mit örtl. Wasserbehörde (EN-Kreis) herzustellen. Einvernehmen = Einverständnis! Dadurch starke Rechtsposition für EN! Zur Verdeutlichung: Benehmen herstellen bedeutet nur zur Kenntnis nehmen, in Überlegungen miteinziehen.
23 Bergrecht,, Wasserrechtliche Erlaubnis: Liegen Fakten vor, die bei der Abwägung aller Belange eine sach- und fachgerechte Entscheidung ermessensfehlerfrei gegen die Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis ermöglichen, wird das Einvernehmen von hier versagt (Zitat EN zu polit. Anfragen). Nachteilige Einträge ins Grundwasser sind grundsätzlich nicht akzeptabel (Vorsorge!!!!)
24 Bergrecht,, Bergrechtliche Erlaubnis: Wären die Zulassungsvoraussetzungen allerdings erfüllt, stünde Wintershall die Betriebsplanzulassung zu (gebundene Entscheidung, kein behördliches Ermessen). Rechtsmittel: Klage vor den Verwaltungsgerichten;
25 Ausblick, Bewilligung der Gewinnung: Sollte eine Gewinnung beabsichtigt sein, ist in neuem Verfahren Bewilligung als Berechtigung zu beantragen; Betriebsplan auf Basis Explorationsergebnisse; UVP-Pflicht ( m³ Gas/d): Bez.- Reg. ist bemüht, veraltetes Bergrecht zu ändern; Je nach Art der Gewinnung u.u. neue wasserrechtl. Erlaubnis erforderlich!!!!
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Quelle: Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung WEG e.v.
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