Hochwasser im Rheingebiet

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1 Wasserwirtschaft Hochwasser im Rheingebiet August 2005 Bericht 06/2006

2 Hochwasser im Rheingebiet August 2005 Bearbeitung: Ehler Fell Bericht 06/2006 Mainz, März 2006/Januar 2007

3 Impressum: Herausgeber: Titelbild: Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz Amtsgerichtsplatz Oppenheim Bild 1: Satellitenaufnahme des METEOSAT 8; ; Bildquelle: DWD Bild 2: Hochwassermarken in der Sihl, Zürich, Bildquelle: Baudirektion Kanton Zürich /AWEL / Abt. Wasserbau, Foto: Felix Hermann Kartographie: Herstellung: Auflage: Ehler Fell LUWG 75 Exemplare 2006, Aktualisierung 2007 Nachdruck und Wiedergabe nur mit Genehmigung des Herausgebers

4 I Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung 1 2 Witterungsverlauf und Hochwasserursachen 2 3 Hochwasserverlauf im August Hochwassermeldedienst 11 5 Meteorologische Unterlagen 13 6 Literatur 14

5 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 1 1 Zusammenfassung In den letzten 10 Jahren traten im Zusammenhang mit sogenannten Vb-Wetterlagen im südlichen und östlichen Mitteleuropa vermehrt extreme Hochwasser auf. Diese Vb-Lagen gelten als klassische Wetterlagen für intensive Niederschläge. Ihre ergiebigen Niederschlagsfelder führen in den betroffenen Regionen meist zu katastrophalen Überschwemmungen mit immensen Schäden. Die markantesten Hochwasserereignisse in diesem Zeitraum waren 1997 an der Oder (Polen, Ostdeutschland), an Pfingsten 1999 am Hoch- und Oberrhein und in Südbayern und im August 2002 an der Elbe (Erzgebirge) und in Bayern. Im August 2005 führten erneut solche Witterungsbedingungen im gesamten Alpenraum und in Südbayern zu örtlich extremen Abflüssen. Dabei entwickelten sich auch in den Einzugsgebieten des Alpen- und Hochrheins verbreitet extreme Hochwasserereignisse. In den am stärksten betroffenen Einzugsgebieten in der Schweiz und im Vorarlberg wurden Abflüsse mit Wiederkehrzeiten von mehr als 100 Jahren, im Berner Oberland und der Zentralschweiz von mehr als 200 Jahren verzeichnet. An vielen Niederschlags- und Abflussmessstellen lagen die registrierten Höchstwerte über den bisher gemessenen Spitzenwerten. An mehreren Schweizer Seen im Rheineinzugsgebiet wurden die höchsten je gemessenen Wasserstände registriert. Die flächenmäßige Ausdehnung der Niederschlagsgebiete war hier ähnlich wie bei den vorangegangenen Ereignissen. In den deutschen Einzugsgebieten des Hoch- und Oberrheins gab es nur vergleichsweise geringe Stauniederschläge im südlichen Schwarzwald und entlang der Schwäbischen Alp. Trotz der teils extremen Zuflüsse aus dem Alpenrhein und dem Vorarlberger Rheineinzugsgebiet wurde der Höchststand des Bodensees vom Mai 1999 nicht erreicht. Der Spitzenabfluss aus dem Bodensee lag noch weit unter dem Höchstwert von 1999, als durch das vorangegangene Februarhochwasser bereits ein wesentlich größerer Grundabfluss aus dem Bodensee vorhanden war. In der Hochrheinstrecke führten die großen Zuflüsse aus der Schweiz und dem Bodensee zu einem mittleren Hochwasserereignis. Die Jährlichkeiten lagen hier im Bereich von 5-10 Jahren. In der Oberrheinstrecke flachte die Hochwasserwelle wegen der vergleichsweise geringen Zuflüsse aus dem Schwarzwald immer weiter ab. Nur am Pegel Maxau wurde die Meldehöhe für den Hochwassermeldedienst überschritten. Der Hochwassermeldedienst musste nur für die Oberrheinstrecke aktiviert werden. In den restlichen deutschen Rheineinzugsgebieten wurden im August 2005 keine hochwasserrelevanten Abflüsse erreicht.

6 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 2 2 Witterungsverlauf und Hochwasserursachen Im Sommer 2005 kam es zwischen dem 19. und 23. August im zentralen und nördlichen Alpenraum zu intensiven Starkniederschlägen. Verantwortlich für diese extremen Niederschlagsereignisse war ähnlich wie bereits bei den Hochwasserereignissen vom Mai 1999 im Hoch- und Oberrheingebiet und im August 2002 in Bayern und im Elbegebiet, eine als Vb-Lage oder Genuatief bezeichnete Wetterlage. Diese klassische Wetterlage, die auf ihrer Zugbahn meist intensive Niederschläge mit sich führt, wurde durch die Abspaltung eines Tiefs aus einer wellenförmigen Strömung über Mitteleuropa ausgelöst. Über dem Golf von Genua entstand dabei ein eigenständiges Höhentief. Unter Aufnahme großer Mengen feuchtwarmer Mittelmeerluft zog dieses Tief über dem nördlichen Mittelmeerraum zunächst ostwärts und dann weiter über die östlichen Alpen nordwärts. An seiner Ostflanke wurden die labilen Luftmassen zunächst teils direkt über die Alpen hinweg, teils um die Alpen herum nach Norden transportiert und mit einer nordöstlichen Strömung zum Alpennordhang zurückgeführt und dort gestaut. Die Hebungsvorgänge im Gebirgsstau der Alpen und die auf der Rückseite des Tiefs von der Nordensee herangeführten kühleren Luftmassen lösten in den beschriebenen Regionen in der Schweiz, im westlichen Österreich und im bayerischen Alpenvorland langanhaltende und ergiebige Niederschläge aus. Aus Abbildung 1 ist die Zugbahn des Tiefs Norbert anhand von 4 Satellitenbildern des 20. bis 23. August zu entnehmen. [1] Abb. 1: Satellitenaufnahmen des METEOSAT 8 für den 20. bis 23. August 2005, 16:45 MESZ [DWD]

7 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 3 Der Hochwassermeldedienst von Rheinland-Pfalz benutzt für die Erstellung von Hochwasservorhersagen die Niederschlagsvorhersagen LME (Lokales Modell Europa) und GME (Globales Modell Europa) des Deutschen Wetterdienstes als Dateninput. In der LME-Vorhersage des DWD vom (Modellstart 02 MESZ) zeichnete sich bereits ein Niederschlagsgebiet über der Schweiz und dem angrenzenden Vorarlberg für die nächsten 48 Std. ab. Die LME-Vorhersagen vom 20., 21. und 22. deuteten dann auf die zu erwartenden große Niederschlagshöhen mit Tagesmaxima von 100 mm und mehr in der Zentralschweiz und in den angrenzenden bayrischen und österreichischen Gebieten hin. In den deutschen Einzugsgebieten des Hoch- und Oberrheins wurden demnach nur vergleichsweise geringe Stauniederschläge im südlichen Schwarzwald und entlang der Schwäbischen Alp erwartet (Abb. 2). Abb. 2 Niederschlagsvorhersagen des DWD; LME-Vorhersagen vom 19. August bis 23. August 2005

8 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 4 Tatsächlich fielen dann innerhalb von 72 Stunden fast am gesamten Alpennordhang (Abb. 3) zunächst in den Westalpen in der Schweiz und dann in den bayerischen Alpen mehr als 100 mm Regen/m 2. Dabei wurden im Schweizer Rheineinzugsgebiet an einigen Stationen Rekordmengen von 150 mm bis zu über 200 mm gemessen (Tab. 1). Bei einigen Stationen in der Schweiz betrug die statistische Wiederkehrdauer dabei weit mehr als 300 Jahre. [2, 4] Abb. 3: 72-Stunden Niederschlagssumme vom Morgen des 21. bis zum Morgen des 24. August 2005 [4] Tab. 1: Niederschlagsmengen in der Schweiz (Rheineinzugsgebiet) 48 Std. - Niederschlagsmengen Messzeitraum (0540h) bis (0540h, UTC) [2] Messstation Niederschlagsmenge Bisheriger Höchstwert Gemessen am Engelberg 190 mm 153 mm Einsiedeln 152 mm 142 mm Meiringen 205 mm 159 mm Marbach/LU 181 mm 165 mm Napf 178 mm 158 mm Messreihe seit

9 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 5 Im Laufe des 22. August verlagerten sich die Niederschlagsgebiete zunehmend auf Gebiete nördlich des Alpenhauptkamms vom Bodensee über das Allgäu bis etwa zum Inn. Dort wurde die Niederschlagstätigkeit durch eine starke Nordanströmung und durch den Staueffekt im Luv der Gebirgskämme weiter verstärkt. Die Folge waren auch hier intensive Niederschläge. Die gemessenen Tagessummen lagen im Bereich der bisher größten gemessenen Werte. In Vorarlberg und Tirol fielen innerhalb von weniger als 24 Stunden 120 bis 230 mm Niederschlag. Die großflächige Überregnung führte nun auch in Vorarlberg sowie im Westen und Norden Tirols zu einer extremen und großflächigen Hochwassersituation. Die Ausmaße des Pfingsthochwassers 1999 und des Augusthochwassers 2002 wurden übertroffen. [3, 6] Durch die Verlagerung der Niederschlagsfelder ergaben sich auch im Allgäu vom 21. bis 23. August Niederschlagssummen zwischen 150 und 250 mm, wobei am 22. auch hier Tagesniederschläge von über 100 mm gemessen wurden (vgl. Tabelle 2). Da solche Regen im Alpenraum nichts Ungewöhnliches darstellen, sind die im August gemessenen 24-stündigen Niederschlagshöhen daher keine neuen Rekordwerte. Bereits im Vormonat Juli traten vergleichbare Niederschlagshöhen im östlichen bayrischen Alpenraum auf. Nach Berechnungen des DWD lagen die Wiederkehrzeiten für den 3- Tageszeitraum im Bereich von maximal 35 bis 45 Jahren. Führt man dieselben Berechnungen für die Tageswerte des 22. August durch, ergeben sich für einige Stationen aber Wiederkehrzeiten von mehr als 100 Jahren. Für alle übrigen Stationen im betroffenen Gebiet wurden jedoch auch für die Tageswerte deutlich geringere Wiederkehrzeiten ermittelt. [1] Tab. 2: Niederschlagsmengen im Allgäu (Donaueinzugsgebiet) 72 Std. - Niederschlagsmengen im Allgäu: Messzeitraum bis [1] Station Höhe ü. NN in m Niederschlagshöhe in mm Summe 3 Tage ( ) Wiederkehrzeit in Jahren Mittelwert August ( ) in mm Kochel-Einsiedl Kraftwerk 805 7,2 164,1 73,3 244, Oberstdorf-Rohrmoos ,4 137,3 26,5 179, Oberstaufen-Thalkirchdorf ,8 135,0 20,2 170, Hohenpeißenberg (Observatorium) ,7 79,5 36,8 157, Oberstdorf (Wetterwarte) ,2 121,7 13,1 149, Garmisch-Partenkirchen (Wetterstation) 719 7,4 104,8 32,0 144, Zugspitze (Wetterwarte) ,1 45,5 7,5 82,

10 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 6 Da in den betroffenen Gebieten bereits im Juli sowie im August vor den Starkregenereignissen größere Niederschlagshöhen zu verzeichnen waren, verschärfte sich die Abflusssituation noch durch die weitgehend gesättigten Böden. Die großen Niederschlagshöhen der letzten Monatsdekade konnten somit nicht mehr aufgenommen werden. Ein beschleunigter, rascher Abfluss war die Folge und führte in den Schweizer Hoch- und Alpenrheinzuflüssen sowie in den bayerischen und österreichischen Donauzuflüssen zu den extremen Hochwasserereignissen. Abb. 4: Niederschlagssummen für Baden-Württemberg; 22. und 23. August 2005 [HVZ, Karlsruhe] Vom 23. auf den 24. verlagerte sich das Tief Norbert" deutlich nach Osten und verlies damit die erwartete nordöstliche Vb-Zugbahn. In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in der Schweiz, Österreich und in Bayern nahmen die Niederschläge von Westen nach Osten deutlich ab und es gab gebietsweise nur noch geringfügige Regenfälle. Da auch die nächste Kaltfront in den genannten Gebieten nur noch schwach wetterwirksam wurde entspannte sich die Lage in den Überschwemmungsgebieten. Einsetzender Hochdruckeinfluss sorgte im weiteren Verlauf für eine weitere Wetterberuhigung.

11 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 7 3 Hochwasserverlauf im August 2005 Die beschriebenen Witterungsbedingungen mit ihren ungewöhnlich großen Niederschlägen haben im August zwischen dem 20. und 23. auch im Rheineinzugsgebiet in der Schweiz und in Österreich (Vorarlberg) zu örtlich extremen Abflüssen geführt. In den Einzugsgebieten des Alpen- und Hochrheins entwickelten sich dadurch verbreitet extreme Hochwasserereignisse. Dabei wurden im Einzugsgebiet der Aare Wiederkehrperioden von mehr als 100 Jahren und im Berner Oberland und der Zentralschweiz von mehr als 200 Jahren verzeichnet (Abb. 5). An mehreren Schweizer Seen wurden die höchsten je gemessenen Wasserstände registriert. Dementsprechend groß waren auch die Abflüsse aus den Seen heraus in die Schweizer Rheinzuflüsse. Die flächenmäßige Ausdehnung des betroffenen Gebietes war größer als beim Hochwasserereignis vom Mai [2] Abb. 5: Einordnung der Abflussspitzen Hochwasser August 2005 ; Registrierte Hochwasser mit einer Wiederkehrperiode von mehr als 2 Jahren [5] Im Einzugsgebiet des Alpenrheins lagen die Jährlichkeiten der Scheitelabflüsse verbreitet bei 100 Jahren, an einigen Gewässerabschnitten (Bregenzer Ache, Vorarlberger Ill) auch deutlich darüber. [6] In Abbildung 6 sind die betroffenen Gewässer im Rheineinzugsgebiet von Österreich mit einer Einschätzung der Jährlichkeit dargestellt. Die hochwasserführenden Zuflüsse aus der Schweiz und der durch den großen Zufluss des Alpenrheins bereits angestiegene Bodenseeausfluss führten ab dem 23. im Hochrhein zu einem Hochwasserereignis mit einer Wiederkehrzeit von 5-10 Jahren (Abb. 5). Die Zuflüsse aus dem südlichen

12 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 8 Schwarzwald spielten dabei aufgrund der vergleichsweise geringen Überregnung (Abb. 4) nur eine untergeordnete Rolle. Während an den Schweizer Pegeln verbreitet die höchsten Wasserstände seit Aufzeichnungsbeginn registriert wurden, erreichten sie im Hochrhein jedoch nicht die Extremwerte vergangener Hochwasser. Grafik: Hydrologischer Atlas Österreich Abteilung: VII/3 Wasserhaushalt (HZD) Aktualität: September 2005 Abb. 6: Übersicht betroffener Gewässer im Vorarlberg und Tirol; Einschätzung des Wiederkehrintervalls [6] Zwar wurde der Höchststand am Pegel Konstanz/Bodensee durch die Durchflussverzögerung der Seeretention erst am 25./26. mit ca. 410 cm und einem Abfluss von 530 m 3 /s gemessen, jedoch führten die für Bodenseeverhältnisse rasch ansteigenden Wasserstände ab dem 23. zu einer nicht unerheblichen Grundlast im Hochrhein. Insgesamt lag der Spitzenabfluss aus dem Bodensee damit jedoch noch unter 50 % des Höchstwertes vom Mai 1999 mit 555 cm und 1124 m 3 /s als durch das vorangegangene Februarhochwasser bereits ein wesentlich größerer Grundabfluss aus dem Bodensee vorhanden war. Im Hochrhein stiegen die Wasserstände bereits unterhalb des Zuflusses der Thur aus der Schweiz stark an. Die Thur selbst hatte am 23. am Pegel Andelfingen einen Höchstabfluss mit 935 m 3 /s zu verzeichnen. Die Wiederkehrzeit betrug hier ca. 25 Jahren (~HQ 25 ). Durch den Zufluss der Thur wurde am Pegel Rekingen/Hochrhein ebenfalls am 23. ein Höchststand von 455 cm mit einem Abfluss von 1250 m 3 /s (<HQ 5 ) registriert. Unterhalb der Mündung der Aare in den Hochrhein erhöhte sich der Rheinabfluss am Pegel Hauenstein am 23. auf ca m 3 /s entsprechend einer Wiederkehrzeit von ~ HQ 5. Der größte Rheinzufluss aus dem Schweizer Einzugsgebiet hatte dabei bereits am 22. einen Spitzenabfluss von 2270 m 3 /s (~HQ 50) zu verzeichnen. Der höchste Wasserstand am Pegel Rheinfelden betrug am gleichen Tag 548 cm. Bei einem Abfluss von 3450 m 3 /s lag die Wiederkehrzeit in diesem Hochrheinabschnitt im Bereich von HQ 10. Die durch ähnliche Wetterlagen hervorgerufenen Höchststände vom Mai 1999 mit 680 cm (4950 m 3 /s) und Mai 1994 mit 640 cm (4620 m 3 /s) wurden bei weitem nicht erreicht, da die Wasserabgabe aus dem Bodensee aufgrund der geringeren Vorfüllung wesentlich kleiner war (Abb. 7).

13 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 9 Da die Retentionseinflüsse im Flussschlauch und im Vorland in der Oberrheinstrecke bis Maxau größer waren als die vergleichsweise geringen Zuflüsse aus dem Schwarzwald, verringerte sich der Abfluss im Oberrhein merklich. Dadurch wurde am Pegel Maxau am nur noch ein Spitzenabfluss von 3220 m 3 /s bei einem Wasserstand von 791 cm erreicht (>HQ 2 ). Unterhalb der Neckarmündung nahm der Abfluss durch Retention im Gerinne weiter ab. Am Pegel Worms wurden am noch 2990 m 3 /s (<MHQ) bei einem Höchststand von 469 cm verzeichnet. Die Kennwerte der Höchststände des Hochwassers vom August 2005 sind in Tabelle 3 den Werten vom Mai 1999 gegenübergestellt. Tab. 3 Kennwerte der Höchststände August 2005 Flussgebiet HW August 2005 HW Mai 1999 W Q Datum Jährl. W Q Datum Jährl. Pegel [cm] [m 3 /s] [a] [cm] [m 3 /s] [a] Bodensee Konstanz <50 Rhein Reckingen > ~200 Hauenstein ~5 Rheinfelden > ~200 Maxau > ~100(So) Worms <MHQ >5 Mainz <MHQ >5 Koblenz Bregenzer Ache/Vorarlberg Kennelbach >100 Ill/ Vorarlberg Gisingen <=100 Thur/Schweiz Andelfingen > ~200 Aare/Schweiz Untersiggenthal ~ ~200 In der Abbildung 7 sind die Abflussganglinien der Hochwasserereignisse vom August 2005 und Mai 1999 für den Hochrhein und den Pegel Maxau/Oberrhein dargestellt. Auffällig dabei ist die durch die Fließzeit verursachte Verzögerung der Abflussspitze um gut einen Tag in der Oberrheinstrecke zwischen Basel und Maxau. Damit einhergehend ist auch eine gewisse Dämpfung des Abflussscheitels festzustellen, die im Fall des Hochwassers von Mai 1999 noch durch die Flutung von Rückhaltungen am Oberrhein reduziert wurde.

14 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 10 Abb. 7: Abflussganglinien des Rheins - Hochwasserereignisse August 2005 und Mai 1999

15 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 11 4 Hochwassermeldedienst Die außergewöhnlichen Witterungsbedingungen mit ihren extremen Abflüssen im Schweizer Rheineinzugsgebiet führten in der Zeit vom 23. bis 25. August 2005 zur Aktivierung des Hochwassermeldedienstes für den Oberrhein. Bei insgesamt 4 Einsatztagen für das Hochwassermeldezentrum RHEIN hielt sich der geleistete Aufwand im Vergleich zu anderen vergleichbaren Hochwassern in Grenzen. Ungewöhnlich war allenfalls das eher seltene Auftreten des Hochwassers im August. Durch die vorliegenden Niederschlags- und Wetterinformationen (siehe auch Abb. 3) zeichnete sich bereits am im südlichen Rheineinzugsgebiet eine entstehende Hochwasserlage für den Hochund Oberrhein ab. Noch am Nachmittag verbreitete das Hochwassermeldezentrum RHEIN eine erste Hochwasserinformation an die am Hochwassermeldedienst beteiligten Dienstellen und Kommunen. Die Bevölkerung wurde über die Medien Internet und Videotext auf die sich aus der Schweiz entwickelnde Abflusssituation hingewiesen. Durch den großen Zufluss aus dem Hochrhein kam es in Oberrheinstrecke zu schnellen Wasserstandsanstiegen, sodass die Meldehöhe für den Oberrheinpegel Maxau schon in der Nacht vom 22. auf den 23. erreicht war. Weiter ansteigende Wasserstände am Hoch- und Oberrhein führten am Morgen des 23. zur Eröffnung des Hochwassermeldedienstes für den Oberrhein. Abb. 8 Ganglinien Wasserstand Hochwassermeldepegel im Rheingebiet Zeitraum: 15. August bis 15 September 2005

16 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 12 Bereits am Nachmittag wurden am Pegel Maxau die Meldemarke 2 mit einem Wasserstand von 750 cm = HSW II (höchster Schifffahrtswasserstand) bei weiter steigender Tendenz erreicht. Die Schifffahrt im Bereich Maxau musste daraufhin bis zum 25. eingestellt werden. Die zur Einrichtung eines Nachtdienstes am Oberrhein erforderlichen Meldewasserstände für die Pegel Maxau (840 cm) und Mannheim (800 cm) wurden nicht erreicht. Der Höchststand in Maxau wurde in den frühen Morgenstunden des 24. mit 791 cm erreicht. Unterhalb von Maxau flachte die Hochwasserwelle durch mangelnden Zufluss weiter ab, sodass keine für den Hochwassermeldedienst relevanten Werte mehr erreicht wurden. Für die Mittelrhein- und Niederrheinstrecke war daher auch keine Eröffnung des Hochwassermeldedienstes erforderlich. Die Meldehöhen in Mainz und Koblenz wurden aufgrund der geringen Zuflüsse aus den Nebenflüssen Neckar, Main, Nahe, Lahn, Mosel und Sieg nicht erreicht. Bei allgemein fallenden Wasserständen in der Oberrheinstrecke und nur noch unbedeutenden Anstiegen am Mittelrhein, wurde der Hochwassermeldedienst am 25. August eingestellt. In Abbildung 8 sind die Wasserstandsganglinien des Rheins vom Hochwasserereignis August 2005 für die Hochwassermeldepegel Maxau, Mainz und Koblenz dargestellt.

17 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 13 5 Meteorologische Unterlagen Deutscher Wetterdienst (Hrsg.), Offenbach: Witterungs-Report Express 08/2005; Witterungs-Report Daten 08/2005 Deutscher Wetterdienst (Hrsg.), Offenbach Wochenwetterbericht, ausgegeben vom Medien Service Zentrum Deutscher Wetterdienst (Hrsg.), Offenbach Täglicher Wetterbericht, ausgegeben vom Medien Service Zentrum Deutscher Wetterdienst (Hrsg.), Offenbach 24 Std.- Niederschlagsmengen, ausgegeben vom Medien Service Zentrum Bundesamt für Wasser und Geologie, Landeshydrologie und -geologie; Bern Hydrologische Unterlagen aus dem schweizer Rheineinzugsgebiet Meteo Schweiz (Hrsg.), Zürich Flash zur Witterung des Monats August 2005 Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Hrsg.), Wien Witterungsübersicht und Witterungsverlauf August 2005

18 Hochwasser im Rheingebiet 06/2006 (überarb. Jan. 2007) 14 6 Literatur [1] Rudolf, B., H. Frank, J. Grieser, G. Müller-Westermeier, J. Rapp, W. Trampf (2005): Deutscher Wetterdienst, Hydrometeorologie, Offenbach Hydrometeorologische Aspekte des Hochwassers in Südbayern im August [2] Schmid, K., S. Bader, T. Schlegel (2005): Bundesanstalt für Meteorologie und Klimatologie, MeteoSchweiz, Zürich Starkniederschläge 19. bis 23. August 2005, Internetpublikation vom 24. August 2005: [3] Hochwassernachrichtendienst Bayern (2005): Hochwasser im August 2005, Internetpublikation: [4] Frei, C. (2006): Bundesanstalt für Meteorologie und Klimatologie, MeteoSchweiz, Zürich Eine Länderübergreifende Niederschlagsanalyse zum August Hochwasser 2005, Ergänzung zum Arbeitsbericht 211.Arbeitsbericht MeteoSchweiz, 213, 10 pp. [5] Bundesamt für Wasser und Geologie BWG, Schweiz Bericht über die Hochwasserereignisse 2005, Internetpublikation: [6] Müller, B.; Godina, R. (2005): Bundesministerium für Land und Forstwirtschaft, Wien Das August-Hochwasser 2005 in Österreich. Hydrobrief Nr. 30; Dezember 2005, DWA

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