Internet-Nutzung im Alter
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- Kornelius Weber
- vor 6 Jahren
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1 Internet-Nutzung im Alter Gründe der (Nicht-)Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien durch Menschen ab 65 Jahren in der Schweiz Arbeitstagung Alter: Information und Koordination in Gemeinden und Kanton Liestal, 16. Oktober 2013 Hans Rudolf Schelling und Alexander Seifert der Universität Zürich Überblick 1. Der «digitale Graben» Problembeschreibung 2. Ausgewählte Aspekte der Studie «Internet-Nutzung im Alter» Nutzung allgemein Interessante Anwendungen Einstellungen Schwierigkeiten und Hindernisse Hilfestellungen zur Überwindung Empfehlungen 3. Fazit und Ausblick Seite 2 1
2 Die Allgegenwart des Internets «Weitere Informationen zum heutigen Thema finden Sie auf unserer Homepage» «Die nächste Steuererklärung sollten Sie online ausfüllen» Möchten Sie mit Ihrem Handy zahlen? Seite 3 Das «Problem»: IKT und Alter Bedeutungszunahme von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) (insbesondere des Internets) in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Chancen und Risiken: Erleichterter Zugang zu Informationen, erleichterte Kommunikation für «Digitale Spaltung»: Erschwerter Zugang für durch (möglichen) Abbau herkömmlicher Kommunikationswege Einschluss und Ausschluss zugleich Seite 4 2
3 «Digitaler Graben»: Internetnutzung nach Alter, Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 70 Jahre und mehr Quelle: BFS, 2013 Seite 5 Warum spielt das Alter eine Rolle? Altersbedingte Veränderungen körperliche, sensorische und kognitive Ressourcen soziale Ressourcen altersspezifische Bedürfnisse Kohortenbedingte Unterschiede (Generationen) Sozialisation, Bildung etc. lebensgeschichtliche Erfahrungen Seite 6 3
4 Die Studie Befragungsstudie im Auftrag von Pro Senectute Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) und dem Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich Datenerhebung im Herbst 2009 Gründe der (Nicht-)Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) durch Menschen ab 65 Jahren in der Schweiz (Schelling & Seifert, 2010) Seite 7 Ausgangs-Fragestellungen Warum ist die Nutzung des Internets bei Menschen ab 65 Jahren unterdurchschnittlich gering? Wo liegen die grössten Hemmschwellen und Hindernisse? Welche Massnahmen können getroffen werden, um die Nutzung zu steigern? Seite 8 4
5 Methode der Befragungsstudie Gesamtschweizerische Repräsentativbefragung (2009) in der Altersbevölkerung ab 65 Jahren Sowohl Personen, die das Internet bereits nutzen (), als auch Personen, die das Internet selber nicht nutzen () Kombination von Telefonbefragung (CATI) und schriftlich-postalischer Erhebung Befragungssprachen: D, F, I Insgesamt befragt (N) = 1105 Seite 9 Internetnutzung nach Alter Täglich Mehrmals pro Woche Mehrmals pro Monat seltener Nichtnutzung 85+ Total N = 1105 Schelling & Seifert, 2010 (gewichtete Stichprobe nach Alter, Sprache, Bildung) Seite 10 5
6 Internetnutzung und Bildung (soziale Schicht) Bildungsstufe: Sekundar I Sekundar II Tertiär Prozente N = 1091 Studie: IKT-Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 36 Seite 11 Genutzte und interessante Internetanwendungen 100% 90% 80% 70% 60% : genutzt : genutzt & interessant : interessant 50% 40% 30% 20% 10% 0% N = 481 () 624 () Schelling & Seifert, 2010 Seite 12 6
7 Technikaffinität: Aussage: "Ich interessiere mich sehr für neue technische Dinge" lehne völlig ab stimme völlig zu N = 1079 (Schelling & Seifert, 2010) Seite 13 Einstellungen und Meinungen: «Wenn das Internet altersgerechter wäre, würden auch die meisten älteren Menschen es nutzen» trifft gar nicht zu trifft völlig zu Prozente N = 920 Studie: IKT-Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 15_5 Seite 14 7
8 Einstellungen und Meinungen: «Das Internet ist anregend und faszinierend» trifft gar nicht zu trifft völlig zu N = 932 Studie: IKT-Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 15_4 Prozente Seite 15 Einstellungstypen Einstellungstypen Total negative Einstellung zum Internet neutrale Einstellung zum Internet positive Einstellung zum Internet 5 % 20 % 13 % 39 % 56 % 48 % 56 % 24 % 39 % Total 100 % 100 % 100 % Seite 16 8
9 Nutzungsabsicht / -erwartung: Werden Sie das Internet in Zukunft nutzen? Ja Nein Seite 17 Schwierigkeiten und Hindernisse der Internet-Nutzung 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% : aktuell Schwierigkeit : Früher und aktuell Schwierigkeit : Grund für Nichtnutzung N = 481 (), 624 () Seite 18 9
10 Soziales Umfeld: Zuraten zu eigener Internetnutzung aus dem sozialen Umfeld Lebenspartner/in 14% 28% 19% 7% 12% Kinder Enkel Geschwister Freundeskreis 42% 62% 37% 26% 38% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% 140% 160% 180% 200% 220% N = Schelling & Seifert, 2010 (nur wenn Personen vorhanden) Seite 19 Attraktive Lernformen Prozente 100% 90% 80% Alle 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% U. durch Familie/Freunde Mögliche Lernformen Angebot mit Jugendlichen U. durch Pers. im gleichen Alter Im Rahmen eines Kurses U. durch Fachperson/Techniker Sich selber beibringen Keine Lernform attraktiv Seite 20 10
11 Multivariate Analyse (als Zusammenfassung) Was erklärt die Internet-Nutzung bzw. Nichtnutzung? Interessante Anwendungen Technikaffinität Soziales Umfeld: Zuraten zur Nutzung Allgemeine Einstellung zum Internet Alter Bildung und Einkommen Seite 21 Angst vor Ausgeschlossenheit: «Fühlen Sie sich aus der Gesellschaft ausgeschlossen, wenn/weil Sie das Internet nicht nutzen?» Ja Nein N = 1050 Schelling & Seifert, 2010 Seite 22 11
12 Aussage: «Man muss das Internet nutzen, um mitreden zu können» trifft gar nicht zu trifft völlig zu Prozente N = 1004 Schelling & Seifert, 2010 Seite 23 Empfehlungen aus der Studie Sensibilisierung Ermutigung und Aktivierung sozialer Ressourcen Förderung von Schulungsangeboten, Ehrenamt, selbstorganisierte Seniorengruppen Benutzerfreundlichkeit Finanzielle Erleichterungen Ehrung von Projekten und gemeinsamer Aktionsplan Forschung Garantie alternativer Zugänge Seite 24 12
13 Fazit und Ausblick 1. Das Internet und andere Technologien werden die Zukunft (mit)bestimmen 2. Das Internet ist aber kein Allheilmittel 3. «Technik und Alter» wird auch in Zukunft ein Thema sein 4. Garantie alternativer Zugänge zu Informationen 5. Webseiten für alle zugänglich machen H.R. Schelling & A. Seifert: Internetnutzung im Alter Seite 25 Broschüre «Altersgerechte Webseitengestaltung» Neun Themen: 1. Übersichtlichkeit und Aufbau 2. Benutzerführung und Navigation 3. Text und Sprache (Lesbarkeit) 4. Grafiken, Animation und Multimedia 5. Links 6. Suche 7. Aktualität, Beständigkeit und Robustheit 8. Kontaktinformationen und Hilfestellungen 9. Registrierung und Formulare H.R. Schelling & A. Seifert: Internetnutzung im Alter Seite
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit H.R. Schelling & A. Seifert: Internetnutzung im Alter Seite 27 14
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