Herzlich Willkommen im Klinikum St. Georg
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- Wolfgang Winter
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1 Herzlich Willkommen im Klinikum St. Georg
2 Sucht ist nicht gleich Sucht und bedeutet nicht zugleich Erziehungsunfähigkeit Workshop Fachtag Crystal Jacqueline Börno, Bachelor of Arts Soziale Arbeit, Markus Thörmer, Dipl.-Sozialarbeiter/-pädagoge (FH)
3 Inhalte des Workshops Erweiterter Suchtbegriff - Was ist Sucht? Wer ist süchtig? Warum wird jemand süchtig? Was ist Erziehungsfähigkeit - Erziehungsunfähigkeit? Allgemeine Begriffsbestimmung Ein Bier, ein Joint, ein Schuss Heroin - Ab wann ist die Erziehungsfähigkeit / Kindeswohl gefährdet? Fallbeispiel Wie wirkt sich elterliches Suchtverhalten auf das Erziehungsverhalten und die Entwicklung der Kinder aus? Was kann dazu beitragen dass suchtbelastete Eltern ihrer Erziehungsverantwortung nachkommen? Vernetzung der Helfersysteme Seite 3
4 Städtisches Klinikum St. Georg Leipzig Eigenbetrieb der Stadt Leipzig Zentrum für Drogenhilfe SBB Haus Alt-Schönefeld mit Werkstatt Alkohol/ Medikamente Wohnhaus wohnungslose suchtkranke Männer SBB Grünau Alkohol/ Medikamente SBB Regenbogen mit Wandelhalle Sucht Alkohol/ Medikamente SBB Alternative Illegale Drogen primär Heroin SBB Alternative I Wohnbereich wohnungslose suchtkranke Männer/Frauen SBB Känguruh Alkohol/ Medikamente/ Cannabis/ Partydrogen SBB Alternative II FB Familienhilfe Hilfeangebote für Kinder und Jugendliche und deren suchtbelastete Eltern Städt. Klinikum St. Georg Leipzig Zentrum für Drogenhilfe Seite 4
5 Leistungen: MUT! - Mütter/Väter- Unterstützungstraining (mit Kinderbetreuung) Beratung pädagogischer Fachkräfte SPFH-Sucht ( 31 SGB VIII) Erziehungsbeistand ( 30 SGB VIII) Suchtberatung, Betreuung, Vermittlung Psychosoziale Begleitung, Nachsorge Gruppenangebot für Kinder/Jugendliche suchtbelasteter Familien SHG für suchtbelastete Eltern (mit Kinderbetreuung) Seite 5
6 SUCHT HAT VIELE URSACHEN wir können nicht davon ausgehen, dass es die Suchtpersönlichkeit, das Sucht-Gen oder die Sucht-Ursache gibt Die Ursachen eines suchtproblematischen Verhaltens resultieren aus einer Wechselwirkung von Person und Umwelt und Droge Es tritt insbesondere dann auf, wenn keine anderen Verhaltensweisen zur Bearbeitung von Problemsituationen wie z. B. schulische und familiäre Konflikte, als persönliche Ressourcen zur Verfügung stehen Es gibt verschiedene Modelle, die versuchen das Entstehen von Suchtverhalten zu erklären. Diese verschiedenen Erklärungsmodelle haben gemeinsam, dass Sucht als Prozess gesehen wird, der im Spannungsfeld zwischen Person - Umwelt Droge stattfindet Dies lässt sich durch ein Ursachen-Dreieck verdeutlichen Suchtgefahr besteht dann, wenn vielen Risikofaktoren wenigen Schutzfaktoren gegenüberstehen. Seite 6
7 SUCHT HAT VIELE URSACHEN Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht Seite 7
8 Suchtformel: Sucht = Dispo + Gewoh + Sozio + Wirk + x Seite 8
9 Erziehungsfähigkeit und Erziehungsunfähigkeit Definition Erziehungsfähigkeit:...wird die grundlegende Fähigkeit eines Elternteils verstanden, die emotionalen und körperlichen Bedürfnisse eines Kindes zu erkennen, ein Kind angemessen zu versorgen, zu betreuen und entsprechend erzieherisch auf die vom Kind signalisierten (...) Bedürfnisse einzugehen. (Salzgeber,J., Familienpsychiatrische Gutachten, S. 294, München 2005) Seite 9
10 Grundsätzlich zur Beachtung: Starke Tendenz zur eigenen Bedürfnisbefriedigung Suchterkrankung nimmt viel Raum im Alltag ein Hilflosigkeit, Angst und Schuld der Eltern führen zur Unentschiedenheit im Erziehungsverhalten Scham Häufig ist Erziehungsverhalten geprägt vom ambivalenten Erziehungsstil Phasen mit oder ohne Konsum Schuldgefühle/ Wiedergutmachung erzeugt häufig inkonsequenten Umgang mit den Kindern Co- Abhängigkeit Städt. Klinikum St. Georg Leipzig Zentrum für Drogenhilfe Seite 10
11 In biographischer Hinsicht haben suchtbelastete Eltern meist selbst keine ausreichende Erziehung/ Entwicklung genossen Je nach Suchtstadium steht die Beschaffung der Droge im Mittelpunkt des Alltages Mangelnde Kontinuität in der Betreuung der Kinder Gefahr einer Bindungsschwäche beim Kind- Bindungsstörung Beziehungsabbrüche Städt. Klinikum St. Georg Leipzig Zentrum für Drogenhilfe Seite 11
12 Was kann dazu beitragen, dass suchtbelastete Eltern ihrer Erziehungsverantwortung nachkommen? Seite 12
13 Erziehungsverhalten dient dann dem Wohl des Kindes, wenn es alters- und entwicklungsentsprechend die Bedürfnisse des Kindes erfüllt und das Kind entsprechend fördert Süchtige Eltern können erziehungsfähig sein, brauchen aber immer wieder Unterstützung sowie Kontrolle Vernetzung/ Bereitschaft zur Öffnung der verschiedenen Hilfesysteme/ Einschätzung aller Beteiligten regelmäßige Helferkonferenzen intensive Kommunikation Transparenz (Schweigepflichtsentbindungen) Städt. Klinikum St. Georg Leipzig Zentrum für Drogenhilfe Seite 13
14 Annerkennung aller Beteiligten das Sucht eine chronische Erkrankung ist, dass Rückfälle zum Veränderungsprozess dazugehören und eine dauerhafte Suchtmittelfreiheit einem jahrelangen Prozess mit mehrfachen Rückfällen unterliegen kann Rückfallpanik führt bei suchtbelasteten Eltern zu Druck- Rückfallgefahr erhöht sich Stabilität des Systems Möglichst frühzeitig einsetzende Hilfen (Schwangerschaft) Arbeitskreis pregnant - erste Koordinierung Helfernetzwerk Vorbereitung auf die Elternschaft, Wahrnehmung von Elternkursen noch vor der Geburt, Herstellung einer Veränderungsmotivation, frühzeitiges Einsetzen einer SPFH günstig noch vor Geburt des Kindes Möglichst langfristige Hilfen (z.b. Mutter/ Vater- Kind WG) Seite 14
15 Merke: Süchtige Eltern sind nicht an sich und automatisch erziehungsunfähig. Ihnen darf Erziehungsfähigkeit nicht grundlos abgesprochen werden, noch darf Sucht bagatellisiert werden. Behandlungs- und Ausstiegsmotivation sind ausschlaggebend für die Übernahme der Erziehungsverantwortung und damit für die Beurteilung der Erziehungsfähigkeit. Für die Stabilisierung und Aufrechterhaltung der elterlichen Erziehungsfähigkeit ist die kontinuierliche Zusammenarbeit der Netzwerkpartner erforderlich Seite 15
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Seite 16
Zur Erziehungsfähigkeit. suchtmittelabhängiger. Eltern. Aufsuchende Elternhilfe. Wigwam Connect. Ute Flemig. Ute Flemig, Wigwam connect
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