APPS Das Protokoll der europäischen Prävalenz Untersuchung. Das Protokoll der österreichischen Prävalenz Untersuchung

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1 APPS 2017 Das Protokoll der europäischen Prävalenz Untersuchung Das Protokoll der österreichischen Prävalenz Untersuchung opa.eu/en/activities/ surveillance/hai/abo ut_hainet/pages/pps.aspx n.ac.at/hp/fileadmin/kra nkenhaushygiene/pps/u nterlagen/apps- 2017_Protokoll_V3.0.pdf Punkt Prävalenz Untersuchung

2 Für jede/n PatientIn ausfüllen x x

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4 Antimikrobielle Therapie? Wenn ja dann ausfüllen x

5 CB Seite 44 TABELLE 4 - Antibiotika Generika-/ Markennamen eintragen (Code kann online nachgetragen werden) Wurde Antibiotikum am Tag der PPS Erhebung geändert, so muss nur das letzte Antibiotikum erfasst werden, das zum Zeitpunkt der Erhebung gegeben wurde. Präoperative Prophylaxe: checken ob eine Prophylaxe 24 h vor 8:00 des Erhebungstags gegeben wurde und ob Prophylaxe auch für den nächsten Tag vorgeschrieben wurde perioperative Prophylaxe als Einzeldosis, für einen Tag oder für mehr als einen Tag (SP1,2 oder 3)? Angaben zur Behandlung der TBC sind ausgeschlossen, aber Tuberkulostatika werden angegeben zur Behandlung von Nicht-Tuberkulose Mykobakterien (MOTT) oder MRE. CB Seite 44

6 Unasyn P Art der Verabreichung: CB Seite 61 Tabelle 9 Verabreichungswege von Antibiotika CB Seite 61

7 CB Seite 43 CB Tabelle 3 Indikationen für Antibiotikaanwendung

8 Unasyn P HI Diagnose (Lokalisation): CB S.42 Tabelle 2 - Liste der Diagnosecodes (Lokalisationen) für Antibiotikaanwendung Nur anführen für Behandlung einer Infektion (CI,LI,HI) nicht für Prophylaxe oder andere Indikation!!! (Bei Prophylaxe = Code NA, nicht zutreffend) CB Seite 42

9 Unasyn P HI CYS JA Indikation dokumentiert? Ja/Nein Ja wenn der Grund für die antimikrobielle Therapie in der Krankengeschichte dokumentiert wurde.

10 Unasyn P HI CYS JA Beginndatum des aktuellen Antibiotikums (falls seit Tag der Aufnahme = Aufnahmedatum)

11 Unasyn P HI CYS JA N N Wurde Antibiotikum oder Verabreichungsart für diese Indikation geändert? (mehrere Wechsel letzten dokumentieren) CB Tabelle 10 CB Seite 61

12 Unasyn P HI CYS JA N 3 3 g - Anzahl der Dosen pro Tag: x tgl Unasyn 3g i.v bei Gabe jeden 2. Tag = 0.5 x 1 g/d - Dosishöhe in mg, g, IU

13 x bei akuter HAI ausfüllen

14 HAI Beginn der Symptome war am Tag 3 oder später (Aufnahmetag=Tag 1) oder Tag 1 oder 2 UND Patient wurde in den vergangenen 48h aus einer Akutkrankenanstalt entlassen Tag 1 oder 2 UND erfüllt die Falldefinition einer akuten postoperativen Wundinfektion (SSI): Infektion 30 Tage (90 Tage bei Implantat) nach OP Tag 1 oder 2 UND Patient hat CDI und wurde vor <28 Tagen aus Akut-KA entlassen Tag 1 oder 2 UND Patient hat vor Symptombeginn ein relevantes Device eingesetzt bekommen Relevant device = Intubation für Pneumonie, ZVK/PVK für BSI, Harnkatheter für UTI CB Seite 31

15 x Device in situ: 48 h/ 7 Tage (HWI) vor Infektionsbeginn

16 Relevante Devices: Intubation für PN (Pneumonie) ZVK/PVK für BSI (Sepsis) Harnkatheter für UTI (Harnwegsinfektion) innerhalb von 48 Stunden vor Infektionsbeginn (auch intermittierende Verwendung), 7 Tage für Harnkatheter bei UTI. CB Seite 32

17 BSI Bei Sepsis Quelle angeben CB Seite 53 Tabelle 6 Quellen/Ursachen der Sepsis (BSI) B Seiten 33 & 53

18 CB Seite 54 MO Code: TD Seite 54 Tabelle 7 - Mikroorganismus-Codes, nach Kategorie eintragen oder Namen des Mikroorganismus E. coli und Code online nachtragen CB Seite 56

19 AM = getestete Antibiotika Tabelle 8 - Antimikrobielle Resistenzmarker und Codes CB Seite 60 Empfindlichkeit gewisser Erreger gegenüber Antibiotika-Gruppen Angabe des Empfindlichkeit entweder für einzelne Antibiotika oder eine gesamte Antibiotikagruppe Angabe der am wenigsten empfindlichen Substanz zb Meropenem R + Imipenem I = CAR-R S=sensitiv; R=resistent; intermediär empfindlich (I) muss als nicht empfindlich interpretiert werden und als R=resistent klassifiziert werden. CB Seite 60

20 STAAUR OXA GLY R I AM = getestete Antibiotika Tabelle 8 - Antimikrobielle Resistenzmarker und Codes CB Seite 60 Mikroorganismen Codes Staphylococcus aureus OXA GLY Enterococcus spp. Enterobacteriaceae: Escherichia coli, Klebsiella spp., Enterobacter spp., Proteus spp., Citrobacter spp., Serratia spp., Morganella spp. Pseudomonas spp., Acinetobacter spp. GLY CAR CAR C3G S=sensitiv; R=resistent; intermediär empfindlich (I) muss als nicht empfindlich interpretiert werden und als R=resistent klassifiziert werden. CB Seite 60

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23 PDR = Pandrug Resistenz N = keine PDR (mindestens 1 AB empfindlich) P = mögliche PDR (I/R für alle getesteten AB) C = bestätigte PDR U = unbekannt

24 HAI Beginn der Symptome war am Tag 3 oder später (Aufnahmetag=Tag 1) oder Tag 1 oder 2 UND Patient wurde in den vergangen 48h aus einer Akutkrankenanstalt entlassen Tag 1 oder 2 UND erfüllt die Falldefinition einer akuten postoperativen Wundinfektion (SSI): Infektion 30 Tage (90 Tage bei Implantat) nach OP Tag 1 oder 2 UND Patient hat CDI und wurde vor <28 Tagen aus Akut-KA entlassen Tag 1 oder 2 UND Patient hat vor Symptombeginn ein relevantes Device eingesetzt bekommen Relevant device = Intubation für Pneumonie, ZVK/PVK für BSI, Harnkatheter für UTI CB Seite 31

25 Definitionen der postoperativen Wundinfektionen (SSI) OBERFLÄCHLICHE SSI-S(Superficial incisional) TIEFE SSI-D (Deep incisional) Infektion von ORGANEN/ KÖRPERHÖHLEN SSI-O (Organ/space) CB Seite 62

26 SSI-S POSTOPERATIVE OBERFLÄCHLICHE WUNDINFEKTION Die Infektion tritt innerhalb von 30 Tagen nach der Operation auf und betrifft nur die Haut und subkutanes Gewebe der Operationswunde und mindestens eines der folgenden Kriterien trifft zu: a.) Austritt von eitrigem Sekret aus der oberflächlichen Inzision b.) kultureller Erregernachweis aus aseptisch entnommenem Wundsekret oder Gewebe aus der oberflächlichen Inzision. c.) mindestens eines der folgenden Merkmale: Schmerz oder Druckempfindlichkeit, lokalisierte Schwellung, Rötung oder Überwärmung, und die oberflächliche Inzision wird vom Chirurgen bewusst eröffnet, außer wenn sich die Kultur als negativ erweist. d.) Diagnose einer oberflächlich-inzisionalen SSI durch den behandelnden Arzt. CB Seite 62

27 SSI-D POSTOPERATIVE TIEFE WUNDINFEKTION Die Infektion tritt innerhalb von 30 Tagen nach der Operation auf, wenn kein Fremdkörper implantiert wurde oder innerhalb 90 Tage, wenn ein Fremdkörper implantiert wurde und die Infektion steht offensichtlich mit der Operation in Zusammenhang und tiefes weiches Gewebe (z.b. Faszien, Muskeln) der Operationswunde ist betroffen und mindestens eines der folgenden Kriterien trifft zu: a.) Austritt von eitrigem Sekret aus der tiefen Inzision, nicht aber aus dem Organ/Körperhöhle. b.) Spontane Dehiszenz einer tiefen Inzision oder vom Chirurgen bewusst eröffnet, wenn der Patient mindestens eines der folgenden Anzeichen oder Symptome aufweist: Fieber (>38º C), lokalisierter Schmerz oder Druckempfindlichkeit, außer wenn sich die Kultur als negativ erweist. c.) Ein Abszess oder anderes Anzeichen einer Infektion in einer tiefen Operationswunde wird bei direkter Untersuchung, bei einer Reoperation, oder durch histopathologische oder radiologische Untersuchung festgestellt. d.) Diagnose einer tief-inzisionalen SSI durch den behandelnden Arzt. CB Seite 62

28 SSI-O INFEKTION VON ORGANEN UND KÖRPERHÖHLEN IM OPERATIONSGEBIET Die Infektion tritt innerhalb von 30 Tagen nach der Operation auf, wenn kein Fremdkörper implantiert wurde oder innerhalb von 90 Tagen, wenn ein Fremdkörper implantiert wurde und die Infektion steht offensichtlich mit der Operation in Zusammenhang und ein beliebiger Teil des Körpers ist betroffen, der während der Operation geöffnet oder manipuliert wurde, mit Ausnahme von Inzisionen der Haut, der Faszien oder der Muskeln, und mindestens eines der folgenden Kriterien trifft zu: a.) Austritt von eitrigem Sekret aus einem Drain, der Zugang zu einem tiefen Organ/Körperhöhle hat. b.) kultureller Erregernachweis aus aseptisch entnommenem Wundsekret oder Gewebe aus dem Organ/Körperhöhle. c.) Ein Abszess oder anderes Anzeichen einer Infektion in einem Organ/Körperhöhle wird bei direkter Untersuchung, bei einer Reoperation, oder durch histopathologische oder radiologische Untersuchung festgestellt. d.) Diagnose einer Organ/Körperhöhle-SSI durch den behandelnden Arzt. CB Seite 62

29 Implantat Fremdkörper nicht-menschlicher Herkunft, der einem Patienten während einer Operation auf Dauer eingesetzt wird und an dem nicht routinemäßig für diagnostische oder therapeutische Zwecke manipuliert wird. Hüftprothesen Gefäßprothesen Schrauben Draht künstl. Bauchnetz Herzklappen (vom Schwein oder synthetisch) Ausgeschlossen sind: Menschliche Spenderorgane (Transplantate) wie z. B. Herz, Niere und Leber. CB Seite 62

30 R ö n t g e n S y m p t o m e Pneumonie Zweifacher Nachweis von Zeichen einer Pneumonie bei Röntgenuntersuchungen des Thorax bei Patienten mit pulmonaler oder kardialer Grundkrankheit. (Bei Patienten ohne pulmonale oder kardiale Grundkrankheit reicht ein aussagekräftiger Röntgen-Thorax Befund mit Zeichen einer Pneumonie) und mindestens eines der folgenden: Fieber > 38 C ohne andere Ursache, Leukopenie (< 4000/mm3) oder Leukozytose ( 12000/mm3) und mindestens eines der folgenden: (oder mindestens zwei der folgenden für die Diagnostik der PN4 und PN5): < Neues Auftreten von eitrigem Sputum oder Veränderung des Sputums (Farbe, Konsistenz, Geruch) < Husten oder Dyspnoe oder Tachypnoe < Rasselgeräusche oder bronchiales Atemgeräusch < Verschlechterung des Gasaustausches (z. B. erhöhter O2-Bedarf, neue Beatmungsnotwendigkeit) und entsprechend der durchgeführten Diagnostik: CB Seite 63

31 Pneumonie PN 1 PNEUMONIE MIT ERREGERNACHWEIS AUS MINIMAL KONTAMINIERTEM SEKRET = Kultureller Nachweis (mind KBE/ml) eines Erregers aus minimal kontaminierten Atemwegssekret : Nachweis in der bronchoalveolären Lavage (BAL) oder Nachweis aus geschützter Bürste oder Nachweis aus bronchoskopisch gewonnenem Sekret PN 2 PNEUMONIE MIT ERREGERNACHWEIS AUS MÖGLICHERWEISE KONTAMINIERTEM SEKRET =Kultureller Nachweis eines ätiologisch in Frage kommenden Erregers aus eventuell kontaminierten Atemwegssekret Nachweis von mindestens 10 6 KBE/ml im endotrachealen Aspirat CB Seite 63

32 Pneumonie PN 3 PNEUMONIE MIT ERREGERNACHWEIS DURCH ANDERE MIKROBIOLOGISCHE DIAGNOSTIK Positive Blutkultur (nicht assoziiert mit anderer Infektion). Nachweis von viralen Antigen oder Antikörper aus Atemwegssekret (z.b. PCR) Nachweis einer Serokonversion Nachweis von Legionella pneumophila Serogruppe 1 Antigen im Urin. CB Seite 63

33 Pneumonie PN 4 PNEUMONIE MIT ERREGERNACHWEIS AUS SPUTUM ODER AUS NICHT-QUANTITATIVER KULTUR DES ATEMWEGSSEKRET PN 5 PNEUMONIE OHNE POSITIVEN MIKROBIOLOGISCHEN BEFUND Bitte beachten: Für Pneumonie, soll nur eine Subkategorie ausgefüllt werden (prioritär PN1>PN2>PN3>PN4>PN5)! CB Seite 63

34 Harnwegsinfektionen UTI-A SYMPTOMATISCHE MIKROBIOLOGISCH BESTÄTIGTE HARNWEGSINFEKTION =Patient hat mindestens eines der folgenden Anzeichen ohne andere erkennbare Ursache: Klinik: Fieber (> 38 C), Dysurie, Oligurie Urinkultur = 10 5 Kolonien/ml Urin max. zwei Spezies von Mikroorganismen. CB Seite 64

35 Harnwegsinfektionen UTI-B SYMPTOMATISCHE MIKROBIOLOGISCH NICHT BESTÄTIGTE HARNWEGINFEKTION Klinik: Fieber (> 38 C), Dysurie, Oligurie oder suprapubisches Spannungsgefühl Harnteststreifen für Leukozytenesterase und/oder Nitrit positiv. Bei Gram-Färbung einer nicht-zentrifugierten Urinprobe Nachweis von Mikroorganismen. CB Seite 64

36 Sepsis BSI (Bloodstream infection) durch Labor bestätigte primäre Sepsis: Kultureller Nachweis von pathogenen Erregern im Blut ODER Patient hat mindestens eines der folgenden Symptome: Fieber (> 38 C) oder Schüttelfrost oder Hypotonie und gewöhnlicher Hautkeim*, wurde aus mindestens zwei, von separaten Blutabnahmen (Entnahmen innerhalb von 48 h) beimpften Blutkulturen isoliert *Gewöhnliche Hautkeime = z. B. KNS, Corynebakterien, Propionibakterien CB Seite 65

37 Ursache der Sepsis Katheterinfektion Kultureller Nachweis desselben Erregers am Gefäßkatheter oder Symptome rückläufig innerhalb von 48 h nach Entfernen des peripheren oder zentralen Gefäßkatheters. C-CVC = zentraler Gefäßkatheter C-PVC = peripherer Gefäßkatheter CB Seite 65

38 Sekundäre Sepsis als Folge einer anderen Infektion Der aus der Blutkultur isolierte Mikroorganismus stimmt mit dem Erreger einer Infektion an anderer Stelle überein oder es bestehen hochgradige klinische Hinweise, dass die Sepsis aufgrund einer Infektion, invasiver Diagnostik oder eines Fremdkörpers entstanden ist. Sekundär aufgrund: S-PUL PNEUMONIE S-UTI HARNWEGINFEKTION S-SSI POSTOPERATIVER WUNDINFEKTION S-SST HAUT- UND WEICHTEILGEWEBE INFEKTION S-DIG GASTROINTESTINALER INFEKTION S-OTH ANDERER INFEKTION UO KEINE DER OBEN ANGEFÜHRTEN ODER NOCH UNBEKANNTER FOKUS UNK KEINE INFORMATION ÜBER DIE URSACHE VORHANDEN ODER DIE INFORMATION FEHLT CB Seite 65

39 BSI CB Seite 53 u. 65: Tabelle 6 Quellen/Ursachen der Sepsis CB Seite 53

40 Katheterinfektionen ZVK CRI1-CVC LOKALE INFEKTION DES ZENTRALEN GEFÄSSKATHETERS (KEINE POSITIVE BLUTKULTUR!) = nur Entzündungszeichen/Eiter an der Einstichstelle Kultureller Nachweis von 10 3 KBE/ml am zentralen Gefäßkatheter oder semiquantitativer Nachweis von > 15 KBE am zentralen Gefäßkatheter und Entzündungszeichen an der Einstichstelle. CRI2-CVC SYSTEMISCHE INFEKTION DES ZENTRALEN GEFÄSSKATHETERS (KEINE POSITIVE BLUTKULTUR!) =Rückgang der Symptome innerhalb von 48 h nach Entfernen des Katheters. Kultureller Nachweis von 10 3 KBE/ml am zentralen Gefäßkatheter oder semiquantitativer Nachweis von >15 KBE am zentralen Gefäßkatheter und Rückgang der Symptome innerhalb von 48 h nach Entfernen des Katheters. CRI3-CVC MIKROBIOLOGISCH BESTÄTIGTE INFEKTION DES ZENTRALEN GEFÄSSKATHETERS (BEI POSITIVER BLUTKULTUR!!!) =Durch Labor bestätigte primäre Sepsis innerhalb von 48 h vor oder nach Entfernung des zentralen Gefäßkatheters und Nachweis desselben Erregers wie folgt: < Kultureller Erregernachweis von 10 3 KBE/ml am zentralen Gefäßkatheter oder semi-quantitativer Nachweis von > 15 KBE am zentralen Gefäßkatheter CB Seite 66

41 Katheterinfektionen PVK CRI1-PVC: LOKALE INFEKTION DES PERIPHEREN GEFÄSSKATHETERS (KEINE POSITIVE BLUTKULTUR) CRI2-PVC: SYSTEMISCHE INFEKTION DES PERIPHEREN GEFÄSSKATHETERS (KEINE POSITIVE BLUTKULTUR) CRI3-PVC: MIKROBIOLOGISCH BESTÄTIGTE INFEKTION DES PERIPHEREN GEFÄSSKATHETERS (BEI POSITIVER BLUTKULTUR) = Durch Labor bestätigte primäre Sepsis innerhalb von 48 h vor oder nach Entfernung des peripheren Gefäßkatheters und Nachweis desselben Erregers aus Eiter der Einstichstelle TD Seite 66

42 Katheterinfektionen/Sepsis CAVE: Eine reine Kolonisation eines zentralen/peripheren Gefäßkatheters sollte nicht erfasst werden. Für laborbestätigte Septikämien, nur eine von folgenden angeben: BSI oder CRI3 (wobei hier CRI3 der Vorzug zu geben ist)! Neonate Sepsis soll als Neo-LCBI oder Neo- CNSB zusammen mit der Sepsis Quelle angegeben werden (CB Tabelle 5 Nosokomiale Infektionen S. 51 & 83)

43 Knochen- und Gelenkinfektionen BJ-BONE OSTEOMYELITIS BJ-JNT GELENK- ODER SCHLEIMBEUTELINFEKTION BJ-DISC INFEKTION IM BEREICH DER BANDSCHEIBE CB Seite 68

44 Infektionen des Zentralen Nervensystems CNS-IC Intrakranielle Infektion (Gehirnabszess, subdurale oder epidurale Infektion und Enzephalitis) CNS-MEN Meningitis oder Ventrikulitis CNS-SA Spinalabszess ohne Meningitis CB Seite 69

45 Infektionen des Kardiovaskularen Systems CVS-VASC Arterien- oder Veneninfektion CVS-ENDO Endokarditis der natürlichen oder künstlichen Herzklappen CVS-CARD Myokarditis oder Perikarditis CVS-MED Mediastinitis CB Seite 71

46 Augen-, Hals-, Nasen-, Ohrenund Mundinfektionen EENT-CONJ Konjunktivitis EENT-EYE Sonstige Augeninfektionen EENT-EAR Otitis externa, Otitis media, Otitis interna und Mastoiditis EEN-ORAL Mundrauminfektion (Mund, Zunge oder Gaumen) EENT-SINU Sinusitis EENT-UR Infektion der oberen Atemwege (Pharyngitis, Laryngitis, Epiglottitis) CB Seite 73

47 Infektionen der unteren Atemwege mit Ausnahme der Pneumonie LRI-BRON Bronchitis, Tracheobronchitis, Tracheitis, ohne Anzeichen einer Pneumonie LRI-LUNG Sonstige Infektionen der unteren Atemwege (Lungenabszess oder Pleuraempyem ) CB Seite 76

48 Infektionen des Gastrointestinaltraktes GI-CDI CLOSTRIDIUM DIFFICILE INFECTION = Eine Clostridium difficile Infektion (CDI) muss einem der folgenden Kriterien entsprechen: Durchfälle oder toxisches Megakolon und Nachweis des C. difficile Toxin A und/oder B im Stuhl Bitte beachten: Wenn die Symptome der CDI innerhalb von 28 Tagen nach einer Krankenhausentlassung auftreten, wird die CDI als nosokomiale Infektion erfasst. CB Seite 77

49 Infektionen des Gastrointestinaltraktes GI-GE GASTROENTERITIS (EXCL. CDI) muss einem der folgenden Kriterien entsprechen: 1. Akutes Einsetzen von Diarrhö (flüssiger Stuhl über mehr als 12 Stunden) mit oder ohne Erbrechen oder Fieber (> 38 C) und nicht-infektiöse Ursache unwahrscheinlich 2. Zwei der folgenden Anzeichen ohne andere erkennbare Ursache: Übelkeit Erbrechen Abdominalschmerz Kopfschmerz und Nachweis von enteropathogenen Mikroorganismen aus dem Stuhl oder Rektalabstrich CB Seite 77

50 Infektionen des Gastrointestinaltraktes GI-GIT Infektion des Gastrointestinaltraktes (Ösophagus, Magen, Dünndarm, Dickdarm und Rektum - Gastroenteritis und Appendizitis ausgenommen) : 1. Abszess oder anderer Hinweis auf Infektion während einer Operation 2. Zwei der folgenden Anzeichen ohne andere erkennbare Ursache und mit der Infektion des betroffenen Organs oder Gewebes vereinbar: Fieber (> 38 C) Übelkeit Erbrechen Abdominalschmerz und: Kultureller oder mikroskopischer Nachweis von Erregern CB Seite 77

51 GI-HEP Hepatitis Infektionen des Gastrointestinaltraktes Zwei Symptome (Fieber [> 38 C], Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerz, Ikterus) UND mindestens eines: Ag- oder Ak-Nachweis mit Spezifität für Hepatitis A, B, C, D oder E gestörte Leberfunktion (z. B. GOT/GPT und Bilirubin erhöht) CMV Nachweis im Urin oder oropharyngealen Sekret GI-IAB Intraabdominale Infektion (einschließlich Gallenblase, Gallengange, Leber [ausgenommen Virushepatitis], Milz, Pankreas, Peritoneum oder subphrenischer Raum oder sonstiges intraabdominales Gewebe oder nicht anderweitig angegebener Bereich) CB Seite 78

52 Infektionen der Geschlechtsorgane REPR-EMET Endometritis REPR-EPIS Infektion der Episiotomiestelle REPR-VCUF Infektion der Scheidenmanschette nach Hysterektomie REPR-OREP Sonstige Infektionen der männlichen oder weiblichen Geschlechtsorgane (ohne Endometritis, Infektion der Episiotomiestelle oder der Scheidenmanschette nach Hysterektomie) CB Seite 79

53 Haut- und Weichteilinfektionen SST-SKIN Hautinfektion SST-ST Infektionen des weichen Korpergewebes (nekrotisierende Fasziitis, infektiose Gangran, nekrotisierende Cellulitis, infektiose Myositis, Lymphadenitis oder Lymphangitis) SST-DECU Infektion eines Dekubitalulkus SST-BURN Infektion von Verbrennungswunden SST-BRST Brustdrüsenabszess oder Mastitis CB Seite 80

54 Systemische Infektionen SYS-DI Systemische Infektion = Infektion, die mehrere Organe oder Organsysteme einbezieht, ohne einen offensichtlichen einzigen Infektionsherd. Diese Arten der Infektion sind gewöhnlich viralen Ursprungs und lassen sich normalerweise durch klinische Kriterien allein identifizieren (z. B. Masern, Mumps, Röteln und Windpocken); sie treten nicht sehr häufig als nosokomiale Infektionen auf. Bitte beachten: - Bei Infektionen mit multiplen Absiedlungen, wie z. B. der bakteriellen Endokarditis wird nur die Infektionsart des Primärherdes (bakterielle Endokarditis) erfasst. - Ein virales Exanthem wird als SYS-DI erfasst. -Fieber unklarer Genese wird nicht als SYS-DI erfasst. Bitte beachten: Diesen Code nur nutzen, wenn unbedingt notwendig!!! CB Seite 82

55 Systemische Infektionen SYS-CSEP Klinische Sepsis bei Kindern und Erwachsenen Patient hat mind. eines der folgenden Zeichen oder Symptome ohne andere erkennbare Ursache: Fieber (> 38 C) Hypotonie (Systolischer RR <90 mm) Oligurie(20 cm3(ml)/h) und kein Erregernachweis in der Blutkultur und keine erkennbaren Infektion an anderer Stelle und Arzt beginnt Sepsistherapie Bitte beachten: Bitte diesen Code nur nutzen, wenn unbedingt notwendig!!! CB Seite 82

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