Pfarramt : Pfarrerin Helene Widmer Präsidium: Peter Debrunner Vizepräsidium: Rudolf Hirt
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- Gregor Meinhardt
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1 Kirchgemeinde Birrwil Juli 2015 und Anfang August Pfarramt : Pfarrerin Helene Widmer helene.widmer@gmx.ch Präsidium: Peter Debrunner Vizepräsidium: Rudolf Hirt Gottesdienste Sonntag, 5. Juli 9.30 Uhr Gottesdienst (Predigt: Pfarrerin Helene Widmer) Kollekte: CVJM Regionalverband Sonntag, 12. Juli Uhr Gottesdienst (Predigt: Pfarrer Willi Fuchs) Donnerstag, 19. Juli Uhr Gottesdienst (Predigt: Pfarrer David Lentzsch) Apéro in der Chileschüür Kollekte: Sozialwerke Pfarrer Sieber Kollekte: Ref. Kinderheim Brugg Sonntag, 26. Juli 9.30 Uhr Gottesdienst (Predigt: Pfarrer Willi Fuchs) Kollekte: KR: Schweizer Kirchen im Ausland Sonntag, 2. August
2 9.30 Uhr Gottesdienst (Predigt: Pfarrerin Helene Widmer) Sonntag, 9. August Uhr Familiengottesdienst mit Segnung der Schulkinder (Predigt: Pfarrerin Helene Widmer) Apéro in der Chileschüür Kollekte: Spendenkasse Kollekte: Patenschaften Moldawien Amtswochen: Vom Juli übernimmt Pfarrer David Lentzsch, Seengen, die Abdankungen in Birrwil und ist auch Ansprechperson in Notsituationen. (Tel ) Fahrdienst Für alle kirchlichen Veranstaltungen wird ein Fahrdienst angeboten. Ein Anruf bis am Vorabend um 20 Uhr genügt. Telefonnummer: Anlässe in der Chileschüür Montag, 6. Juli und 3. August 14 Uhr Spielnachmittag für Senioren Leid in der Gemeinde Am 23. Mai hat eine grosse Trauergemeinde Abschied genommen von Margrit (Gret) Gloor-Hintermann, geboren am , gestorben am 15. Mai 2015 im Altersheim Dankensberg in Beinwil. Die Konfirmation an Pfingsten mit dem Thema Transformation
3 Der Gospelchor von Menziken unter der Leitung von Slava Kästli lud den Pfingstgeist ein in den Kirchenraum. Die Pfarrerin Helene Widmer segnete Silvan Leutwiler und Melina Kunz Die Konfirmanden haben 66 Tonwürfel vorbereitet und verteilt, und in 66 Paar Händen haben sie sich in originelle neue Gebilde transformiert, während der Song See you again von Wiz Khalifa gespielt wurde. Was aus einem simplen Tonwürfel in ein paar Minuten alles entstehen kann, ist schlicht erstaunlich. Wir Menschen haben die Freiheit, die Zeit, die Phantasie, den Willen, die Mittel und die Macht, die Welt mitzugestalten, solange unsere Lebensmelodie spielt. Transformation findet ständig und überall statt, manchmal zu unserer Freude, manchmal weniger.
4 Was wir aus unserem Leben machen, liegt aber nur teilweise in unseren Händen, zu einem Teil bestimmen die Gesellschaft und der Zeitgeist mit, und ein Teil liegt bei Gott. Er gibt uns Phantasie und Ideen, Kraft und den Willen. Wir wünschen den konfirmierten und bald mündigen Kirchenmitgliedern, dass es Ihnen gelingt und vergönnt ist, Ihr Leben so zu gestalten, dass sie selber und ihre Mitwelt Freude daran haben. Kirchenpflege und Pfarrerin Helene Widmer Wort des Monats: Zurückblättern im Geschichtsbuch des Lebens Liebe Birrwilerinnen und Birrwiler Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist das Jugendfest, das die alte Zeit vor 750 Jahren hat aufleben lassen, bereits selber Geschichte. Für ein paar Stunden einzutauchen in eine frühere Epoche kann uns eine ganz neue Sicht aufs Heute schenken. All die Errungenschaften des menschlichen Geistes, die unser Leben angenehm, abwechslungsreich, teils auch lärmig und stressig machen, werden uns in ihrer Auswirkung viel bewusster, wenn wir sie für einen Tag einfach weglassen, was sich vielfach als gar nicht so einfach erweist. Bei der Vorbereitung des Mittelalter- Gottesdienstes war mir schnell bewusst, dass es auch mich als Pfarrerin damals schlicht nicht gegeben hätte. Die Ämter nicht nur der Kirche sondern des ganzen öffentlichen Lebens waren ja alle von Männern besetzt. Ob eine solche gesellschaftliche Ordnung in Ordnung war, durfte kaum gefragt werden. Und wenn aufmüpfige Frauen und gerechtigkeitsliebende Männer doch aufbegehrten, nahmen die Herren der Kirche die Bibel zur Hand und konnten
5 mit dem Vers 1,16 des 1. Mosebuches dagegen halten. Da soll Gott nach dem Sündenfall zu Eva gesagt haben: Der Mann wird über dich herrschen. Denn schuld am Sündenfall war natürlich: die Frau. Ein Beispiel aus der Ortsgeschichte: Birrwil war über viele Jahre hinweg ein Lehen der Kyburger - Herren. Als 1263 der letzte starb, war die einzige Erbtochter Anna von Kyburg noch minderjährig. Rudolf I. von Habsburg übernahm die Vormundschaft und damit auch die Verwaltung der Herrschaftsgebiete. Diesen Dienst liess er sich so fürstlich bezahlen, dass Anna vom Erbe nicht mehr viel blieb. Die Geschichte kann man bekanntlich nicht zurückdrehen, und all das Unrecht und Unheil kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das Wort Entschuldigung ist dafür viel zu klein, und wer müsste es aussprechen? Heute sind wir für Genderfragen sensibilisiert, und in Birrwil stört sich niemand daran, dass eine Frau Ammann oder Ammännin ist, und an eine Frau als Pfarrerin ist Birrwil ja auch schon gewohnt. Am Jugendfest war ich gekleidet wie eine einfache Frau im Mittelalter. Ich war im Gottesdienst auch nicht die Pfarrerin, sondern bloss die Pfarrköchin, die dem Volk ausrichtete, dass der Pfarrer krank sei. Alles Einfühlen in die Rolle und ins Verhalten und Selbstverständnis eines Menschen in früherer Zeit hat seine Grenzen. Das Lebensgefühl wird von so vielen Faktoren bestimmt, und die wichtigsten stehen selten in den Geschichtsbüchern. Das Lebensgefühl kann man nur erleben. An einem Mittelalterfest kann ich wahrnehmen, wie fremd mir das damals Normale heute ist, und der 750 jährige Graben ist tief und breit.
6 Wenn ich die Mittelalterkleider wieder ablege, kann ich mich freuen über das, was sich über die vielen Generationen hinweg zum Besseren gewendet hat, und ich kann etwas nostalgisch dem nachtrauern, was damals bunter, aufregender, beschaulicher, schöner und besser gewesen ist. Das Zurückblättern im Geschichtsbuch des Lebens kann einen verlorenen Wert - ein Wissen, einen Schatz, eine Lebensweise oder Weisheit ans Licht holen und ins Bewusstsein bringen. Es kann auch helfen, eine Ungerechtigkeit aufzudecken, erlittenes Unrecht als solches zu benennen. Es muss heute ja niemand mehr Angst haben vor einer Strafe des Rudolf I. von Habsburg. Darüber hinaus können wir uns fragen, wo wir heute Ungerechtigkeiten decken und neues Unheil anrichten. Jesus hat mit einem Satz klar gemacht, dass es jedem Menschen möglich ist, Recht von Unrecht zu unterscheiden, zumindest wenn es ums eigene Erleben und Tun geht: Was du nicht willst, das man dir tut, das füge auch keinem andern zu! Diese goldene Regel kennt eigentlich jede Religion und müsste jeder Mensch auf der Welt wissen. Die gebildete Schicht des Mittelalters muss sie gekannt haben, aber hören und danach leben, sind zwei Paar Schuhe. In Bezug auf das Verhältnis von Mann und Frau freue ich mich, dass ich in der Kirche des 21. Jahrhunderts arbeiten darf als vollwertige Pfarrerin. Dass ich als Frau das Wort dem Geist leihen darf, der von Jesus als Geist der Liebe, der Wahrheit und des Lebens bezeichnet worden ist, und mit dem er soviel Heilsames vollbracht hat. Dieser Pfingstgeist hat vor 2000 Jahren eine fundamentale Wende eingeleitet. Aber am Ziel ist er noch lange nicht. Ich wünsche unserer Zeit, dass sie viele Menschenherzen findet, die diesen heilenden Geist in sich aufnehmen, um mit seinem Beistand immer weiter in Richtung Liebe und Wahrheit und Menschenfreundlichkeit zu gehen. Die reine Wahrheit und Liebe werden auf Erden nicht zu haben oder zu verwirklichen sein. Alle Menschenworte und Taten sind subjektiv und vom Geist der Zeit, von den Freuden und Leiden, Enttäuschungen und Hoffnungen der Menschen bestimmt. Mit allem, was wir denken, sagen und tun verfolgen wir ein bestimmtes Ziel. Gott gebe uns ein hohes Ziel. Es darf sogar so hoch sein, dass es erst in 750 oder gar 2000 Jahren erreicht sein wird. Ihre Pfarrerin Helene Widmer
Pfarramt : Pfarrerin Helene Widmer Präsidium: Peter Debrunner Vizepräsidium: Margrith Conrad
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