Proteinversorgung in der Lämmermast
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- Klara Huber
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1 Proteinversorgung in der Lämmermast
2 Gliederung Ziele in der Lämmermast Optimale Fütterungsintensität Proteinversorgung/Proteinreduktion Rationsgestaltung/heimische Proteinfuttermittel
3 Ziele in der Lämmermast Was will der Markt? Kompakter Schlachtkörper Hohe Muskel- und Fleischfülle Wenig sichtbares Fett aber möglichst hoher Anteil intramuskuläres Fett Zartes, saftiges, reifes Fleisch mit gutem Safthaltevermögen Keine Geschmacksbeeinträchtigung jung schlachten
4 Ziele in der Lämmermast Was ist anzustreben Tageszunahmen über 300 g/tag Mastendgewicht kg Schlachtgewicht kg Schlachtausbeute % Fleischanteil % Fettanteil % intensiv Füttern
5 Energie- und Proteinversorgung Quelle: DLG BELLOF und HEINDL 1998 Tagesbedarf für ein männliches Lamm Lebendmasse Tages- Energie Rohprotein zunahmen kg g MJME g , , ,8 210 Zielwerte für das Kraftfutter zur Realisierung der Vorgaben Anfangsphase: 10,7 MJ ME/kg FS und 14,0 g RP/MJ ME Mittelphase: 10,6 MJ ME/kg FS und 14,0 g RP/MJ ME Endphase: 10,0 MJ ME/kg FS und 13,3 g RP/MJ ME
6 Optimale Fütterungsintensität Versuch an der FH Weihenstephan, BELLOF Bocklämmer (MLS) Mast von kg Kraftfuttermischung (10,98 MJ ME/kg, 17,3 % RP) Heu ( 8,05 MJ ME/kg, 12,3 % RP) Gruppe 1: KF begrenzt auf 70% von Gruppe 2 Heu zur freien Aufnahme Gruppe 2: KF zur freien Aufnahme, Heu begrenzt
7 Optimale Fütterungsintensität Versuch an der FH Weihenstephan, BELLOF 2003 Merkmal Einheit Gruppe 1 Gruppe 2 Kraftfutterverzehr kg/d 1,05 1,53 Heuverzehr kg/d 0,43 0,13 Rohfaseranteil % 14,1 9,1 Versuchsdauer d Tageszunahmen g ME-Verwertung MJ/kg 55,21* 55,63* RP-Verwertung g/kg 864* 844* Schlachtkörpergewicht kg 20,2 21,8 Pistolengewicht kg 8,71 9,14 * nicht signifikante Abweichung Auch bei aktuellen Preisen für Heu und Kraftfutter ist die Gruppe 2 der Gruppe 1 wirtschaftlich noch überlegen, wenn eine Vermarktung von Schlachtkörpern realisiert werden kann.
8 Optimale Fütterungsintensität Thomas Gerecke, HS-Anhalt, 2011 Lämmermast mit Kraftfutter oder TMR Versuchsdurchführung vom im ZTT in Iden 67 Versuchslämmer (Kreuzungen SKF x MFS) Einstallgewicht: 22 kg (Alter: 8 Wochen) Mastendgewicht: 41 kg Aufteilung in Kraftfutter (n=34) und Grobfutter (n=33) Aufstallung in Gruppen auf Tiefstreu Tierindividuelle Erfassung der Futteraufnahme Futtermittel mit gleichen Nährwerten: 10,5 MJ ME je kg OS 16,3 % RP je kg OS
9 Optimale Fütterungsintensität Thomas Grecke, Hs-Anhalt, 2011 Ergebnisse der Mast- und Schlachtleistung Merkmal Einheit Kraftfutter TMR Differenz Lebendmassezunahme g/d (LMZ) Mastdauer d !! Energieverbrauch MJME/k 42,7 43,4 +0,7 g LMZ Proteinverbrauch g RP/ kg 640,6 627,8-12,8 LMZ Rückenfett (US) mm 4,9 2,7-2,2 Ausschlachtung % 48,8 41,8-7 (4 kg!!) Kosten (Futter und Arbeitserledigung) /Lamm 30,75 43,45 +12,70 Pellets 18,50 /dt, Stroh 10;00 /dt, TMR 8,34 /dt, Kraftfutter 0,3AKh/d, TMR 0,6Akh/d, 15 /Akh
10 Zwischenfazit Optimale Fütterungsintensität Wachstumspotential der Lämmer durch intensive Fütterung ausschöpfen Die nachweislich besseren Schlachtkörper aus der Kraftfuttermast müssen bei der Preisfindung Berücksichtigung finden (Vermarktung als Schlachtkörper!!). Dadurch lassen sich auch hohe Kraftfutterpreise erwirtschaften Eine einzelbetriebliche Betrachtung (Vollkosten!!) ist in jedem Fall notwendig und lohnt sich
11 Proteinversorgung Proteinverwertung beim Wiederkäuer UDP nxp UDP=unabgebautes Futterprotein nxp=nutzbares Protein im Dünndarm
12 Versuchsfrage Welcher Proteingehalt im Lämmermastalleinfutter ist für gute Tierleistungen notwendig? Welchen Einfluss haben reduzierte Proteingehalte auf die Emissionen?
13 Versuchsanstellung Es kamen vier verschiedene Kraftfutterrationen zum Einsatz, die bei gleichem Energiegehalt von 11,0 MJ ME/kg TS einen Rohproteingehalt von 12%, 14%, 16% und 18% enthalten sollten. In jeder Gruppe standen 14 Lämmer der Rasse Merinofleischschaf auf Tiefstreu an Futterabrufautomaten.
14 Futterinhaltsstoffe Inhaltsstoffe %OS 12% 14% 16% 18% TS 86,0 86,0 86,1 86,4 XP 11,6 13,3 15,3 17,2 XF 4,8 5,0 5,1 5,1 ME 10,7 10,8 10,8 10,8
15 Mastleistungsergebnisse 12% 14% 16% 18% Lebendmasseentw. Anfangsgewicht (kg) 20,7 20,7 20,7 20,8 Mastendgewicht (kg) 41,9 42,0 42,1 42,3 Masttage Tägl. Zunahmen (g) Futterverwertung kg Futter/kg Zuwachs 4,3 3,9 4,0 3,8 g XP/kg Zuwachs MJ ME/kg Zuwachs 46,0 42,6 42,9 41,4
16 Gewicht in kg 44,0 42,0 40,0 38,0 36,0 34,0 32,0 30,0 28,0 26,0 24,0 22,0 20,0 18,0 Gewichtsentwicklung der Lämmer 1. W 2. W 3. W 4. W 5. W 6. W 7. W 8. W 9. W 10. W 11. W 12. W Wochen 12% 14% 16% 18%
17 Schlachtkörperwerte Schlachtkörperbewertung 12% 14% 16% 18% Schlachtmasse (kg) 19,7 20,2 20,3 20,4 Nierenfett (g) Note Bemuskelung 8,5 8,6 8,7 8,5 Note Verfettung 6,9 6,7 6,4 6,6 Ultraschallmaße Muskeldicke (mm) 29,4 30,4 30,1 29,7 Fettauflage (mm) 6,6 6,9 6,9 6,6
18 Futterkosten Futteraufwand (kg) 12% 14% 16% 18% Futter gesamt 90,26 84,00 85,02 82,33 Futter/Tag 1,37 1,52 1,51 1,52 Futterkosten ( ) Gesamt 20,92 20,57 21,92 22,30 Pro Tag 0,32 0,37 0,39 0,41
19 Ergebnisse des Stoffwechselversuchs Holger Kluth, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, MLU Halle-Wittenberg 14% 16% Lebendmassezunahme g/d OS-Aufnahme (KF und Stroh) d/d Verdaulichkeit der OS % N-Aufnahme g/d 33,1 36,2 N-Ausscheidung Kot g/d 8,6 9,9 N-Ausscheidung Harn g/d 10,4 12,6 N-Retention g/d 14,0 13,7 N-Verwertung % Die vorliegende N-Bilanz lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Reduzierung der Rohproteinversorgung in der Lämmermast ohne Leistungseinbußen möglich ist. Weitere Versuche sind aber erforderlich.
20 Verlauf der Amoniakkonzentration in der Stallluft 45,00 40,00 35,00 30,00 25,00 20,00 15,00 12% NH3 Konzentration ppm 14% NH3 Konzentration ppm 16% NH3 Konzentration ppm 18% NH3 Konzentration ppm 10,00 5,00 0,
21 Zwischenfazit Proteinreduktion Fütterung mit reduziertem Rohproteingehalt im Vergleich zu den vorhandenen Literaturangaben kann durchaus empfohlen werden. In diesem Versuch hat sich die Fütterungsvariante mit knapp 14% Rohprotein im Kraftfutter als die günstigste Variante dargestellt. Die Lämmer (14%) erreichten das Mastendgewicht gegenüber den Lämmern mit18% XP in der Ration nur einen Masttag später mit täglich 9g geringeren Zunahmen. Die Futterkosten (14%) waren um 1,78 Euro / Lamm günstiger als die Futterkosten für die Fütterungsgruppe mit 18% XP. Gleichzeitig konnte durch den geringeren Proteineinsatz die Umweltbelastung durch Ammoniak reduziert werden.
22 Rationsgestaltung Dr. Jörg Martin, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei, Mecklenburg-Vorpommern
23 Rationsgestaltung
24 Rationsgestaltung
25 Rationsgestaltung
26 Rationsgestaltung
27 Zwischenfazit Rationsgestaltung Kraftfutterrezepturen mit Sojaextraktionsschrot erfüllen die Anforderungen zuverlässig (auch in Kombination) Beim Einsatz großkörniger Leguminosen müssen höhere Anteile dieser Eiweißträger in der Gesamtration zum Einsatz kommen (sorgfältige Rationsplanung und bilanzierung!!) Einsatz von Körnerleguminosen führt zu ungünstigerer Futterverwertung verringerter Wachstumsintensität und längerer Mastdauer keine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
28 Fazit Intensive Lämmermast mit hochverdaulichen Futtermitteln anstreben Kraftfutterrationen auf der Basis mit Sojaextraktionsschrot erlauben geringere Rohproteingehalte Kraftfutterrationen auf der Basis von großkörnigen Leguminosen müssen tierphysiologisch und ökonomisch sehr sorgfältig kalkuliert werden
29 Vielen Dank
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