Informationsblatt 16. Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand.

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1 Informationsblatt 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand Oktober

2 A. Methodische Vorbemerkung Zahlen zum Ausmass von Gewalt in Paarbeziehungen sind methodisch betrachtet ein anspruchsvolles Thema und ein weites Feld. 1 Sie werden häufig kontrovers diskutiert. Einfache, eindeutige Angaben zur Betroffenheit sind kaum möglich. Die Erfassung der Gewaltbetroffenheit weist immer gewisse Selektionsverzerrungen und Selektionseinflüsse auf. 2 Das heisst, die Ergebnisse variieren zum Beispiel in Abhängigkeit der Stichprobe (wie und welche Personen werden für die Befragung ausgewählt, kontaktiert und erreicht), der Erhebungsart (telefonisch, postalisch, persönlich, einbezogene Sprachen), der erfassten Arten der Gewalt (physische, sexuelle, psychische Gewalt, Stalking etc.) 3, der Frageformulierung (Erfragen von Gewaltvorkommnissen, Straftaten, von konkreten Handlungen etc.), der berücksichtigten Tatpersonen (Partner/-in aktuell und/oder ehemalig, Verwandte/Familie, Bekannte, Fremde), der erfassten Zeitspanne (Lebenszeit, Erwachsenenalter, letzte 5 Jahre, letzte 12 Monate etc.) und anderes mehr. Zudem ist im Hinblick auf die Frage nach Gewalterlebnissen von Frauen und Männern auch nicht bekannt, welche geschlechtsspezifischen Antwortmuster die Ergebnisse eventuell beeinflussen, z.b. antworten Frauen und Männer möglicherweise auf dieselben Fragen nicht gleich. Zusammengefasst bedeutet dies: Unterschiede in den methodischen Vorgehen verschiedener Untersuchungen führen immer auch zu Unterschieden in den Ergebnissen. Die Vergleiche zwischen verschiedenen Studien und somit meist zwischen verschiedenen Betroffenheitsraten sind deshalb nicht unproblematisch und auch nicht einfach. Methodisch betrachtet muss zudem beachtet werden, dass Angaben, die sich auf das reine Festhalten der Anzahl von Fällen fokussieren, nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben. Sie konzentrieren sich auf die binäre Aussage, ob Gewalt vorgefallen ist oder nicht ( number ) (siehe Kapitel B). Für qualifizierte Angaben ist es deshalb notwendig, nebst dem Festhalten der Anzahl auf die Schwere und den Kontext der Gewalt einzugehen (Kapitel C und D). Fazit: Bei der Rezeption von Studien resp. bei Vergleichen zwischen verschiedenen Studien ist immer eine gewisse Vorsicht angebracht. Vergleiche sind nicht per se möglich. Es sind im konkreten Fall die methodischen Vorgehen und Unterschiede zu berücksichtigen. 1 Das vorliegende Informationsblatt bezieht sich auf das Thema Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen. Zu Gewalt in gleichgeschlechtlichen Paarbeziehungen gibt es nur wenige ausländische Studien: Walters et al. (2013), National Coalition of Anti-Violence Programs (2012), Donovan et al. (2006), Henderson (2003), Ohms (2008, 2000), Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben und Schwule in NRW (2009). Für die Schweiz sind keine Arbeiten bekannt. 2 Um ein Beispiel aus einem anderen Gebiet zu nennen: Das Resultat einer Befragung zum Thema Wohnen fällt erfahrungsgemäss positiver aus, wenn sie im Frühling durchgeführt wird als wenn die Befragung im Herbst stattfindet. Dies zeigt, dass bereits auch der Zeitpunkt einer Erhebung einen Einfluss auf die Ergebnisse haben kann. 3 Auch beim Vergleich zwischen den einzelnen Gewaltformen ist Vorsicht geboten: Physische Gewalt ist objektivierbar bzw. objektiv relativ einfach feststell- und somit messbar, während psychische Gewalt viel schwieriger zu erfassen ist. In den meisten Ländern, so auch in der Schweiz, gibt es bislang kein Gesetz, welches psychische Gewalt in Paarbeziehungen unter Strafe stellt und auf diese Weise als Straftat anerkennt. Frankreich hingegen verabschiedete 2010 ein Gesetz (siehe welches psychische Gewalt in der Ehe unter Strafe setzt, jedoch gibt es bisher weder empirische Untersuchungen dazu noch Auswertungen zur Wirksamkeit (Stand: Mai 2014). An einer Tagung im November 2014 soll an der Universität Lille 2 erstmals eine Bilanz zu dieser rechtlichen Neuerung in Frankreich gezogen werden. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 2

3 B. Studienergebnisse zum Vorkommen ( numbers ) Grundsätzlich ist zwischen Zahlen folgender Studientypen zu unterscheiden: Zahlen von Prävalenz- oder Dunkelfeldstudien: Hier geht es um die Frage nach erlittener Gewalt, unabhängig davon, ob diese der Polizei, einem Arzt oder einer Ärztin oder einer anderen Institution gemeldet worden ist. Es bleibt somit aus der Perspektive der Institutionen oder Fachpersonen im Dunkeln, ob Gewalt erlitten worden ist oder nicht. Zahlen von Hellfeldstudien, das heisst von institutionellen, behördlichen Statistiken: Hier geht es um die Frage nach erlittener und gemeldeter Gewalt, nach derjenigen Gewalt also, die den Behörden bekannt geworden ist. Aus institutioneller Sicht gelangt somit die erlittene Gewalt ans Licht, weshalb auch von sichtbarer Gewalt gesprochen wird. Im Ergebnis unterscheiden sich Dunkel- und Hellfeldstudien, wenn es um die Frage der Betroffenheit von Frauen und Männern durch Gewalt in Paarbeziehungen geht um die Frage also, ob Gewalt in der Beziehung erlebt wurde oder nicht: Hellfeldstudien grössere Differenzen zwischen den Geschlechtern: Hellfeldstudien verweisen auf deutliche Unterschiede in der Betroffenheit zwischen Frauen und Männern. Frauen sind gemäss diesen Zahlen häufiger Opfer von Gewalt durch den (Ex-)Partner und seltener Täterin. Männer sind häufiger Täter von Gewalt an der (Ex-) Partnerin und seltener Opfer. Dunkelfeldstudien kleinere Differenzen zwischen den Geschlechtern: Auch bei Dunkelfeldstudien wird eine höhere Betroffenheit von Frauen belegt. Jedoch ist der Unterschied zur Betroffenheit von Männern geringer als bei Hellfeldstudien. Insbesondere ist die Anzahl männlicher Gewaltbetroffener teilweise markant höher als bei Hellfeldstudien. 1. Ergebnisse aus Hellfeldstudien Um über Hellfeldzahlen zu Gewalt in der Partnerschaft zu verfügen, müssen die mit Gewalt in der Partnerschaft beschäftigten Institutionen Statistiken ausweisen, welche die offiziell registrierten Vorfälle nach Geschlecht der Opfer und Tatperson und gleichzeitig nach deren Beziehung aufschlüsseln. Polizeiliche Kriminalstatistiken in Europa weisen solche Zahlen mittlerweilen häufig aus. Nach wie vor keine Statistiken gibt es z. B. im Bereich der Strafverfolgung, bei Massnahmen und Strafurteilen sowie im Gesundheitswesen. 4 In Deutschland wird 2013/2014 im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein Konzept entwickelt, das den erkannten Defiziten im Bereich Gewalt gegen Frauen begegnen will, insbesondere in den Bereichen Strafverfolgung und Urteile. 5 Solche Zahlen bieten wesentliche Ergänzungen zur Polizeilichen Kriminalstatistik. 4 Zum Hellfeldbereich gehören nicht nur Polizei und Strafverfolgung, sondern zum Beispiel auch das Gesundheitswesen und weitere Interventionsbereiche. Das Daphne-Projekt «Protect II: Capacity Building in Risk Assessment and Safety Management to Protect High Risk Victims» hat Standards formuliert für den Bereich der institutionellen Datenerfassung (WAVE 2013). 5 Vgl. WAVE (2013, S. 19f), wo ausser dem Beispiel von Deutschland auch Bestrebungen und Vorgehensweisen in Spanien und Grossbritannien dargestellt sind. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 3

4 In der Schweiz erfasst die Polizei Angaben zur Beziehung zwischen Opfer und beschuldigter Person in Fällen häuslicher Gewalt seit Ausgewiesen werden folgende Kategorien: bestehende Paarbeziehung/ Partnerschaft, ehemalige Paarbeziehung/Partnerschaft, Eltern-Kind-Beziehung und Verwandtschaft. Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2013: Laut PKS wurden im Jahr 2013 in der Schweiz insgesamt 9'381 Personen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt als Geschädigte polizeilich registriert (2011: 8 597). In gut drei Viertel dieser Fälle ging es um Gewalt innerhalb von aktuellen oder ehemaligen Beziehungen (78%; 7'345 der 9'381 Personen), in knapp einem Viertel der Fälle ging es um Gewalt innerhalb von Eltern-Kind-Beziehungen oder Verwandtschaftsbeziehungen (22%; 2'036 der 9'381 Personen). Von den 7'345 Geschädigten innerhalb von Beziehungen sind 80% weibliche Geschädigte (5'896) und 20% männliche Geschädigte (1'449) zu verzeichnen. 6 Fazit: Daten der Polizei und Strafjustiz sogenannte Hellfeldzahlen zeigen, dass sowohl Frauen als auch Männer Opfer von Gewalt in der Beziehung werden. Zudem weisen die Daten auch darauf hin, dass den mit Gewalt in Paarbeziehungen befassten Institutionen sowohl Männer wie auch Frauen als Tatpersonen bekannt werden. Jedoch ist die Verteilung der Betroffenheitsanteile geschlechtsspezifisch unterschiedlich. Bei den Opfern überwiegen Frauen markant, männliche Opfer scheinen in Hellfeldzahlen zu Gewalt in der Partnerschaft merklich seltener auf. Demgegenüber finden sich auf Seiten der bekannt gewordenen Tatpersonen in der Mehrheit Männer. Frauen, die gegen den Partner Gewalt ausüben, machen in offiziellen Statistiken merklich geringere Anteile aus. 2. Ergebnisse aus Prävalenz- oder Dunkelfeldstudien Es gibt nur wenige national repräsentative Studien, in denen gleichzeitig Frauen und Männer zu Gewalterfahrungen in der Paarbeziehung befragt wurden. 7 Im Folgenden wird auf diese wenigen, breit angelegten Studien eingegangen, die Primärdaten erhoben haben. 8 Für einen konkreten Einblick in die Zahlen sind Ergebnisse von Studien aus Österreich, Grossbritannien, Kanada, den USA, Deutschland und Irland aufgeführt. 9 6 Vgl. Bundesamt für Statistik BFS (2014; Polizeiliche Kriminalstatistik 2013) (eigene Berechnungen anhand BFS-Excel-Tabellen «Strafgesetzbuch (StGB): Straftaten häusliche Gewalt und beschuldigte Personen»: Zugang: ). Zu den ersten drei Jahren, in denen via PKS Daten erfasst wurden ( ), gibt es im Weiteren eine Übersichtsstudie des Bundesamtes für Statistik (2012). Zahlen zu Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen sind aus der PKS nicht ersichtlich. Zahlenmaterial zu häuslicher Gewalt findet sich auch in den Informationsblättern 9 Zahlen zu häuslicher Gewalt in der Schweiz und 10 Internationale Zahlen zu häuslicher Gewalt auf Häusliche Gewalt. 7 Dies hat zum einen damit zu tun, dass Gewalterfahrungen von Männern ganz generell, also auch ausserhalb der Partnerschaft, lange Zeit ignoriert und kaum zum Thema gemacht wurden; es ist dies ein junges Forschungsfeld. Zum andern wurden in den letzten dreissig Jahren ausgehend von der Praxiserfahrung, dass vor allem Frauen von Gewalt in der Partnerschaft betroffen sind die Gewalterfahrungen von Frauen und deren Unterstützungsbedarf eingehend beforscht. In neuerer Zeit sind Diskussionen im Gange, in welcher Form Gewalterfahrungen beider Geschlechter erfasst und Befragungen von Frauen und Männern durchgeführt werden können, um ihre (unterschiedlichen) Lebensrealitäten adäquat zu erfassen. In Deutschland zum Beispiel wurden 2003/04 zum Thema intrapersonale Gewaltbetroffenheit separate Untersuchungen für Frauen wie für Männer durchgeführt. In den folgenden Jahren gab es Studien, die mit demselben Instrument Frauen und Männer befragte. 8 Das Informationsblatt beschränkt sich auf Erhebungen, die für die Populationen ganzer Länder aussagekräftig (repräsentativ) sind. Nicht berücksichtigt sind somit Studien mit kleineren Untersuchungseinheiten, die also z.b. lediglich für eine Stadt und/oder für eine bestimmte Altersgruppe, z.b. für junge Erwachsene, repräsentativ sind. Ebenso sind Sekundäranalysen, die Daten aus Primärerhebungen zusammenfassen oder nach speziellen Gruppen auswerten etc., nicht einbezogen. Weitere Studien/Zahlen finden Sie in den Informationsblättern 9 Zahlen zu häuslicher Gewalt in der Schweiz und 10 Internationalen Zahlen zu häuslicher Gewalt auf Häusliche Gewalt. 9 In der Schweiz wurde im Rahmen der schweizerischen Opferbefragung 2011 bei 8'000 Frauen und Männern ab 16 Jahren eine kurze Befragung zum Thema häusliche Gewalt durchgeführt (Killias et al. 2012). Es werden keine Zahlen zur Lebenszeitbetroffenheit ausgewiesen. Erfragt wurde die Betroffenheit durch Drohungen, Tätlichkeiten und sexuelle Übergriffe. Gemäss der Untersuchung liegt die jährliche Prävalenz für die befragten Frauen bei 1,3%, für die befragten Männer bei 0,5% (S. 23); die Angaben basieren auf den Jahren 2009 und In der Studie sind die Betroffenheitsraten durch häusliche Gewalt ausgewiesen, zu Paarbeziehungen sind sie nicht aufgeführt. In der Studie wird erwähnt, dass die Zahlen nicht repräsentativ sind, weshalb in die- 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 4

5 Österreich (Kapella et al., 2011): In Österreich wurden 2011 umfangreiche Daten zum Thema Gewalt an Frauen und Männern in der Familie und im nahen sozialen Umfeld erhoben, die verschiedene Dimensionen des individuellen Gewalterlebens umfassen (S. 36). Die Entwicklung des Erhebungsinstrumentes stützt sich u.a. auf Erfahrungen von Expert/-innen aus Deutschland ab, wo 2004 eine grosse Prävalenzstudie durchgeführt worden ist. Befragt wurden in Österreich 1'292 Frauen und 1'042 Männer, zu jeweils der Hälfte in persönlichen Interviews («face-to-face») respektive mit einer Online-Befragung. Besonders wurde Rücksicht genommen auf ein geschlechtersensibles Vorgehen bei der Erhebung (S. 54f.). Die Studie weist folgende Grunddaten aus: Die Lebenszeitbetroffenheit (ab 16 Jahren) durch psychische Gewalt in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 44,6%, für Männer bei 28,2%. Die Lebenszeitbetroffenheit (ab 16 Jahren) durch körperliche Gewalt in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 29,1%, für Männer bei 18,0%. Die Lebenszeitbetroffenheit (ab 16 Jahren) durch sexuelle Belästigung in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 12,4%, für Männer bei 3,2%. Die Lebenszeitbetroffenheit (ab 16 Jahren) durch sexuelle Gewalt in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 10,7%, für Männer bei 1,2%. Nebst der Lebenszeitbetroffenheit wurden Gewalthandlungen in den drei Jahren vor der Befragung erhoben. 10 Allerdings ist es aufgrund der Erhebungsform (konkrete Fragen an die Befragten) nicht möglich, Betroffenheitszahlen nur für den Bereich der Partnerschaft auszuweisen, weshalb hierzu keine Zahlen vorgestellt werden können. Interessant ist jedoch die Übersicht zu den häufigsten Gewaltausübenden (siehe Tabelle). Sie bestätigt die Erkenntnis, wonach Frauen häufiger innerhalb der Partnerschaft Gewalt erleiden und Männer häufiger ausserhalb der Partnerschaft. sem Informationsblatt nicht weiter darauf eingegangen wird. 10 Eine Einjahresprävalenz wurde aus methodischen Überlegungen nicht erhoben. Es bestand die Annahme, dass bei der Erhebung der Einjahresprävalenz zu wenig Fälle eruiert würden und keine soliden Grundlagen für Datenberechnungen vorhanden wären (S. 130). 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 5

6 Tabelle 1: Fünf häufigste Antwortkategorien: Gewaltausübende in den letzten drei Jahren Frauen (Opfer) Männer (Opfer) Psychische Gewalt (Frauen: 40,8% Männer: 31,8%)* Körperliche Gewalt (Frauen: 15,4% Männer: 15,1%)* Sexuelle Belästigung (Frauen: 30,5% Männer: 6,2%)* - Ex-Partner - weibliche bekannte Person, die nicht zur Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis gehört - männliche bekannte Person, die nicht zur Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis gehört - Freundin/Bekannte - Freund/Bekannter - Ex-Partner - Derzeitiger Partner - männliche unbekannte Person - Eigene Mutter - Eigener Vater - männliche unbekannte Person - männliche bekannte Person, die nicht zur Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis gehört - Freund/Bekannter - Ex-Partner - Nachbar - männliche bekannte Person, die nicht zur Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis gehört; - männliche unbekannte Person; - Freund/ Bekannter; - Ex-Partnerin; - weibliche bekannte Person - männliche unbekannte Person; - männliche bekannte Person, die nicht zur Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis gehört; - Freund/Bekannter; - Ex-Partnerin; - weibliche unbekannte Person - weibliche unbekannte Person; - weibliche bekannte Person, die nicht zur Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis gehört; - männliche unbekannte Person; - männliche bekannte Person, die nicht zur Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis gehört; - Freundin/Bekannte 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 6

7 Sexuelle Gewalt (Frauen: 8,5% Männer: 2,1%)* - männliche bekannte Person, die nicht zur Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis gehört - männliche unbekannte Person - Freund/Bekannter - Ex-Partner - Derzeitiger Partner - Freundin/Bekannte; - weibliche unbekannte Person; - weibliche bekannte Person; - Nachbarin; - männliche bekannte Person *Prävalenz der Gewalterfahrungen in den letzten drei Jahren. Grossbritannien (Povey et al. 2008): David Povey et al. untersuchten die Zahlen des British Crime Survey zu Partnergewalt, verglichen die Jahre 2004/05, 2005/06 und 2006/07 und stellten im Zeitvergleich keine wesentlichen Veränderungen fest; diese Studie wird weiter unten näher beleuchtet (im Zusammenhang mit dem Thema der Schwere der Gewalt). 11 Die Zahlen sind auch in den jüngsten Jahren ähnlich geblieben, so weist die Erhebung von 2010/11 folgende Zahlen aus (Smith et al., 2012): 14,0% der Männer und 26,6% der Frauen geben an, seit dem 16. Lebensjahr von einer Partnerin resp. einem Partner Gewalt erfahren zu haben (erfasste Formen: psychische Gewalt, finanzielle Gewalt, Drohungen, körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt und Stalking). Die Rate der Betroffenheit für die letzten zwölf Monate liegt für die Männer bei 3,7% und für die Frauen bei 5,8%. Kanada (Statistique Canada, 2011): Die Zahlen aus Kanada gehen auf eine Erhebung im Jahr 2009 zurück. 12 Angaben zur Gewaltbetroffenheit im Erwachsenenleben insgesamt liegen keine vor. Im Jahr vor der Befragung, 2008, haben 1,6% der Männer durch die aktuelle oder ehemalige Partnerin Gewalt erfahren, und 1,9% der Frauen haben im Jahr vor der Befragung Gewalt durch den aktuellen oder früheren Partner erfahren. 11 Der British Crime Survey" wird seit 1982 durchgeführt, seit 2002 jährlich (face-to-face-interviews, z.t. durch die Befragten ausgefüllt). Die Erhebung in England und Wales ist eine Informationsquelle zu kriminellen Vorkommnissen, und die Resultate stellen für die Regierungstätigkeit eine wichtige Quelle dar. Erfasst werden Verbrechen u.a. Gewalt in der Partnerschaft, welche die über 50'000 befragten Frauen und Männer in den letzten zwölf Monaten erlebt haben, unabhängig davon, ob sie der Polizei mitgeteilt wurden oder nicht. 12 Die Enquête social générale, eine rund dreiviertelstündige telefonische Befragung, wird durch das statistische Amt Kanada alle fünf Jahre durchgeführt; einbezogen sind jeweils knapp 20'000 Personen ab 15 Jahren wurde diese Befragung zum fünften Mal durchgeführt, die erste Erhebung erfolgt Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 7

8 USA (Tjaden, Thoennes 2000a und 2000b): Die Daten einer ausführlichen US-Studie gehen auf die Jahre 1995/96 zurück. 13 Die Lebenszeitbetroffenheit, also Gewalt durch eine aktuelle oder frühere Partnerin, liegt für Männer bei 7%. Bei Frauen liegt die Rate bei 22%. Bezogen auf das Jahr vor der Erhebung geben 0,9% der Männer und 1,3% der Frauen an, dass sie in der aktuellen oder früheren Partnerschaft Gewalt erlebt haben. Auf die Studie wird ebenfalls weiter unten vertieft Bezug genommen. USA (Breiding, Chen und Black, 2014): Die jüngste US-Erhebung zu «Intimate Partner Violence» wurde 2010 durchgeführt. 14 Die Lebenszeitbetroffenheit (ab 18 Jahren) durch mindestens einen psychischen Gewaltvorfall in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 48,4%, für Männer bei 48,8%. Die Lebenszeitbetroffenheit (ab 18 Jahren) durch schwere körperliche Gewalt in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 24,3%, für Männer bei 13,8%. Die Lebenszeitbetroffenheit (ab 18 Jahren) durch Stalking in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 10,7%, für Männer bei 2,1%. Die Lebenszeitbetroffenheit (ab 18 Jahren) durch sexuelle Gewalt ohne Vergewaltigung in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 16,9%, für Männer bei 8,0%. Die Zahlen für Vergewaltigung: Frauen: 9,4%, Männer: 2,2%. Die Zahlen zur Einjahresprävalenz (letzte 12 Monate vor der Befragung) lauten wie folgt: Die Einjahresbetroffenheit (ab 18 Jahren) durch mindestens einen psychischen Gewaltvorfall in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 13,9%, für Männer bei 18,1%. Die Einjahresbetroffenheit (ab 18 Jahren) durch schwere körperliche Gewalt in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 2,7%, für Männer bei 2,0%. Die Einjahresbetroffenheit (ab 18 Jahren) durch Stalking in der Partnerschaft liegt für Frauen bei 2,8%, für Männer bei 0,5%. Deutschland (Müller, Schröttle 2004; Jungnitz et al. 2004): Die Daten der zwei deutschen Untersuchungen stammen aus dem Jahr Die Studien zur Gewaltbetroffenheit u.a. Gewalt in der Partnerschaft wurden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beauftragt. Aus inhaltlichen Überlegungen weil der Kontext und die Schwere der Gewalt für Männer und Frauen nicht dieselbe ist wurden die beiden Gruppen in je separaten Erhebungen mit unterschiedlichen Instrumenten befragt. In der repräsentativen Studie von Müller und Schröttle (2004) wurden rund 10'000 Frauen, die zu 99% in heterosexuellen Beziehungen lebten, in face-to-face-interviews mit zusätzlichen schriftlichen Selbstausfüllern zu Gewaltbetroffenheit befragt. Die Lebenszeitbetroffenheit liegt 13 Die Studie von Tjaden und Thoennes (2000a, b) zu Gewalt in der Partnerschaft wurde vom amerikanischen Justiz- und vom Gesundheitsministerium finanziert. Der Erhebung wurde telefonisch und in den Sprachen Englisch und Spanisch durchgeführt. Befragt wurden ca. 16'000 Männer und Frauen, verteilt über fünfzig Staaten. 14 Die Erhebung von 2010 (Breiding, Chen und Black, 2014) umfasst 9'970 Frauen und 8'079 Männer und wurde in allen Staaten durchgeführt. Die Befragung erfolgte telefonisch (Festnetz sowie Mobiltelefone) auf Englisch und Spanisch. Erfasste Gewaltformen: sexuelle Gewalt, Stalking, physische Gewalt, psychische Gewalt sowie Kontrollverhalten in den Bereichen reproduktive und sexuelle Gesundheit. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 8

9 für diese Frauen bei 25%, d.h. ein Viertel hat körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch aktuelle oder frühere Beziehungspartner erlebt. Bezogen auf das Jahr vor der Erhebung geben 2,8% der Frauen an, dass sie in der aktuellen oder der früheren Partnerschaft Gewalt erlebt haben. Bei gut zwei Dritteln (64%) der Betroffenen hatten die gewaltsamen Übergriffe durch (Ex-) Partner körperliche Verletzungen von Prellungen und blauen Flecken bis hin zu Verstauchungen, Knochenbrüchen, offenen Wunden und Kopf-/Gesichtsverletzungen zur Folge. In der nicht-repräsentativen Studie von Jungnitz et al. (2004) wurden 266 Männer mündlich zu ihrer Gewaltbetroffenheit sowie 190 Männer mit einem Zusatzfragebogen spezifisch zu häuslicher Gewalt befragt. Bei den Männern liegt die Rate ähnlich hoch wie bei den Frauen der Studie von Müller und Schröttle: Von den 190 befragten Männern des Zusatzfragebogens geben 23% an, körperliche Auseinandersetzungen oder sexualisierte Gewalt in Partnerschaften erlebt zu haben. Bei den körperlichen Auseinandersetzungen handelte es sich mehrheitlich um Tätlichkeiten wie Ohrfeigen, Beissen und Kratzen. Nur eine Minderheit der Männer (5%) wurde bei den Angriffen verletzt. Bezogen auf das Jahr vor der Erhebung geben 7% der Männer an, dass sie in der aktuellen oder der früheren Partnerschaft Gewalt erlebt haben. Irland (Watson, Parsons 2005): In der irischen nationalen Gewaltpräventionsstudie wurden Männer und Frauen befragt. Die befragten Frauen wurden mit 15% zwei- bis dreimal häufiger Opfer von Formen schwerer körperlicher und sexueller Misshandlung durch einen Partner. Werden psychische, sexuelle und körperliche Gewalt gemeinsam betrachtet, haben etwa gleich viele Männer wie Frauen irgendeine Form von körperlichen, sexuellen oder psychischen Übergriffen durch den Partner/die Partnerin erlebt (Schröttle 2010, S. 130). Fazit: Die Ergebnisse der durchgeführten Dunkelfeld-Studien verweisen darauf, dass sowohl Frauen als auch Männer Gewalt durch den (Ex-)Partner respektive die (Ex-)Partnerin erleiden. Was die Betroffenheitsanteile der Geschlechter anbelangt, so fallen diese je nach Studie teilweise ähnlich aus, teilweise sind die Anteile auch unterschiedlich hoch. 3. Zu den geschlechtsspezifischen Ungleichverteilungen in Dunkel- und Hellfeldzahlen Die geschlechtsspezifischen Ungleichverteilungen der Hellfelddaten und die grösseren Betroffenheitsanteile von Männern in Dunkelfeldstudien werden häufig damit erklärt, dass Männer sich schämen, wenn sie (gerade von einer Frau) Opfer werden und dass sie sich deshalb gar nicht erst bei der Polizei melden (vgl. z.b. Forschungsverbund Gewalt gegen Männer 2004, 17). Zudem bestehe das Problem, dass die Polizei die Situationen geschlechterstereotypisch verzerrt wahrnehme und Männer nicht als Opfer erkenne. Demgegenüber würden Dunkelfeldzahlen viel eher die eigentliche, reale Situation widerspiegeln. Diese Überlegungen nehmen wichtige Aspekte des Problems auf, als alleinige Erklärung sind sie jedoch verkürzend und vermögen der Komplexität des Problems nicht gerecht zu werden. Man weiss zum Beispiel nicht, ob Männer Gewalterfahrungen tatsächlich häufiger als Frauen verschweigen oder nicht. Gewaltopfer in einer nahen Beziehung zu werden, widerspricht für beide Geschlechter den gesellschaftlichen Erwartungen und ist für beide Geschlechter mit Scham behaftet (vgl. Lamnek et al. 2012, u.a. 51ff.; Council 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 9

10 of Europe 2005, 29; Gloor, Meier 2003, 540ff.). Die Problematik der (geringen) Anzeigequote betrifft auch Frauen (Bericht des Bundesrates, 2013). C. Studienergebnisse zur Schwere der Gewalt in Paarbeziehungen Sozialwissenschaftliche Studien, die sich mit Gewalt in der Partnerschaft beschäftigen, weisen darauf hin, dass Angaben zum reinen Vorkommen von Gewalt ( numbers ) nicht genügen können. Sie geben nur oberflächlich und deshalb zum Teil verfälschend Auskunft über das Thema. Es ist somit zentral, Gewaltmuster, den Kontext der Gewalt (der Zusammenhang, in dem die Gewalt vorfällt) wie auch die Folgen der Gewalt (z.b. Verletzungen) in Betracht zu ziehen und darzulegen 15. Die in Kapitel B2 erwähnten Dunkelfeldstudien aus Österreich, Grossbritannien, Kanada, den USA, Deutschland und Irland, die zu den nationalen Studien gehören, die Gewalt in der Partnerschaft gegen Frauen und gegen Männer untersuchen, gehen nebst den Prävalenzangaben vertieft auf das Ausmass der Gewalthandlungen (Häufigkeit, Schweregrad und Muster) ein sowie auf Folgen der erlittenen respektive der ausgeübten Gewalt. Solche qualitativen Vertiefungen in Prävalenzuntersuchungen weisen durchwegs auf deutliche Differenzen zwischen den Geschlechtern hin. Zusammengefasst zeigt sich in diesen Studien, dass Frauen häufiger mehr Gewalt erleben (mehr Vorkommnisse erleiden), dass sie häufiger von schweren Folgen wie zum Beispiel Verletzungen berichten und dass sie im Vergleich zu betroffenen Männern mehr institutionelle Hilfe und Unterstützung suchen (siehe die erwähnten Studien sowie Schröttle, 2010). 1. Hellfeld-Studie Hester 2013 Hester hat in Nordengland eine innovative sehr aufwendige quantitative und qualitative Aktenanalyse zu den vorliegenden Polizeidaten über sechs Jahre durchgeführt. Insgesamt basiert die Studie auf 692 Tatpersonen, die während der Jahre 2001 bis 2007 in Northumbria für Vorfälle und Polizeieingriffe verantwortlich waren. Die Langzeituntersuchung berücksichtigt nicht wie sonst üblich nur einzelne Vorfälle und Anzahl gemeldete Personen. Sie untersucht und verfolgt die polizeilich registrierten Personen vielmehr über sechs Jahre hinweg. Dieser Blickwinkel gründet auf Erkenntnissen, die aufgrund von Studien mit weiblichen Opfern gewonnen wurden, dass nämlich häusliche Gewalt ein Verhaltensmuster ist, das über die Zeit andauert und dass deshalb ein Längsschnittbild mehr Einsicht und adäquatere Erkenntnisse bieten kann als die Analyse einzelner Vorkommnisse. Die Ergebnisse zeigen markante Unterschiede zwischen den weiblichen und den männlichen Tatpersonen respektive der Situation der Opfer: Geschlecht und Anzahl Vorfälle: Für die 96 Paare, die in die vertiefte Studie einbezogen wurden, sind je zwischen 1 und 52 Vorfälle bekannt. Männer gehören dabei im Vergleich zu den Frauen signifikant häufiger zu den wiederholten Tatpersonen. Während für 17% der Männer ein Vorfall festgehalten ist, sind der Polizei für 83% der Männer zwei oder mehr Vorfälle bekannt; das Maximum liegt bei 52 Vorfällen. Dagegen ist für 62% der Frauen ein Vorfall bekannt, und 15 Siehe dazu auch Informationsblatt 1 Definition, Formen und Folgen häuslicher Gewalt auf Häusliche Gewalt. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 10

11 für 38% der Frauen sind es zwei oder mehr Vorfälle; das Maximum liegt bei 8 Vorfällen. Die Daten verweisen auf Geschlechterunterschiede: Das Ausmass der von Männern in der Beziehung ausgeübten Gewalt ist deutlich grösser. Geschlecht und Form der Gewalt: Männliche Tatpersonen haben im Vergleich zu weiblichen Tatpersonen signifikant häufiger physische Gewalt angewendet (61% vs. 37%), Drohungen ausgesprochen (29% vs. 13%) und Belästigungen ausgeübt (29% vs. 11%). Verbale Beleidigungen kamen bei den Tatpersonen beiden Geschlechts häufig vor (Männer: 94%, Frauen: 83%). Die qualitativen Analysen verweisen insgesamt auf unterschiedliche Muster: Gewalt männlicher Tatpersonen kam häufig in einem Klima von Angst und Kontrolle vor, für weibliche Täterinnen war dies weniger häufig der Fall. Die Gewalt weiblicher Täterinnen umfasst überwiegend verbale Beleidigungen, einen kleinen Teil physische Gewalt und ein geringes Ausmass an Drohungen und Belästigungen. Frauen verwendeten jedoch häufiger als Männer eine Waffe (24% vs. 11%). Teilweise geschah dies, um weitere Gewalt durch den Partner abzuwenden und sich zu schützen. Die vertieften Analysen von Hester (2013) zeigen, dass nicht immer der eine Paarteil durchwegs die Tatperson ist und der andere das Opfer. Bei einem Teil der Paare wechselte dies ab. Wenn also für ein Paar über die sechs Jahre hinweg ein oder mehrere Vorfälle bei der Polizei verzeichnet waren, so eruierte Hester anhand der Polizeiakten die folgenden Konstellationen: Alleinige Tatperson Mann der Mann ist über alle Vorfälle hinweg als Tatperson und die Frau ist über alle Vorfälle hinweg als Opfer registriert. Alleinige Tatperson Frau die Frau ist über alle Vorfälle hinweg als Tatperson und der Mann ist über alle Vorfälle hinweg als Opfer registriert. Duale Tatperson beide, der männliche Partner und die weibliche Partnerin sind zu gewissen Zeitpunkten als Tatperson registriert. Die Kategorie der männlichen Tatpersonen ist am grössten (571 Tatpersonen). In 32 Fällen sind Frauen die alleinigen Täterinnen. In 89 Fällen handelt es sich um duale Tatpersonen, das heisst, die Polizei hat bei den einen Vorkommnissen die Frau und bei anderen Vorkommnissen desselben Paars den Mann als Tatperson bezeichnet. Interessant sind nebst diesem Grundergebnis zu den drei Kategorien die weiteren Schritte der Untersuchung. Hester bildet aus den erwähnten Typen drei gleich grosse Gruppen mit je 32 Fällen, um sie so qualitativ vertieft untersuchen zu können (beim Typ alleinige männliche Tatperson wie beim Typ duale Tatperson wurden die 32 Fälle aus dem Total zufällig ausgewählt). Das heisst, die gesamten Polizeiakten zu den insgesamt 96 Paaren respektive allen Vorfällen, die der Polizei während der 6 Jahre zur Kenntnis gebracht worden waren, konnten auf diese Weise eingehend analysiert und ausgewertet werden. Zusätzlich wurden mit der Polizei sowie Betroffenen Interviews geführt. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 11

12 Fazit aus dem Vergleich der drei Kategorien: Der Vergleich der drei Gruppen bringt viele Unterschiede zum Vorschein. So zeigt sich für die Fälle mit alleinigen männlichen Tatpersonen häufig, dass die Partnerin von der männlichen Tatperson kontrolliert wurde und sie grosse Angst vor ihm hatte. Dies galt umgekehrt nur für ein männliches Opfer. Die anderen männlichen Opfer schienen die weibliche Tatperson nicht zu fürchten oder von ihr im Verhalten kontrolliert zu werden. Insgesamt weisen die Fälle mit dualen Tatpersonen die meisten Vorfälle über die beobachtete Zeit hinweg auf; allerdings geht von Seiten des Mannes vier- bis fünfmal so häufig ein Vorfall aus im Vergleich zur Frau. Für die Fälle mit alleiniger Tatperson wiederum zeigt sich, dass für jene mit alleiniger männlicher Tatperson rund dreimal so viele Vorkommnisse verzeichnet sind wie für alleinige weibliche Tatpersonen. Insgesamt zeigen sich für die drei Gruppen deutliche Unterschiede, wobei ausgehend von alleinigen männlichen Tatpersonen am meisten und die heftigste Gewalt über die Zeit hinweg festgestellt wird. Die Fälle mit dualen Tatpersonen sind sehr heterogen. Häufig war Gewalt nach der Trennung eingeschlossen, zum Teil war die Gewalt gering, zum Teil aber massiv, häufig von Seiten des Mannes. Ein weiterer Teil dieser Gruppe umfasst Fälle, in denen beide Beteiligte ein grosses Alkoholproblem haben. 2. Dunkelfeldstudie aus Europa Povey et al Die Repräsentativstudie des British Crime Survey von Povey et al. (2008) präsentiert Ergebnisse für weibliche und männliche Betroffene häuslicher Gewalt. Anzahl Vorkommnisse: Die Anzahl der Vorkommnisse variiert wenig zwischen den Geschlechtern. Tendenziell ist die Anzahl bei Frauen grösser als bei Männern. 54% der Männer und 62% der Frauen geben für das Jahr vor der Erhebung mehr als 1 Vorfall an. Art der Misshandlung: Insgesamt erleiden Frauen und Männer dieselben Formen von Gewalt. Jedoch erleben Frauen bezogen auf jede Form von Gewalt diese häufiger als Männer: psychischer oder finanzieller Missbrauch (19% vs. 11%), Drohungen (11% vs. 1%), leichtere Gewalt (15% vs. 5%) und schwere Gewalt (14% vs. 9%). Dauer der Gewalt: Männer erleben häufiger kürzere Phasen der Gewalt als Frauen. 50% der Männer haben eine Misshandlung erlebt, die weniger als 1 Monat dauerte, für weibliche Opfer liegt der Anteil bei 32%. Umgekehrt dauerte die Misshandlung bei 23% der männlichen Opfer zwischen 1 und 6 Jahren, bei den Frauen liegt dieser Anteil bei 39%. Verletzungen und Auswirkungen auf die Befindlichkeit (Folgen): Bezogen auf das Jahr vor der Erhebung zeigt sich, dass gut die Hälfte der Befragten Verletzungen oder psychische Beeinträchtigungen erlitt. Frauen waren davon stärker betroffen als Männer (58% vs. 48%). Ebenso blieben Frauen infolge der erlebten Gewalt im Vergleich zu Männern eher dem Arbeitsplatz fern (11% vs. 7%). 16 Nach 2008 wurden in Grossbritannien weitere Crime Surveys durchgeführt, zur jüngsten Studie siehe die in A erwähnte Studie von Smith et al. (2012). Jedoch werden in der Berichterstattung von Smith et al. (2012) keine Angaben zu den oben erwähnten Differenzierungen gemacht, wie sie von Povey et al. (2008) geleistet wurden. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 12

13 Inanspruchnahme von Hilfe: Gewaltbetroffene Frauen suchten eher medizinische Hilfe als Männer (30% vs. 18%). Fazit: Die Daten weisen für beide Geschlechter eine deutliche Betroffenheit durch Gewalt in der Partnerschaft nach. Für Frauen ist im Vergleich zu Männern eine stärkere Betroffenheit ausgewiesen. Das heisst, Frauen erleben mehr (unterschiedliche) Gewalt in Paarbeziehungen, es handelt sich häufiger um gravierendere Gewalt, sie dauert über längere Zeit an und zeitigt mehr negative Auswirkungen. 3. US-Dunkelfeldstudie "Breiding, Chen und Black 2014" Die differenzierten Analysen der US-amerikanischen Studie verweisen auf ein ähnliches Bild wie die britische Studie von Povey et al. (2008). Art der Misshandlung: Die Auswertung verweist auf geschlechtsspezifische Muster der in Paarbeziehungen erlebten Gewalt (Lebenszeitbetroffenheit); in die Analyse wurden physische Gewalt, Stalking und Vergewaltigung einbezogen. Frauen berichten häufiger über kombinierte Gewaltformen als Männer, das heisst über physische Gewalt und Stalking und/oder Vergewaltigung (35,6% vs. 6,3%). Ebenso berichten Frauen häufiger über die Gewaltformen Stalking und/oder Vergewaltigung als Männer (7,6% vs. 1,6%). Männer berichten dagegen häufiger über ausschliesslich physische Gewalt (92,1% vs. 56,8%); bei den Männern handelt es sich in etwa der Hälfte dieser Fälle um leichtere resp. um schwere physische Gewalt, bei den Frauen handelt es sich in etwa einem Drittel dieser Fälle um leichtere resp. in rund zwei Dritteln der Fälle um schwere physische Gewalt. Verletzungen und Auswirkungen auf die Befindlichkeit (Folgen): Die Untersuchung verweist, bezogen auf die Lebenszeitbetroffenheit, auf signifikante Unterschiede bezüglich der Folgen der erlittenen Gewalt. So geben Frauen häufiger Angstgefühle an als Männer (72,2% vs. 18,4%), dass sie in Sorge um die eigene Sicherheit sind (62,3% vs. 15,7%), ein posttraumatisches Belastungssyndrom erleiden (62,6% vs. 16.4%), Verletzungen erleiden (41,6% vs. 13,9%) oder dass sie, infolge der Gewalt, mindestens einen Tag dem Arbeits- oder Ausbildungsplatz ferngeblieben sind (28,0% vs. 13,6%). Inanspruchnahme von Hilfe: Gewaltbetroffene Frauen suchen gemäss der Studie eher medizinische Hilfe auf als Männer (22,1% vs. 5,5%) und sie nehmen auch eher rechtliche Hilfe in Anspruch als Männer (21,2% vs. 10,8%). Die Inanspruchnahme von Krisen-/ Opferberatungsstellen wird nur für Frauen ausgewiesen (7,5%) und dasselbe gilt für Telefonhotlines (5,9%); die Zahlen für die männlichen Betroffenen sind wegen der zu geringen Anzahl nicht ausgewiesen. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 13

14 Fazit: Die bisherigen Erkenntnisse aus den Hell- und Dunkelfeldstudien belegen die Gewaltbetroffenheit beider Geschlechter und verdeutlichen gleichzeitig quantitative und qualitative Unterschiede in der Gewaltbetroffenheit von Männern und Frauen in der (ehemaligen) Paarbeziehung: Gewaltbetroffene Frauen erleiden mehr Vorkommnisse als gewaltbetroffene Männer. Frauen sind häufiger über einen längeren Zeitraum von Gewalt betroffen als Männer. Frauen und Männer erleben alle Gewaltformen. Frauen erleben alle Gewaltformen häufiger und deutlich massiver als Männer. Frauen leiden häufiger unter gravierenderen Folgen wie Verletzungen, grossen Angstgefühlen, Sorgen um die eigene Sicherheit und posttraumatischen Belastungsstörungen als Männer. D. Gewaltkontext: Unterschiedliche Betroffenheit von Frauen und Männern im häuslichen und ausserhäuslichen Bereich Werden Gewalterfahrungen von Männern und von Frauen gesellschaftlich verhandelt und wissenschaftlich untersucht ein für beide Geschlechter notwendiges Anliegen so ist zu beachten, dass der Kontext und die weiteren Zusammenhänge, in denen Gewalt erlitten wird, für Männer und Frauen nicht dieselben sind. 17 Es gilt zu beachten, dass Männer wie Frauen neben Gewalt in Paarbeziehungen, welche einen grossen Teil der häuslichen Gewalt ausmacht, auch Gewalt im öffentlichen Bereich erleiden beziehungsweise ausüben. Werden die beiden Viktimisierungskontexte (häusliche Gewalt und Gewalt im öffentlichen Bereich) miteinander verglichen mittlerweile liegen dazu ein paar wenige Untersuchungen vor ergibt sich ein unterschiedliches Bild der Gewalt- und Opfererfahrungen von Männern und Frauen. Sowohl Hellfeldals auch Dunkelfeldzahlen sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache: Wird der häusliche Viktimisierungskontext um den ausserhäuslichen Bereich erweitert, so zeigt sich, dass Männer generell häufiger Opfer von Gewalt werden als Frauen. Frauen und Männer sind im Laufe ihres Lebens oft Opfer von Gewalt Männer etwas häufiger als Frauen und in beiden Fällen sind die Gewalttäter überwiegend Männer. (Kavemann 2009, 105). Die meiste Gewalt erleiden Männer in der Öffentlichkeit und in der Freizeit (vgl. Jungnitz et al. 2004). Männer werden insgesamt (häuslicher Bereich und andere Kontexte) häufiger als Frauen Opfer versuchter oder vollendeter Tötungen: Innerhalb von fünf Jahren (2000 bis 2004) wurden 586 Männer und 420 Frauen Opfer versuchter oder vollendeter Tötungsdelikte (vgl. Bundesamt für Statistik BFS 2006, 18). 18 Frauen werden vornehmlich Opfer innerhalb einer Paarbeziehung (246 Frauen, dies entspricht 58,6% aller weiblichen Opfer), Männer werden weit seltener Opfer in der Paarbeziehung (54 Männer, dies entspricht 9,2% aller männlichen Opfer; ebd., S. 22 [eigene Berechnung]) Dies gilt auch innerhalb der Geschlechter: Es gibt nicht die Frauen- oder die Männer-Gewalterfahrung. 18 Die Zahlen (586 Männer und 420 Frauen) entsprechen Opfern, für die eine tatverdächtige Person identifiziert werden konnte; für zusätzliche 52 männliche und 9 weibliche Opfer konnte keine tatverdächtige Person identifiziert werden (vgl. Bundesamt für Statistik BFS 2006, 22). 19 Eine international vergleichende Studie mit Einbezug von 66 Ländern, darunter die Schweiz sowie viele Länder Europas, verweist auf eine ähnliche Relation. Das Risiko für Frauen ist sechsmal höher als für Männer, Opfer eines Tötungsdelikts in der Partnerschaft zu werden (Stöckl et al. 2013). 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 14

15 Im übrigen häuslichen Bereich (Verwandtschaft, Kinder/Eltern etc.) ist die relative geschlechtsspezifische Betroffenheit sehr ähnlich (71 Frauen, dies entspricht 16,9% aller weiblichen Opfer; sowie 105 Männer, dies entspricht 17,9% aller männlichen Opfer; ebd., S. 22 [eigene Berechnung]). Im ausserhäuslichen Bereich (Freizeit, Arbeit, unbekannte Tatpersonen etc.) verkehren sich die Anteile. Das heisst, Männer werden sehr viel häufiger als Frauen Opfer von versuchten und vollendeten Tötungen im ausserhäuslichen Bereich. Für die fünf Jahre 2000 bis 2004 sind 427 männliche Opfer (dies entspricht 72,9% aller männlichen Opfer) und 103 weibliche Opfer (dies entspricht 24,5% aller weiblichen Opfer) zu verzeichnen (ebd., S. 22 [eigene Berechnung]). Im Folgenden sind neuere Zahlen aus internationalen Studien angeführt, die den Fokus breit auf sämtliche möglichen Gewalterfahrungen von Männern und Frauen legen. Die neuste Studie ist aus Österreich (Kapella et al., 2011) und baut auf der jüngeren europäischen Prävalenzforschung auf. Weiter sind Daten aus Deutschland vorgestellt aus dem Jahr 2004 (Jungnitz et al. 2004; Müller, Schröttle 2004) sowie Ergebnisse aus der umfangreichen US-amerikanischen Untersuchung auf dem Jahr 2000 (Tjaden und Thoennes 2000a und 2000b). Österreich (Prävalenzstudie zu Gewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld, Kapella et al., 2011): Die Daten der österreichischen Studie ermöglichen erstmals in Europa einen ausführlichen Geschlechtervergleich nicht nur im häuslichen Kontext, sondern in verschiedenen, das heisst auch ausserhäuslichen Lebensbereichen (ebd., S. 58). Psychische Gewalt: «Frauen wie Männer erleben psychische Übergriffe am häufigsten im Kontext von Ausbildung und Erwerbsleben (Frauen 49,4%; Männer 46,6%), gefolgt von psychischer Gewalt in der Partnerschaft, ein Lebensbereich, in dem Frauen häufiger Opfer werden als Männer. So wird von 44,6% der Frauen zumindest von einem einmaligen psychischen Übergriff in der Partnerschaft berichtet, während dies bei Männern in 28,2% der Fälle zutrifft.» (ebd., S. 62) Körperliche Übergriffe: «Während Männer körperliche Übergriffe primär im öffentlichen Raum erleben jeder dritte Mann (33,0%) hatte zumindest eine derartige Erfahrung [Frauen: 17,5%] erleben Frauen körperliche Gewalt am häufigsten im engen sozialen Nahraum, innerhalb ihrer Partnerschaft (29,1% [Männer: 18,0%]) oder in der Familie (25,2% [Männer: 18,1%]).» (ebd., S. 62) Sexuelle Belästigung: «sexuelle Belästigung von Frauen [findet] primär im öffentlichen Bereich statt: So gibt jede zweite Frau (51,3%) an, bislang zumindest einmal an einem öffentlichen Ort belästigt worden zu sein. Aber auch Männer erfahren sexuelle Belästigung primär im öffentlichen Raum [12,5%] sowie am Arbeits- oder Ausbildungsplatz [9,7%]. Damit ist der öffentliche Bereich jener Ort, wo sexuelle Belästigung am häufigsten erlebt wird.» (ebd., S. 62) Der Anteil sexueller Belästigung von Frauen am Arbeits- oder Ausbildungsplatz beträgt 36,9%. (ebd., S. 63) Sexuelle Gewalt: «Etwa jede zehnte Frau berichtet von zumindest einer sexuellen Gewalthandlung, die sie in einem dieser Lebensbereiche erlitten hat [Partnerschaft: 10,7%; öffentliche Orte: 10,1%; im Freundes-/Bekanntenkreis: 10,1%]. Wenn Männer überhaupt von sexueller Gewalt betroffen sind, dann am ehesten im Freundes- und Bekanntenkreis (3,8%), an öffentlichen Orten (3,2%) sowie in der Arbeit bzw. am Ausbildungsplatz (2,3%).» (ebd., S. 62) 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 15

16 Deutschland (Studie zur Situation der Männer, Jungnitz et al sowie Prävalenzstudie zur Situation der Frauen, Müller, Schröttle 2004): Rund 66% der befragten Männer haben im Erwachsenenalter physische Gewalt in der Öffentlichkeit oder Freizeit erlitten. 20% geben an, dass sie in der Öffentlichkeit oder Freizeit Opfer psychischer Gewalt geworden sind. In der Arbeitswelt erlitten 20% der befragten Männer physische Gewalt, und 50% berichten über psychische Gewaltwiderfahrnisse. In der Partnerschaft erlitten 23% der befragten Männer mindestens einmal im Erwachsenenleben physische oder sexualisierte Gewalt. Als weitere Gewaltkontexte, in denen Männer im Erwachsenenleben häufig psychische und physische Gewalt erleiden, nennt die Untersuchung den Militärdienst sowie Kriegserlebnisse. Demgegenüber zeigt die Studie zu Gewalterfahrungen von Frauen in Deutschland, dass die Gruppe aktuelle oder frühere Beziehungspartner bei körperlicher und bei sexueller Gewalt mit grossem Abstand die am häufigsten genannte Gruppe ist (Müller, Schröttle 2004, 13). USA (Prävalenzstudie Tjaden und Thoennes 2000a und 2000b)20: Die US-amerikanische Prävalenzstudie von Tjaden und Thoennes zeigt, dass Männer in ihrem Erwachsenenleben häufiger physische und/oder sexuelle Gewalt erleiden als Frauen (67% gegenüber 55%). Von allen Männern, die seit dem achtzehnten Lebensjahr physische oder sexuelle Gewalt erfahren haben, ist die Gewalt in 16% von einer Partnerin ausgegangen in mehr als 80% der Fälle ereignete sich die Gewalt ausserhalb der Beziehung und ging nicht von der Partnerin aus. Umgekehrt haben 64% aller Frauen, die seit dem achtzehnten Lebensjahr physische oder sexuelle Gewalt erfahren haben, diese Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Beziehungspartner erlitten in 36% der Fälle ereignete sich die Gewalt ausserhalb der Beziehung und ging nicht von einem Beziehungspartner aus. Fazit: Wenn von männlichen Opfern die Rede ist, ist es wichtig zu sehen, dass Männer Gewalt in vielen und sehr unterschiedlichen, in der Regel ausserhäuslichen, Kontexten erleben. Wenn von weiblichen Opfern die Rede ist, so handelt es sich deutlich häufiger um Gewalt im Kontext der (Ex-)Partnerschaft. 21 Wenn es um Opfersituationen in der Partnerschaft geht, ist daher zu berücksichtigen, dass für die beiden Gruppen männliche und weibliche Betroffene von Paargewalt nicht von identischen Ausgangslagen oder einer homogenen Betroffenheit ausgegangen werden kann. 20 Die neuste US-Untersuchung, die weiter oben zitiert ist (Breiding, Chen und Black, 2014), hat sich für weibliche und männliche Opfer auf den Bereich der Partnergewalt beschränkt, weshalb keine neueren Daten für Viktimisierungskontexte ausserhalb der Partnerschaft verfügbar sind. 21 Die Tendenz der erwähnten Studien aus Österreich, Deutschland und den USA, dass Männer häufiger in ausserhäuslichen Kontexten Gewalt erleben und Frauen am häufigsten in der Partnerschaft, bestätigt auch die neue finnische Studie «Men's Experiences of Violence in Finland 2009» (Heiskanen und Ruuskanen, 2011). 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 16

17 E. Debatten zur geschlechtsspezifischen Gewaltbetroffenheit 1. Kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen Eine erste Diskussion und ein Forschungsbereich, die ab den 2000-er Jahren zum Thema Gewalt im Geschlechterverhältnis entstanden sind, haben eine kritische Auseinandersetzung mit dominanten Männlichkeits- und Weiblichkeitsbildern und -vorstellungen in der Gesellschaft zum Ziel. Nachdem Gewalterfahrungen von Frauen (vor allem in der Partnerschaft) seit den 1980-er Jahren verstärkt thematisiert worden sind, ging es erst einmal darum, überhaupt sichtbar zu machen, dass auch Männer ganz allgemein, also nicht nur im Rahmen von heterosexuellen Paarbeziehungen Opfer von Gewalt werden. Es geht darum, zu etablieren, dass auch Männer vulnerabel sind. Sie sollen nicht nur als Täter, sondern auch als Opfer sichtbar werden. (Kavemann 2009, 104) Dies ist eine grundlegende und zentrale Debatte, denn sie stellt vorherrschende gesellschaftliche Normen, Normalitäten und enge geschlechtsspezifische Rollenklischees in Frage. In einer Gesellschaft, die von Männern eine aktive Aneignung der Welt mittels Selbstbehauptung, Herrschaft und Kontrolle verlangt, sind nämlich Männer als Opfer grundsätzlich nicht vorgesehen (vgl. Connell 1999, Kimmel 2000). "In der Logik dieser Gesellschaft stellt der Begriff 'männliches Opfer' ein kulturelles Paradox dar. Entweder jemand ist ein Opfer oder er ist ein Mann. Beide Begriffe werden als unvereinbar gedacht. (Hagemann-White, Lenz 2002, 462) Gemäss Ferree (2005) geht es demnach in der Auseinandersetzung mit Gewalterfahrungen verstärkt darum, die «geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Risiken» von Frauen und Männern anzuerkennen und die «Aufmerksamkeit genauer auf die verschiedenen Kontexte und Prozesse ihrer geschlechtstypischen Erfahrungen» zu richten (S. 91). Klein (2013, S. 189ff.) fasst in ihrer Publikation zum Thema Geschlechterverhältnisse und Politik in Europa u. a. den derzeitigen Stand und die Entwicklung der Diskussion im Gewaltbereich zusammen. Als neu ist im Weiteren der Ansatz zu bezeichnen, das Verwenden von Geschlechterstereotypien im Blickfeld von Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen (Cusack 2013). Die Debatte, die im Rahmen der Diskussion um Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder geführt wird, lenkt die Aufmerksamkeit auf den Widerspruch, dass Männer in ihrem Leben häufig und sehr unterschiedliche Gewalt erleiden, dass aber diese Erfahrungen gleichzeitig einen gesellschaftlichen Tabubereich darstellen. Dies wird entweder als normal hingenommen es gehört einfach zu einem männlichen Leben und erfordert damit keinen weiteren Handlungsbedarf. Oder männliche Opfer werden gänzlich zum blinden Fleck unter dem Motto: Was nicht sein darf, ist nicht also ist demnach auch kein Interventionsbedarf vorhanden. Der Blick auf Männer als Opfer von Gewalt ist seitens der Forschung bisher kein grosses Thema gewesen. Dies ist eine typische Situation, die sich nicht nur auf die Gewaltforschung beschränkt generell werden Handlungen und Erfahrungen von Männern erst seit kürzerem auch unter dem Geschlechteraspekt resp. der Geschlechterprägung untersucht. Als ein Ziel der kritischen Auseinandersetzung um Männer- und Frauenbilder kann gelten, dass nicht nur normativ enge Vorstellungen von Rollen gesellschaftliche Akzeptanz finden, sondern die tatsächliche Breite der Situationen wahrgenommen und anerkannt wird (Lenz 2006, 113f.). Eine solchermassen geschlechterintegrative Perspektive lässt sich auch auf weniger oder noch nicht anerkannte Erfahrungen von Gewalt ein und schliesst also von Gewalt betroffene Männer ein (Lenz, Kapella 2012). Diese Auseinandersetzung versteht sich einerseits als Dekonstruktion bipolarer Zuschreibungen ( ) und öffnet neue Perspektiven auf machtkritisch verfeinerte Analysen von Geschlecht und Gewalt (Schröttle, 2010). 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 17

18 Neben der geschlechtersensitiven Auseinandersetzung mit Gewalt ist auch die Auseinandersetzung mit der Breite von Situationen, die Frauen und Männer zu Opfern und Gewalt ausübenden Personen werden lassen, unerlässlich. Diese variieren nicht nur zwischen Frauen und Männern, sie können sich auch innerhalb der Geschlechtergruppen erheblich unterscheiden. 2. Gewalterfahrungen von Männern durch ihre Partnerinnen Eine zweite Diskussion, die ebenfalls unter dem breiten Begriff Gewalt gegen Männer geführt wird, schränkt das Thema der männlichen Gewalterfahrungen dagegen auf Gewalterfahrungen ein, die Männer durch ihre Partnerin erleiden. Auffallend ist, dass diese Debatte mit grosser Heftigkeit und Vehemenz geführt wird. Der Fokus der Diskussion wird auf diejenige Gewalt gelegt, die Männer in der Paarbeziehung durch die Partnerin erleiden. Wird die Gewalt in der Paarbeziehung zur einzig thematisierungswürdigen Gewalterfahrung von Männern gemacht, so stellt dies eine deutliche Verkürzung der Gewaltwiderfahrnisse dar, die Männer im Alltag erleiden (vgl. Forschungsverbund Gewalt gegen Männer 2004). Diese Diskussion blendet verbreitete Gewalterfahrungen aus, denen Männer ausgesetzt sind und die häufig von anderen Männern gegen sie ausgeübt werden. Lenz (2003) spricht in diesem Zusammenhang von einer Instrumentalisierung männlicher Gewalterfahrungen für andere Zwecke. Indem die Debatte um Gewalterfahrungen von Männern auf Gewalt innerhalb von Paarbeziehungen eingeschränkt wird, erhält sie den Charakter eines Macht- und Geschlechterkampfs und reduziert sich auf fruchtlose Rechenbemühungen im Stil: Wer hat mehr Opfer zu bieten. (Hagemann-White, Lenz 2002, 471). Aus dem Blick geraten dabei jedoch männliche Opfer, deren Erfahrungen und deren Bedarf nach Unterstützung und Wahrnehmung Eine aktuelle Liste mit Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Opfer häuslicher Gewalt finden Sie auf Häusliche Gewalt, unter Beratungsstellen für Opfer. Weitere Informationen zu Unterstützungsangeboten finden Sie im Informationsblatt Häusliche Gewalt gegen Frauen und Männer. Informationen und Unterstützungsangebote auf Häusliche Gewalt. Eine Bestandsaufnahme der Institutionen und ihrer Arbeit finden Sie in der Publikation Beratungsarbeit und Anti-Gewalt-Programme für Täter und Täterinnen häuslicher Gewalt in der Schweiz (Stand Mai 2008) auf Häusliche Gewalt, unten Publikationen zu Gewalt. Eine aktuelle Liste der Täter- und Täterinnenberatungsstellen finden Sie auf 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 18

19 F. Bibliographie Bericht des Bundesrates In Erfüllung des Postulats Fehr «Mehr Anzeigen, mehr Abschreckung» vom 24. September Breiding Matthew J., Chen Jieru, Black Michele C Intimate Partner Violence in the United States in National Center for Injury Prevention and Control, Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, GA. Bundesamt für Statistik Polizeiliche Kriminalstatistik PKS Neuchâtel. Bundesamt für Statistik Polizeilich registrierte häusliche Gewalt. Übersichtspublikation. Bearbeitung: Isabel Zoder. Neuchâtel. Bundeskriminalamt. Hrsg Polizeiliche Kriminalstatistik 2012, Bundesrepublik Deutschland. URL: (Stand ). Connell Robert W Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. Opladen. Council of Europe Analytical study of the results of the 4th round of monitoring the implementation of Recommendation Rec(2002)5 on the protection of women against violence in Council of Europe member states (Report von Hagemann-White). Council of Europe Council of Europe Convention on preventing and combating violence against women and domestic violence («Istanbul-Convention»). Council of Europe Violence within the family: the place and role of men. Conference Proceedings Strasbourg, 6-7 December 2005, Strasbourg. Cusack Simone Gender Stereotyping as a Human Rights Violation. Research Report submitted to the Office of the High Commissioner for Human Rights on 14 October Donovan Catherine et al Comparing Domestic Abuse in Same Sex and Heterosexual Relationships. Bristol. EIGE Review of the Implementation of the Beijing Platform for Action in the EU Member States: Violence against Women Victim Support. European Union Ageny for Fundamental Rights Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung. Ergebnisse auf einen Blick, Wien. URL: (Stand ). Ferree Myra Marx Gender und Gewalt Einordnung der präsentierten Forschungen aus internationaler und europäischer Perspektive. In: Kongressbericht Gewalt im Leben von Männern und Frauen Forschungszugänge, Prävalenz, Folgen, Intervention. BMFSFJ (Hrsg.), S Forschungsverbund Gewalt gegen Männer, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) Gewalt gegen Männer in Deutschland. Personale Gewaltwiderfahrnisse von Männern in Deutschland. Abschlussbericht der Pilotstudie. Berlin. Gloor Daniela, Meier Hanna Gewaltbetroffene Männer wissenschaftliche und gesellschaftlichpolitische Einblicke in eine Debatte. In: FamPra.ch. Die Praxis des Familienrechts. 3: Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 19

20 Grabherr Silke et al Homicide-Suicide Cases in Switzerland and Their Impact on the Swiss Weapon Law. In: The American Journal of Forensic Medicine and Pathology. 31: Lausanne. Hagemann-White Carol et al CAHRV Gendering Human Rights Violations: The Case of Interpersonal Violence. 6. EU-Rahmenprogramm. (Stand ). Hagemann-White Carol, Lenz Hans-Joachim Gewalterfahrungen von Männern und Frauen. In: Hurrelmann Klaus, Kolip Petra (Hrsg.). Geschlecht, Gesundheit und Krankheit: Männer und Frauen im Vergleich Bern. Heiskanen Markku, Ruuskanen Elina Men's Experiences of Violence in Finland European Institute for Crime Prevention and Control (Publication Series No. 71), Helsinki. Henderson Laurie Prevalence of domestic violence among lesbians and gay men. University of Portsmouth, London. (Stand ). Hester Marianne Who Does What to Whom? Gender and Domestic Violence Perpetrators in English police records. In: European Journal of Criminology, 10 (5), S Jungnitz Ludger et al., Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) Gewalt gegen Männer. Personale Gewaltwiderfahrnisse von Männern in Deutschland Ergebnisse der Pilotstudie. Zusammenfassung. Berlin. Kapella et al Gewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld. Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien (Hrsg.). Kavemann Barbara Gewalt in Paarbeziehungen. In: Elz Jutta (Hrsg.). Täterinnen. Befunde, Analysen, Perspektiven. In: Kriminologie und Praxis. Schriftenreihe der Kriminologischen Zentralstelle e.v. 58: Wiesbaden. Killias Martin et al Häusliche Gewalt in der Schweiz. Analysen im Rahmen der schweizerischen Opferbefragung Kriminologisches Institut, Universität Zürich. Kimmel Michael S The Gendered Society. New York. Klein Uta. 2013, 2. Auflage. Geschlechterverhältnisse, Geschlechterpolitik und Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union: Akteure, Themen, Ergebnisse. Springer VS, Wiesbaden. Lamnek Siegfried et al. 2012, 3. Auflage. Tatort Familie. Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext. Springer VS, Wiesbaden. Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben und Schwule in NRW (Hrsg.) UnSichtbar!? Häusliche Gewalt im Leben von Lesben, Schwulen und Transgender. Dokumentation zur interdisziplinären Fachtagung. Lenz Hans-Joachim, Kapella Olaf Männer, Gewalt, Verletzlichkeit. In: Theunert Markus (Hrsg.): Männerpolitik. Springer VS, S Lenz Hans-Joachim Gewalt gegen Männer als neues Thema in Forschung und Gesellschaft. In: Heitmeyer Wilhelm, Schröttle Monika (Hrsg.). Gewalt. Beschreibungen, Analysen, Prävention. Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung Bonn. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 20

21 Lenz Hans-Joachim Männliche Opfer ein kulturelles Paradox. Erweiterte Opferwahrnehmung zur umfassenden Bekämpfung von Gewalt in patriarchalen Gesellschaften. In: Ministerium für Gesundheit und Soziales Sachsen-Anhalt (Hrsg.). Frauenfachforum Dokumentation der Tagung in Magdeburg im Oktober Martinez Manuela et al Report on the state of the research on prevalence of interpersonal violence and its impact on health and human rights available in Europe. CAHRV Co-ordination Action on Human Rights Violations. 6. EU-Rahmenprogramm. Martinez Manuela et al Perspectives and standards for good practice in data collection on interpersonal violence at European level. Report within the Co-ordination Action on Human Rights Violations (CAHRV). 6. EU-Rahmenprogramm. Mischkowitz Robert Neue Möglichkeiten zur Erfassung "häuslicher Gewalt" in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). In: Häusliche Gewalt gegen Frauen: Lücken im Hilfesystem. Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit (Hrsg. Deutscher Verein), Nr. 4. Müller Ursula, Schröttle Monika, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland. Eine repräsentative Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland. Zusammenfassung zentraler Studienergebnisse. Berlin. National Coalition of Anti-Violence Programs Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer and HIV- Affected Intimate Partner Violence New York. Ohms Constance Gewalt gegen Lesben. Berlin. Ohms Constance Das Fremde in mir. Gewaltdynamiken in Liebesbeziehungen zwischen Frauen. Soziologische Perspektiven auf ein Tabuthema. Transcript, Bielefeld. Povey David et al Homicides, Fiream Offences and Intimate Violence 2006/7. (Supplementary Volume 2 to Crime in England and Wales 2006/7). In: Home Office Statistical Bulletin. 3(8). London. Schröttle Monika Kritische Anmerkungen zur These der Gendersymmetrie bei Gewalt in Paarbeziehungen und zur Entpolarisierung von Täterschaft und Opferwerdung im Geschlechterverhältnis. In: Gender - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft. 2 (1): (Stand: ). Smith Kevin Homicides, Firearm Offences and Intimate Violence 2010/11: Supplementary Volume 2 to Crime in England and Wales 2010/11. Home Office Statistical Bulletin. Statistique Canada (Hrsg.) La violence familiale au Canada : un profil statistique. No X au catalogue. Ottawa. Stöckl Heidi et al The Global Prevalence of Intimate Partner Homicide: A Systematic Review. Published online: (Stand ). Tjaden Patricia, Thoennes Nancy, National Institute of Justice (Hrsg.). 2000b. Full Report of the Prevalence, Incidence, and Consequences of Violence Against Women. Findings From the National Violence Against Women Survey. Washington. Walters Mikel L., Chen Jieru, Breiding Matthew J The National Intimate Partner and Sexual Violence Survey (NISVS): 2010 Findings on Victimization by Sexual Orientation. National Center for Injury Prevention and Control, Centers for Disease Control and Prevention. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 21

22 Watson Dorothy, Parsons Sara Domestic Abuse of Women and Men in Ireland: Report on the National Study of Domestic Abuse. National Crime Council. Dublin. (Stand: ). WAVE (Hrsg.) PROTECT II Guidance Report. For the improvement of data on gender-based violence against women in the European Union. Vienna. Zoder Isabel, Bundesamt für Statistik BFS (Hrsg.) Tötungsdelikte in der Partnerschaft. Polizeilich registrierte Fälle Neuchâtel. Zoder Isabel, Maurer Gabriela, Bundesamt für Statistik BFS (Hrsg.) Tötungsdelikte. Fokus häusliche Gewalt. Polizeilich registrierte Fälle Neuchâtel. Auf unserer Webseite unter Häusliche Gewalt finden Sie weitere Informationsblätter zu verschiedenen Aspekten des Themas häusliche Gewalt. In der Schweiz existiert eine Vielzahl von Arbeits- und Informationsmaterialien zur Prävention, Intervention und Postvention häuslicher Gewalt. Die Toolbox Häusliche Gewalt bietet Zugang zu diesem Fundus praxiserprobter Materialien mit Schwerpunkt Gewalt in Paarbeziehungen. Dazu gehören Leitfäden, Broschüren, Checklisten, Merkblätter, Unterrichtsmaterialien, Musterbriefe, Dokumentationen und anderes mehr. 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand 22

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