Arbeitsmedizinisches Kolloquium , Bregenz
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- Alexandra Hertz
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1 Arbeitsmedizinisches Kolloquium , Bregenz Muskel-Skelett-Erkrankungen aus Sicht der Praxis Von der Generalprävention zur Individualprävention Dr. Ute Pohrt BGW, Abt. Grundlagen der Prävention und Rehabilitation
2 I. Einleitende Bemerkungen Erkrankungen des Bewegungsapparates führen zu Verlust an Lebensqualität, ggf. auch finanziellen Einbußen für den einzelnen Betroffenen massiven volkswirtschaftlichen Verlusten (durch Arbeitsunfähigkeit/Produktionsausfälle) Muskel-Skelett-Erkrankungen etwa 25% der jährlichen krankheitsbedingten wirtschaftlichen Verluste (Schneider Arbeitsunfähigkeit und Kosten , BPUVZ 2012, 440 ff) Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 2 von 42
3 I. Einleitende Bemerkungen Muskel-Skelett-Erkrankungen im BK-Geschehen (DGUV) BK-Nr Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung Anzeige auf Verdacht einer Berufskrankheit Anerkannte Berufskrankheit (Quelle: Statistik der DGUV, abgerufen unter documents/dguvstatistiken2011d.pdf) Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 3 von 42
4 I. Einleitende Bemerkungen Muskel-Skelett-Erkrankungen im BK-Geschehen (DGUV) BK-Nr Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter Anzeige auf Verdacht einer Berufskrankheit Anerkannte Berufskrankheit (Quelle: Statistik der DGUV, abgerufen unter documents/dguvstatistiken2011d.pdf) Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 4 von 42
5 I. Einleitende Bemerkungen Muskel-Skelett-Erkrankungen im BK-Geschehen (DGUV) BK-Nr Gonarthrose durch eine Tätigkeit im Knien oder vergleichbare Kniebelastung mit einer kumulativen Einwirkungsdauer während des Arbeitslebens von mindestens Stunden und einer Mindesteinwirkungsdauer von insgesamt einer Stunde pro Schicht Anzeige auf Verdacht einer Berufskrankheit Anerkannte Berufskrankheit (Quelle: Statistik der DGUV, abgerufen unter documents/dguvstatistiken2011d.pdf) Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 5 von 42
6 I. Einleitende Bemerkungen Muskel-Skelett-Erkrankungen im BK-Geschehen (BGW) (BGW-Statistik) Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 6 von 42
7 I. Einleitende Bemerkungen Wirbelsäulenerkrankungen BGW Aktuelle Zahlen für das Jahr 2012 Wirbelsäulenerkrankungen BK-Verdachtsanzeigen Davon BK Neue BK-Renten Anerkannte BK (ohne Rente) Berufliche Verursachung anerkannt Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 7 von 42
8 Akteure /Rechtlicher Rahmen Gesetzliche Grundlagen Generalprävention 14ff Sozialgesetzbuch 7. Buch (SGB VII) Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren Individualprävention 3 Berufskrankheitenverordnung (BKV) Vorbeugende Maßnahmen für den individuellen Versicherten, wenn das Entstehen/das Wiederaufleben oder die Verschlimmerung einer Berufskrankheit droht Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 8 von 42
9 Akteure /Rechtlicher Rahmen P r ä v e n t i o n Staatliche Arbeitsschutzbehörden Unfallversicherungsträger 14 ff SGB VII 3 BKV DGUV e.v. 14 Abs. 4 SGB VII Arbeitgeber Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 9 von 42
10 Akteure /Rechtlicher Rahmen Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit der Beschäftigten Koordination von Maßnahmen / Kooperation bei der Präventionsarbeit Zentrale Arbeitsschutzziele / Handlungsschwerpunkte u.a.: Arbeitsperiode Verringerung von Muskel-Skelett- Erkrankungen Arbeitsperiode Verringerung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen und Erkrankungen im Muskel-Skelett-Bereich Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 10 von 42
11 Maßnahmen Gemeinsame Deutsche Arbeitsstrategie Handlungsschwerpunkt Verringerung von Muskel-Skelett- Erkrankungen Arbeitsprogramm u.a. (Auszug) Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Pflege u.a. durch Entwicklung eines Online-Angebotes zur Selbstbewertung mit individuellen Beratungs-, Schulungs- und Produktangeboten gesund-pflegen-online.de Unterstützungsangebot für stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen und Kliniken Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 11 von 42
12 Maßnahmen Generalprävention BGW TOPAS_R = Ganzheitliches Konzept zur Prävention von Muskel-Skelett- Erkrankungen in der Pflege und Betreuung Integration von technisch/baulichen und organisatorischen sowie personenbezogenen Aspekten basierend auf einer differenzierten Situationsanalyse im Betrieb Zielgruppe: Einrichtungen der Pflege und Betreuung Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 12 von 42
13 Maßnahmen Generalprävention BGW Umfangreiches Angebot von Informationen zur Prävention von Rückenbeschwerden Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 13 von 42
14 Maßnahmen Individualprävention I Individualprävention nach 3 BKV bei der BK 2108 (Wirbelsäulen-BK): (1) Rückensprechstunde (2) Rückenkolleg (3) Arbeitsplatzbegleitung mit Rückkehrergespräch (4) Refresher-Kurs Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 14 von 42
15 Maßnahmen Individualprävention I Rückenkolleg für Beschäftigte im Gesundheitsdienst Teilnahmekriterien: die wirbelsäulenbelastende Tätigkeit wird noch ausgeübt einschlägiges Krankheitsbild im Sinne der Nr Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 15 von 42
16 Maßnahmen Individualprävention I Rückenkolleg im Vordergrund stehen: Trainingseinheiten zur Beseitigung muskulärer Ungleichgewichte und der körperliche Fitness berufsspezifisches Training zum rückengerechten Patiententransfer und Umsetzung des Rückenschulkonzepts Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 16 von 42
17 Maßnahmen Individualprävention I Individualprävention nach 3 BKV bei der BK 2108 (Wirbelsäulen-BK): (1) Rückensprechstunde (2) Rückenkolleg (3) Arbeitsplatzbegleitung mit Rückkehrergespräch (4) Refresher-Kurs Evaluation: Kromark, Rojahn, Nienhaus in Trauma und Berufskrankheit 2005, Seite 67 ff. + 2 derzeit laufende Studien Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 17 von 42
18 Maßnahmen Individualprävention II Individualprävention bei beruflich bedingten Belastungen des Kniegelenks - Angebot der Das Kniekolleg (Pilotprojekt, regional und zeitlich begrenzt) bei berufsbedingten Belastungen des Kniegelenkes für Mitarbeiter aus dem professionellen Bau- und Handwerksbereich Ziel: Beschwerderemission Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 18 von 42
19 Maßnahmen Individualprävention II Kniekolleg Maßnahmen u. a. Ärztliche Eingangs- u. Abschlussuntersuchung Individuelle Einzeltherapie Schulung von knieentlastenden, berufsspezifischen Arbeitsabläufen Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 19 von 42
20 Fazit Die Verhütung von Muskel-Skelett-Erkrankungen gehört zu den Schwerpunkten der Präventionsarbeit der Träger der Gesetzlichen Unfallversicherung. Maßnahmen der Generalprävention mit umfassender Beratung und Information können nachhaltig zur Verhütung der Entstehung von beruflich bedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen beitragen. Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 20 von 42
21 Fazit Zeigt ein Versicherter bereits Symptome einer beruflich bedingten Muskel-Skelett-Erkrankung, so kann durch gezielte Maßnahmen der Individualprävention der Entstehung einer Berufskrankheit vorgebeugt werden. Eine konsequente Nutzung des Handlungsrahmens des 3 BKV bietet hier Chancen für eine erfolgreiche Prävention bzw. eine gelungene Wiedereingliederung. Eine gute Verknüpfung von Verhaltens- und Verhältnisprävention sowie optimaler (präventiv-) medizinischer Versorgung im Rahmen der Maßnahmenprogramme sichert hier nachhaltige Erfolge. Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 21 von 42
22 Muskel-Skelett-Erkrankungen aus Sicht der Praxis Von der Generalprävention zur Individualprävention Arbeitsmedizinisches Kolloquium 2013/Prof. Brandenburg - Li/KS/Wo Seite 22 von 41
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