Wissenschaftliche Sitzung 3 EbM in der integrierten Versorgung
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- Lukas Klein
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1 Wissenschaftliche Sitzung 3 EbM in der integrierten Versorgung Integriertes Versorgungskonzept der BGW: Sekundäre Individualprävention / Rehabilitation am Beispiel Wirbelsäulenbeschwerden Dr. jur. Stephan Brandenburg Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege Hamburg Telefon: 040 / stefan.brandenburg@bgw-online.de Übersicht Konzept der Individualprävention Voraussetzungen und Einbindung in die Maßnahmen nach 3 BKV Kriterien für die Teilnahme an den integrierten Programmen am Beispiel des Rückenkolleg Evaluation und Ergebnisse Zusammenfassung
2 Übersicht Die Vernetzung von Prävention und Rehabilitation ist prägend für die Arbeit der gesetzlichen UV Prävention in der gesetzlichen Unfallversicherung Primäre Prävention Tätigkeit des Präventionsdienstes (früher TAD) Sekundäre (Individual-) Prävention Im konkreten Einzelfall: Sekundäre Individualprävention (SiP) Tertiäre (Individual-) Prävention Erweiterte SiP, z. B. mit stationären Heilverfahren
3 Individualprävention Zunehmende Bedeutung der Maßnahmen zur individuellen Prävention Ziel ist die Fortsetzung der 0 bisher ausgeübten Tätigkeit Reduzierung der gesundheitlichen Belastung Hauterkrankungen Atemwegserkr. Wirbelsäulenerkr. Infektionserkr. sonstige Grundlage ist der gesetzliche Auftrag ( 3 BKV) Individualprävention Kombination von Verhältnis- und Verhaltensprävention Verhältnisprävention betrifft die Verhältnisse am Arbeitsplatz Verhaltensprävention richtet sich an den Einzelnen
4 Rechtliche Grundlage 3 BKV Maßnahmen gegen Berufskrankheiten Besteht für den Versicherten die Gefahr, dass eine Berufserkrankung entsteht, wiederauflebt oder sich verschlimmert, haben die Unfallversicherungsträger dieser Gefahr mit allen geeigneten Mitteln entgegenzuwirken Voraussetzungen für Maßnahmen zur Prävention nach 3 BKV Gefährdende Einwirkung + Individueller Risikofaktor Gefahr im Sinne von 3 BKV
5 Teilnahmekriterien Rückenkolleg Eine wirbelsäulenbelastende Tätigkeit wird derzeit noch ausgeübt Ein einschlägiges Krankheitsbild (objektivierbare Befunde nicht nur Beschwerden) im Sinne der Ziffer 2108 liegt vor. Zentral in Hamburg Start im September 1994 Dauer: drei Wochen Teilstationär Unterbringung in Apartments 1881 Teilnahmen bis zum
6 Das Rückenkolleg Für Beschäftigte im Gesundheitsdienst hauptsächlich aus der Kranken- und Altenpflege Die Trainingseinheiten umfassen Übungen für die körperliche Fitness die Beseitigung muskulärer Ungleichgewichte, und psychologische Betreuung bei der Schmerzverarbeitung Das Rückenkolleg Sowie ein berufsspezifisches Training zum rückengerechten Patiententransfer und Umsetzung des Rückenschulkonzeptes
7 Das Rückenkolleg Daneben werden auch alltägliche Bewegungsabläufe trainiert.. Das Rückenkolleg Weitere Ziele des Rückenkollegs sind die Vermittlung eines umfassenden Wissens über: Anatomie Physiologie und Biomechanik der Wirbelsäule, psychologische Betreuung bei der Schmerzverarbeitung
8 Das Rückenkolleg Betreuung durch Berufshelfer im Seminar zu Fragen: der rechtlichen Grundlagen der BK 2108 der persönlichen Situation am Arbeitsplatz Perspektiven zur Fortsetzung der bisherigen Tätigkeit Das Rückenkolleg Nachgehende Betreuung im Betrieb durch: individuelle Beratung am Arbeitsplatz Einbindung des Arbeitgebers und des Betriebsarztes Entwicklung von Konzepten zu technischen und organisatorischen Lösungen Refresherkurs (1 Woche) nach 12 Monaten
9 Im Februar 2003 schriftliche Befragung von 464 Beschäftigte aus Gesundheitsberufen die zwischen 1999 und 2002 am Rückenkolleg teilnahmen, durch standardisierten Erhebungsbogen und Befragung einer Kontrollgruppe (gemeldete Beschwerden ohne Teilnahme am Rückenkolleg) Kontrollgruppe aus Regionen, in denen keine Teilnahme am Rückenkolleg angeboten wurde Kontrollgruppe: Befragung von 595 Versicherten Response: Rückenkolleggruppe: 85% Kontrollgruppe: 52%
10 Verteilung nach Geschlecht; n=511 Prozent Frauen Männer Intervention; n=369 Kontrollen; n=142 Quelle: BGW Datensatz Evaluation Rückenkolleg, K. Kromark, Dr. A. Nienhaus Altersverteilung; n= Intervention Kontrollen Prozent < Intervention 5, ,8 20,9 24,7 16,3 Kontrollen 4,9 14,8 15,5 25,4 23,9 15,5 Quelle: BGW Datensatz Evaluation Rückenkolleg, K. Kromark, Dr. A. Nienhaus
11 Art der Erwerbstätigkeit zum Zeitpunkt der Befragung; n=511 Prozent pflegerische Tätigkeit 4 Interventionsgruppe 18 tätig, aber nicht mehr Pflege 7 Kontrollgruppe arbeitslos berentet Hausfrau, Elternzeit, Umschulung u.a. Quelle: BGW Datensatz Evaluation Rückenkolleg, K. Kromark, Dr. A. Nienhaus Schmerzen bei BK-Anzeige und bei Befragung (Versicherte noch in der Pflege beschäftigt) Schmerzen Rückenkolleg n=286 bei BK- Anzeige bei Befragung bei BK- Anzeige Kontrollen n=80 bei Befragung gering 2,4% 32,9% 2,5% 20,0% mittel 31,6% 45,8% 35,0% 51,2% stark 60,8% 18,5% 62,5% 28,8% k. A. 5,2% 2,8% 0,0% 0,0% gesamt 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%
12 Gr der Schmerzen bei in der Pflege Beschäftigten der Interventionsgruppe Prozent starke Schmerzen mittlere Schmerzen geringe Schmerzen bei BK- Anzeige vor RK nach RK bei Befragung n=369 Quelle: BGW Datensatz Evaluation Rückenkolleg, K. Kromark, Dr. A. Nienhaus Vergleich der abgefragten Komponenten des Rückenkolleg Bewertungen zum Reha Zentrum nach Schulnoten; n=369 Physiotherapie Berufsspezifischer Unterricht Mittelwert 1,8 1,9 Rückenkolleg insgesamt Unterrichtung an Hilfsmitteln Sportmedizinische Anwendungen Räumliche Gegebenheiten Physikalische Anwendungen 0,0 1,0 2,0 3,0 Unterbringung/Verpflegung Psychologie Quelle: BGW Datensatz Evaluation Rückenkolleg, K. Kromark, Dr. A. Nienhaus
13 Anwendung der erlernten Arbeitstechniken 80 n= Prozent ja nein k. A. Prozent 69,6 25,2 5,1 Quelle: BGW Datensatz Evaluation Rückenkolleg, K. Kromark, Dr. A. Nienhaus Weitergabe der im berufsspezifischen Unterricht erworbenen Fähigkeiten und Techniken bereits weiter gegeben kann es mir vorstellen 37,7% 43,6% kann es mir nicht vorstellen k. A. 7,0% 11,7% Prozent Quelle: BGW Datensatz Evaluation Rückenkolleg, K. Kromark, Dr. A. Nienhaus
14 Auswertung Signifikant mehr Teilnehmer aus der Interventionsgruppe arbeiten weiterhin in der Pflege eine deutliche Verbesserung der Rückengesundheit, insbesondere der Beschwerden, wird erreicht es entsteht ein Multiplikationseffekt mit Wissenstransfer aus der Individualmaßnahme in den Betrieb. die Qualität des Rückenkollegs wird in allen Kategorien als gut bis sehr gut beurteilt Zusammenfassung und Ausblick Insgesamt wird ein konstruktiver und problemorientierter Umgang mit der BK 2108 sichergestellt. Eine detaillierte wissenschaftliche Publikation erfolgt in Kürze Über eine begleitende Evaluation des Rückenkollegs wird nachgedacht (Schmerzverlauf, Verbleib im Beruf, Übungseinheiten etc.)
15 Für Ihre Aufmerksamkeit Vielen Dank!
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