MRE in der Arztpraxis
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- Hildegard Kneller
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 MRE in der Arztpraxis
2 Rettungsdienst und Krankentransport Alten- und Pflegeheim Reha-Einrichtung Krankenhaus Hausarzt Hospiz 2 amb.facharzt Ambulante Pflege
3 Abrechnung MRSA-Abstriche, Sanierungsberatung und -kontrolle Seit März 2012 können bestimmte Leistungen mit Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet werden Diese Genehmigung wird erteilt, wenn eine MRSA -Zertifizierung durch die KV vorliegt (= 3 Stunden-Informationsveranstaltung oder Online-Fortbildung mit Lernzielkontrolle) und der Arzt sich einem MRSA-/MRE-Netzwerk anschließt 3
4 Abrechnung MRSA-Abstriche, Sanierungsberatung und -kontrolle Zurzeit haben 53 Ärzte im Bereich des MRE-Netzwerkes Südbrandenburg diese Genehmigung der KVBB (< 10 % der ambulant tätigen Ärzte im Bereich EE, LDS, SPN, OSL und Cottbus) Von diesen 53 Ärzten sind: 38 FÄ für Allgemeinmedizin/Innere Medizin (Hausärzte) 4 FÄ für Innere Medizin (Nephrologie) 3 FÄ für Chirurgie 3 FÄ für HNO 1 FÄ für Gyn.- und Geburtshilfe 1 FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten 4
5 Wie viele Abstriche werden von den Laboren bearbeitet? Zeitschrift Hygiene und Medizin 6 / 2013 Umfrage bei Laboren in der gesamten Bundesrepublik 24 Labore angeschrieben, 12 hatten geantwortet: - zwischen 0 und 129 Abstriche nach U Gemeinschaftslabor Cottbus: 11 Abstriche im Jahr 2012 bearbeitet Gemeinschaftslabor Cottbus 2013: 78 (+ 292) Gemeinschaftslabor Cottbus 2014: 52 (+ 199) 5
6 Kurze Umfrage Ende 2014 unter den Ärzten, die MRSA-Screening und MRSA- Sanierung abrechnen dürfen Meist nur Weiterführung der Behandlung von Patienten, die bereits im Krankenhaus oder in der Reha Nasensalbe und antiseptische Maßnahmen erhielten Maximal 5 Patienten in 2 ½ Jahren (Ausnahme Dialyse) Herr Morgenthal: In den letzten 2 Jahren wurden 3 Patienten mit MRSA betreut, davon waren 2 Patienten bettlägerig und 1 Patientin dement 6
7 Probleme im ambulanten Bereich viele Die aus dem Krankenhaus entlassenen Patienten mit MRSA werden hier in den Heimen isoliert und sind damit verbunden in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt, da sie das Zimmer nicht verlassen dürfen. Auch Angehörige können die Zimmer nur in Schutzkleidung betreten. Sehr unbefriedigend war die Behandlung eines stark pflegebedürftigen Heimpatienten, der mit MRSA ins Heim kam und dort nach erfolgloser Eradikationsbehandlung in einer Art Klosterzelle ohne Aussicht auf Ausgang leben musste. 7
8 Sanierungshemmende Faktoren Altershaut Katheter und Sonden (HWK, PEG etc.) Hautulkus, Haut- und Weichteilinfektionen atopisches Ekzem u.a. Hautkrankheiten MRSA-selektierende antibiotische Therapie Dialysepflichtigkeit 8
9 Keine sanierungshemmenden Faktoren vorhanden ABER Wie erklärt man dem Patienten, dass nur Turixin von der Krankenkasse bezahlt wird? Welchen Patienten kann man die Prozedur einer Dekolonisation überhaupt zumuten? 9
10 Keine sanierungshemmenden Faktoren vorhanden ABER Die Kontaktperson aus dem Haushalt hat einen anderen Hausarzt (ohne KV- Genehmigung)? 10
11 Patientenfaktoren Erfüllung der Faktoren ja nein Entscheidung Verweildauer Krankenhaus oder Reha (mind. 4 zusammenhängende Tage im letzten halben Jahr) wenn nein, dann keine Abrechnung möglich wenn ja, dann weiter chronische Pflegebedürftigkeit (mind. Stufe 1) Antibiotikatherapie in den letzten 6 Monaten liegende Katheter Dialysepflichtigkeit Hautulcus, Gangrän, chronische Wunde, tiefe Weichteilinfektionen mindesten zwei der fünf Faktoren müssen mit ja beantwortet werden, wenn weniger, dann keine Abrechnung möglich MRSA-Nachweis in der Anamnese Frage kann mit ja oder nein beantwortet werden, d.h. unerheblich für die Abrechnung 11
12 Was darf abgerechnet werden? Abstrichentnahme Laborschein unbedingt mit U80.0! kennzeichnen Obligater Leistungsinhalt: - Abstrichentnahme (z.b. Nasenvorhöfe, Rachen, Wunde(n)) im Zusammenhang mit der GOP oder einmal am Behandlungstag, höchstens zweimal im Behandlungsfall 1,92 19 Punkte KV Bayern Ärzteblatt online 10. Juni 2015 Die Praxen in Deutschland brauchen bessere Rahmenbedingungen, um MRSA weiter einzudämmen. D. h. rechtzeitiges MRSA-Screening vor planbaren Operationen mit nachfolgender Eradikation bzw. zumindest einer Reduktion der Staphylokokken. 12
13 Danke für Ihre Aufmerksamkeit
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