Interkulturelles Kompetenzzentrum
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- Ralf Richter
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1 Interkulturelles Kompetenzzentrum Interkulturelle Lernbegleitung Navigation Lernbegleitung Angebote Forschung Aktuelles Zielgruppen Aktuelles Interkulturelle Lernbegleitung Angebote Netzwerk Kontakt Forschung Netzwerk
2 Forum 2: Sprachförderung in der Hauptschule/Werkrealschule Der sprachpädagogische Ansatz der Interkulturellen Lernbegleitung Sprachförderung in Mini-Projekten ein Kooperationsprojekt
3 Die Hauptschule in Baden-Württemberg Für die Zielsetzung in der pädagogischen Arbeit mit SchülerInnen mit Migrationshintergrund gelten für uns folgende, übergreifende Leitmotive der Interkulturellen Pädagogik: das Eintreten für die Gleichheit aller ungeachtet der Herkunft, die Haltung des Respekts für Andersheit, die Befähigung zum interkulturellen Verstehen, die Befähigung zum interkulturellen Dialog. Interkulturelles Kompetenzzentrum Interkulturelle Lernbegleitung Literatur: Nach: Georg Auernheimer, Einführung in die Interkulturelle Pädagogik, Darmstadt 2003, S. 21
4 Interkulturelles Kompetenzzentrum Ziel: Vom defizit- zum ressourcen-orientierten Ansatz in Lehr-Lernprozessen denken lernen Ausgehend von den Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen wird die Interkulturelle Lernbegleitung initiiert Pädagogische Diagnostik Die Kinder/Jugendlichen erhalten von einem/-r studentische/-n Interkulturellen Lernbegleiter/-in für den Zeitraum von ca. 1 Jahr Interkulturelle Lernbegleitung in der Regel 2 x pro Woche für 1 ½ Stunden. Reflexion von Lernprozessen (SchülerInnen und Studierende als LernbegleiterInnen)
5 Ziel: Vom defizit- zum ressourcen-orientierten Ansatz in Lehr-Lernprozessen denken lernen Sprach- und Lernförderung in Mini-Projekten (Mini-Projektplan) Verknüpfung von Sprach- und Fachlernen Interkulturelles Kompetenzzentrum Wortschatzerweiterung Lernwörter/Lernwörterheft Lesen von Fachtexten Lesestrategien Orthografie + Grammatik: Bausteinprinzip; 5-Minuten- Trainings; spielerisch Präsentation als Verbindung in den Regelunterricht Lerntagebuch und individueller Lernplan
6 Vom defizit- zum ressourcenorientierten Ansatz in Lehr-Lernprozessen denken lernen Ziele: Interkulturelles Kompetenzzentrum - Kinder und Jugendliche für das Lernen wieder aufschließen - Sprache und Fach lernen in Mini-Projekten in einer Kleingruppe oder im Tandem - Soziales Lernen - Integration durch Qualifikation fördern und Begleiten statt ausgrenzen
7 Interkulturelles Kompetenzzentrum Interkulturelle Lernbegleitung ein pädagogischer Ansatz zur Sprach- und Lernförderung Die Lernerautonomie stärken Durchhaltevermögen fördern Tandem- bzw. Kleingruppenarbeit ermöglicht immer, die Kinder in ihrem Umfeld mit ihrer Vorgeschichte zu sehen, d.h., es geht in der Lernbegleitung um eine ganzheitliche, individuelle Ansprache. Hinter Unruhe und Unlust am Lernen steckt immer eine Einzelgeschichte, auf die einzugehen wichtig ist.
8 Interkulturelles Kompetenzzentrum Forschungs-Projekte: Sprach- und Lernförderung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
9 Projekt: Fit in Deutsch Kooperationsprojekte seit Mai 2006 : Pädagogische Hochschule Heidelberg Projekt Weinheim Jugendamt Rhein Neckar Kreis finanziert und inhaltlich unterstützt durch Stiftung Mercator Freudenberg Stiftung Interkulturelles Kompetenzzentrum Kooperationspartner Jugendamt Rhein Neckar Pädagogische Hochschule Heidelberg
10 Förderunterricht: Ziele des Mercator-Projektes Außerschulischer Unterricht soll die Bildungschancen dieser Zielgruppe verbessern. Die Stiftung Mercator unterstützt mit diesem Projekt Förderunterrichts- Initiativen in ganz Deutschland und rückt die Situation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationhintergrund der Sekundarstufe I und II ins Licht der Öffentlichkeit damit künftig mehr junge Menschen die Chance auf eine bessere Bildung erhalten und ihren Platz in der Gesellschaft finden können.
11 Förderunterricht: Ziele des Mercator-Projektes Aber nicht nur die jungen Migrantinnen und Migranten profitieren, sondern auch die den Förderunterricht erteilenden Studierenden. Durch das Projekt gewinnen die zukünftigen Lehrer wertvolle Erfahrungen im Umgang mit heterogenen Schülergruppen eine ideale Gelegenheit, Unterrichtsmethoden zu erproben und eigene Konzepte zu entwickeln. Unterstützt werden die Studierenden von ihrer Hochschule, die sie fachlich begleitet und auf ihren Unterrichtseinsatz vorbereitet.
12 Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Übergeordnete Ziele des Projekts Zielgruppe: Jugendliche Die Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch die Förderung ihrer sprachlichen Kompetenzen mindern Erhöhung der Motivation zum Lernen und Arbeit am Selbstbild durch Arbeit in Mini-Projekten und Führen von Lerntagebüchern d.h. auch: Vorbereitung auf die Projektprüfung zum Abschluss der Hauptschule
13 Interkulturelles Kompetenzzentrum Weitere Zielsetzungen Projekt: Fit in Deutsch Für unsere Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Die Kinder und Jugendlichen werden sprachlich, fachlich und in ihrer beruflichen Orientierung gefördert sowie in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Stärkung der Lebensgestaltungskompetenz finden des eigenen Platzes in der deutschen Gesellschaft eine kooperative Zusammenarbeit erreichen zwischen studentischen Förderlehrerinnen und lehrern, dem Lehrpersonal der Hauptschulen und den Eltern das unterstützt die Lernmotivation der Kinder und Jugendlichen Runde Tische
14 Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Zeitrahmen: Der Förderunterricht findet außerschulisch während der Schulzeiten statt meistens am Nachmittag. 2 x pro Woche je 1 ½ Stunden
15 Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Die Lernbegleitung in den Mini-Projekten Man kann einen Menschen nicht lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu tun. Galileo Galilei
16 Die Mini-Projekte Die Förderung Fit in Deutsch wird über individualisierte Lehr-Lernformen in Mini-Projekten organisiert. Die jeweilige Lerngruppe bestimmt das Thema ihres Mini- Projektes selbst. Dieses wird im Rahmen kooperativer Lernformen in einem demokratischen Auswahlprozess festgelegt. Mit diesem Ansatz soll eine Motivationssteigerung zur aktiven außerunterrichtlichen Teilnahme der Jugendlichen am Projekt unterstützt werden. Der Mini-Projektansatz folgt dem Grundsatz: Fach und Sprache können nicht getrennt werden, weder fach- noch sprachdidaktisch. Inhaltlich werden in den Lernbegleitungssitzungen immer Fach und Sprache gelernt, immer auch soziale Lerninhalte.
17 Der Projektbegriff in den Mini-Projekten Wir sprechen dann von Mini-Projekten, wenn ein von den Schülerinnen und Schülern selbst ausgewähltes Mini-Projekt-Thema über einen vereinbarten Zeitraum (empfohlen: 8-10 Wochen; mglst. Präsentation vor längeren Ferien) so gestaltet wird, dass der Arbeitsprozess (Fach- und Sprachlernen sowie die individuelle Förderung im Rahmen Kooperativer Lernformen soweit wie schon möglich von der Gruppe selbständig geplant, selbständig strukturiert und mit individuellen Lernplänen unterstützt und selbständig in ein vorweisbares Ergebnis (Präsentation vor der Klasse) überführt wird.
18 Der Projektbegriff in den Mini-Projekten Das Ergebnis der Mini-Projektarbeit ist anfangs offen bis der Mini- Projekt-Plan erarbeitet ist. Die Kreativität und Leistungsfähigkeit der Gruppenmitglieder sollte maßgeblich berücksichtigt sein. Die Lernbegleiter/innen haben aber die organisatorische und inhaltliche Verantwortung.
19 Die Mini-Projekte wesentliche Merkmale Die Mini-Projekte knüpfen an reale und für die Jugendlichen relevante Probleme und Bedürfnisse an (Lebensweltorientierung). Sie orientieren sich an den Interessen und Bedürfnissen der Lernenden und Lehrenden (Motivation; Übernahme von Verantwortung für den eigenen Lernprozess).
20 Die Mini-Projekte wesentliche Merkmale Zentrale Ziele des selbst bestimmten Lernens in der Interkulturellen Lernbegleitung aus pädagogischer Perspektive sind: Erhöhung der Sprachkompetenz Deutsch Bausteinprinzip (Wortschatzerweiterung mit Lernwörtern; Fachtexte knacken; Grammatik und Orthografie) Stärkung der Lebensgestaltungskompetenz Mitbestimmung lernen bei der Planung und Durchführung eines Mini-Projektes und Durchführung seiner Präsentation vor der Klasse (Hauptschulabschlussprüfung) Soziales Lernen durch Veränderung der Lehrer Schüler Rollen (z.b. Schüler/innen werden Experten) in den Mini-Projekten.
21 Die Mini-Projekte wesentliche Merkmale Lehrerinnen und Lehrer (Studierende) sind nicht mehr ausschließlich Experten; diese Rolle kann auch Lernenden zufallen. Die Projektgruppe ist entscheidend für den Lernprozess. Lernen mit möglichst vielen Sinnen ist ein wichtiges Kriterium für die Mini-Projektarbeit. Kreatives, rezeptives, produktives und affektives Handeln werden verbunden. Zu einem Projekt gehört die Präsentation und Vermittlung des Ergebnisses nach Außen. Diese Präsentation vor einer Öffentlichkeit bringt das Ergebnis erst wirklich zur Geltung.
22 Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Ansatz: Sprache fördern unter pädagogischer Perspektive Sprachlernen (Deutsch) in den Mini-Projekten heißt: Fach lernen und Sprach lernen miteinander statt nebeneinander (auch ein Fachlehrer ist ein Sprachlehrer!) Dabei gehen wir davon aus, dass Daz-Unterricht ein suchender Bereich ist und nicht nach fertigen Konzepten arbeiten kann (individualiseren). Sprachförderung braucht Zeit und einen caritativen Rahmen zum Üben und Sprechen (Kleingruppe)
23 Mini-Projekte der einzelnen Gruppen Fußballweltmeisterschaft Ein Lesecamp für Fußball-Freunde Tiere Der Mercedes-Kleinbus Essen und Kochen z.b. Kochduell Die Entstehung des Menschen Papier und Tinte Mode Wir entwerfen unser eigenes T-Shirt Wie funktioniert ein Stromkreislauf?...
24 Die Mini-Projekte erste Ergebnisse Dieser individualisierte Ansatz zum Fördern des Deutschen als Zweitsprache aus pädagogischer Perspektive erweist sich als sehr erfolgreich Die integrierte Reflexion über den eigenen Lernprozess (Lerntagebücher Schüler/Forschungstagebücher Studierende) unterstützt die Lernmotivation und Sprachentwicklung Die Arbeit an Sachthemen in Verbindung mit der Vermittlung der deutschen Sprache hat sich als sehr geeignet erwiesen Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Präsentationen zu einem wahren Höhepunkt der Lernarbeit in Fit in Deutsch werden Die Vorbereitung einer Präsentation für Mitschüler/-innen, Lehrer/-innen, Schulleitung Projektleitung, Eltern spornt die Jugendlichen zu wahren Höhenflügen an.
25 Die Mini-Projekte erste Ergebnisse Der von uns gewünschte Effekt, selbständigen Arbeitens seitens der Schüler/-innen setzt oft ein: Die Jugendlichen engagieren sich über den Projektunterricht hinaus für ihre Präsentation des Mini-Projektes Einige Jugendliche forderten sogar zusätzliche Sitzungen und erschreckten damit die Studierenden im positiven Sinne In den Präsentationen kommen die Jugendlichen zu erstaunlichen Leistungen hinsichtlich ihrer Sprachkompetenz, der Darstellung der eigenen Person, der Moderation und der Gestaltung sich anschließender Diskussionen
26 Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Reflexion von Lernprozessen durch die Lehrenden (Interkulturelle Lernbegleiter/innen) im Forschungstagebuch (als Word-Dokument) und durch die Kinder und Jugendlichen im Lerntagebuch
27 Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Reflexion von Lernprozessen
28 Das Lerntagebuch der Schülerinnen Deine Meinung zur Unterrichtsstunde Datum: Heute haben wir uns mit folgenden Themen/Dingen beschäftigt: Was habe ich heute im Förderunterricht gemacht? Kreuze an, was du in der Unterrichtsstunde gemacht hast! viel zuhören Ideen entwickelt wenig zuhören etwas ausdenken besprechen und diskutieren viel überlegen/nachdenken etwas aussuchen Informationen zu einem Thema das Thema mit bestimmen suchen viel gesprochen zum Thema sich in etwas / in jemanden Vorschläge gemacht hineinversetzen Bilder angesehen eigene Fehler erkannt und dann nachfragen geübt sich mit anderen Schülerinnen/Schülern selbständig arbeiten absprechen ich habe etwas Neues verstanden Fragen des Lehrers/der Lehrerin sich etwas vorstellen beantwortet mich oft am Unterricht beteiligt mich gar nicht beteiligt
29 Das Forschungstagebuch der Studentinnen Vor meiner ersten Stunde am war ich sehr aufgeregt. Die vier Mädchen: Dara, Gülsum, Sara und Bahar hatte ich zwar bereits bei einem Elternabend die Woche zuvor kennen gelernt, aber die Aufregung war trotzdem groß. In der Schule wurde ich von Frau Buhl und den Mädchen sehr nett und freundlich empfangen. Als erstes führten mich die Mädchen durch ihre Schule und zeigten mir die einzelnen Räumen. Man konnte bereits hier erkennen, dass an der Schule ein gutes Klima herrscht, da Bahar den Generalschlüssel des Rektors anvertraut bekam. Die beiden Zwillinge Gülsum und Sara waren noch ein wenig schüchtern, wohingegen Dara und Bahar gleich sehr redselig waren. Nach der Führung gingen wir in ein Klassenzimmer. Zum Kennen lernen hatte ich mir überlegt, dass die Mädchen sich zu zweit gegenseitig interviewen oder ein Bild über sich malen. Alle entschieden sich für das Interview und gestalteten es auf ihre eigene Art und Weise, da ich ihnen keine Vorgaben gegeben hatte. Jedes Mädchen schrieb erst mal die Fragen auf, die sie der anderen stellen wollte. Während die eine Gruppe diese Fragen vorher beantwortete und dann die Antwort der anderen vortrug, machte die andere Zweier- Gruppe sozusagen ein Live- Interview. Selbst die Mädchen lernten untereinander noch etwas über sich. Als Hilfestellung hatte ich ihnen vorher ein paar Beispielfragen gegeben, die die meisten mit verwendet hatten, aber sich auch neue Fragen ausdachten.
30 Das Forschungstagebuch der Studentinnen Zu Beginn der Stunde stellten wir uns in einem Kreis auf und spielten Hacky sack (kleiner Sandfußball). Jeder, der den Ball besaß, formulierte einen Satz und spielte den Ball weiter. In der ersten Phase bildeten wir Sätze, die Erlebnisse des heutigen Tages ausdrückten. In einer zweiten berichteten wir, wie man sich fühlt bzw. wie es einem geht und in einer dritten Phase, was man sich für die heutige Stunde wünscht oder welche Fragen man mitgebracht hat. Dieses Anfangsritual kam in meinen Augen gut bei den Schülern an. Onur hatte ein unheimliches Erzählbedürfnis und konnte sich nicht, wenn er angespielt wurde, auf einen Satz beschränken. Am Anfang jeder Stunde möchte ich dieses Ritual mit den drei Phasen weiterführen. Damit es nicht langweilig wird, soll die Methode immer wieder wechseln.
31 Das Forschungstagebuch der Studentinnen Im zweiten Teil der Stunde zeigte ich den Jugendlichen über den Overhead-Projektor Bilder und Piktogramme, die für eine Verhaltensregel stehen sollten. Die Jungen beschrieben zuerst, was sie sahen, formulierten eine mögliche Regel und schrieben sie an die Tafel. Die anderen Schüler prüften diese auf eine korrekte Grammatik und / oder Rechtschreibung und verbesserten, wenn nötig, gemeinsam die Sätze. Zuletzt wurden die von mir formulierten Regeln vorgelesen und mit denen der Schüler verglichen. Gemeinsam klebten die Jugendlichen die Verhaltensregeln auf ein Plakat und hängten es im Raum auf. Mein Ziel war es nicht, den Schülern die wichtigen Regeln vorzusetzen, sondern ihnen das Gefühl zu geben, sie selbst aufgestellt zu haben. Die Bilder dienten zur Motivation. Die Jungen arbeiteten viel mit. Immer wieder bemerkte ich, wie ich zu einem Fragen entwickelnden Unterricht tendierte. Das möchte ich in den nächsten Sitzungen verbessern. Auf die Formulierung wenn wir mit Frau Fischer sind hin, erklärte ich kurz, dass die Form von sein in Verbindung mit Personen die Präposition bei fordert. Murrad formulierte daraufhin den Beispielsatz wenn ich bei dem Arzt bin. Ganz klar und verständlich wurde diese Regel meiner Einschätzung nach noch nicht. In einer der nächsten Sitzungen möchte ich dies noch einmal wiederholen.
32 Konzeption: Wissenschaft-Praxis-Projekt (Handlungsforschung) Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Wer kann Interkulturelle/r Lernbegleiter/-in werden? - Für die Mitarbeit am Projekt bewerben können sich alle Lehramtsstudentinnen und -studenten aller Studiengänge, die längerfristig in einem solchen Projekt mitarbeiten wollen. - Da Schulklassen in immer größerem Maße multiethnisch zusammengesetzt sind, ist der Erwerb einer Zusatzqualifikation in Interkultureller Pädagogik - Interkultureller Lernbegleiter - für Ihre spätere berufliche Tätigkeit von Bedeutung. - Im Rahmen der Projektarbeit kann auch die Zulassungsarbeit/Diplomarbeit entstehen.
33 Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Konzeption: Qualitative Forschung (Handlungsforschung) Wissenschaft - Praxis - Projekt Qualitative Evaluation des Projektes durch die Studierenden, Projektleitung + Projektpartner 1 x pro Woche Supervision und Beratung für die studentischen Lehrerinnen und Lehrer Anleitung der Studierenden zur Selbstevaluation und systematischen Reflexion der Praxis Qualitative Prozess- und Ergebnisevaluation (Forschungstagebuch, Lerntagebuch, Interviews u.a.) Sprachförderung in Kleingruppen (3-4 Kinder oder Jugendliche mit Migrationshintergrund) in Hauptschulen der Region Sprachförderung 2 x pro Woche je 1 ½ Stunden am Vormittag oder Nachmittag Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und Eltern vor Ort
34 Start der ersten Phase des Projektes Auftaktveranstaltung 18. Mai 2006 im Rathaus Weinheim
35 Interkulturelles Kompetenzzentrum Schulentwicklung Projekt: Fit in Deutsch Zielgruppen im Projekt Kinder/Jugendliche mit Migrationshintergrund an Hauptschulen Studierende der Pädagogischen Hochschule beteiligte Schulen Weiterbildung der Lehrkräfte Eltern der Kinder und Jugendlichen beeinflussen
36 Die Studierenden lernen, dass Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Übergeordnete Ziele des Projekts Zielgruppe Studierende: eine von der Schulsprache abweichende Erstsprache ein Hindernis für das Erlernen der deutschen (Schul-)Sprache als Zweitsprache ist und damit ein Hindernis für das Lernen insgesamt darstellen kann, je früher, länger und intensiver der Unterricht in der Zweitsprache (Mehrheitssprache), desto besser die Lernergebnisse der Kinder, Sprache ist ein bzw. sogar der Schlüssel zum Schulerfolg Kinder anderer Herkunftssprache, können die Zweitsprache schneller erlernen, wenn sie der Zweitsprache genügend ausgesetzt sind, komplexe Zusammenhänge zwischen Sprachkompetenz, Erwerb fachbezogener Unterrichtsinhalte und methodisch-didaktischer Aufbereitung von Unterrichtsinhalten bestehen und in jedem Unterrichtskonzept berücksichtigt werden müssen.
37 Interkulturelles Kompetenzzentrum Überblick über die Möglichkeiten bei der Mitarbeit für die Studierenden Erwerb der Zusatzqualifikation als Interkulturelle/r Lernbegleiter/in mit einem Anteil zur Qualifizierung im Bereich Berufsorientierung Erhöhung der eigenen Professionalität Sammeln intensiver praktischer Lehrerfahrung im Umgang mit mehrsprachigen, bikulturellen Kindern und Jugendlichen unter Anleitung erfahrener Hochschuldozenten Aneignung interkultureller Werthaltungen (Habitus), Kompetenzen sowie Einzelmethoden Fähigkeit zur Entwicklung von zielgerichteten, individualisierten Lehrmaterialien Erhöhung der Kommunikationskompetenzen im Umgang mit Lehrkräften und Eltern Erlernen diagnostischer Kompetenzen Erstellen individueller Lernpläne Erfahrungen mit Praxisforschung Erlernen von Selbstevaluation Studieren und Forschen Möglichkeit der Erstellung der Zulassungsarbeit/Diplomarbeit Vergütung der Förderarbeit
38 Zertifikat für die Zusatzqualifikation: Interkulturelle/r Lernbegleiter/in Interkulturelles Kompetenzzentrum Interkulturelle Lernbegleitung Modul 1: - Rechtliche, sozial- und bildungspolitische (4 SWS) - Rahmenbedingungen für die Arbeit mit Migrantenkindern und jugendlichen: Netzwerkbildung, Elternarbeit Modul 2: (4 SWS) Interkulturelle Pädagogik/Interkulturelles Lernen Modul 3: Deutsch als Zweitsprache (Deutsch als Fremdsprache) (4 SWS) aus pädagogischer Perspektive Modul 4: Praxismodul Interkulturelle Lernbegleitung 1 Schuljahr in einer Kleingruppe oder in einem Tandem
39 Interkulturelles Kompetenzzentrum Projekt: Fit in Deutsch Fokus der Qualifikation auf die Zielgruppen: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergund an Grund- und Hauptschulen; inkl. aller Sekundarstufenarten Studierende der Pädagogischen Hochschule Heidelberg als zukünftige Lehrkräfte: Erhöhung der Professionalisierung Eltern der Kinder und Jugendlichen Schulen und Lehrkräfte
40 Das Begleitseminar im SoSe 2010 Inhaltliche Schwerpunkte im Seminar - Reflexionskompetenz und Instrumente der Lernreflexion Lerntagebuch der Kinder und Jugendlichen Individueller Lernplan Forschungstagebuch der Studierenden - DaZ Spracherwerb aus pädagogischer Perspektive DaZ als unterrichtsübergreifendes Prinzip Fach sprache Didaktische und methodische Möglichkeiten einer angemessenen Berücksichtigung - Beispiele - Diagnostik - Präsentationen der Mini-Projekte - Interkulturelle Fragestellungen - Fallstudien in der Erziehungswissenschaft
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