Familien in der Natur

Transkript

1 Projekt Familien in der Natur Auswertung der Test-Kursreihe Frischluftzeit für Familien Auf Basis der Recherchen im Projekt Familien in der Natur hat das NaturGut Ophoven testweise zwei bestehende Programme weiterentwickelt, die die Bedürfnisse moderner Familien berücksichtigen und Lust auf Naturerfahrung machen sollen. Gefördert durch die

2 Die Inhalte In dem Programm Abenteuer Schatzsuche - Geocaching für Familien wurden die teilnehmenden Familien jeweils mit einem GPS-Gerät ausgestattet. Damit gingen die Familien auf dem weiträumigen Gelände des NaturGuts und im Kinder- und Jugendmuseum EnergieStadt auf Schatzsuche. Es warteten kniffelige Aufgaben auf sie, die nur gemeinsam in der Familie gelöst werden konnten. Empfohlen ist das Programm für Kinder ab 6 Jahren. Es dauerte 3 Stunden, hierbei war eine halbe Stunde für das Feedbackgespräch mit Snacks und Getränken eingeplant. In dem zweiten Programm mit dem Titel Raus in die Natur - mit Spannung, Spaß und Köpfchen ging es darum, Natur in ihrer Vielfalt zu erleben. Natur kann zum einen abenteuerlich, voller Action und aufregend sein, aber auch beruhigend, verträumt und still. Programmelemente waren Stille Post im Wald, Vertrauensfall, Slackline, Biobasketball (Weidenkorb selber basteln, Tannenzapfen als Ball), Weg der Sinne, Vogelkonzert und Fotografierspiel. Das Programm dauerte 2,5 Stunden, hier war ebenfalls eine halbe Stunde für das anschließende Feedbackgespräch eingeplant. Termine und Bewerbung Insgesamt wurden im Zeitraum von Juni bis August 2017 vier Frischluftzeit-Veranstaltungen angeboten. Ein zusätzlicher fünfter Termin fand am auf dem NaturGut-Sommerfest statt, bei dem zeitweise 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitmachten. Idealerweise sollte die Gruppe jedoch nicht aus mehr als 15 Kindern und Erwachsenen bestehen, damit alle optimal in das Programm eingebunden werden können. Als Wochentag wurde auf Basis der Projekterkenntnisse der Sonntagnachmittag ausgewählt, da dieser Zeitpunkt für Familien am geeignetsten erscheint. Die Frischluftzeit-Aktion wurde öffentlichkeitswirksam mit einer Beachflag, einem Roll-Up auf dem Gelände sowie im Vorfeld auf der Homepage, auf Facebook sowie in diversen regionalen Medien beworben. 2

3 Bewerbung des Programms auf dem NaturGut-Sommerfest 3 Die Rückmeldungen zu den Programmen fielen überwiegend positiv aus. Unter Natur verstehen die befragten Familien in erster Linie freie Bewegung ohne Einschränkung von Gefahren beispielsweise durch Autos. Die befragten Familien scheinen insgesamt ein großes Interesse an pädagogisch angeleiteten Aktionen in der Natur zu haben. Persönliche Anleitungen werden positiv bewertet, da so Gruppendynamik entsteht und es keinen Eigenaufwand für die Familien gibt. Im Vordergrund stehen das gemeinsame Erlebnis als Familie und die Beschäftigung der Kinder, denen sonst in der Natur langweilig ist.

4 Familien wünschen sich Abwechslung vom Alltag. Besonders beliebt sind Aktionen mit Abenteuercharakter und kognitiven Herausforderungen, aber auch ruhige Spiele. Oft macht die richtige Mischung ein positives Naturerleben aus. Als Highlight mit Abenteuercharakter zählt bereits eine Baumstammüberquerung über den Bach. Auch das Balancieren auf einer Slackline zählt zu positiv bewerteten außergewöhnlichen Erlebnissen. Erfolgselemente und Anreize für Naturerleben sind: - Wenig Eigenaufwand - Verpflegung mit Snacks und Getränken - Frische Luft / Bewegung - Kostengünstige Angebote - etwas Neues zu erleben / Abwechslung vom Alltag / Abenteuercharakter - Das Gemeinsame / Soziale Wir als Familie machen etwas gemeinsam, gerne auch mit anderen Familien gemeinsam - Beschäftigung und Auspowern der Kinder - kognitive Herausforderungen - Ruhe und Abschalten Bei der Entscheidung, an den Frischluftzeit-Programmen teilzunehmen spielte die Motivation und Initiative der Eltern eine große Rolle, da einige Kinder einen Ausflug in die Natur nicht von sich aus vorschlugen, vor Ort jedoch Freude am Naturerlebnis entwickelten. Hemmnisse für Naturerleben sind in erster Linie ein voller Terminkalender, verbunden mit Zeitmangel, aber auch fehlende Ideen und Naturentfremdung (manche Familien können sich nicht richtig auf Naturerfahrungen einlassen), Bequemlichkeit, der Anfahrtsweg und das Wetter. Lediglich einmal wurde der Preis für Familienangebote als Hemmfaktor genannt, und auch nur nachträglich per . Mit diesen Test-Programmen konnte bestätigt werden, dass die im Projekt identifizierten Erfolgsfaktoren tendenziell übertragbar sind auf andere Familien und dass es sich lohnt, diesen Ansatz weiter zu verfolgen. In Zukunft sollten diese Programme noch stärker im Sinne eines family learnings auf das gemeinsame Erlebnis von Familie ausgerichtet werden. 4

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