D. S. Tustin, R. E. Henriod, G. A. Dayatilake, K. C. Breen, M. J. Oliver Mai 2008
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1 Verbesserung der Fruchtgröße und Produktivität von Scifresh - Apfelbäumen: Einfluss der Regulierung der Gesamtbaum-Blütenknospendichte durch zentrifugale Erziehung (Centrifugal Training, CT). D. S. Tustin, R. E. Henriod, G. A. Dayatilake, K. C. Breen, M. J. Oliver Mai 2008 Bericht an ENZA Ltd HortResearch-Kundenbericht-Nr HortResearch-Vertrags-Nr D. S. Tustin, R. E. Henriod, G. A. Dayatilake, K. C. Breen, M. J. Oliver The Horticulture and Food Research Institute of New Zealand Ltd HortResearch Hawke's Bay Private Bag 1401 Havelock North Hastings 4157 NEUSEELAND Telefon: Fax:
2 HAFTUNGSAUSSCHLUSS Sofern nicht anders vereinbart, lehnt HortResearch jegliche Prognose, Gewährleistung oder Versicherung in Bezug auf die Genauigkeit oder Gebrauchstauglichkeit der in diesem Bericht enthaltenen Informationen bzw. wissenschaftlichen oder anderen Ergebnissen ab. Weder HortResearch noch seine Mitarbeiter haften für Kosten (einschließlich Rechtskosten), Ansprüche, Verbindlichkeiten, Verluste, Schäden, Verletzungen usw., die sich direkt oder indirekt aus dem Vertrauen auf die in diesem Bericht enthaltenen Informationen ergeben. COPYRIGHT (2008) The Horticulture and Food Research Institute of New Zealand Ltd, Private Bag , Auckland Mail Centre, Auckland 1142, Neuseeland. Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Urheberrechtsinhabers darf kein Teil dieser Veröffentlichung vervielfältigt, in einem Abrufsystem gespeichert, übertragen, verbreitet oder kopiert werden, unabhängig davon, auf welche Art und Weise oder mit welchen Mitteln (elektronisch, mechanisch oder anderweitig) dies geschieht. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen sind vertraulich und dürfen ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Chief Executive Officer, The Horticulture and Food Research Institute of New Zealand Ltd, Private Bag , Auckland Mail Centre, Auckland 1142, Neuseeland, in keiner Form an Dritte weitergegeben werden. BESCHRÄNKTER SCHUTZ Dieser Bericht darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Chief Executive Officer, The Horticulture and Food Research Institute of New Zealand Ltd, Private Bag , Auckland Mail Centre, Auckland 1142, Neuseeland, ganz, jedoch nicht teilweise, vervielfältigt werden. Dieser Bericht wurde von The Horticulture and Food Research Institute of New Zealand Ltd (HortResearch) ausgearbeitet, dessen Zentrale in 120 Mt Albert Rd, Mt Albert, AUCKLAND, Neuseeland, ansässig ist. Er wurde genehmigt von: Forscher Im Auftrag Gruppenleiter, Quality Systems Datum: 21. Mai 2008 Datum: 21. Mai 2008
3 INHALT Seite EXECUTIVE SUMMARY...1 INTRODUCTION...4 MATERIAL AND METHODS...6 Experimental...6 General Methods...8 Year Two Methods...9 RESULTS AND DISCUSSION...11 Flowering and Fruit Set...11 Return Bloom...11 Floral Spur Characteristics...13 Fruit Set Behaviour...14 Tree Productivity...18 Fruit Quality...20 General Comments...26 CONCLUSIONS...27 RECOMMENDATIONS...28 REFERENCES... 29
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5 1 ZUSAMMENFASSUNG Verbesserung der Fruchtgröße und Produktivität von Scifresh - Apfelbäumen: Einfluss der Regulierung der Gesamtbaum- Blütenknospendichte durch zentrifugale Erziehung (Centrifugal Training, CT). Bericht an ENZA Ltd Tustin DS, Henriod R, Dayatilake D, Breen K, Oliver MJ Mai 2008 Da das derzeitige Fruchtgrößenfil von Scifresh /Jazz nicht den Marktanforderungen entspricht, sind neue Produktionstechnologien erforderlich, um die Fruchtgröße zu verbessern. Bei diesem Projekt wird der Einfluss neuer Managementmethoden zur Reduzierung der Anzahl von Blütentrieben und ihrer Verteilung im Baum auf die Fruchtqualität untersucht. Annahmen zufolge verbessern diese Methoden wahrscheinlich die Leistung von Blütentrieben und beseitigen potenzielle Probleme mit Behangdichte und Fruchtgröße im Zusammenhang mit der übermäßigen Blütenanregung von Scifresh. Hauptergebnisse nach zwei aufeinanderfolgenden Versuchsjahren: Der Fruchtansatz der einzelnen Kurztriebe konnte durch zentrifugale Erziehung (Centrifugal Training, CT) stark erhöht werden. Die Reaktionen des Fruchtansatzes auf CT und Vertikalachsen-Standardmanagement (VA) in zwei aufeinanderfolgenden Jahren haben den Entwurf eines Reaktionsmodells für Scifresh -Äpfel ermöglicht, dem zufolge sich der Fruchtansatz portional zur Reduzierung der ursprünglichen Blütenknospen-Dichte verbessert. Das Fruchtansatz-Reaktionsmodell ist ein schlagkräftiger Beweis für die Hypothese, dass die übermäßige Blütenanregung von Scifresh u. a. von einem reduzierten Fruchtansatz und einer ungleichmäßiger Behangdichte einschließlich variabler Fruchtgrößen verursacht wird. Im zweiten Jahr der Studie veränderten die Triebausdünnungsbehandlungen mit CT die Zusammensetzung oder Größe von Triebblättern oder Blütenböden von Blütenknospen während der Blüte nicht. Mittlere Baumerträge von 34 bis 49 kg im zweiten Jahr entsprachen Bruttoerträgen von 56 bis 80 t/ha. Erträge von 34 bis 49 kg Baum wurden bei relativ niedrigen endgültigen Behangdichten im Bereich von 3,9 bis 6,1 n cm 2 Stammquerschnittsfläche erzielt. Die mittlere Fruchtgröße war bei den mit CT behandelten Bäumen am größten und lag im zweiten Jahr beständig bei g, was einem Anstieg um g gegenüber dem Vorjahr entspricht. Es wird angenommen, dass die Fruchtgrößenreaktionen auf das CT- Management das Ergebnis eines größeren Anteils an Blütenknospen sind, die sich aus Terminalblüten von Trieben kurzer bis mittlerer Länge entwickelt haben den Knospen, die bekanntermaßen erheblich größere hervorbringen als jeder andere Knospentyp von Scifresh. Fruchteigenschaften, die als Anzeigen für die Erntereife verwendet wurden, wurden von keinem der Behandlungsfaktoren in dieser Studie beeinflusst.
6 2 aus dem zweiten Erntejahr wiesen im Vergleich zum Vorjahr bei gleicher Behandlung ähnliche oder verbesserte Ergebnisse bei der Konzentration an löslichen Feststoffen, der Fruchtfleischfestigkeit und dem Gehalt an titrierbarer Säure auf. Bei der inneren Fruchtqualität gab es zwischen CT- und VA-Managementsystem keine großen Unterschiede. Die wenigen auftretenden Abweichungen schienen bei einigen VA- Anwendungen mit den Auswirkungen einer leichten Behangdichte von alle zwei Jahre tragenden Bäumen zusammenzuhängen.
7 3 Weitere Informationen erhalten Sie von: Stuart Tustin The Horticulture and Food Research Institute of New Zealand Ltd HortResearch Hawke's Bay Private Bag 1401 Havelock North Hastings 4157 NEUSEELAND Telefon: Fax:
8 4 EINLEITUNG Angesichts eines Übermaßes an kleinen n, die normalerweise von jungen intensiven Pflanzungen in Neuseeland stammen, entspricht das derzeitige Ernteumfangfil von Scifresh /Jazz nicht den Marktanforderungen. Die Reduzierung der Behangdichte kann die Fruchtgröße verbessern. Eine komplementäre Methode besteht aber darin, die Qualität und Leistung der Blütenbüschel von Kurztrieben zu verbessern, d. h. die Anzahl und Größe der Kurztriebblätter, die Blütengröße und die Fruchtkuchenentwicklung zu optimieren. Wir haben festgestellt, dass die Terminalblütenbereiche von Trieben, die all die oben beschriebenen verbesserten Merkmale aufweisen, die größten hervorbringen (Breen et al. 2007; Tustin et al. 2007). Diese Studie, die 2006 begann, soll unsere Hypothese belegen, dass die Größe der an einem Baum im Zusammenhang mit der Größe/Kraft der Kurztriebe steht, wobei durch eine Reihe von Praktiken eine verbesserte Triebkraft angeregt werden soll. Wenn die Triebkraft so beeinflusst werden kann, dass eine bessere Fruchtgröße erzielt wird, wird automatisch durch die Erhöhung des mittleren Fruchtgewichts für eine entsprechende Anzahl von n Baum die Produktivität verbessert. Im Rahmen dieses Projekts wird untersucht, wie Managementmethoden, bei denen die Anzahl der Blütentriebe und ihre Verteilung im Baum reduziert werden, die Fruchtqualität beeinflussen und möglicherweise die Kraft und Leistung der im Baum verbleibenden Blütentriebe verbessern können. Bei der künstlichen Vernichtung von Kurztrieben durch manuelle Reduktion der Anzahl und Verteilung von Kurztrieben handelt es sich um eine neue französische Baummanagementmethode, die zentrifugale Erziehung (Centrifugal Training = CT) genannt und auf einzelne Zweige angewendet wird. Ziel ist die Anregung der Triebkraft, um so eine bessere Fruchtqualität und Regelmäßigkeit bei der jährlichen Produktion zu erhalten (Lauri & Lespinasse 1999; Lauri et al. 2004). Der Theorie zufolge ersetzt die künstliche Vernichtung von Kurztrieben (Beseitigung von Kurztrieben) größtenteils das jährliche Beschneiden, da es das durch Beschneiden angeregte wiederkehrende vegetative Wachstum weitgehend unterbindet. Bei der Methode kommt es darauf an, die Fruchtzweige zu einer leicht hängenden Position zu erziehen, die als die optimalste reduktive und vegetativ gebändigte Position für Fruchtzweige von Apfelbäumen gilt. Die theoretischen Vorteile von CT bestehen darin, dass bei unterdrücktem vegetativem Wachstum ein höherer Anteil der saisonal akkumulierten gesamten Trockensubstanz für die reduktive Entwicklung zur Verfügung steht (z. B. Blühverhalten, Fruchtansatz, Fruchtentwicklung, neue Blütenanregung). Als Reaktion auf die Umverteilung der Trockensubstanz wird die achselständige Struktur am Reduktionstrieb (Fruchtkuchentrieb) verstärkt, um sich zu einer neuen Reduktionsknospe zu entwickeln in Form eines Kurztriebs oder einer Fruchtkuchen-Terminalknospe. Auf diese Weise können die Entwicklung von Blütentrieben und somit die Fruchtgröße sowie die jährliche Produktivität verbessert werden. Auf welcher logischen Grundlage können CT-Methoden die Produktivität und Fruchtqualität von Scifresh unserer Ansicht nach verbessern? Zu den zuchtsortenspezifischen Eigenschaften der Scifresh -Äpfel, die wir mit geringer Produktivität und kleiner Fruchtgröße in Verbindung bringen, gehört auch eine Tendenz zu übermäßigem Fruchtfall, der einen unvorhersehbaren letzten Fruchtansatz und einen sehr hohen Anteil an natürlicher jährlicher Vernichtung von Kurztrieben zur Folge hat. Aufgrund von Beobachtungen lässt sich annehmen, dass diese Eigenschaften auf die Tendenz von Scifresh zu einer übermäßigen Blütenanregung zurückzuführen sind, die zu schlecht entwickelten und schwachen Blütentrieben führt, welche wie oben beschrieben reagieren.
9 5 Eine zweite Folge dieser zuchtsortenspezifischen Eigenschaft kann daher möglicherweise sein, dass viele Blütenbereiche mit geringerem Potential für Größe beibehalten. Zusammengenommen lassen diese Reaktionen bei Scifresh -Bäumen auf einen starken Konkurrenzkampf der Knospen um Ressourcen als Folge einer sehr hohen Blütenknospenanregung schließen, wobei insbesondere während der Blüte- und Fruchtansatzzeit zu Beginn des saisonalen Wachstumszyklus um Reserven konkurriert wird.
10 6 Bei der Erwägung von Methoden zur Bewältigung dieser Fruchtgrößen- und Produktivitätsbleme wurde das Potenzial von CT insbesondere die künstliche Vernichtung von Trieben als praktisches Managementverfahren ermittelt, um die Ressourcenverteilung und die physiologischen Reaktionen zu ändern, die für die Regulierung von Blüte, Fruchtansatz, Fruchtentwicklung und Produktivität auf Gesamtbaumebene maßgeblich sind. Besonders das Konzept der künstlichen Vernichtung von Trieben könnte die Verfügbarkeit und Verteilung von Ressourcen so ändern, dass sie für einzelne Blütenknospen günstiger ausfällt. Die Studie wurde in der Saison vor dem Knospenaufbruch begonnen, und die anfänglichen Behangdichte- und Fruchtqualitätsreaktionen dieser ersten Saison wurden für ENZA Ltd in dem HortResearch-Kundenbericht Nr aufgezeichnet (Tustin et al. 2007). In diesem Bericht werden die Reaktionen von Scifresh -Bäumen während des zweiten Jahres nach Beginn und Fortsetzung des CT-Managements im Vergleich zum neuseeländischen Vertikalachsen-Standardmanagement (VA) in einem intensiven Bepflanzungssystem auf M.9- Zwergunterlagen dargelegt. Im zweiten Jahr wurden Entwicklungsreaktionen wie Blüte und Fruchtansatz, Fruchtqualität und Baumduktivität gemessen. MATERIAL UND METHODEN VERSUCHSBESCHREIBUNG Für den Versuch wurde im August 2006 ein Block sechsjähriger Scifresh -Apfelbäume auf M.9 Unterlagen vorbereitet, die in einem Abstand von 3,5 x 1,75 m (1632 Bäume Hektar) gepflanzt waren und sich auf dem Lawn Rd Research Orchard, Hawke s Bay Research Centre of The Horticulture and Food Research Institute of New Zealand Ltd (HortResearch) befanden. Die Bäume wurden seit der Anpflanzung als VA-Zwerg-Zentralbäume erzogen. Die Produktivität und Fruchtqualität von Bäumen, die einer CT unterzogen wurden, und Bäumen, die einer Standard-VA-Erziehung unterzogen wurden, wurden verglichen. Der Versuchsaufbau berücksichtigte drei Versuchsfaktoren: Behangdichte (drei Ebenen), Fruchtzahl Kurztrieb innerhalb einer Behangdichte (ein oder zwei Kurztriebe Kurztrieb) und Baummanagementsystem (CT vs. VA). Anwendungen fanden auf einzelnen Gesamtbaumparzellen innerhalb eines vollständigen randomisierten Blockschemas statt, wobei sieben Blöcke verwendet wurden. Der Faktor Behangdichte wurde entsprechend den von Lauri et al. (2004) beschriebenen CT- Managementmethoden bei Gala Äpfeln als Anzahl von n cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF) auf individueller Zweigbasis mit vier, fünf oder sechs n cm 2 ZQF definiert. Auf der Grundlage der Ergebnisse von Lauri et al. (2004) ergaben unsere Berechnungen der theoretischen Erträge Hektar für die Behangdichte jeweils 53, 66 und 80 t/ha für Behangdichten von vier, fünf oder sechs n cm 2 ZQF. Diese Zahlen dienten als Anhaltspunkte für die Auswahl der Behangdichte in unserem Versuch. Diesen Berechnungen zufolge betrug die durchschnittliche Anzahl der Baum für jede Behangdichte 170 bei einer Behangdichte von vier n cm 2 ZQF, 205 bei einer Behangdichte von fünf n cm 2 ZQF und 247 bei einer Behangdichte von sechs n cm 2 ZQF. Bei VA-Bäumen, bei denen keine Kurztriebmanipulation vorgenommen wurde, wurden die gleichen Behangdichten durch Handausdünnung nach dem endgültigen Fruchtfall erreicht.
11 7 Der zweite Versuchsfaktor, die Fruchtzahl Kurztrieb innerhalb einer Behangdichte, wurde durch zweimaliges Ausdünnen von Kurztrieben zur Festlegung der Behangdichte bei CT- Management erreicht. Beim ersten Mal wurden die Kurztriebe auf die Anzahl ausgedünnt, die für die erforderliche Behangdichte notwendig ist, wenn jeder Kurztrieb nur eine einzige Frucht trägt. Wenn jeder Kurztrieb zwei trug, wurde die Behangdichte durch eine Verdoppelung der Ausdünnungsintensität vorbereitet, so dass nur die Hälfte der Kurztriebe übrigblieb, die notwendig gewesen wären, wenn jeder Kurztrieb nur eine Frucht getragen hätte. Dies war eine wesentlich einschneidendere Maßnahme, um den Kronenaufbau von Bäumen unter CT-Management zu erreichen.
12 8 Für den dritten Versuchsfaktor, das Baummanagement, war die Vorbereitung durch CT- Managementmethoden erforderlich, insbesondere durch das Entfernen von Kurztrieben (künstliche Vernichtung von Trieben) auf Zweigbasis, um die erforderliche Behangdichte zu erreichen. Wo erforderlich, wurden außerdem Zweige in eine leicht hängende Position ( ) gebracht. Die Bäume, die der herkömmlichen VA-Zentralbaum-Erziehung unterzogen wurden, dienten im Versuch auch als Kontrollbäume für den Baummanagementfaktor. In der Saison vorbereitete Anwendungen wurden in der Saison an denselben Bäumen wiederholt. ALLGEMEINE METHODEN Das Ausdünnen von Kurztrieben für die CT-Anwendung erfolgte jährlich in der späten Winter- bis frühen Knospenaufbruchphase. Darüber hinaus wurden an jährlichen Trieben alle 10 cm alle achselständigen Blütenknospen bis auf eine blütenlose achselständige Knospe entfernt, um einen späteren Kurztriebersatz zu ermöglichen. Das Entfernen der achselständigen Blütenknospen erfolgte in der frühen Blütephase. Während der Vorbereitung der Kurztriebdichte der Zweige für die CT-Anwendung wurden alle Zweige an diesen Bäumen, die über die waagerechte Position hinausreichten, aus den in der Einleitung genannten Gründen (Wuchskraftreduzierung und -kontrolle) in eine leicht hängende Position gebunden. Bäume unter VA-Management wurden lediglich einer normalen Winterbeschneidung unterzogen und zu diesem Zeitpunkt nicht weiter manipuliert. Die Stammquerschnittsfläche aller Bäume wurde aus den Messungen ihres Stammumfangs 20 cm über der Knospenverbindung bestimmt. Eine chemische Ausdünnung wurde nicht vorgenommen. Der Fruchtansatz wurde nach dem endgültigen Fruchtfall und vor der Handausdünnung zur Vorbereitung der endgültigen Behangdichteanwendungen gemessen. Je ein großer Ast im unteren Bereich auf der östlichen und westlichen Seite der Bäume wurde als Kontrollast für den Fruchtansatz bestimmt. Der Basisumfang dieser Äste wurde zur Berechnung der Zweigquerschnittsfläche gemessen. Der Fruchtansatz wurde als Anzahl der einzelnem Blütentrieb festgehalten. Auch Null-Fruchtansätze für Kurztriebe, die blühten, aber keine entwickelten, wurden festgehalten. Sofort nach dem endgültigen Ansatz und Fruchtfall Ende November wurden Behangdichten bei Bäumen unter VA-Management festgelegt, die den Behangdichten entsprachen, die durch Ausdünnung von Kurztrieben bei Knospenaufbruch bei Bäumen unter CT-Management festgelegt wurden. Auch bei den Bäumen unter VA-Management wurden alle Fruchtansätze in achselständigen Knospenbereichen entfernt. Zur gleichen Zeit wurden Knospenbereiche bei Bäumen unter CT-Management, die jeweils mehr als eine oder zwei Kurztrieb angesetzt hatten, auf die erforderlichen ein oder zwei Kurztrieb ausgedünnt. Messungen der Erträge, der mittleren Fruchtgröße und der Fruchtqualitätsattribute wurden nach der Ernte vorgenommen. Die wurden entsprechend den von ENZA festgelegten kommerziellen Reife- und Qualitätsnormen geerntet, denen zufolge drei selektive Pflückungen über einen Zeitraum von 12 bis 14 Tagen von der ersten bis zur dritten Ernte vorgenommen werden müssen. Die geernteten wurden über ein elektronisches Fruchtmessgerät geleitet, das die Anzahl der und die Fruchtmasse einer jeden Frucht verzeichnete. Nach dem Wiegen der von jedem Replizierungsbaum wurden nach dem Zufallsprinzip zehn ausgewählt, um die Erntequalität zu beurteilen.
13 9 Dabei wurden die folgenden Erntequalitätsattribute gemessen: 1. Deckfarbe (%) 2. Grundfarbe (0-9) mithilfe der Braeburn -Grundfarbenskala der Branche 3. Frischgewicht (g) 4. Fruchtfestigkeit (kgf) mithilfe eines Güss-Fruchttexturanalyse-Geräts mit 11,1-mm- Kopf 5. Konzentration löslicher Feststoffe ( Brix) mit einem Atago PAL-1- Digitalrefraktometer 6. Titrierbare Säure (% Apfelsäure) durch Safttitration mit 0,1 M NaOH unter Verwendung einer Mengensaftbe, die aus zwei vertikalen Gewebekeilen von entgegengesetzten Seiten aller zehn entnommen wurde (Metrohm 730- Titrierautomat) 7. Stärkemusterindex anhand der Stärkemusterstandardtabelle der Branche (Skala von 0-6) METHODEN IM ZWEITEN VERSUCHSJAHR Im August 2007 wurden die dem CT-Management unterzogenen Bäume den Anforderungen gemäß leicht beschnitten und die Kurztriebdichten der Zweige wieder auf ihre jeweilige experimentelle Behangdichte und Fruchtzahl Kurztrieb gebracht. Die dem VA- Management unterzogenen Bäume wurden gemäß den für Zwergbäume geltenden Standardpraktiken der Branche beschnitten. Die Blütentriebqualität wurde anhand von vier Blütentrieben, Terminal- und achselständigen Knospen Baum beurteilt, die in der Mitte der Blütezeit entnommen wurden. Die Blütenknospen wurden alle an demselben Datum in genau demselben Anthesestadium entnommen, d. h. nach dem Öffnen der Königsblüte, aber bei geschlossenen Seitenblüten. Alle Blütenknospen wurden von der westlichen Seite des Baums von Ästen 1,5-2 m über dem Boden entnommen. Kurztriebe wurden in florale und vegetative Bestandteile zerlegt, die wie folgt gemessen wurden: 1. Gesamtblattzahl 2. Gesamtblattfläche (cm 2 ) mithilfe eines LiCor Planimeters 3. Gesamtblütenzahl 4. Gesamtes Blütenboden-Trockengewicht nach Trocknung auf Konstantgewicht bei 60 o C in einem Heißluftofen. Während der Blüte wurden die Folgeblütereaktionen auf alle Behandlungen durch Ermittlung der Anzahl der Blütentriebe an zwei Hauptästen (je einem der unteren Äste auf der östlichen und der westlichen Seite des Baumes) gemessen. Der Basisumfang dieser Äste wurde zur Berechnung der Zweigquerschnittsfläche gemessen. Die Messung des Fruchtansatzes, der bei Abschluss des endgültigen Fruchtfalls Ende November tokolliert wurde, erfolgte ebenfalls an diesen kontrollierten Ästen. Der Fruchtansatz wurde als Anzahl der einzelnem Blütentrieb gemessen. Auch Null-Fruchtansätze für Kurztriebe, die blühten, aber keine entwickelten, wurden festgehalten. Diese Daten ermöglichten auch die Berechnung der Gesamtanzahl von Frucht ansetzenden Kurztrieben und der gesamten Fruchtansatzdichte. Nach Protokollierung des Fruchtansatzes wurden alle Bäume von Hand gemäß den oben beschriebenen Methoden des ersten Studienjahrs auf die der jeweiligen Behandlung entsprechenden Behangdichten und Fruchtzahlen ausgedünnt. In diesem zweiten Jahr war insbesondere bei VA-Bäumen eine Zweijährigkeit offensichtlich, die zu einer geringeren Blüte an Kurztrieb- und Terminalknospen führte, als für einige der anwendungsbedingten
14 10 Behangdichten erforderlich ist. Es wurde beschlossen, bei VA-Bäumen in diesen Fällen zu versuchen, die erforderlichen Fruchtzahlen an den einzelnen Zweigen mithilfe des Fruchtansatzes an achselständigen Blüten zu erzielen. Diese Korrektur war bei CT-Bäumen nicht möglich, da die Methoden die Beseitigung der meisten achselständigen Knospen vor Blüte und Fruchtansatz beinhalteten. Die Messung von Ernte, Fruchtqualität und Ertrag im zweiten Jahr erfolgte gemäß den Verfahren, die im ersten Jahr verwendet wurden und oben dargestellt sind.
15 11 ERGEBNISSE UND DISKUSSION BLÜHVERHALTEN UND FRUCHTANSATZ Folgeblüte Zentrifugale Erziehung erfordert in Bezug auf die Blütenknospendichte Obergrenzen von 4, 5 oder 6 Blütenbüscheln cm 2 ZQF bei Behangdichten von einer Frucht Kurztrieb bzw. 2, 2,5 oder 3 Blütenbüscheln cm 2 ZQF bei Behangdichten von zwei n Kurztrieb. Bei der Folgeblüte lag die Blütenknospendichte bei allen CT-Anwendungen unter diesen Grenzwerten, was darauf hindeutet, dass nicht alle bei der Triebausdünnung selektierten Kurztriebe floral waren (Tabelle 1). Tatsächlich fiel die Blütenknospendichte bei der Folgeblüte unter CT-Management mit einer Frucht Kurztrieb bei allen Behangdichten ähnlich aus und war niedriger als im Vorjahr (Tustin et al. 2007). Die Folgeblüte bei CT- Anwendungen mit zwei n Kurztrieb kam den durch die Kurztriebausdünnung auferlegten Obergrenzen am nächsten, was darauf hindeutet, dass die meisten dieser beibehaltenen Kurztriebe floral waren. Die Blütenknospendichte von VA-Bäumen ähnelte bei der Anwendung mit der niedrigsten Behangdichte der von CT-Bäumen, nahm mit Zunahme der Behangdichte jedoch bedeutend ab. Bäume, die einer VA-Erziehung mit Behangdichten von fünf oder sechs n cm 2 ZQF unterzogen wurden, wiesen Blütenknospendichten von weniger als zwei Blütenbüscheln cm 2 ZQF und eine sichtlich leichte Blüte auf. Im Vergleich schienen CT- und VA-Bäume, die Blütenknospendichten von mehr als 2,5 Blütenbüscheln cm 2 ZQF erzielten, eine zufriedenstellende Folgeblüte hervorzubringen und wurden nicht als zweijährige, schwächer blühende Bäume angesehen. Die 2007 beobachteten Folgeblütemuster bezogen sich im Allgemeinen auf die tatsächlichen Behangdichten für die verschiedenen Managementanwendungen der vorherigen Saison, wobei die Blütendichte als Reaktion auf höhere Baumerträge abnahm ein Verhalten, das bei Apfelbäumen zu erwarten ist. Tabelle 1. Folgeblüte (mittlere Blütenknospendichte von Kurztrieb- und Terminalknospen Anzahl der Blütenbüschel cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF)) im Frühjahr des zweiten Jahres bei siebenjährigen Scifresh -Apfelbäumen unter jährlichem CT-Management, das in der vorherigen Saison vorbereitet wurde, und VA-Management (Kontrollanwendung), bei dem in der vorherigen Saison drei Behangdichten nach Fruchtzahl cm 2 ZQF eingestellt wurden, d. h. eine Ausdünnung auf eine oder zwei Kurztrieb erfolgte. Behangdic hte cm2 ZQF) Vier Fünf Sechs Blütenknospendichte (Anzahl Blütenbüschel cm 2 ZQF) Zentrifugales Management Vertikalachsenmanagement Eine Zwei Eine Zwei Frucht Mittelwe Frucht Mittelwe rt rt Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Behangdic hte 3,24 1,6 2,42 3,45 2,63 3,04 2,73 3,17 2,32 2,74 2,37 1,93 2,15 2,45 3,37 2,52 2,94 1,2 1,14 1,17 2,06 Management 2,7 2,12
16 12 Mittelwert Kurztrieb (Mittelwer t) Eine Frucht Kurztrieb 2,8 Zwei Kurztrieb 2,02 LSD (P=0,05) mittlere Behangdichte = k. A.; Management-Mittelwert = 0,577; mittlere Fruchtzahl Kurztrieb = 0,577; Wechselwirkung Behangdichte x Baummanagement = 0,99.
17 13 Eigenschaften von Blütenknospen Blütenknospen aus Kurztrieb- und Terminalbereichen wurden in der Mitte der Blütezeit in Blatt- und Blütenbestandteile zerlegt, um festzustellen, ob die Baum- und Behangmanagementanwendungen der vorherigen Saison die Größe und Triebkraft von Blütentrieben zu Beginn der Folgesaison beeinflusst haben. Die Anzahl der Blätter an Blütentrieben fielen für alle Anwendungen ähnlich aus und lag im Bereich von sechs bis acht Blättern Kurztrieb (Daten nicht dargestellt). Bei der Gesamttriebblattfläche von Blütentrieben und Terminalen während der Blüte gab es keine Unterschiede, wobei der mittlere Bereich zwischen 22 und 24 cm 2 lag. Unterschiede bei der Kurztriebblattfläche wurden der Wechselwirkung des Baummanagements mit dem Fruchtbehang zugeschrieben, nicht jedoch mit der Anzahl der Kurztrieb (Tabelle 2). Insgesamt wiesen die dem VA-Management unterzogenen Bäume während der Blüte die Kurztriebe mit der größten Blattfläche auf, obgleich diese mit zunehmender Behangdichte abnahm. Dieses Muster war bei den dem CT-Management unterzogenen Bäumen nicht zu erkennen, abgesehen davon, dass die Blattfläche bei ähnlichen Anwendungen mehr oder weniger der der VA-Bäume entsprach oder kleiner war. Obwohl signifikante mit dem Baum- oder Behangmanagement zusammenhängende Unterschiede festgestellt wurden, waren die absoluten Unterschiede nicht groß, und die typische Blattfläche von Scifresh -Kurztrieben während der Blüte ist im Vergleich zu anderen kommerziellen Apfelsorten klein (Wunsche & Palmer, unveröffentlichte Daten). Tabelle 2. Gesamttriebblattfläche (cm 2 ) von Kurztrieb- und terminalen Blütenknospen in der Mitte der Blütezeit des zweiten Jahres bei siebenjährigen Scifresh -Apfelbäumen unter jährlichem CT-Management, das in der vorherigen Saison vorbereitet wurde, und VA- Management (Kontrollanwendung), bei dem in der vorherigen Saison drei Behangdichten nach Fruchtzahl cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF) eingestellt wurden, d. h. eine Ausdünnung auf eine oder zwei Kurztrieb erfolgte. Behangdic hte Anzahl cm 2 ZQF Vier Fünf Sechs Gesamttriebblattfläche (cm 2 ) Zentrifugales Management Vertikalachsenmanagement Eine Zwei Eine Zwei Frucht Mittelwe Frucht Mittelwe rt rt Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Behangdic hte 19,8 25,9 22,9 27,0 27,9 27,4 25,1 17,1 17,3 17,2 31,1 20,9 26,0 21,6 21,5 2,45 23,0 24,9 21,3 23,1 23,1 Management 21,0 25,5 Mittelwert Kurztrieb (Mittelwer t) Eine Frucht Kurztrieb 23,6 Zwei Kurztrieb 23,0 LSD (P=0,05) mittlere Behangdichte = 2,53; Management-Mittelwert = 2,07; mittlere Fruchtzahl Kurztrieb = k. A.; Wechselwirkung Behangdichte x Baummanagement = 3,59.
18 14 Die Anzahl der Blüten an Blütenknospen war bei Terminalknospen im Vergleich zu Kurztriebknospen etwas größer (ein Mittelwert von 5,6 Blüten gegenüber 5,1 Blüten), doch wurde die Blütenzahl Knospe von Baummanagement und Behangdichte nicht beeinflusst. Beim Vergleich des Gesamttrockengewichts von Blütenböden Knospe schienen die Terminalen ein signifikant höheres Gesamtblütenboden-Trockengewicht zu erzeugen. Bei der Bereinigung für die Blütenzahl Knospe wurde jedoch deutlich, dass sich das mittlere Blütenboden-Trockengewicht (~20 mg) von Kurztrieb- und terminalen Blütenknospen nicht voneinander unterschied. Daher hatten die in der vorherigen Saison durchgeführten Baumerziehungs- und Behangdichteanwendungen keinen Einfluss auf die Morphologie von Blütenknospen, wie die Messungen während der Blüte in der Folgesaison ergaben. Dies weist darauf hin, dass diese Anwendungen keinen messbaren Einfluss auf die Veränderung der Größe von einzelnen Blütenknospen von Scifresh hatten, der zu einer Verbesserung des ersten Fruchtansatzes führen könnte. Fruchtansatzverhalten Die Fruchtansatzmuster von CT-Bäumen, deren Kurztriebe auf vier bis sechs cm 2 ZQF ausgedünnt wurden, waren denen, die in der vorherigen Saison aufgezeichnet wurden, sehr ähnlich. Nur 15% bis 20% der Knospen setzten überhaupt keine an, während der Fruchtansatz bei 50% der Knospen zwei oder mehr Kurztrieb betrug (Abbildungen 1 3). Das Fruchtansatzmuster war bei allen drei durch CT-Management eingestellten Behangdichten mehr oder weniger konsistent. Frequency distribution CT4x1 CT4x2 VA4x1 VA4x Sp0 Sp1 Sp2 Sp3 Sp4 Sp5 Sp6 Fruit no. per spur Abbildung 1. Anteil der Blütentriebe mit einer Anzahl von 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 n Kurztrieb an siebenjährigen Scifresh -Apfelbäumen mit einer durch zentrifugale Erziehung (CT) erzielten Kurztriebdichte von vier n cm 2 Zweigquerschnittsfläche und die vergleichbare Reaktion bei entsprechenden nicht modifizierten Bäumen, die einem konventionellen Vertikalachsenmanagement (VA) unterzogen wurden. In der Anwendungslegende bedeutet x1 eine Frucht Kurztrieb und x2 zwei Kurztrieb innerhalb einer Behangdichte.
19 15 Frequency distribution CT5x1 CT5x2 VA5x1 VA5x Sp0 Sp1 Sp2 Sp3 Sp4 Sp5 Sp6 Fruit no. per spur Abbildung 2. Anteil der Blütentriebe mit einer Anzahl von 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 n Kurztrieb an siebenjährigen Scifresh -Apfelbäumen mit einer durch zentrifugale Erziehung (CT) erzielten Kurztriebdichte von fünf n cm 2 Zweigquerschnittsfläche und die vergleichbare Reaktion bei entsprechenden nicht modifizierten Bäumen, die einem konventionellen Vertikalachsenmanagement (VA) unterzogen wurden. In der Anwendungslegende bedeutet x1 eine Frucht Kurztrieb und x2 zwei Kurztrieb innerhalb einer Behangdichte.
20 16 Frequency distribution CT6x1 CT6x2 VA6x1 VA6x Sp0 Sp1 Sp2 Sp3 Sp4 Sp5 Sp6 Fruit no. per spur Abbildung 3. Anteil der Blütentriebe mit einer Anzahl von 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 n Kurztrieb an siebenjährigen Scifresh -Apfelbäumen mit einer durch zentrifugale Erziehung (CT) erzielten Kurztriebdichte von sechs n cm 2 Zweigquerschnittsfläche und die vergleichbare Reaktion bei entsprechenden nicht modifizierten Bäumen, die einem konventionellen Vertikalachsenmanagement (VA) unterzogen wurden. In der Anwendungslegende bedeutet x1 eine Frucht Kurztrieb und x2 zwei Kurztrieb innerhalb einer Behangdichte. Der Fruchtansatz von Bäumen unter VA-Management beschrieb ein anderes Muster als der von Bäumen unter CT-Management. Der Anteil der Blütenknospen, die keine ansetzten, fiel mit Erhöhung der Behangdichte von vier auf sechs cm 2 ZQF von 20% auf 10% (Abbildungen 1 3). Diese Werte stehen im Gegensatz zu den im Vorjahr tokollierten 50% bis 60%. Gleichzeitig stieg der Anteil der Kurztriebe, die mehrere ansetzten, für dieselben Behangdichten von 50% auf 80% (Abbildungen 1 3). Diese Fruchtansatzreaktionen scheinen mit Unterschieden bei den Blütenknospendichten zusammenzuhängen, die sich aus Folgeblütenreaktionen auf CT- und VA-Anwendungen ergaben (siehe Tabelle 1). Im zweiten Jahr fiel die Folgeblüte insbesondere an VA-Bäumen schwächer aus mehr oder weniger im Verhältnis zu der Zunahme des Fruchtbehangs in der vorherigen Saison. Diese Reaktionen im zweiten Jahr scheinen unsere Hypothese zu stützen, dass der Fruchtansatz verbessert werden kann, wenn im Frühjahr weniger sich entwickelnde meristematische Blütenbereiche vorhanden sind und der Konkurrenzkampf um die Verteilung gespeicherter Reserven somit schwächer ausfällt. In diesem zweiten Jahr boten die Folgeblütereaktionen auf verschiedene Anwendungen zwei Szenarios zur Beobachtung des Fruchtansatzverhaltens bei niedrigen Blütendichten: Reduzierung durch Kurztriebausdünnung unter CT-Management sowie Reduzierung der Blütentriebdichte, die durch Zweijährigkeit bei stärker ausgedünnten Bäumen unter VA-Management verursacht wird. Durch Zusammenfassung der Fruchtansatzdaten von 2006 und 2007 konnten wir ein verallgemeinerndes Fruchtansatz-Reaktionsmodell für die Zuchtsorte Scifresh ableiten, das den Zusammenhang mit der ursprünglichen Blütenknospendichte zeigt (Abbildung 4). Mit Abnahme der Blütenknospendichte kommt es zu zwei sich ergänzenden Reaktionen, die beide den Fruchtansatz verbessern: die Verringerung des Anteils an Kurztrieben, die überhaupt keine ansetzen, und die Erhöhung des Anteils von Kurztrieben, die einen starken Fruchtansatz aufweisen. Diese Beziehungen scheinen unsere Hypothese zu stützen, dass
21 17 übermäßiges Blühen eine Ursache für einen schlechten und ungleichmäßigen Fruchtansatz sein kann, da früh in der Saison ein intensiver Konkurrenzkampf um verfügbare Reserven/Trockensubstanz stattfindet. Weiterhin zeigt diese grundlegende Beziehung, dass sich das Fruchtansatzpotenzial von Scifresh leicht manipulieren lassen sollte, indem lediglich die ursprüngliche Blütenknospendichte von Zweigen/Bäumen modifiziert wird.
22 18 Buds failing to set (%) Buds setting 2+fruit (%) Floral bud density (no./cm2 bca) A B Floral bud density (no./cm2 bca Abbildung 4. Beziehung zwischen der ursprünglichen Blütenknospendichte (nur Kurztriebe und Terminale) und dem Anteil der Knospen ohne Fruchtansatz (A) sowie dem Anteil der Knospen mit einem Fruchtansatz von mindestens zwei n (B) bei Scifresh - Apfelbäumen auf M.9-Unterlagen. Bei den Blütenknospendichten handelt es sich um eine Kombination der Mittelwerte der natürlichen Blüte nicht modifizierter Scifresh -Bäume (VA-Management) und der Mittelwerte künstlicher Triebvernichtungsanwendungen zur Reduzierung der Blütentriebzahlen (CT-Management). Daten von 2008 zeigen niedrigere Knospendichten infolge einer von einigen Anwendungen verursachten Zweijährigkeit. Die Trendkurven (A= lineare Regression, B= polynomiale Regression) beschreiben Daten von BAUMERTRAG Bei der Ernte betrug die mittlere Fruchtzahl Baum je nach Management, Behangdichte und Fruchtzahl Kurztriebanwendung zwischen 195 und 260 n Baum. Dieser Bereich war kompakter als 2007 und wies bei der Fruchtzahl ( Baum)] ein höheres Minimum und ein niedrigeres Maximum auf. Die Behangdichte von Bäumen unter CT- Management ließ sich sehr gut mit dem Vorjahr vergleichen (Tabelle 3). Bei Reaktionen, die denen im ersten Jahr glichen, war die endgültige Behangdichte von CT-Bäumen um Einiges niedriger als geplant, da 15 20% der beibehaltenen Knospen keine ansetzten und
23 19 einige Kurztriebe möglicherweise nicht blühten. Ein zweiter Trend, der im Vorjahr festgestellt wurde, zeigte sich auch in der zweiten Saison: Die Behangdichte von Bäumen unter CT-Management erhöhte sich nicht um die für die drei eingestellten Behangdichten erwarteten Werte. Trotzdem nahm die Gesamtbehangdichte mit Erhöhung der Behangdichten zu. Im Vergleich zum ersten Jahr wiesen Bäume unter VA-Management eine merkliche Abnahme in der Behangdichte auf, was insbesondere bei der Anwendung höherer Behangdichten auffiel, wo Zweijährigkeit zu einer schwächeren Blüte führte (Tabellen 1 und 3). Infolgedessen fiel die Behangdichte von VA-Bäumen ähnlich oder ein wenig höher aus als bei CT-Bäumen. Tabelle 3. Behangdichte (Anzahl von n cm 2 Stammquerschnittsfläche (SQF)) bei der Ernte von siebenjährigen Scifresh -Apfelbäumen unter jährlichem CT-Management, das anfangs in der vorherigen Saison bei Knospenaufbruch vorbereitet wurde, und VA- Management, bei dem drei Behangdichten nach Fruchtzahl cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF) eingestellt wurden, d. h. eine Ausdünnung auf eine oder zwei Kurztrieb erfolgte. Behangdic hte Anzahl cm 2 ZQF Vier Fünf Sechs Behangdichte (Anzahl cm 2 SQF) Zentrifugales Management Vertikalachsenmanagement Eine Zwei Eine Zwei Frucht Mittelwe Frucht Mittelwe rt rt Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Behangdic hte 3,9 4,7 4,3 5,2 5,5 5,4 4,8 4,1 5,0 4,6 5,7 6,1 5,9 5,2 4,6 5,5 5,1 4,9 4,6 4,7 4,9 Management 4,6 5,3 Mittelwert Kurztrieb (Mittelwer t) Eine Frucht Kurztrieb 4,7 Zwei Kurztrieb 5,2 LSD (P=0,05) mittlere Behangdichte = k. A.; Management-Mittelwert = 0,53; mittlere Fruchtzahl Kurztrieb = k. A.; Wechselwirkung Behangdichte x Baummanagement = 0,46. Tabelle 4. Mittlerer Gesamtbaumertrag (kg) bei der Ernte von siebenjährigen Scifresh - Äpfeln unter jährlichem CT-Management, das anfangs in der vorherigen Saison vorbereitet wurde, und VA-Erziehung (Kontrollanwendung), bei der drei Behangdichten nach Fruchtanzahl cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF) eingestellt wurden, d. h. eine Ausdünnung auf eine oder zwei Kurztrieb erfolgte. Mittlerer Baumertrag (kg) Zentrifugales Management Vertikalachsenmanagement
24 20 Behangdic hte Anzahl cm 2 ZQF Vier Fünf Sechs Eine Frucht Kurztrieb Zwei Kurztrieb Mittelwe rt Eine Frucht Kurztrieb Zwei Kurztrieb Mittelwe rt Behangdic hte 39,6 39,8 39,7 43,3 44,7 44,0 41,8 40,3 44,5 42,4 42,3 45,5 43,9 43,2 41,1 49,2 45,1 34,3 35,1 34,7 39,9 Management 42,4 40,8 Mittelwert Kurztrieb (Mittelwer t) Eine Frucht Kurztrieb 40,1 Zwei Kurztrieb 43,1 LSD (P=0,05) mittlere Behangdichte = k. A.; Management-Mittelwert = k. A.; mittlere Fruchtanzahl Kurztrieb = k. A., Wechselwirkung Fruchtbehang x Baummanagement = 6,5 Der mittlere Gesamtertrag Baum reichte im zweiten Jahr je nach Management, Behangdichte und Fruchtanzahl Kurztriebanwendung von 34 bis 49 kg Baum (Tabelle 4). Die meisten Behangdichten wiesen weniger Schwankungen auf als im ersten Jahr und fielen in einen engen Bereich von kg Baum. Die Umrechnung der Baumerträge in Tonnen Hektar ergab eine Produktivität von 56 bis 80 t/ha, was brutto 3000 bis 4300 Kartons Hektar entspricht. Diese Erträge zeigen, dass unter Anwendung der in dieser Studie verwendeten Anbaupraktiken mit Scifresh -Apfelbäumen eine hohe Plantagenduktivität erzielt werden konnte, die der Produktivität anderer kommerzieller Zuchtsorten vergleichbar ist. Es ist außerdem bemerkenswert, dass diese Erträge von Gesamtbaum-Behangdichten im Bereich von nur 3,9 bis 6,1 n cm 2 ZQF abgeleitet wurden. Wenn man bedenkt, dass die Produktion von n an Kurztrieben und Terminalen selektiv erfolgte und achselständige vollständig beseitigt wurden, ist offensichtlich, dass manipulative Behandlungen von Blütentrieben praktische Möglichkeiten zur Optimierung der Produktivität von Scifresh -Apfelbäumen bieten, um Behangdichtebleme infolge einer Tendenz zu übermäßiger Blütenanregung zu bewältigen. FRUCHTQUALITÄT Bei der Ernte schwankte das mittlere Fruchtgewicht bei den verschiedenen Anwendungen um bis zu 36 g (gegenüber 23 g im Jahr 2007) und war von der Kombination von Behangdichte und Baummanagementfaktoren abhängig (Tabelle 5). von CT-Anwendungen waren im allgemeinen g schwerer als in der vorherigen Saison und verglichen mit den Fruchtgrößereaktionen auf die Behangdichte des Vorjahres größer als erwartet. Im Gegensatz dazu fiel das mittlere Fruchtgewicht bei einigen VA-Anwendungen insbesondere bei niedrigen Behangdichten kleiner aus als erwartet. Tabelle 5. Mittlerer Gesamtbaumertrag (kg) bei der Ernte von siebenjährigen Scifresh - Äpfeln unter jährlichem CT-Management, das anfangs in der vorherigen Saison vorbereitet wurde, und VA-Erziehung (Kontrollanwendung), bei der drei Behangdichten nach
25 21 Fruchtanzahl cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF) eingestellt wurden, d. h. eine Ausdünnung auf eine oder zwei Kurztrieb erfolgte. Behangdic hte Anzahl cm 2 ZQF Vier Fünf Sechs Mittleres Fruchtgewicht (g) Zentrifugales Management Vertikalachsenmanagement Eine Zwei Eine Zwei Frucht Mittelwe Frucht Mittelwe rt rt Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Behangdic hte Management Mittelwert Kurztrieb (Mittelwer t) Eine Frucht Kurztrieb 184 Zwei Kurztrieb 181 LSD (P=0,05) mittlere Behangdichte = 3,7; Baummanagement-Mittelwert = 3,0; mittlere Fruchtzahl Kurztrieb = 3,0; Wechselwirkung Behangdichte x Baummanagement = k. A.; Wechselwirkung Behangdichte x Baummanagement x Fruchtanzahl Kurztrieb = 7,4. Es wird angenommen, dass der Carryover-Effekt von Ausdünnungs- und Baummanagementanwendungen des Vorjahres zu den Fruchtgrößereaktionen beitrugen. Bei den CT-Anwendungen hielt sich das mittlere Fruchtgewicht mit Zunahme der Behangdichte von 3,9 auf 5,5 cm 2 SQF (Ausdünnung der Knospen auf eine oder zwei Kurztrieb) relativ konstant zwischen g (Abbildung 5). Eine verbesserte Fruchtgröße könnte teilweise das Ergebnis davon sein, dass CT-Management in der vorherigen Saison eine größere Anzahl von Terminalknospen an Trieben kurzer bis mittlerer Länge anregte (Tustin, unveröffentlichte Daten). Terminalknospen duzieren bekanntermaßen signifikant größere als Kurztrieb- oder achselständige Knospen an Scifresh -Apfelbäumen (Breen et al. 2007).
26 Mean fruit weight (g) CT singles CT doubles VA singles VA doubles Crop density (no.per cm2 TCA) Abbildung 5. Mittlere Fruchtgröße (g) als Folge der Gesamtbehangdichte (Anzahl cm 2 Stammquerschnittsfläche (SQF)) bei Scifresh -Bäumen unter CT-Management und Scifresh -Bäumen unter VA-Management, wobei die Behangdichten durch Ausdünnung auf eine Frucht (Einzelne) oder zwei (Doppelte) n Kurztrieb eingestellt wurden. Die Daten stellen die mittleren Reaktionen dar, die im zweiten Jahr nach Beginn des CT- Management gemessen wurden (n=7). Bei den VA-Anwendungen mit den stärksten Zweijährigkeitsauswirkungen auf Folgeblüte und endgültige Fruchtdichte waren die signifikant kleiner und auch im Vergleich zu der Fruchtgrößenreaktion auf den Fruchtbehang in der vorherigen Saison kleiner als erwartet (Abbildung 5). Bei diesen Anwendungen, bei denen es den Zweigeinheiten bei der Ausdünnung auf die endgültige Behangdichte an einer ausreichenden Anzahl von Kurztriebund Terminalfrüchten mangelte, wurden achselständige beibehalten, um die jeweiligen Fruchtzahlen Zweig für die einzelnen Fruchtbehänge zu erzielen. Es ist möglich, dass die Beibehaltung eines kleineren Anteils an achselständigen n bei den VA-Anwendungen zu einem kleineren mittleren Fruchtgewicht beitrug. Breen et al. (2007) berichtete, dass an Bäumen, die mit kommerziellen selektiven Handausdünnungsmethoden behandelt worden waren, die von achselständigen Knospen bei der Ernte etwas kleiner waren als die von Kurztrieben. Nachdem im zweiten Jahr kumulative Auswirkungen von Baummanagement und Fruchtbehang auf den potenziellen Ertrag und das mittlere Fruchtgewicht festgestellt wurden, stellte sich die Frage, ob Anwendungsunterschiede auch andere Fruchtqualitätsmerkmale beeinflussen. Fruchtmerkmale, die zur Bestimmung der Erntereife (SMI und Fruchtgrundfarbe) dienen und als Qualitätsdeterminanten (Prozentanteil der Deckfarbe) gelten, wiesen bei den verschiedenen Anwendungen nur sehr geringe Unterschiede auf. Signifikante Unterschiede zwischen den Anwendungsfaktoren waren so gering, dass sie keine praktischen kommerziellen Auswirkungen hatten. Die wurden bei einem SMI von 3,3, einem Grundfarbenskalenwert von 5 6 und einer durchschnittlichen Deckfarbe von 65 70% geerntet.
27 23 Insgesamt gab es bei den Konzentrationen löslicher Feststoffe in den n (LFG) bei der Ernte 2008 keine Unterschiede zwischen CT- und VA-Anwendungen (Tabelle 6). Im Vergleich zum Vorjahr war der LFG bei Bäumen unter VA-Management 0,5 bis 1% höher, was möglicherweise durch die Reduzierung der Gesamtbaum-Behangdichte zu erklären ist. Bei Bäumen unter CT-Management war der LFG in beiden Jahren sehr ähnlich. Im Gegensatz zum ersten Jahr stand der LFG bei der Ernte nicht in engem Verhältnis zur Gesamtbaum-Behangdichte, zeigte jedoch eine ziemlich starke Beziehung zum Gesamtbaumertrag. Insgesamt lagen die LFG-Werte im zweiten Jahr im oberen Bereich, der für Scifresh -Äpfel erwartet wurde. Ein kommerziell wichtiges Ergebnis bestand darin, dass die Fruchtgröße im zweiten Jahr insbesondere beim CT-Management merklich zunahm, während gleichzeitig LFG-Werte erreicht wurden, die im oberen Bereich für Scifresh -Äpfel lagen. Fasst man die Produktion von 2007 und 2008 zusammen, scheint der LFG von Scifresh -Äpfeln bei der Ernte stark von der Größe der abzuhängen, die in dem jeweiligen Jahr vom Baum hervorgebracht wurden. Tabelle 6. Mittlerer Gesamtbaumertrag (kg) bei der Ernte von siebenjährigen Scifresh - Äpfeln unter jährlichem CT-Management, das anfangs in der vorherigen Saison vorbereitet wurde, und VA-Erziehung (Kontrollanwendung), bei der drei Behangdichten nach Fruchtanzahl cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF) eingestellt wurden, d. h. eine Ausdünnung auf eine oder zwei Kurztrieb erfolgte. Behangdic hte Anzahl cm 2 ZQF Vier Fünf Sechs Konzentration löslicher Feststoffe in den n (%) Zentrifugales Management Vertikalachsenmanagement Eine Zwei Eine Zwei Frucht Mittelwe Frucht Mittelwe rt rt Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Behangdic hte 13,3 12,9 13,1 13,0 12,6 12,8 13,0 13,0 12,8 12,9 12,9 12,9 12,9 12,9 12,9 12,8 12,9 13,6 13,0 13,3 13,1 Management 13,0 13,0 Mittelwert Kurztrieb (Mittelwer t) Eine Frucht Kurztrieb 13,1 Zwei Kurztrieb 12,8 LSD (P=0,05) mittlere Behangdichte = k. A.; Baummanagement-Mittelwert = k. A.; mittlere Fruchtanzahl Kurztrieb = 0,17; Wechselwirkung Behangdichte x Baummanagement = 0,3. Die Fruchtfestigkeit war im zweiten Jahr bei allen Anwendungen höher als im Vorjahr. Außerdem waren von Bäumen unter VA-Management im Allgemeinen fester als die von Bäumen unter CT-Management (Tabelle 7). Die größten Fruchtfestigkeitsunterschiede zwischen den Jahren traten dort auf, wo der Fruchtbehang im zweiten Jahr im Vergleich zum ersten Jahr erheblich reduziert wurde. Dies wird bei den VA-Anwendungen deutlich, die
28 hohe Behangdichten aufwiesen und bei der Blüte 2008 offensichtliche Zweijährigkeit zeigten, was zu geringeren Erträgen aus der Kombination von niedriger Behangdichte und kleinerer Fruchtgröße führte. Aus diesen Anwendungen hervorgehende wiesen einheitlich eine sehr hohe Festigkeit im Bereich von 10 kgf auf, unabhängig von Fruchtbehang oder Baumertrag. Bei CT-Anwendungen fiel die Fruchtfestigkeit im Durchschnitt 0,5 kgf geringer aus als bei VA-Anwendungen. Im Rahmen der CT- Fruchtbehanganwendungen nahm die Fruchtfestigkeit mit Zunahme der Behangdichte über den beschränkten Bereich der erzielten Behangdichten ab (bereinigter R 2 =0,64, P=0,03).
29 25 Tabelle 7. Mittlerer Fruchtfestigkeit (kgf) bei der Ernte von siebenjährigen Scifresh - Äpfeln unter jährlichem CT-Management, das anfangs in der vorherigen Saison vorbereitet wurde, und VA-Erziehung (Kontrollanwendung), bei der drei Behangdichten nach Fruchtanzahl cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF) eingestellt wurden, d. h. eine Ausdünnung auf eine oder zwei Kurztrieb erfolgte. Behangdic hte Anzahl cm 2 ZQF Vier Fünf Sechs Fruchtfleischfestigkeit (kgf) Zentrifugales Management Vertikalachsenmanagement Eine Zwei Eine Zwei Frucht Mittelwe Frucht Mittelwe rt rt Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Behangdic hte 9,6 9,4 9,5 9,8 9,9 9,8 9,6 9,4 9,2 9,3 10,0 10,0 10,0 9,7 9,5 9,2 9,3 10,0 10,0 10,0 9,7 Management 9,4 9,9 Mittelwert Kurztrieb (Mittelwer t) Eine Frucht Kurztrieb 9,6 Zwei Kurztrieb 9,7 LSD (P=0,05) mittlere Behangdichte = k. A.; Baummanagement-Mittelwert = 0,16; mittlere Fruchtzahl Kurztrieb = k. A.; Wechselwirkung Behangdichte x Baummanagement = k. A. CT- und VA-Management wiesen deutliche Unterschiede bei der titrierbaren Säure auf. Diese folgte denselben Trends wie andere Qualitätsmerkmale, die Untersuchungen zufolge mit den Auswirkungen von Zweijährigkeit auf die Ausdünnung von Bäumen unter VA-Management in Zusammenhang stehen, deren Behangdichten 2007 höher waren (Tabelle 8). Der Gehalt an titrierbarer Säure war in n von CT-Bäumen niedriger als in denen von VA-Bäumen und auch niedriger als bei CT-Anwendungen in der vorherigen Saison. Viele der diesbezüglichen quantitativen Unterschiede zwischen den Anwendungsfaktoren lagen jedoch bei weniger als 0,08%, dem kleinsten Unterschied bei der titrierbaren Säure, den geschulte Verbrauchertestpersonen geschmacklich feststellen können (Harker et al. 2001). Trotzdem ist das Verhältnis zwischen Zucker und Säure für die Geschmackswahrnehmung wichtig ebenso wie der intensive Geschmack der Scifresh -Äpfel für die Marktdifferenzierung wichtig ist und sowohl mit Süße als auch mit Säuregehalt assoziiert wird.
30 26 Tabelle 8. Titrierbare Säure (% Apfelsäure) bei der Ernte von siebenjährigen Scifresh - Äpfeln unter jährlichem CT-Management, das anfangs in der vorherigen Saison vorbereitet wurde, und VA-Erziehung (Kontrollanwendung), bei der drei Behangdichten nach Fruchtanzahl cm 2 Zweigquerschnittsfläche (ZQF) eingestellt wurden, d. h. eine Ausdünnung auf eine oder zwei Kurztrieb erfolgte. Behangdic hte Anzahl cm 2 ZQF Vier Fünf Sechs Titrierbare Säure der (% Apfelsäure) Zentrifugales Management Vertikalachsenmanagement Eine Zwei Eine Zwei Frucht Mittelwe Frucht Mittelwe rt rt Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Kurztrieb Behangdic hte (Mittelwer t) 0,68 0,64 0,66 0,67 0,69 0,68 0,67 0,68 0,64 0,66 0,72 0,69 0,70 0,68 0,62 0,60 0,61 0,76 0,69 0,73 0,67 Management 0,64 0,70 Mittelwert Kurztrieb (Mittelwer t) Eine Frucht Kurztrieb 0,69 Zwei Kurztrieb 0,66 LSD (P=0,05) mittlere Behangdichte = k. A.; Baummanagement-Mittelwert = 0,03; mittlere Fruchtzahl Kurztrieb = 0,03; Wechselwirkung Behangdichte x Baummanagement = 0,05. ALLGEMEINE ANMERKUNGEN Ein Gesichtspunkt dieser Studie war der Unterschied zwischen der herkömmlichen VA- und der neuen CT-Managementmethode. Zu Versuchszwecken wurde eine Reihe von Standardpraktiken befolgt. Dabei wurde insbesondere auf chemische Ausdünnung verzichtet und die Handausdünnung wurde erst nach dem endgültigen Fruchtfall Ende November vorgenommen, um die Messung des natürlichen Fruchtansatzes zu ermöglichen. Diese Praktiken hatten einigen Einfluss auf die Ergebnisse insbesondere im Hinblick auf die Folgeblüte und das Ausmaß der Zweijährigkeit im zweiten Jahr. Beobachtungen zufolge waren Bäume unter VA-Management davon stärker betroffen. Scifresh -Bäume unter CT- Management schienen im zweiten Jahr üppig zu blühen, und tatsächlich bestand das Ziel der Entwicklung von CT in Frankreich u. a. darin, Tendenzen zu Zweijährigkeit zu überwinden. Im zweiten Jahr wurden für das CT-Management Blütentriebe eingesetzt, die sich unter dem CT-Management in der vorherigen Saison entwickelt hatten. Unserer Ansicht nach zeigen die Ergebnisse des zweiten Jahres möglicherweise optimale Reaktionen auf das CT-Management, da sich innerhalb der CT-Umgebung dort Blütentriebe entwickelten, wo der Konkurrenzkampf unter den einzelnen Kurztrieben aufgrund der Reduzierung der Gesamtanzahl von Kurztrieben Zweig u. U. schwächer ist. Eine zweite Reaktion auf CT- Management besteht darin, dass es sich bei einem größeren Anteil der im zweiten Jahr selektierten Blütenknospen wahrscheinlich um Terminalknospen von Trieben kurzer und mittlerer Länge handelte. Künstliche Triebvernichtung auf eine vorab festgelegte Anzahl von
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