Zu GaSt Gemeinsam aktiv im Seniorentreff Projekt-Dokumentation
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- Heiko Bruhn
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1 Zu GaSt Gemeinsam aktiv im Seniorentreff Projekt-Dokumentation 1
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3 Inhaltsverzeichnis 1 Grußwort Projektbeschreibung Projektidee und Praxis Kooperationspartner und Sponsoren Chronologie Erfahrungsberichte der Jugendlichen Angelina Isabell Lennart Marco Mira-Patrizia Robert Saskia Perspektiven für das Projekt Zu GaSt Anhang
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5 1 Grußwort Liebe Schülerinnen und Schüler im Projekt Zu GaSt, sehr geehrte Projektpartner und Sponsoren, diese Dokumentation präsentiert die Erfahrungen aus einem Jahr mit dem Projekt Zu GaSt. Im Januar 2009 stellte eine Projektgruppe von Studierenden der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW ihre Projektidee Zu GaSt vor. Sie hatten sich bei der Konzeptentwicklung an ähnlichen Projekten orientiert und bereits Vorgespräche mit potenziellen Kooperationspartnern in Greven geführt. Ulrike Penselin von der Stabsstelle Bürgerengagement versprach den engagierten Studierenden, sich um die Weiterentwicklung ihrer Idee bis zur Praxisreife und um die anschließende Umsetzung zu kümmern. Das war ein ehrgeiziges Versprechen. Nach einem Jahr Praxiserfahrungen mit Zu GaSt können wir sagen, dass es gelungen ist, das Projekt in Greven zu installieren. Alle Kooperationspartner wollen das Projekt fortführen. Der Caritasverband hat sich bereit erklärt, in Zukunft die Gesamtkoordination zu übernehmen. Damit werden in der Stabsstelle Bürgerengagement wieder Kapazitäten frei für neue Projektideen. Die Stabsstelle Bürgerengagement bei der Stadt Greven sieht nämlich eine ihrer Aufgaben in der Initiierung und Unterstützung neuer Projekte bürgerschaftlichen Engagements. Die Schaffung von Möglichkeiten generationenübergreifender Begegnungen und die Heranführung von Jugendlichen an ehrenamtliches Engagement sind dabei ein besonderes Anliegen. Diese Ziele konnten mit dem Projekt ZuGaSt erreicht werden. Ich bedanke mich bei allen, die am Gelingen des Projektes Zu GaSt beteiligt waren und es fortführen wollen: - zuallererst bei den Jugendlichen, die so mutig waren, sich auf neues und unbekanntes Terrain zu begeben und die bereit waren, sich in ihrer Freizeit freiwillig für eine gute Sache zu engagieren, - bei den beteiligten Schulen und Senioreneinrichtungen, dem Caritasverband und der Freiwilligenagentur PlusPunkt Greven e.v., die sich bei der Entwicklung und Umsetzung des Projektes mit Rat und Tat engagiert eingebracht haben, - und nicht zuletzt bei den Sponsoren Stiftung Westfalen-Initiative, PSD Bank Westfalen-Lippe und Rotary Hilfe Greven Ich wünsche allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg und Spaß mit dem Projekt Zu GaSt! Bürgermeister Peter Vennemeyer 5
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7 2 Projektbeschreibung 2.1 Projektidee und Praxis Das Projekt Zu GaSt (Gemeinsam aktiv im Seniorentreff) verknüpft die Förderung generationenübergreifenden freiwilligen Engagements mit Qualifizierungsmaßnahmen für Jugendliche. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler besuchen regelmäßig einzelne Bewohner/innen von Senioreneinrichtungen und unternehmen mit ihnen Freizeitaktivitäten. Die Besonderheit des Projektes liegt in folgenden Faktoren Die Projektidee und Grundlagen des Konzeptes wurden von einer Gruppe von Studierenden der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW im Rahmen einer Projektarbeit für die Stabsstelle Bürgerengagement entwickelt und vorbereitet. Das ehrenamtliche Engagement der Jugendlichen wird in einer Arbeitsgruppe an der Schule durch eine fachliche Qualifizierung vorbereitet und während der Tätigkeit begleitet. Das Projekt verknüpft den Schulalltag (AG im Ganztagsbetrieb der Schule) mit freiwilligem Engagement in der Freizeit. Das Projekt wird von einem breiten Spektrum hauptamtlicher und ehrenamtlicher Projektpartner gemeinsam durchgeführt. Das Projekt bietet Schülern verschiedener Schulformen die Möglichkeit zur Begegnung und Zusammenarbeit in einer Gruppe. Das Projekt Zu GaSt hat folgende Ziele Förderung generationenübergreifenden freiwilligen Engagements Förderung generationenübergreifender Begegnungen und des Verständnisses für die unterschiedlichen Lebenswelten der Generationen außerhalb familiärer Strukturen Spaß an Begegnungen mit anderen Menschen (innerhalb der Jugendgruppe und mit den Senior/innen bzw. Jugendlichen) Schaffung von Zugängen zu fachlich begleitetem, freiwilligem Engagement für Jugendliche Verbesserung der Berufs- und Ausbildungschancen von Jugendlichen durch fachliche Qualifizierung und Entwicklung von sozialen Kompetenzen (bescheinigt durch ein Zertifikat Landesnachweis NRW) Bereicherung der Lebensqualität von Senior/innen in Senioreneinrichtungen Das Projektkonzept soll nach der Evaluation der Pilotphase ggf. auf weitere Schulen und Senioreneinrichtungen ausgeweitet werden und durch eine offensive Öffentlichkeitsarbeit anderen engagementfördernden Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden, um so einen Multiplikator-Effekt zu erzielen. 7
8 Die Qualifizierung und Begleitung der Jugendlichen werden im Rahmen einer Schul-Arbeitsgruppe an der Marienhauptschule durchgeführt. Für die Qualifizierung und Begleitung wird alle 2 Wochen eine Fachkraft des Caritasverbandes hinzugezogen. Die Qualifizierung umfasst Themen, mit denen die Jugendlichen im Rahmen ihrer Begegnungen mit älteren Menschen konfrontiert werden: Alterserkrankungen Demenzerkrankung (Erscheinungsmerkmale, Beeinträchtigungen und Folgen, Kommunikation mit demenzerkrankten Menschen) Positive und negative Aspekte des Alterns Beschäftigungsmöglichkeiten mit Senioren Rollstuhltraining Biografiearbeit (Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie / Geschichtliche Erlebnisse aus der Biografie der Senior/innen) Tod und Sterben / Trauerphasen Die inhaltliche Gestaltung der AG-Termine außerhalb der 14-tägigen Qualifizierung wird von den Schulen übernommen (Erfahrungsaustausch, die Dokumentation des Projektes u. a.). Teil des Projektes ist auch eine gemeinsame Wochenendfahrt der Projektgruppe. Rahmenbedingungen in den Senioreneinrichtungen In den Senioreneinrichtungen werden die Jugendlichen durch feste Ansprechpartner begleitet. Mögliche gemeinsame Aktivitäten der Jugendlichen und Senioren sind: Vorlesen bzw. gemeinsam lesen, Fotoalben anschauen, Gesellschaftsspiele spielen etc. Anerkennungskultur Die Jugendlichen erhalten ein Zertifikat über die Qualifizierung und ihr freiwilliges Engagement. Als Zertifikat wird der Engagementnachweis NRW durch die Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt Greven ausgestellt. Die Teilnahme an dem Projekt wird außerdem im Zeugnis eingetragen. 8
9 2.2 Kooperationspartner und Sponsoren An der Entwicklung und Realisierung der Projektidee sind beteiligt: Schulen - Marienhauptschule - Johannesschule Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache Senioreneinrichtungen - Alten- und Pflegeheim St. Gertrudenstift - CMS-Pflegewohnstift - Ev. Wohnstift Matthias-Claudius-Haus Caritasverband für das Dekanat Emsdetten-Greven Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt Greven Freiwilligenagentur PlusPunkt Greven e.v. Sponsoren - Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl, Münster (3.000 ) - PSD Bank Westfalen-Lippe, Förderung im Rahmen des PSD Bürgerprojektes Jung und Alt gemeinsam Zukunft gestalten (1.000 ) - Rotary Hilfe Greven (500 ) 9
10 2.3 Chronologie Oktober 2008 bis Januar 2009 April 2009 Mai 2009 Juni 2009 Juli 2009 August 2009 September 2009 Oktober 2009 November 2009 Dezember 2009 Februar 2010 April 2010 Mai 2010 Juli 2010 ab September 2010 Studierende der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW erarbeiten im Rahmen ihres Projektstudiums Grundlagen und Rahmenbedingungen für generationenübergreifendes bürgerschaftliches Engagement in Greven eine Projektskizze für Zu GaSt und führen erste Vorgespräche mit potenziellen Koorperationspartnern. 1. Arbeitsgruppentreffen interessierter Kooperationspartner 2. Arbeitsgruppentreffen der Kooperationspartner Förderantrag an die Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl, Münster Auswahl für die 2. Bewerbungsrunde im PSD-Bürgerprojekt 2009 und Förderzusage Förderzusage durch die Rotary Hilfe Greven Förderzusage der Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl, Münster Start der Arbeitsgruppe Zu GaSt mit Schüler/innen der Marienschule und der Johannesschule 3. Arbeitsgruppentreffen der Kooperationspartner 4. Arbeitsgruppentreffen der Kooperationspartner Pressetermin Teilnahme an der Feierstunde zum PSD-Bürgerprojekt 2009 in Münster Beginn der Besuche von Schüler/innen in den Senioreneinrichtungen 5. Arbeitsgruppentreffen der Kooperationspartner 6. Arbeitsgruppentreffen der Kooperationspartner Angebot des Caritasverbandes zur Übernahme der Projektkoordination mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 Wochenendfahrt der Jugendlichen im Projekt Zu GaSt 7. Arbeitsgruppentreffen der Kooperationspartner Abschlussfeier für das erste Projektjahr Fortführung des Projektes, Gesamtkoordination durch den Caritas-Verband Emsdetten-Greven 10
11 3 Erfahrungsberichte der Jugendlichen 3.1 Angelina Alter: 15 Jahre Klasse: 8c, Marien-Hauptschule Hobbies: Meine Freunde treffen, Musik hören und Sport machen Engagement im CMS-Pflege-Wohnstift Meine Geschichte bei zu GaSt An einem Nachmittag kam ich nach der Schule zum Altersheim. Ich habe mit Bewohnern ein Spiel gespielt, wo eine Platte auf dem Tisch lag und darauf eine Küche abgebildet war. Da lag dann auch ein Stapel mit Karten. Auf diesen Karten waren verschiedene Sachen abgebildet, z.b. Küchengeräte, ein Sofa, ein Schrank oder andere Sachen. Die älteren Leute mussten dann sagen, was darauf abgebildet ist, und ob das in die Küche gehört. Manche Bewohner konnten so was noch richtig gut spielen aber manche konnten es nicht mehr so gut. So konnte man sehen wer noch aktiv dabei ist. Danach haben wir ein Luftballon-Spiel gespielt, bei dem der Ballon nicht auf den Boden fallen durfte. Man musste ihn mit der Hand zu einem anderen Spieler werfen. Es war ein sehr lustiger und toller Tag. Dass es so Spaß machen würde, hätte ich nie gedacht. Meine zweite Geschichte bei zu GaSt Als ich das allererste Mal zum CMS - Pflegewohnstift kam, wurden wir von Frau Dierkes vorgestellt und die älteren Damen und Herren haben uns freundlich begrüßt und sich selbst vorgestellt. Die älteren Leute, so wie meine Mitschüler Marco, Robert und ich, haben zusammen das Essen zubereitet. Es gab Schwarzbrot mit Käse und Schinken mit Gurke und Frischkäse. Wir (Marco, Robert und ich) haben diese Zutaten auf eine Scheibe Käse verteilt und diese dann eingerollt. Das alles haben wir dann in feine Scheiben geschnitten. Die Scheiben haben wir auf das Brot gelegt. Als wir dann mit der Zubereitung fertig waren, haben wir es anschließend alle zusammen gegessen. Ich hätte nie gedacht das man mit den älteren Leuten so viel Spaß haben kann und dass diese aber auch viel Hilfe brauchen. Es war ein schönes Erlebnis. Ich werde diesen Tag auch nie vergessen. 11
12 Mein erster Spaziergang! An einem schönen sonnigen Tag bin ich mit einer älteren Dame und mit meinen beiden Mitschülern Robert und Marco nach draußen gegangen, da die ältere Dame spazieren gehen wollte. Sie möchte eigentlich immer spazieren gehen. Sie liebt es draußen in der Natur zu sein. Meist braucht man sie gar nicht zu fragen ob sie spazieren gehen möchte, weil sie dann schon angezogen ist und auf uns wartet. Als wir dann aber vom Spaziergang wieder kamen, war sie auf einmal sehr ruhig und redete kaum. Das machte mir dann Sorgen, und ich habe sie dann einfach darauf angesprochen. Sie sagte mir dann, dass es ihr draußen einfach besser gefällt. Da habe ich ihr gesagt, dass ich das nächste Mal wieder mit ihr spazieren gehen werde. 12
13 3.2 Isabell Alter: 13 Jahre Klasse: 8c, Marien-Hauptschule Hobbies: sich mit Freunden treffen, Musik hören, tanzen Engagement im Matthias-Claudius-Haus Als wir das erste mal mit Frau Kallinich zum Altenheim gegangen sind, hab ich mir gedacht, dass es für mich schwer werden könnte mich mit den älteren Menschen zu treffen. Ich hatte Angst, es könnte eine kranke Frau sein, oder dass ich mit der Dame nicht klar kommen würde. Als wir dann zum ersten Mal die älteren Leute kennen gelernt haben, habe ich gemerkt, dass es doch ganz anders ist, als ich es mir ganz zu Anfang vorgestellt habe. An einem Nachmittag im Matthias-Claudius-Haus haben Frau H. und ich uns getroffen. Ich hatte von Frau Jetter (unsere Ansprechpartnerin) ein Namensschild bekommen. So hat Frau H. meinen Namen gelesen und sagte: Kann das sein, dass du die Enkelin von Else bist? Darauf sagte ich: Ja das bin ich. Und es stellte sich heraus, dass Frau H. und meine Oma sehr gute Freunde waren, aber leider den Kontakt verloren hatten. Als wir uns dann alle trafen, also meine Oma und Frau H. und ich, waren beide so glücklich, dass sie vor Freude geweint haben. Meine Oma und Frau H. haben dann über alte Zeiten geredet. Ich fand es sehr spannend dabei zu sein. Bei schlechtem Wetter bleiben wir im Altenheim und spielen Skip-Bo. Frau H. bringt dann immer noch eine Freundin von ihr mit. Bei gutem Wetter gehen wir oft nach draußen. Wir gehen dann meistens gemeinsam einkaufen. Das ist für mich am Anfang anstrengend gewesen, weil sie im Rollstuhl sitzt. Wir hatten bei Frau Kallinich eine Schulung, wo wir gelernt haben, wie man einen Rollstuhl schieben kann. Dann hat mir Frau Jetter das noch einmal erklärt. Das hat mir sehr geholfen. Nach einiger Zeit wurde es dann einfacher für mich und es hat mir immer mehr Spaß gemacht. Das letzte Mal, als ich sie besucht habe, war dort eine andere Dame, die uns immer Geschichten aus der Zeitung erzählt. Das war sehr lustig für alle, weil sie es immer etwas lauter gemacht hat, so dass man es gut hören konnte. Wir haben dabei viel gelacht. Für mich ist es aber auch manchmal schwer Gesprächsthemen zu finden, weil man ja unterschiedliche Gesprächsthemen hat. 13
14 3.3 Lennart Alter: 15 Jahre Klasse: 8c, Marien-Hauptschule Hobbys: boxen, Jugend Rot Kreuz, Computer spielen Engagement im Matthias-Claudius-Haus Bei meinem ersten Besuch im Altersheim war ich erst ein bisschen nervös und unsicher, obwohl wir vieles in der Schule zum Thema zum Umgang mit älteren Leuten gemacht hatten, und ich eigentlich wusste, was auf mich alles zukommen könnte. Weil ich das Gefühl hatte, dass die älteren Menschen schon Lust hätten was mit uns zu machen, jedoch selber nicht genau wussten, was sie mit uns machen sollten und bestimmt selber dachten, dass uns ihre Interessen nachher doch nur langweilen würden. Doch als ich ins Altenheim kam und ich mich gerade an der Rezeption anmelden wollte und sagen wollte, dass ich zu Frau H. wollte, stand sie schon neben mir. Sie gab mir die Hand und sagte: Hallo, wir könnten doch einen Spaziergang machen, der Rollstuhl steht dort den Gang runter um die Ecke. Den hab ich dann geholt und wir gingen los. Dabei war ich froh, dass wir das Schieben des Rollstuhles schon vorher in der Schule geübt hatten. An einem Nachmittag besuchte ich Frau H. im Matthias- Claudius-Haus. Sie wartete schon im Eingangsbereich auf mich. Sie fragte mich, ob wir nicht einen Spaziergang machen wollten. Ich musste sie im Rollstuhl schieben, was aber überhaupt nicht schlimm war. Frau H. kann nämlich keine langen Strecken mehr laufen. Als wir dann los gingen, sagte sie zu mir, dass sie gerne ins Dorf gehen möchte. Das war kein Problem und wir sind ins Dorf gegangen und haben uns über alles Mögliche unterhalten. Später brachte ich sie zurück ins Heim. Als wir dort ankamen, gab es dann für Frau H. auch schon Abendessen. Frau H. hat dann gegessen und ich bin nach Hause gefahren. 14
15 3.4 Marco Alter: 15 Jahre Klasse: 8b, Marien-Hauptschule Hobbys: Fahrrad fahren, Computer spielen Engagement im CMS-Pflegewohnstift Meine Geschichte bei,,zu Gast`` Was ist passiert? 1. Mir hat das Singen gut gefallen weil ich erfahren habe wie die Lieder früher waren und wie sie gesungen wurden. 2. Wir haben uns mit den älteren Menschen einen Luftballon zu geworfen. So haben wir erfahren, welche der Menschen noch fit genug sind, etwas mit uns zu unternehmen und welche Menschen für solche Spiele zu alt waren. Was fand ich nicht so gut? Ich fand nicht so gut wo wir Bingo gespielt haben, da wir dabei nicht viel machen konnten. 15
16 3.5 Mira-Patrizia Alter: 16 Jahre Klasse: 10, Johannesschule Hobbys: Musik hören, Texte schreiben Engagement im CMS-Pflegewohnstift Meine Geschichte bei zu Gast Ein Bewohner hat mir viel von früher erzählt. Er hat früher auch in der Siedlung, wo ich wohne, gelebt. Das ist für mich sehr interessant gewesen. Herrn F. kenne ich schon aus einem dreiwöchigen Praktikum. Keiner der anderen Bewohner kann Schach spielen. Herr F. aber spielt sehr gerne Schach und dann spiele ich mit ihm zusammen. Ich nehme immer an den Gruppen teil. Gestern war ich ab 16 Uhr da, und wir haben Bingo gespielt. Nachher bin ich noch mit einer Betreuerin und zwei Bewohnerinnen, die im Rollstuhl sitzen, spazieren gegangen. Das hat mir viel Spaß gemacht! 16
17 3.6 Robert Alter: 14 Jahre Klasse: 8b, Marien-Hauptschule Hobbys: mit Freunden treffen, Geschichten schreiben, mit Freunden Filme gucken Engagement im CMS-Pflegewohnstift Meine Geschichte bei zu Gast Wir haben mal die alten Leute zu ihrer Station begleitet. Dabei habe ich mit einer älteren Dame gesprochen. Sie hat über eine andere Dame, die vor ihr lief, gemeckert. Das war sehr witzig! Als ich eine Frau abholen sollte und wir an ihrem Zimmer ankamen, sah ich ein Bild an ihrer Wand. Auf dem Bild war ein Haus zu sehen. Ich habe die Frau gefragt, was das für ein Haus ist. Sie sagte, dass das ihr Elternhaus ist und 50 Meter vor ihrem Haus eine Bombe im zweiten Weltkrieg explodiert ist. Sie war zu dem Zeitpunkt nicht im Haus, aber ihr Bruder war dort. Er ist durch die Bombe gestorben. Ihre Mutter und ihr Vater hatten dann erstmal in einer Scheune wohnen müssen. Und als der Bauer, dem die Scheune gehörte, gestorben ist, haben sie die Scheune gekauft und sie als Haus umgebaut. Das fand ich sehr interessant. 17
18 3.7 Saskia Alter: 14 Jahre Klasse: 8c, Marien-Hauptschule Hobbys: mit meinen Hunden spazieren gehen, tanzen, singen, Badminton, zum Altenheim gehen und mich mit Freunden verabreden Engagement im Matthias-Claudius-Haus Meine Geschichten bei zu GaSt An einem Nachmittag haben wir uns in einer Gruppe zusammengesetzt und haben etwas gemeinsam gebastelt. Jeder von uns hatte eine Person, mit der wir das machen konnten, und wir haben uns sehr gut verstanden. Jetzt gehe ich einmal in der Woche zu der Frau hin und dann gehen wir immer in die Malwerkstatt, weil wir beide sehr gerne malen. Und wenn das Wetter draußen sehr schön ist, gehen wir spazieren, zum Beispiel zum Ententeich oder auch manchmal ins Dorf. Letztens haben wir sogar Fotos von uns beiden gemacht, als wir am Ententeich waren. Und nächstes Mal müssen wir schauen, was wir dann noch alles machen. Auf jeden Fall werden wir wieder total viel Spaß haben! An einem Freitag bin ich mit einer Freundin zum Altenheim gefahren und wir haben Frau C. besucht. Dann sind wir spazieren gegangen, und zwar wieder zum Ententeich. An diesem Tag war sehr schönes Wetter. Und danach sind wir auch nach oben gegangen auf ihre Station und haben dann noch ein bisschen geredet, bis es dann um 18:00 Uhr Abendbrot gab. Meine Freundin und ich sind dann auch danach wieder nach Hause gefahren. Dieser Tag war total schön, weil Frau C. sich auch total gut mit meiner Freundin verstanden hat. Frau C. hat dann auch gesagt, dass meine Freundin beim nächsten Mal wieder mitkommen soll. Ja, und wahrscheinlich wird sie das auch wieder mal tun. An einem anderen Tag bin ich nach der Schule nach Hause gefahren, und wie ich dann gerade zur Tür hereinkam, habe ich einen Anruf von Frau Jetter bekommen. Sie fragte mich, ob ich am Donnerstag Zeit hätte, weil die Zeitung kommt. Und dann habe ich sofort ja gesagt und bin um 17:00 Uhr hingefahren. Dort angekommen haben wir uns dann vorgestellt und was wir in diesem Projekt alles machen. Dann haben wir nach dem Gespräch Fotos gemacht. Wir sind in die Malwerkstadt gegangen und haben dort unsere Fotos gemacht. Und danach konnten wir auch schon nach Hause gehen, weil es schon zu spät war. Aber bevor ich nach Hause gefahren bin, hatte ich noch ein Gespräch mit Frau Jetter, denn sie hat mir Bescheid gesagt, dass ich nächstes Schuljahr mein Praktikum dort machen darf. Ich muss dann aber erst noch mit der Leiterin einen Termin ausmachen, weil sie mich erst noch kennen lernen möchte, dann bekomme ich auch von ihr meinen Praktikumszettel. Der Tag war voll Cooooooooool!!!!!!!!!! 18
19 10. März 2010 Zu GaSt Gemeinsam aktiv im Seniorentreff - Projekt-Dokumentation Mein kleiner Bruder und ich hatten total Langweile gehabt, und dann haben wir Mama gefragt, ob wir zum Altenheim fahren können. Dann hat sie ja gesagt und dann sind wir auch schon sofort los gefahren. Frau C. hat sich sehr über den Besuch von meinem Bruder gefreut, weil sie jetzt auch ihn mal kennen gelernt hat. Die alten Leute auf der Station haben sich sehr gefreut, denn sie hatten jetzt auch mal ein kleines Kind zu Besuch. Weil viele dort nur wenig Besuch von ihren eigenen Enkelkindern bekommen. Was mich sehr traurig macht. Der Tag war aber total lustig, weil dann eine Oma zu uns kam und total verknallt war in meinen Bruder und ihn nicht mehr loslassen wollte. Nach der Knuddelaktion sind wir dann auch wieder nach Hause gefahren, weil die Leute dann Abendbrot bekommen haben. 19
20 4 Perspektiven für das Projekt Zu GaSt Nach Ablauf des ersten Projektjahres sind sich alle Kooperationspartner einig, dass das Projekt fortgeführt werden soll. Die Kombination von freiwilligem Engagement der Jugendlichen mit einer qualifizierten hauptamtlichen Begleitung im schulischen Rahmen hat sich bewährt. Zu GaSt bietet für die teilnehmenden Jugendlichen eine gute Möglichkeit, freiwilliges Engagement kennen zu lernen, in einem unbekannten Terrain neue Erfahrungen zu machen sowie persönliche Kompetenzen zu entdecken und weiterzuentwickeln. Die Jugendlichen haben ihre Scheu vor älteren Menschen abgelegt und begegnen ihnen mit Neugierde und Zuwendung. Einzelne Jugendliche haben enge persönliche Beziehungen zu den Bewohner/innen der Senioreneinrichtungen aufgebaut und werden ihre Besuche im neuen Schuljahr unabhängig von der Arbeitsgruppe Zu GaSt fortsetzen. In den Senioreneinrichtungen bereichern die Besuche der Jugendlichen die Freizeitgestaltung und die sozialen Kontakte der Bewohner/innen. Die Einrichtungen lernen außerdem potenzielle Praktikant/innen bzw. Auszubildende kennen. Die Zusammenarbeit der Kooperationspartner war durch eine konstruktive, verlässliche, unbürokratische und nicht von Konkurrenz geprägte Atmosphäre gekennzeichnet. Die Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung der Projektidee wurden im Lauf des ersten Projektjahres in regelmäßigen Treffen der Kooperationspartner ausgetauscht und ausgewertet. Bei Bedarf wurden die Rahmenbedingungen den Erfahrungen angepasst. Es hat sich gezeigt, dass die gemeinsame Projektteilnahme von Schüler/innen zweier Schulen organisatorisch nicht einfach zu bewältigen ist. Für die Schüler/innen der Johannesschule waren die Anforderungen besonders hoch, da für sie auch die Teilnahme an der Arbeitsgruppe in der Marienhauptschule in die Freizeit fiel, sie dafür eine fremde Schule aufsuchen und unterrichtsfreie Zeiten überbrücken mussten. Hierfür müssen ggf. in Zukunft bessere Lösungen gefunden werden. Für die Weiterentwicklung des Projektes ist außerdem zu überlegen, ob zur Entlastung des Schul- Sozialarbeiters an der Marienhauptschule in die Betreuung der Arbeitsgruppe Zu GaSt Praktikanten, Studierende (z.b. als Grundlage für die Anfertigung einer Seminar- oder Bachelorarbeit) oder Honorarkräfte eingebunden werden können. Die Bindung der Schüler/innen an die Senioreneinrichtungen ist in hohem Maße davon abhängig, ob sie dort einen festen Ansprechpartner haben und in die Abläufe gut eingebunden werden. Mit der Übernahme der Gesamtkoordination des Projektes zum Schuljahr 2010/2011 durch den Caritasverband ist es gelungen, das Projekt nachhaltig in Greven zu installieren. Die finanzielle Absicherung des Projektes bleibt jedoch ein Unsicherheitsfaktor. Hier müssen jährlich neue Lösungen gefunden werden. 20
21 5 Anhang Handzettel für Schüler/innen 21
22 Ihre Ansprechpartner/innen für das Projekt Zu GaSt Stadt Greven, Stabsstelle Bürgerengagement Ulrike Penselin Rathausstr. 6, Greven Tel , Caritasverband für das Dekanat Emsdetten-Greven e.v. Christa Kriete Kirchstr. 5, Greven Tel , Marienhauptschule Schulleiter Axel Barkowsky und Schulsozialarbeiter Hans Thellmann Wöstenstr. 36, Greven Tel , Johannesschule Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache Schulleiter Michael Weß und Lehrer Lars Hermsen Alte Lindenstr. 25, Greven Tel , CMS-Pflegewohnstift Greven Leiter John Cyrannek Philipp-Manz-Str. 5, Greven Tel , Ev. Wohnstift Matthias-Claudius Claudius-Haus Leiterin Svetlana Mielke und Suse Jetter (Sozialer Dienst) Moorweg 18, Greven Tel , St. Gertrudenstift Leiterin Ingrid Werrning und André Kappel (Ergotherapie) Fredenstiege 4, Greven Tel , Freiwilligenagentur PlusPunkt Greven e.v. Vorsitzende Hildegard Wilsmann Kardinal-von-Galen-Str. 1a, Greven Tel , Impressum Hrsg.: Stadt Greven, Der Bürgermeister Rathausstr. 6, Greven Juni 2010 Fotos: Lars Hermsen, Heike Kallinich, Hans Thellmann, Stadt Greven 22
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