Das Framing von Issues in Medien und Politik

Transkript

1 Das Framing von Issues in Medien und Politik

2 Hannah Schmid-Petri Das Framing von Issues in Medien und Politik Eine Analyse systemspezifischer Besonderheiten

3 Hannah Schmid-Petri Universität Bern, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Schweiz Dissertation an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, 2011 ISBN DOI / ISBN (ebook) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Springer VS VS Verlag für Sozialwissenschaften Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandentwurf: KünkelLopka GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media

4 Dank Das vorliegende Buch ist eine überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die ich an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover geschrieben habe. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich bei der Erstellung der Arbeit unterstützt haben. Allen voran geht ein großer Dank an meinen Erstgutachter Helmut Scherer. Er hatte immer ein offenes Ohr für meine Fragen und hat durch seine sehr konstruktive und stets hilfreiche Kritik viel zum Gelingen der Arbeit beigetragen. Christiane Eilders danke ich ganz herzlich für die Übernahme des Zweitgutachtens, für die angenehme Betreuung und die hilfreiche Anmerkungen, die mich zum Weiterdenken motiviert haben. Für eine tolle Arbeitsatmosphäre, lustige Mittagessen und viele anregende Diskussionen danke ich allen Kolleginnen und Kollegen am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover. Mit Euch hat das Promovieren und Arbeiten am IJK sehr viel Spaß gemacht! Cordula Nitsch, René Mono und Ines Schumann haben weite Teile des Manuskriptes Korrektur gelesen vielen Dank für die formale und inhaltliche Kritik. Erste Überlegungen zu der durchgeführten Studie waren Gegenstand eines Seminars am IJK. Allen teilnehmenden Studentinnen und Studenten danke ich für die vielen hilfreichen Diskussionsbeiträge, das beispiellose Engagement und die sehr gute Arbeit. Ohne das sorgfältige und zuverlässige Codieren von Alena Bauer, Vanessa Tahal und Julian Rabe wäre es nicht möglich gewesen, die Fülle an Material zu bearbeiten, dafür herzlichen Dank. Meiner Familie und allen Freunden danke ich für die seelische und moralische Unterstützung in allen Phasen des Promotionsprozesses. Ein ganz besonderer Dank geht an Mathias: Vielen Dank fürs Zuhören, Motivieren und für all die schönen Momente jenseits der Wissenschaft! Hannah Schmid-Petri

5 7 Inhalt 1 Einleitung Medien und Politik als gesellschaftliche Teilsysteme Output wird zu Input: Medien und Politik als kybernetische Modelle Spezifikation der systeminternen und -externen Prozesse: Medien und Politik in der Luhmann schen Konzeption Handeln im System: Verknüpfung zu akteurstheoretischen Annahmen Zwischenfazit Die Selektion und der Austausch von Issues Selektionskriterien des Medien- und des politischen Systems Media Agenda Building und Policy Agenda Setting Welcher Austausch findet tatsächlich statt? Erkenntnisse empirischer Studien Idealtypische Issue-Verläufe in beiden Systemen: Themenzyklus und Policy-Cycle Zwischenfazit Die Verarbeitung der selektierten Issues Einfluss der Selektionskriterien auf die Verarbeitung eines Issues Der Framing-Ansatz: Inhaltsframes als Ergebnis der Verarbeitung Inhaltsframes in Medien und Politik im Vergleich Die zeitliche Dynamik von Frames... 74

6 8 Inhalt 4.3 Zwischenfazit Integration: Die Verarbeitung von Issues und der Austausch von Frames Methodische Umsetzung Eingrenzung auf ein Bundesland: Das Beispiel Berlin Das landes- und kommunalpolitische System des Bundeslandes Berlin Das lokale Mediensystem des Bundeslandes Berlin Untersuchungszeitraum Auswahl der Issues Religions-/Ethikunterricht in Berlin: ProReli Schließung/Nachnutzung des Tempelhofareals Einordnung und Vergleich der beiden ausgewählten Issues Die inhaltsanalytische Erfassung von Frames Auswahl der politischen und der medialen Dokumente Operationalisierung: Das Kategoriensystem Codiereinheiten und Aufbau des Codebuchs Operationalisierung: Formalia Operationalisierung: Akteure und Frame-Elemente Operationalisierung: Selektionskriterien Durchführung der Erhebung Ablauf der Codierung Reliabilität des Kategoriensystems Datenaufbereitung Stichprobenbeschreibung Auswertungsstrategie

7 Inhalt 9 7 Ergebnisse und Interpretation Issue 1 Religions-/Ethikunterricht in Berlin: ProReli Ausprägung der Selektionskriterien in Medien und Politik Identifikation der Frames Die Verwendung der Frames in Medien und Politik Selektion der Akteure und Verknüpfung der Frames mit den Akteuren Politische Sprecher und ihre Frames in Medien und Politik ProReli: Überprüfung der Verzerrungshypothese Frame-Dynamik im Zeitverlauf in Medien und Politik Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse Issue 2 Schließung/Nachnutzung des Tempelhof-Areals Ausprägung der Selektionskriterien in Medien und Politik Identifikation der Frames Die Verwendung der Frames in Medien und Politik Selektion der Akteure und Verknüpfung der Frames mit den Akteuren Politische Sprecher und ihre Frames in Medien und Politik Tempelhof: Überprüfung der Verzerrungshypothese Tempelhof: Frame-Dynamik im Zeitverlauf in Medien und Politik Tempelhof: Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse Fazit und Ausblick Diskussion der Ergebnisse Die Selektionskriterien unterscheiden sich für Medien und Politik In Frame-Verwendung überwiegen die Gemeinsamkeiten Die Frames werden an die systemspezifischen Erfordernisse angepasst

8 10 Inhalt Die größten Unterschiede bestehen hinsichtlich der Selektion der Akteure Differenzierte politische Kommunikation kommt in den Medien nicht an Verzerrungshypothese bestätigt sich für das Mediensystem Frames sind über die Zeit relativ stabil Limitationen der Studie und Perspektiven für zukünftige Forschung Fazit Literaturverzeichnis

9 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Differenzierung der Ebenen für Medien- und politisches System. 32 Tabelle 2: Systematisierung möglicher Frame-Beziehungen zwischen Medien- und politischem System Tabelle 3: Gegenüberstellung der Selektionskriterien beider Systeme Tabelle 4: Berliner Zeitungen und ihre verkaufte Auflage Tabelle 5: Übersicht über die ausgewählten Issues Tabelle 6: Reliabilität der einzelnen Variablen pro Issue (Krippendorff s Alpha) Tabelle 7: Stichprobenbeschreibung ProReli und Tempelhof (%) Tabelle 8: Mittlere Ausprägung der Selektionskriterien in Medien und Politik (ProReli) Tabelle 9: Faktorenanalyse der Aussageninhalte ProReli Tabelle 10: Mittlere Ausprägung der Faktorwerte und der z-standardisierten Aussageninhalte in den 8 Clustern Tabelle 11: Häufigkeiten der Frames in der Diskussion um ProReli (%) Tabelle 12: Häufigkeiten der Frames in Medien und Politik (%) Tabelle 13: Häufigkeit der Sprecher in Medien und Politik (%) Tabelle 14: Verwendung der Frames durch die einzelnen Sprecher (%) Tabelle 15: Verwendung der Frames durch die Sprecher der Berliner Politik in den verschiedenen Arenen (%) Tabelle 16: Häufigkeit der betroffenen Akteure in Medien und Politik (%). 167 Tabelle 17: Verbindung der einzelnen Frames mit den Betroffenen (%) Tabelle 18: Mittlere Ausprägung der Selektionskriterien in den einzelnen Frames (z-standardisiert)

10 12 Tabellenverzeichnis Tabelle 19: Anteil der Sprecheraussagen pro Frame in Relation zu den Gesamtaussagen im System (%) Tabelle 20: Einfluss der Selektionskriterien auf den relativen Umfang der Frames Tabelle 21: Platzierung der Frames: Rangfolge Tabelle 22: Einfluss der Selektionskriterien auf die Platzierung Tabelle 23: Entwicklung der Frames im Zeitverlauf in beiden Systemen (%) Tabelle 24: Mittlere Ausprägung der Selektionskriterien in Medien und Politik (Tempelhof) Tabelle 25: Faktorenanalyse der Aussageninhalte Tempelhof Tabelle 26: Mittlere Ausprägung der Faktorwerte und der z-standardisierten Aussageninhalte in den 5 Clustern Tabelle 27: Häufigkeiten der Frames in der Diskussion um Tempelhof (%) Tabelle 28: Häufigkeiten der Frames in Medien und Politik (%) Tabelle 29: Häufigkeit der Sprecher in Medien und Politik (%) Tabelle 30: Verwendung der Frames durch die einzelnen Sprecher (%) Tabelle 31: Verwendung der Frames durch die Sprecher der Berliner Politik in den verschiedenen Arenen (%) Tabelle 32: Anteil der Sprecheraussagen pro Frame in Relation zu den Gesamtaussagen im System (%) Tabelle 33: Einfluss der Selektionskriterien auf den relativen Umfang der Frames Tabelle 34: Platzierung der Frames: Rangfolge Tabelle 35: Einfluss der Selektionskriterien auf die Platzierung Tabelle 36: Entwicklung der Frames im Zeitverlauf in beiden Systemen (%)

11 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Das politische System nach Easton Abbildung 2: Modell möglicher Agenda-Setting-Prozesse Abbildung 3: Idealtypischer Themenzyklus im Mediensystem Abbildung 4: Anteil der Sprecheräußerungen im Zeitverlauf Abbildung 5: Summe der Prozentwertdifferenz in den Quartalen Abbildung 6: Anteil der Sprecheräußerungen im Zeitverlauf Abbildung 7: Summe der Prozentwertdifferenz in den Quartalen