Fach- und ressortübergreifende Lösungen aus der Sicht der Visionäre
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- Franz Baum
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1 Forum Sozialplanung Vom Verwalten zum Gestalten fachübergreifende Gestaltung des Gemeinwesens Berlin, Fach- und ressortübergreifende Lösungen aus der Sicht der Visionäre Prof. Dr. Holger Wunderlich Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fakultät Soziale Arbeit, und Wissenschaftlicher Leiter der Faktor Familie GmbH in Bochum Worum wird es gehen? Viele der aktuell diskutierten Strategien und Methoden einer fach- und ressortübergreifende Sozialplanung sind in den bestehenden Strukturen zum Scheitern verurteilt! Die Gründe liegen m.e. darin, dass der Aufwand (dieser Strategien und Methoden) zu groß ist, die Interessen der Akteure (zu) heterogen sind, wir es in der kommunalen Sozialpolitik/Sozialplanung mit normativ aufgeladenen Diskussionen zu tun haben. Wir müssen Lösungen finden, die vielleicht gar nicht so visionär sein müssen vielleicht reicht ein Blick in die Vergangenheit? 2 1
2 Warum ist der Aufwand so groß? Quelle: Schubert 2006: 100 (nach Hörrmann/Tiby 1991: 76 und Vahs 2003: 203). 3 Die Herausforderung in der Verwaltung Sozialamt Jugendamt Quelle: Schubert 2006: 100 (nach Hörrmann/Tiby1991: 76 und Vahs 2003: 203; Ausschnitt aus der Abb.; ergänzt durch HW). Gesundheitsamt Negative Koordination bezeichnet die normale Praxis: Es wird geklärt, inwieweit eine andere Einheit mit einer Lösung nicht leben kann und nicht, inwieweit sie ggf. selbst etwas zur Lösung des Problems beitragen könnten. Genau dies will positive Koordination (Quelle: Bogumil/Jann2009: 144; Hervorhebung durch HW). 4 2
3 Negative Koordination A1 A2 Gesundheitsamt vgl. Bogumil/Jann 2009: 144ff. 5 Positive Koordination a1 a2 Gesundheitsamt vgl. Bogumil/Jann 2009: 144ff. 6 3
4 Stellenwert von Familienpolitik innerhalb der Verwaltung (aus Sicht der für Familienpolitik zuständigen Stelle in der Verwaltung) Quelle: Wunderlich 2014: 171 (angepasst), Datenquelle: Datensatz Kommunalverwaltung und Familienpolitik in NRW (2010) 7 Einschätzung der Kooperation zw. Kommune und örtlichen Akteuren (aus Sicht der für Familienpolitik zuständigen Stelle in der Verwaltung) Quelle: Wunderlich 2014: 208 (angepasst), Datenquelle: Datensatz Kommunalverwaltung und Familienpolitik in NRW (2010) 8 4
5 Kooperationslogik, -bereitschaft und -fähigkeit ausgewählter lokaler Akteure?! (verkürzt und stark vereinfachend!) Kirchen, Arbeitsamt/ARGE Unternehmen Wohnungswirtschaft, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften Lenkendes Interesse Gesellschaftliche Interessen Wirtschaftliche Interessen Mitgliederinteressen Grundlegende Handlungsorientierung Gemeinwohlorientierung Gewinnmaximierung Einflussmaximierung Grundsätzliche Kooperationsintensität hoch durchschnittlich niedrig Quelle: Wunderlich 2014: 211 (angepasst) 9 Interessen und Logiken der operativen Inseln Die Akteure von Kooperationsnetzwerken agieren in unterschiedlichen Kontexten und haben unterschiedliche Interessen! Vernetzung kann nicht vorausgesetzt werden! Vernetzung kann nicht verordnet werden! Die unterschiedlichen Logiken können nicht vereinheitlicht werden! Notwendig ist eine Basis, die unterschiedliche Logiken akzeptiert! Grundlage dafür ist das bessere Verständnis der Logiken! Ziel: Schaffung von Strukturen und Rahmungen, die eine Integration der unterschiedlichen Logiken zumindest ermöglichen! 10 5
6 Komplexität und Dynamik kommunaler Handlungsfelder Geringe Komplexität Hohe Komplexität Schulen Hilfen zur Erziehung Bauaufsicht Hohe Stabilität Soziales Globale Entwicklungsplanung Einwohnerwesen Wirtschaftsförderung Hohe Dynamik Quelle: Heinz 2000: 85 (angepasst und ergänzt durch HW) 11 Kontextabhängige Managementverfahren Managementfeld Hohe Komplexität und Dynamik Geringe Komplexität und Dynamit Inkrementalistische Verfahren des strategischen Management Klassisches, strategisches Management Strategisches Management als Kontextsteuerung geringe Komplexität hohe Komplexität und und Flexibilität Flexibilität Managementverfahren Quelle: Heinz 2000: 86 (angepasst und ergänzt durch HW) 12 6
7 Sozialplanung als Kontextsteuerung Diskurse bilden den Referenzrahmen für Kooperationen und schaffen Vertrauen! Vernetzung Kooperation Informationsmanagement Diskursmanagement Wissen als Grundlage für Diskurse Sozialplanung Kooperationsmanagement Netzwerkmanagement Bewusstsein über wechselseitige Abhängigkeit als Basis für Vernetzung 13 Moderne Sozialplanung wird wichtiger, indem Sie stärker für die Konsequenzen (stadt-) gesellschaftlicher Entwicklungen sensibilisiert sollte sich stärker auf die strategische Ebene konzentrieren sollte fach- und ressortübergreifende Lösungen vorbereiten, sich aus dem operativen Geschäft aber weitestgehend heraushalten sollte Leitplanken für die (gewollte) stadtgesellschaftliche Entwicklung setzen (können) muss aus dem nice to have -Status heraus und auf eine Ebene mit anderen Planungszugängen gestellt werden (mag. Fünfeck!) erfordert fachliche Qualifizierungen und einen langen Atem! 14 7
8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Mehr Informationen unter: Dienstlicher Kontakt Prof. Dr. Holger Wunderlich Professur für Sozialarbeitsforschung Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Fakultät Soziale Arbeit Postanschrift: Salzdahlumer Straße 46/48 Besucheranschrift: Am Exer 6, Wolfenbüttel Tel.: h.wunderlich@ostfalia.de WEB: (Verwendete) Literatur Bogumil, Jörg / Jann, Werner (2009): Verwaltung und Verwaltungswissensacht in Deutschland. Einführung in die Verwaltungswissenschaft. Wiesbaden: VS- Verlag. Heinz, Rainer (2000): Kommunales Management. Überlegungen zu einem KGSt- Ansatz. Stuttgart: Schäffer-Poeschel. Schubert, Herbert (2006): Kooperation und Vernetzung zur Rolle der Kommune. In: Schmidt, Nora (Hg.): Handbuch Kommunale Familienpolitik. Ein Praxishandbuch für mehr Familienfreundlichkeit in Kommunen. Berlin: Deutscher Verein für Öffentliche und Private Fürsorge, S Wunderlich, Holger (2014): Familienpolitik vor Ort. Strukturen, Akteure und Interaktionen auf kommunaler Ebene, Springer VS, Wiesbaden. Kontextsteuerung am Beispiel Familienpolitik. 16 8
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