Innovationsvorhaben initiieren - implementieren - integrieren
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- Helga Graf
- vor 6 Jahren
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1 Innovationsvorhaben initiieren - implementieren - integrieren Daniela Hansen, Daniela Hansen 1
2 Daniela Hansen 2
3 Häufige Fragen bei Innovationsvorhaben Weshalb kann nicht alles so bleiben, wie es ist? Was machen andere in ähnlicher Lage? Was ist eigentlich das konkrete Ziel dieses Vorhabens? Warum so und nicht anders? Gibt es keine Alternativen? Was können wir verlieren? Welche Risiken sind mit der Neuerung verbunden? Welche Rolle spielen wir? Können wir denen vertrauen, die das Ganze geplant haben? Können wir uns diesen Veränderungsschritt zutrauen? Könnten wir uns nicht noch etwas Zeit lassen? 3 Daniela Hansen
4 Kontext Schulentwicklung (Rolff 2008)
5 Organisationsentwicklung (OE) OE bedeutet, eine Organisation von innen heraus weiterzuentwickeln, und zwar im Wesentlichen durch deren Mitglieder selbst, wobei der Leitung eine zentrale Rolle zukommt und nicht selten Prozessberater von außen hinzugezogen werden. Aus der Implementationsforschung wissen wir allerdings: Nichts wird so realisiert, wie es einmal geplant war. (Rolff 2008) Daniela Hansen 5
6 Personalentwicklung (PE) PE meint ein Gesamtkonzept, das Personalführung, Personalförderung und Personalfortbildung umfasst. Schulische PE impliziert wegen der überragenden Bedeutung von Personen im pädagogischen Prozess auch Persönlichkeitsentwicklung. (Rolff 2008) Daniela Hansen 6
7 Unterrichtsentwicklung (UE) UE ist die systematische, fachliche und methodische Weiterentwicklung des Unterrichts mit dem Ziel der Qualitätssteigerung unter Berücksichtigung von Aspekten wie z. B.... Umgang mit Daten aus zentralen Lernstandserhebungen Arbeit mit kompetenzorientierten Aufgabenformaten Rhythmisierung Differenzierung / Individualisierung Inklusion durchgängige Sprachförderung usw. Daniela Hansen 7
8 Aufgabe der Schulleitung in diesem Zusammenhang: Initiierung Implementierung Integration Daniela Hansen 8
9 Unsere Vorhaben jetzt und in naher Zukunft Thema Daniela Hansen 9
10 Erfolgsfaktoren für Innovation (Nowak 2012) Innovation bezeichnet die Einführung, Vermarktung oder Durchsetzung eines neuen Produktes oder eines neuen Verfahrens. In der Innovationsforschung abgesicherte Erfolgsfaktoren sind hierbei 1. der subjektiv empfundene Nutzen bzw. Vorteil 2. die beim Erstkontakt gefühlte Einfachheit 3. die technische und mentale Kompatibilität 4. die Möglichkeit zum Ausprobieren 5. die Sichtbarkeit des Neuen Diese Faktoren bereits bei der Vorplanung zu berücksichtigen, erhöht die Wahrscheinlichkeit der erfolgreichen Umsetzung. Daniela Hansen 10
11 Ein Instrument zur Positionsbestimmung und strategischen Vorplanung: die SWOT-Analyse Daniela Hansen 11
12 SWOT-Analyse Basis der SWOT-Analyse ist die Definition eines Soll-Zustandes (In unserer Schule soll eingeführt werden.) eine bestimmte Fragestellung (Sollen wir in unserer Schule einführen?). In einer definierten Gruppe folgt - unter der Leitung eines Moderators - eine Ideenfindung, zum Beispiel in Form eines Brainstormings. In deren Folge wird mithilfe der Matrix analysiert, gewichtet und schließlich möglichst ein Gruppenkonsens hergestellt. Das Ergebnis gibt schließlich die Richtung der daraus folgenden Strategie vor. Wichtig für den Erfolg dieser Analyse ist schließlich die darauf folgende Festlegung konkreter Maßnahmen, Zuständigkeiten und Abläufe. Daniela Hansen 12
13 SWOT-Analyse: Beispiel Sollen wir in unserer Grundschule ab Jahrgangsstufe 1 Profilklassen (z. B. eine Sportklasse/ Musikklasse/ ) einrichten, um in Konkurrenz mit den Nachbarschulen auch in Zukunft zu bestehen? Stärken Chancen Schwächen Risiken Daniela Hansen 13
14 Stärken mehrere Sportlehrer/innen mit besonderen Profilen hervorragende Außenanlagen Schwimmhalle fußläufig erreichbar 2 Musiklehrerinnen ausbaufähige Vernetzung mit der Musikschule Chancen Interesse von SuS + Eltern auch außerhalb des Einzugsgebietes Wahrnehmung in der Presse (Wettbewerbe, Erfolge ) Sicherung der Dreizügigkeit Schwächen bisher keine Kooperation mit Sportvereinen oft Konflikte um Hallennutzung Sporthalle stark sanierungsbedürftig Ausstattung (Geräte etc.) nicht auf neuestem Stand ebenso Musikraum Risiken einige Eltern und SuS werden evtl. abgeschreckt Angebot erscheint einigen Personen als nicht attraktiv genug Leistungsverlust??? Daniela Hansen 14
15 Ihr Vorhaben: Stärken Schwächen Chancen Risiken Daniela Hansen 15
16 Phasen im Veränderungsprozess (Nowak 2012) Definition Planung Realisierung Abschluss Review Ausgangslage Situationsanalyse Motivation Zieldefinition Auftragsklärung Chancen-Risiken-Analyse Einbezug des Umfeldes Detailplanung Roadmap/ Zeitplan Teilziele/Meilensteine Information Kommunikation Dokumentation Vorgehen gemäß Planung Überprüfung des Fortschritts: Zwischenauswertungen Erkundung Anpassung Beurteilung von Ergebnis, Zielerreichung und Prozess Schlussbericht Bewusster Abschluss des Projektes Begutachtung Überprüfung Einschätzung Kritik Weiterentwicklung 16
17 Planungshilfe Change-Matrix Schritt Was? (Bis) wann? Wer? Wer braucht welche Unterstützung? Wie überprüfen wir die jeweiligen Ergebnisse? Wie verankern wir das Neue?
18 Phasen und Gefühle im Veränderungsprozess (in Anlehnung an Roth 2002) 18
19 Akzeptanzverteilung bei einschneidenden Veränderungen (Mohr et al., 1998) Pers. Ansprache Verständnis Raum für Sorgen und Ängste geben Bremser ca. 40 % Widerständler ca. 15 % Beobachten, nicht bearbeiten! Isolieren, ggf. ablösen Für Pilotprojekte und als Verbündete nutzen Promotoren (Befürworter) ca. 5 % Skeptiker und Neutrale ca. 40 % Informieren Argumentieren Diskutieren Fachlich überzeugen Daniela Hansen 19
20 Akzeptanzverteilung bei einschneidenden Veränderungen Ziel des Veränderungsmanagements muss es sein, durch gezielte Ansprache der Mitarbeiter schnellstmöglich die kritische Masse von bedingten Veränderungsbefürwortern zu gewinnen. Daniela Hansen 20
21 Veränderungswiderstand Widerstand bei Veränderungen: Symptome (nach Frey 2009) Krankheit Dienst nach Vorschrift Freizeitorientierte Schonhaltung Mangelndes Engagement Rückzug Kopfmonopol (bunkert Informationen und gibt sie nicht weiter) Verbündete Flurfunk Negativsicht Sündenbocksuche Man bekommt Aufgaben unbearbeitet wieder zurück Immer Ausreden: keine Zeit, keine Ressourcen Sturer Formalismus Daniela Hansen 21
22 Veränderungswiderstand Was tun? Wer die Multiplikatoren verliert, hat verloren. Multiplikatoren kennen, fördern und einbinden! Mit manchen Blockierern muss man leben, man muss sie aber möglichst neutralisieren, damit sie andere nicht infizieren. Nicht bei jedem Blockierer handelt es sich um unveränderbare Welten. Ziel: Skeptiker und Neutrale gewinnen! Daniela Hansen 22
23 Professionelle Umsetzung von Veränderungen Wenn Opfer gebracht werden müssen: 1. Schonungslose Ist- Analyse 2. Von der Notwendigkeit überzeugen: Sinn! 3. Klar transportieren, dass die Änderungen weh tun. 4. Klar transportieren, dass es sich mittel- bzw. langfristig lohnt (Nutzen aufzeigen)! 5. Strategieplan (inhaltliche + zeitliche Vorhersehbarkeit: Was geschieht wann?) Daniela Hansen 23
24 Professionelle Umsetzung von Veränderungen 6. Fairnessprinzip (Alle sind in allen Phasen betroffen und beteiligt.) 7. Auseinandersetzung mit Ängsten, Befürchtungen / Chancen, Möglichkeiten 8. Vorbildverhalten der Führungskräfte 9. Erfolge aufzeigen, würdigen und feiern ( Stolz!) 10. Kommunikation (Klarheit, Verständlichkeit, Anschaulichkeit) Daniela Hansen 24
25 Erfolgsfaktoren für Veränderungsprozesse 1. Echte Unterstützung durch die Entscheider 2. Leitbild für die Zukunft vermitteln 3. Reiseroute durch den Wandel sichtbar machen 4. Förderer belohnen 5. Die Vermittlung neuer Kenntnisse, Fertigkeiten, Einstellungen ermöglichen 6. Koordination und geordnete Zusammenführung der verschiedenen Aktivitäten 7. Ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen Daniela Hansen 25 (nach Nowak 2012)
26 Daniela Hansen 26
27 Viel Erfolg bei Ihren schulischen Innovationsvorhaben! Daniela Hansen 27
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